Stock-Photography: Segen oder Fluch?

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Gorilla

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Hallo!

Ich würde in diesem Thread gerne über stock-photography diskutieren.

Als ich vor etwa einem Jahr auf die entsprechenden Hompages (istock, dreamstime, etc.) aufmerksam wurde, hieß es, sie seien für fähige Amateure gedacht. Mittlerweile gibt es aber wohl genug Profis, die (auch) durch diese Seiten ihr Geld verdienen.

Mich würde interessieren wer von Euch stock-photo-Seiten nutzt und mit welchem Ziel er/sie das tut.
Gibt es hier jemand, der hauptsächlich von seinen stock-photo-Einnahmen leben kann?

Vereinfachen diese Seiten Profis das Arbeiten, oder züchten sie nur die ungeliebte Amateur-Konkurenz heran?

Ich bin gespannt auf Eure Meinungen.

(Falls es diesen Thread schon einmal gab, tut es mir leid. Ich konnte mit der Suchfunktion jedoch keinen entdecken.)
 
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Ich bin vor vielen Jahren mal bei Getty Images reingekommen, hab durch die auch einiges verkauft. Die digitale Fotografie hat sich auf die Stock Foto Agenturen in zwei Dinge ausgewirkt. Zum einen ist marketing im Web sehr groß geworden, wo die Anforderungen an die Bildauflösung nicht so hoch ist wie bei Druckmedien. Zum anderen ist es bei digitalen Fotos sehr einfach geworden Fotos online anzubieten. Jeder kann mit relativ geringen Kosten eine große Bibliotek online aufbauen. Heute gibt es unzählige Fotografen die ihre eigenen Fotos online anbieten. Das war vor 10 Jahren noch sehr selten und schwer. Ich selbst hab das nie aktiv gemacht und trotzdem haben mich ettliche Agenturen und Verleger online gefunden und Fotos direkt von mir gekauft.

Ich hab gutes von Shutterstock gehört aber ich muss sagen das ich komplett den Überblick verloren hat wieviele online Agenturen es gibt und welche gut sind.

Erfolgreiche Stockfotos sind ein ganz eigenes Gebiet der Fotografie. Was sich verkauft sind generell Fotos die ein Konzept vermitteln. Also Patient bei Artz, Kind in der Schule, Geschäftsmann mit Laptop vor der Börse, usw. Alle möglichen Themen über die Artikel geschrieben werden.

Für mich persönlich ist das eher langweilig. Mir macht diese Art der Fotografie keinen Spaß. Sobald Personen mit im Bild sind wollen alle Agenturen ein Modelrelease, bei einigen Gebäuden sogar eine Genemigung dafür.
 
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Ich brauche für die Arbeit so oft Bilder von allem
möglichen "Mist" - Die Bilder sind günstig - im Prinzip
ist fast alles zu finden - und schneller geht es auch kaum -
gute Öffnungszeiten :)

Für mich sind sie ein Segen - von der Warte der Fotografen
gesehen, stellt sich die Sache hinsichtlich der Preise, sicher
anders dar.

So ist das halt im Leben - die meisten Dinge haben mindestens zwei
Seiten :)
 
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Sehr interessanter Thread :up:

Bin mal gespannt, was da so alles noch zusammen kommt :)
 
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Vor über 30 Jahren habe ich damit auch noch Geld verdient.
Damals gab es einige Agenturen, man kannte sich Persöhnlich,und es war klar was ein Foto bringt.
Heute, in der Geiz ist geil Generation, ist das Hirn ausgeschaltet, es gibt ja Leute die Ihre Bilder nur dafür hergeben das Ihr Name in den Medien erscheint.
Das wichtigste ist immer noch das KUG §21-23 und 201a StGB.
Was David USA beschreibt, betrifft das KUG.
Du mußt um ein Bild veröffentlichen zu dürfen, die Rechte daran besitzten und bei einer guten Agentur auch nachweisen.
Und die Strafen für ein veröffentlichtes Foto das ohne Genehmigung veröffentlicht wird
gehen von nur sofort nicht mehr veröffentlichen bis in 6 stellige Bereiche.
Ich selbst mache es schon seit Jahren nicht mehr.

Gruß
Baer13
 
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Das Jammern hilft nicht -

Der Markt hat immer recht!

Ob das "recht haben" zieführend ist oder nicht, sei mal
dahin gestellt, und es ist ja auch eine Frage der Ziele.

An den Tatsachen ändert das allerdings nichts.
 
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Für mich ist die Stockphotografie ein echter Segen. Schnell und qualitativ hochwertig. Als Grafiker mit knappen Budget und wenig Zeit habe ich hier tolle Möglichkeiten welche vor ein paar Jahren noch nicht abzusehen waren. Die Zeiten in denen sich hier zweitklassige Amateure gut behaupten können sind längstens vorbei. iStock gehört inzwischen zu Getty und wenn man mal parallel bei Getty und iStock nach dem selben Thema sucht wird man sehr schnell feststellen, dass man sehr oft auf Fotos aus der selben Serie stößt. Das Qualitätsargument zieht also nicht mehr wirklich ...
 
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Aus meiner Sicht wird es für den knipsenden Amateur eher sogar schwerer mal eben ein paar Stockfotos zu verkaufen.

1. Haben die Stockagenturen erkannt, das Masse statt Klasse nix bringt. Vor ein paar Jährchen wunderte man sich noch, was für ein Müll da angeboten wurde.
2. Haben inzwischen auch einige Profis diese Zweitvermarktungsmöglichkeit entdeckt.

Auf der anderen Seite geben die Stockagenturen talentierten Leuten die Möglichkeit ordentliches Geld dazuzuverdienen. Es gibt einige in D, die vor 1-2 Jahren das erste Mal eine Kamera in der Hand hatten und nun ein paar tausender im Jahr dazuverdienen.
 
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Zum Auftakt erst einmal eine kurze Definition dessen, worüber wir hier reden wollen:

Stock-Agencies:
Corbis, Getty Images oder Mauritius verkaufen an professionelle Abnehmer Bilder zu soliden Preisen, von denen Fotografen, die i.a.R. 50% des Umsatzes erhalten, leben können.

Microstocks:
Fotolia etc. verkaufen Bilder ab einem Dollar (!) an jeden, der zahlt. Fotografen erhalten einen Bruchteil des Umsatzes.



Hier mal ein paar Fakten zum Vergleich:


Shutterstock (New York)
Abo-Modell (€ 199 / Monat bei 25 freien Downloads pro Tag)
Fotografenanteil $ 0,25 pro Download
Neunsprachige Website (englisch, französisch, deutsch, holländisch, italienisch, spanisch, brasilianisch, chinesisch, japanisch)
www.shutterstock.com

iStockphoto (Calgary)
Bildpreis $ 1 bis $ 20 je nach Größe
Fotografenanteil $ 0,26 bis $ 5,20 je nach Größe + max. 20% Bonus je nach Mitglieds-Status
Viersprachige Website (englisch, französisch, spanisch, deutsch)
www.istockphoto.com

Fotolia (New York / Paris)
Bildpreis €1 bis € 3 je nach Größe
Fotografenanteil 33% (non-exclusive) bzw. 50% (exclusive) + max. 14% Bonus je nach Mitglieds-Status
Lokalisierte Websites (USA, Grossbritannien, Deutschland, Frankreich, Spanien, Portugal, Italien und Brasilien)
www.fotolia.de


Interessante Links zum Thema „Stock Photography“:

StockPhotoTalk
www.stockphototalk.com

Microstock Diaries
www.microstockdiaries.com



Mein Fazit nach intensiver Recherchen für eine Fachzeitung samt Gesprächen mit vielen Fotoredakteuren / Bildkäufern:
Für professionelle Käufer zum Gucken ganz nett, aber ansonsten auf vielen Gründen (ein entscheidener siehe unten, andere sind etwa Rechtssicherheit / Model bzw. Property Release) nur mäßig geeignet.
Für professionelle Fotografen eine (weitere) Plattform, aber nix zum Geldverdienen.


Ich zitiere mal aus meinem Artikel:

"Hapert es doch bei nahezu allen diesen Bildagenturen an dem, was die großen Anbieter auszeichnet: erstklassig verschlagwortetes Material und effiziente Suchmaschinen. Kein Wunder, müssen nämlich alle Microstock-Fotografen ihre Bilder selbst beschriften, was zu mitunter äußerst kuriosen Suchergebnissen führt. Der Suchbegriff „Rote Socken“ ergab etwa bei Shutterstock – einem amerikanischen Microstock, das seine Bilder im Abonnementsystem für 159 Euro pro Monat bei 25 freien Downloads pro Tag anbietet – überhaupt kein Ergebnis. Man hätte halt nach „Strumpf rot“ Ausschau halten müssen … Der Marktführer iStockphoto aus Calgary, der letztes Jahr für 50 Millionen Dollar von Getty-Images übernommen wurde und seither deren semiotische Suchtechnologie nutzen kann, lieferte immerhin folgende Antwort: „Suchergebnis ,Berlin Town Hall AND Sock‘ – kein Ergebnis“ … Einzig Fotolia warf einige passable Bilder auf den Schirm, glänzte dafür aber bei der Suche nach der „Schwiegermutter“ mit den berühmten, auch als „Schweigermuttersitz“ bekannten Kaktussen sowie einigen, hübsche Überraschung, barbusigen Damen. Die wiederum hätte man bei Shutterstock mit den interessanten Schlagworten „Anfall, Geldstrafe, Glätten Sie, Aktien“ gefunden."


Wenn man die Nachteile aushält, dann können Microstocks wie die oben genannten (die man tunlichst nicht mit Corbis, Getty Images oder Mauritius verwechseln sollte) für Abnehmer wie >Robse< durchaus sehr Brauchbares liefern.

Als Fotograf kann man dort (s.o.) so gut wie kein Geld verdienen, selbst nicht mit höchstwertigen Bildern. Für ambitionierte Hobbyisten (die ja oft erstklassige Bilder produzieren) sind Microstocks aber eine gute Plattform der Selbstdarstellung.

Kurzum: für den einen ein Segen, für den anderen ein Fluch!

Sven
 
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es soll Leute gebe die bei Fotolia 10.000 Dollar im Monat verdienen
http://www.fototv.de/microstock_fotografie
wenn man sich kostenlos anmeldet kann man einige Videos ansehen
eine mir bekannte Fotografin sag sie verdiene etwa 800 € im Monat
ich selbst überlege immer wenn ich wenig Aufträge habe ob ich mal
was machen soll :eek:)
aber ich glaube man muss sich richtig reinhängen und durchhalte vermögen haben
(vielleicht wie überall im Leben)
charly
 
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Schau Dir die Portfolios der erfolgreichsten Fotolianer an: Es gibt inzwischen auch in D einige mit >10.ooo Verkäufen (allerdings gesamt, nicht im Momat, was ich sowieso nicht glaube)

Gesucht sind: Superschöne, perfekt retouschierte junge Menschen in den diversen Alltagssituationen. Wenn Du sowas, dazu noch komplett verschlagwortet auf der Platte hast, dann rauf damit. Problematisch wird es für Einsteiger einfach dadurch, das die "Stockstars" bei den Suchen immer ganz vorn auftauchen, bzw. bei der Eingruppierung durch die Bildredakteure bevorzugt werden.

Einziger Ausweg ist sich Sujets zu suchen, die eben noch nicht 20 Mio.-mal geknipst und veröffentlicht wurden. Die sind nur schwierig zu finden, da ist etwas Kreativität bei gefragt.
 
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