Sturzschaden D500 + 200-500/5.6 VR

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Beuteltier

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Platin
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Hallo Leute,

da ist eine Nikon D500 mit anmontiertem AF-S 200-500/5.6 E ED VR zu Boden gegangen und schlug auf der linken Gurtöse auf.
Ich habe dies hier mal nachgestellt:

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Durch den massiven Schlag wurde die Gurtöse ellipsoid verformt. Der Teil der Oberschale, an dem die Gurtöse befestigt ist, wurde in das Gehäuse gedrückt:

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Ich habe den hinein gedrückten Teil entfernt und die Bruchstücke der Magnesium-Legierung aus dem Gehäuse heraus geschüttelt, und alle Teile in ein Plastiktütchen getan:

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Preisfrage: Wie hoch schätzt ihr den Schaden an der Kamera ein - das Objektiv hat offensichtlich nichts ab bekommen?
 
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Moin Michael,
ich schätze, es ist ein Totalschaden, denn man müßte wohl die ganze Kamera auseinandernehmen,
um das entsprechende Teil an seinen Platz zu bekommen, bzw. das gesamte Gehäuse erneuern.
(Gibt es das überhaupt als Ersatzteil?)
Oder zumindest ein zwei-Drittel-Schaden. Also 1000 Euro.


Grüße, Christian

Die arme, schöne D500...
 
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Hallo Christian,

das Top Cover kann ich für etwa 230 € mit erträglicher Lieferzeit aus den USA besorgen.
Aber die Hauptplatine hat wohl durch den sehr heftigen Schlag Schaden genommen:
Nach dem Sturz war die D500 komplett tot.
Inzwischen gehen wenigstens im Programm-Modus M filmen und fotografieren, bei allen anderen Programm-Modi kommt aber sofort ERR und die Kamera verweigert jede weitere Mitarbeit.
Vermutlich sind Lötpins der großen SMD-ICs von der Platine ab gerissen.
Eine neue Hauptplatine kostet etwa 370 € und bei der ist noch nicht klar, ob sie schon eine Firmware drauf hat (wenn sie ganz neu ist, müsste man die Firmware erst über das USB-Kabel oder einen Service-Stecker auf der Hauptplatine auf spielen, das kann ich nicht, weil dazu spezielle Geräte und ein Zugang zu Nikons Server in Japan nötig sind), deshalb wird das Ganze wohl etwas schwierig...
 
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Ich habe mal 4 Stunden Gesamtaufwand kalkuliert, damit wären wir erst bei 850 € für alles.
Das Eigenartige an der D500 ist ja, dass weder das Bajonett merkbar verzogen, noch die Bildsensorplatte verschoben ist.
Die innere Konstruktion aus zähfestem Kunststoff springt ja nach einer Belastung, die unterhalb der Grenze für bleibende Verformung oder Bruch liegt, wieder in den Ursprungszustand zurück, während die spröden Magnesium-Alloy-Gehäuseteile sofort brechen.
 
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Ich habe mal 4 Stunden Gesamtaufwand kalkuliert, damit wären wir erst bei 850 € für alles.
Unter der Vorraussetzung das dann alles funktioniert. Bei dieser komplexen Technik bist du nach so einen Schaden vor Überraschungen nie sicher.
Ich würde die Finger davon lassen zumal du auf spezielle meßtechnische Möglichkeiten nicht zugreifen kannst.
 
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ungeachet Deiner vorsichtigen Schätzung der Reparaturkosten würde ich von einem wirtschaftlichen Totalschaden reden. Selbst wenn die Reparatur erst mal gelingt und die Kamera fehlerfrei zu funktionieren scheint, wer garantiert dass das auch langfristig so ist und ob nicht doch noch irgend wo versteckte Schäden auftauchen.

Mir wäre die Sache zu heiß.
 
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Abgeshen von den möglichen "noch unbemerkten Rissen " auf prints könnten auch mechanische Teile einen Schaden genommen ahben (genauigkeit usw oder die Bedienungsteile) und die sich erst später mal bemerkbar machen.
Wenn Du keine möglichkeit hast die Kamera mit einem "Checksystem" komplett auf Schöden zu Kontrollieren würd ich das nciht mehr machen. ist ja schon so wie bei Autos , Ohne Diagnosesystem bist aufgeshcmissen
 
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So, die Kamera funktioniert wieder.
Nachdem mich der Kunde gebeten hatte, erst noch zu versuchen, die Hauptplatine wieder vollständig in Gang zu bekommen, weil er sie dringend braucht, wollte ich sie ausbauen und versuchen, eventuell gebrochene Lötstellen unter den Chips nach zu löten (mit 300°C Heißluft) - da habe ich einen Flachkabelstecker entdeckt, der um 0,5mm schief eingeschoben war. :eek:
Den Stecker wieder richtig eingesteckt, und siehe da: Die D500 tut wieder als wäre nix gewesen. :D
Dann habe ich das Loch an der Seite provisorisch mit Klebeband abgedichtet. :cool:
Jetzt kann man in Ruhe nach einem neuen TOP-COVER suchen.
 
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Zu diesem schief steckenden Flex-Flachkabel-Stecker ist noch anzumerken, dass ich den für eine Fehlkonstruktion halte: Bei gerader Leitungsführung genügt es natürlich, solche Flexkabel-Enden mit Steckern zu versehen, die einfach so eingesteckt und mit einem Federbügel fest geklemmt werden.
Der durch den Sturz-Stoß verrutschte Flex-Flachkabel-Stecker hingegen ist an einem sehr breiten, S-förmigen Flexkabel dran.
So ein Stecker sollte mit kleinen Nasen an den Seiten in der Buchse auf der Hauptplatine eingehängt werden können, um ein Verrutschen zu verhindern.
Bei einigen Flexkabeln in der D500 ist das auch so, nur bei diesem S-förmigen nicht - obwohl das wegen seiner Breite und Länge und der S-Form dafür prädestiniert wäre... :rolleyes:
 
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Die Flexkabel und die dazu passenden ZIF-Sockel mit "Nasen" haben den Nachteil, daß im Fall der Fälle -- wenn die Kraft zu groß wird -- mehr kaputt geht; ich habe schon ZIF-Sockel gesehen, die mitsamt ihren Leiterbahnen von der Platine gerissen wurden. Deshalb: Diese Bauart wird als "vibrationsunempfindlich" angeboten, aber als Sicherheit gehen gewaltsames Herausziehen ist sie ungeeignet...
 
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Hallo Tilomar!
Diese Bauart wird als "vibrationsunempfindlich" angeboten, aber als Sicherheit gehen gewaltsames Herausziehen ist sie ungeeignet...
Schon klar. Niemand wird aber ein im Inneren der Kamera befindliches Flexkabel gewaltsam heraus reißen.
Gegen Vibrationen oder einzelne Stöße wäre so ein Stecker mit Nasen aber sehr gut...
 
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Eventuell wurde durch die Hebelkraft des Objektives die Kamera kurzen Spannungen ausgesetzt und dabei kam es zu dem verschieben des Flexkabels. Hast Du eventuell ein Bild des Kabels?

Na mit 700 bis 800 hätte ich da auch gerechnet, da ich das Top Cover auch komplett wechseln würde mit sämtlichen Einheiten. Wer weiß was da noch alles im tiefen schlummert.
Das mit dem Mainboard habe ich an der D750 wo nur noch die Hälfte geht. Wobei der Richtige Abriss und die Kamera macht nichts mehr.

Bis jetzt hat jedes Mainboard Software aufgespielt gehabt.
 
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Unter der Vorraussetzung das dann alles funktioniert. Bei dieser komplexen Technik bist du nach so einen Schaden vor Überraschungen nie sicher.
Ich würde die Finger davon lassen zumal du auf spezielle meßtechnische Möglichkeiten nicht zugreifen kannst.



"das macht mir Hoffnung"
Unter der Vorraussetzung das dann alles funktioniert. Bei dieser komplexen Technik bist du nach so einen Schaden vor Überraschungen nie sicher.
Ich würde die Finger davon lassen zumal du auf spezielle meßtechnische Möglichkeiten nicht zugreifen kannst.
 
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Das neue Top Cover wurde aus den USA geliefert, ich habe es eingebaut und dann noch eine Ecke der Rückwand wieder her gestellt, die durch den Sturz abgeschlagen worden war:

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Nach dem fertig zusammen bauen und gründlich reinigen sieht die D500 an der vorher beschädigten Seite fast wieder wie original aus.
Die Kappen für 10-Pol-Stecker und Blitz-Synchron-Buchse waren an der Gurtöse eingerissen, ich habe sie nur zusammen geklebt, weil das Originalteil fast 50 € kostet...

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Hier sieht man übrigens das nach dem Sturz schief steckende Flexkabel, das keine Nasen hat, weshalb ich es mit blauem Klebeband zusätzlich fixiert habe:

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Ich halte das noch immer für eine Konstruktions-Schwäche.
 
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Es ist absolut beruhigend zu lesen, was diese Kombi einstecken kann. Wenn solche Kräfte wirken, daß ein Gehäuseteil rausreißt, und die Technik das im Grunde klaglos wegsteckt, dann spricht das für sich. Es ist wohl kein Wunder, daß Nikon kein direktes FX-Gegenstück anbietet (also quasi ne D850 mit 20 Mpx und entsprechendem Lowlight-Verhalten und Preis). So eine Kamera, die fast unkaputtbar ist, würde die Einstelligen kanibalisieren. Ich würde sie jedenfalls SOFORT kaufen! Bis dahin erfreue ich mich an meiner D500 mit 200-500er. Was in meinen Augen das Tele mit dem besten Preis/Leistungsverhältnis ist, was Nikon je gebaut hat!!!
 
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Hallo!
Es ist absolut beruhigend zu lesen, was diese Kombi einstecken kann. Wenn solche Kräfte wirken, dass ein Gehäuseteil raus reißt, und die Technik das im Grunde klaglos weg steckt, dann spricht das für sich.
Kleine Korrektur: Das Gehäuseteil wurde nicht heraus gerissen, sondern hinein gedrückt.
Da an dieser Stelle keine wichtigen Bauteile waren, nur ein Kühlblech aus Kupfer, hat das der übrige Korpus gut weg gesteckt.
Es ist halt doch ganz gut, dass Nikon für die Oberschale und die Rückwand eine unverbiegbare Magnesium-Legierung verwendet, für die übrigen Elemente aber einen zähen Kunststoff. So viel zum Gemäkele mancher hier, dass heutzutage so vieles aus Plastik ist anstatt aus Metall.
 
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Meiner konspirativen Meinung nach wird Magnesiumguss als Gehäusematerial nur noch aus einem Grund verwendet:
Es fasst sich kalt an und suggeriert damit "Qualität".
Ein schlagzäher Faserverbundkunststoff hat da große Vorteile, aber eine Plastikkamera im 4 stelligen € Bereich wird wohl kaum gerne von jemandem gesehen.
 
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