Stative Preis Leistung

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Amy

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Hallo zusammen,
habe da mal eine Frage zu Stativen, ich lese immer wieder in vielen Beiträgen von Manfrotto; Gitzo usw.
Ich habe mir vor einiger Zeit von Foto Walser das Walimex Pro 6702 plus Action Grip gekauft.
Bin etwas verunsichert, was die Qualität betrifft, ich kenne ja nur das Walimex, hat vielleicht schon mal jemand die Leistungen bzw. Qualität von solchen "Billigteilen" mit Markenware vergleichen können???

Gruß
Detlef
 
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Ich habe selber das Walimex 6702 als Drittsativ in Benutzung. Es ist nicht schlecht, aber es gibt einiges an Kompromissen zu beachten, was man bei höherwertigen Stativen nicht muß.

Z.B. beim 6702 sollte man sorgfältig die Beinklemmung mit einem Innensechskant-Schlüssel auf recht stramm einstellen, sonst biegen sich die Beine genau in den Klemmgelenken nach außen abhängig von der Last am Stativ und die Last sinkt sozusagen mitsamt Stativ ab. Aus diesem Grund fahre ich die unteren Beinsegmente auch nie mehr als zu 2/3 heraus. Das gibt zusätzliche Stabilität. Auch ansonsten sollte man regelmäßig alle Schrauben des 6702 kontrollieren und nachziehen - was ja recht einfach geht.

Die Mittelsäule des Walimex bleibt immer eingefahren. Die Gummi-O-Ringe an der Mittelsäule (wohl als Dämpfer zwischen Mittelsäule und Hauptplatte gedacht) habe ich auch sofort entfernt, so sitzt die Mittelsäule direkt und satt auf der Stativ-Hauptplatte und läßt sich so recht gut mit der Flügelschraube strammziehen.

Darauf sitzt ein alter großer Linhof-Kugelkopf. So trägt das Stativ problemlos Lasten bis 6-7 kg.

Parallel benutze ich ein fünfmal so teures Manfrotto 055 CB. Mit den Beinen gibt es da bei keiner Stellung Probleme. Sie sitzen immer stamm, gerade und fest, auch voll ausgefahren. Allerdings ist die Mittelsäule von mir entsorgt worden, da sie die wesentliche Schwachstelle vieler Manfrotto Stative ist. Da muß ich sagen, die Mittelsäule-Konstruktion des 6702 ist keinesfalls schlechter.

Die Gitzo Stative scheinen einen sehr soliden Eindruck zu machen. Was mich an dennen aber ungemein stört (genauso wie bei Giottos und den hochgelobten Velbon Sherpa) ist die fummelige Drehklemmung der Beine. Deswegen würde ich mir nie ein Stativ mit dieser Art von Beinfixierung kaufen, schon gar nicht zu den Gitzo-Preisen. Klemmverschlüsse sind um Längen bedienungsfreundlicher.

Aber was fast wichtiger ist als das Stativ selber: der Kopf - es ist aber eine ganz andere Geschichte...

Grüße - Bernhard
 
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Hallo Berhard,
danke ür deinen ausfürlichen Beitrag, ich werde gleich die Schrauben nachziehen, zu dem Kopf kann ich nur sagen, das ich mir den Manfrotto 490 mit Auswechselplatte bestellt habe, ich hoffe der reicht für mein neues Objektiv + Kamera, habe mir nach fast "20 Jahren auf Wunschliste" jetzt ein AF-S 500 4 II gebraucht bestellt, ist zwar noch nicht da ....aber wenn ich Glück habe ist es in der nächsten Woche da. Deswegen die Frage wegen dem Stativ sind doch knappe 6 kg mit der D200 + Batteriefach und wenn das ganze dann mal zusammenklappen sollte gebe ich mir die Kugel......kann mir vielleicht noch jemand was zu dem Kopf sagen??

Gruß
Detlef
 
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Hallo Detlef,

Amy schrieb:
ich mir den Manfrotto 490 mit Auswechselplatte bestellt habe, ich hoffe der reicht für mein neues Objektiv + Kamera, habe mir nach fast "20 Jahren auf Wunschliste" jetzt ein AF-S 500 4 II gebraucht bestellt

Das hättest Du früher erwähnen sollen - da sollten Stativ und Kopf eher über- als unterdimensioniert sein. Ich fürchte, ein Walimex-Stativ, das mit ausgezogenen Beinen einknickt und ein leichter Manfrotto-Kopf wird da nur zu Frust führen.

Ich bin mit 500mm erst glücklich, seit ich eine Stativ/Kopf-Kombo habe, die mich etwa 1200 € gekostet hat. Ich war vor Enttäuschung über weiche Bilder schon fast so weit, das Objektiv in der Bucht zu versenken. Und mein 500er (Sigma 50-500) ist wesentlich leichter als ein AF-S 500/4.

Ernsthaft, die Qualität von Stativ und Kopf sind entscheidend für die Bildqualität mit solchen Brennweiten.

Maik
 
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BernhardJ schrieb:
Die Gitzo Stative scheinen einen sehr soliden Eindruck zu machen. Was mich an dennen aber ungemein stört (genauso wie bei Giottos und den hochgelobten Velbon Sherpa) ist die fummelige Drehklemmung der Beine. Deswegen würde ich mir nie ein Stativ mit dieser Art von Beinfixierung kaufen, schon gar nicht zu den Gitzo-Preisen. Klemmverschlüsse sind um Längen bedienungsfreundlicher.

Grüße - Bernhard

Mein Gitzo 3540 LS macht nicht nur einen soliden Eindruck, es ist solide!

Die "fummelige" Drehklemmung ist überholt. Mit 1/4-Umdrehung kann ich z.B. drei Verschlüsse aufeinmal öffnen und in einem Rutsch die drei Sektionen ausziehen.
Selbst wenn eine Sektion nicht festgeschraubt (1/4 Drehung) ist, kann die andere Sektion geschraubt werden ohne dass sich die lose Sektion mitdreht,
ein wesentlicher Fortschritt.
Beim Einssatz des 300 2,8 mit TC 17 (510mm) bin ich sehr zufrieden,
vor allem ist die Kombination nun "erträglich".
Gewicht 1,7 kg, Packmaß 0,55 cm (ohne M20 Kopf)

LG
Gerhard
:)
 
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Maik Musall schrieb:
...ein leichter Manfrotto-Kopf ...

Maik, kennst Du den 490 Kopf von Manfrotto? Es ist deren stabilste Kugelkopf, der ohne Probleme das 500er tragen wird und durchaus empfehlenswert ist - auch durch das ungeschlagene Preis-Leistungsverhältnis.
Der Kugeldurchmesser ist 50mm und der Kopf durchaus vergleichbar mit meinem ähnlich dimensionierten Linhof, der auf meinem Walimex drauf ist und die Combo ganz brauchbar sogar eine 6x6 Rolleiflex mit 250mm Sonnar trägt (um 6 kg). Und der 490 ist teilweise besser als die größten hier hochgelobten koreanischen und chinesischen Kugelköpfe.

Wenn das Stativ (welches Detlef ja schon besitzt) sich für das lange 500mm Tele als nicht stabil genug herausstellen sollte (dabei kann das Verhalten bei Schwingungsdämpfung eine entscheidende Rolle spielen), ist dann eh ein stabileres (eine Nummer größer) angesagt. Den Kopf wird er aber nicht austauschen müssen, der reicht.

Grüße - Bernhard
 
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Auf der Manfrotto-Seite finde ich keinen 490er. Sollte der auch die RC2 Schnellwechselplatten haben würde ich den schnell wieder abhaken.
 
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Wie Maik: vergiss das Walimex Stativ und vergiss den Manfrotto 490 und erst recht den Action Grip.

Um aus dem teuren Objektiv herauszuholen, was wirklich möglich ist, brauchst Du ein wirklich stabiles Stativ und einen wirklich stabilen Kopf.

Um mal eine sehr stabile Alternative zu nennen, die nicht ganz so teuer ist(dafür aber recht schwer):

Gitzo 1410 (z.B. 259€ bei Konijnenberg)
Das ist aus Alu, extrem stabil und recht hoch. Durch die Höhe ist es auch für Flugaufnahmen in angenehmer Haltung geeignet.

Stativkopf: Fluidneiger Manfrotto 503, ca. 250€

Das ist dann eine Kombination, mit der ich das 500er angenehm finde. Mit dem Walimex oder Manfrotto 055 oder ähnlichem und einem Manfrotto-Kugelkopf wird das eine frustrierende, wacklige Angelegenheit. Auch der hier im Forum hochgeschätze Markin M10 Kugelkopf ist da an seiner Grenze.
 
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Zum RC4 kann ich nichts sagen. Dem RC2 (habe ich auf einem 322er Action-Grip) werde ich meine D200 mit dem 120-300 2.8 nicht anvertrauen
 
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Stefan Lenz schrieb:
Dem RC2 [...] werde ich meine D200 mit dem 120-300 2.8 nicht anvertrauen
Ich vertraue den RC2 Platten regelmäßig meine D200 mit dem 2.8/300er an und bin dabei ganz entspannt, trotz 100 Gramm mehr Gewicht. ;) Die Platten der Mitbewerber sind evtl. etwas stabiler oder etwas ausgefeilter, aber mulmig ist mir bei der Befestigung weder unter dem Aspekt 'Verwackeln' noch unter dem Aspekt 'Absturz'.

Stefan Lenz schrieb:
...habe ich auf einem 322er Action-Grip...
Da würde ich dann allerdings auch keine 3-4 Kilo mehr draufpacken wollen.

Gruß
Dirk
 
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volkerm schrieb:
...vergiss den Manfrotto 490...

Einspruch Euer Ehren! Das Walimex ist tatsächlich grenzwertig, aber den 490 Kopf werde ich verteidigen, auch für längere Tüten. Ich habe zwar keinen, aber konnte den schon ausgiebig benutzen. Klar gibt es da besseres, aber nicht für 150 Euro und weder aus China noch aus Korea.

Grüße - Bernhard
 
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Nach meinen jüngsten Erfahrungen bezeichne ich jetzt mal pauschal alle Wechselplattensysteme für diese Anwendung als ungeeignet, bei denen das Objektiv auf einer gummierten Oberfläche aufliegt. Was nützt ein stabiles Stativ und ein starker Kopf, wenn dann Spiel für Bewegung im Wechselsystem ist.

@Bernhard: Ja, ich kenne den 490er von kurzem Ausprobieren. Wenn das der beste Kugelkopf von Manfrotto ist, dann gibt es von Manfrotto keinen Kugelkopf, den ich für ein 500/4 nutzen würde. Sicher, er wird das tragen, aber es wird wackeln.

Es geht nicht primär ums Gewicht, sondern um die Brennweite und die Vergrößerung jeder Vibration, die damit einher geht.

Die Weisheit, daß ein gutes Objektiv mit einer durchschnittlichen Kamera bessere Bilder produziert als umgekehrt, hat sich wohl inzwischen durchgesetzt. Ich finde, mit Stativen und langen Teles ist das ähnlich. Mit einem 1000-Euro-Stativ und einem 2000-Euro-Tele bekomme ich schärfere Bilder als mit einem 200-Euro-Stativ und einem 3000-Euro-Tele.

Maik
 
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Wenn ich mir
nach fast "20 Jahren auf Wunschliste" jetzt ein AF-S 500 4 II gebraucht bestellt
hätte, würde ich diesem, meinem Traumobjektiv auch die Unterstützung bieten, die es verdient.

Diese Unterstützung kann -da schliesse ich mich Volker, Maik, und Gerhard vorbehaltlos an- nur ein Gitzo/Sachtler/Berlebach mit einem deutschen (Novoflex 5), Schweizer (Arca Swiss) oder amerikanischen Kugelkopf (Markins) oder einem Super 3D-Neiger sein.

Das man dabei mit 150,- nicht hinkommt ist völlig klar, aber das Objektiv bekommt man auch nicht für diesen Preis.
 
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BernhardJ schrieb:
Markins kommt aus Korea, nicht aus USA. Und Du hast Linhof vergessen ;~)

Grüße - Bernhard


Gut, kommt er aus Korea. Jedenfalls trägt das Ding meine Kamera aus Thailand nebst dem Objektiv aus Japan bombenfest.
 
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Maik Musall schrieb:
Nach meinen jüngsten Erfahrungen bezeichne ich jetzt mal pauschal alle Wechselplattensysteme für diese Anwendung als ungeeignet, bei denen das Objektiv auf einer gummierten Oberfläche aufliegt.

Und das sagst du mir erst jetzt.... :D
Nein, im Ernst: Hast du die Manfrotto-Platten mal auf deiner neuen Stativ/Kopf-Kombination gehabt und wirklich den Eindruck das dieses Gummi Vibrationen zuläßt (Manfrotto zieht das ja auch bei den größeren Platten so durch) oder ist einfach dein neues Gesamtsystem so viel stabiler?

Gruß
Dirk
 
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Dirk, beim nächsten gemeinsamen Zoobesuch kannst mal Deinen Manfrotto-Kopf auf mein Gitzo setzen, dann probieren wir das ;)
 
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Stefan Lenz schrieb:
Dirk, beim nächsten gemeinsamen Zoobesuch kannst mal Deinen Manfrotto-Kopf auf mein Gitzo setzen, dann probieren wir das ;)

Wer sagt denn das ich einen Manfrotto-Kopf habe? Meine Frau sagt immer ich hätte einen Dickkopf! :D
Okay: Dank eines bastlerisch begabten Forumsmitglieds habe ich die Manfrotto-Basis auf einem Markins M10.

Gruß
Dir
 
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BernhardJ schrieb:
Einspruch Euer Ehren! Das Walimex ist tatsächlich grenzwertig, aber den 490 Kopf werde ich verteidigen, auch für längere Tüten. Ich habe zwar keinen, aber konnte den schon ausgiebig benutzen.

Hast Du den mal mit einem Objektiv wie dem 500/4 benutzt, Bernhard? Eventuell noch mit Konverter?

Okay, es bricht nicht zusammen, aber sonst ....

Da braucht es einen verwindungssteifen Kopf mit möglichst kurzem Hals, damit das nicht zu sehr vibriert und nachsackt. Bei den Manfrotto Köpfen mit der Kunststoffkugel, wo reichlich Schmiermittel dran ist, halte ich z.B. die Positionierung schon bei 500mm für schwierig.

Auch mein M10 hat mir am 500/4 nicht so gut gefallen, der Novoflex Classicball 5 mit seiner großen Kugel war damit deutlich angenehmer in der Handhabung. Wie oben schon geschrieben: als optimal für lange Tüten würde ich derzeit den Fluidneiger einschätzen, stabiler als jeder mir bekannte Kugelkopf und dabei recht preiswert.
 
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