Sprachliche Armut bei Reiseberichten

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richi49

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Was mir seit längerem auf dem Herzen liegt, bei Reiseberichten und Fotobeschreibungen kann ich schon am Adjektiv erkennen welches Substantiv dann folgt. Es macht das Lesen und, noch schlimmer, das Hören, langweilig und ermüdend wenn der Autor sich erkennbar keine eignen Gedanken mehr machen musste.

Ich liste mal auf:
Traumhaft sind Strände (Plural) oder endlos (Singular), Panorama ist immer beeindruckend, ein Horizont immer endlos, Felsformationen immer gigantisch, Gebirge meist majestätisch, Natur jedweder Art immer ist ursprünglich oder unberührt, Seebäder sind mondän und Fischerdörfer immer malerisch, Sportler kommen immer auf ihre Kosten, Essen ist meist ein kulinarischer Genuss und Getränke sind erfrischend, Denkmäler wollen bestaunt werden und erstrahlen in altem Glanz, Cafés sind immer gemütlich und Gasthöfe laden zum Verweilen ein, gestürzt wird auch immer, nämlich ins Nachtleben, nicht näher beschreibbare Dinge nennen sich ortstypisch, Seeluft wird geschnuppert, Bergluft tief eingeatmet, Wellenrauschen oder Wasserfällen wird gelauscht, Fachwerkhäuser sind meist frisch, auf jeden Fall aber liebevoll und aufwendig restauriert, kleine Gassen oder Pfade sind immer verschlungen, größere Gebäude, ob sakral oder antik, beherrschen das Stadtbild oder prägen es, dann wird noch getankt, meist Kraft, und das Leben pulsiert, Atmosphäre wird immer als unverwechselbar bezeichnet, alter Krempel nennt sich traditionell, und alles zusammen reicht meist so weit das Auge reicht.

Aber, und jetzt kommt’s, ich werde zum Schluss aufgefordert, meine Seele baumeln zu lassen. Leute, das einzige was bei mir noch nicht baumelt ist die Seele, um Dr. Ludger Stratmann zu zitieren.

Fazit, wenn Videos oder Fotos nicht ohne diese vorgestanzten Worthülsen auskommen, dann sind sie einfach schlecht.

Herzlichst
Richard
 
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Nun ja, Richard, der Kenner nennt das "Neger vor Hütte …" – echt wahr!

Nur Dein Fazit scheint mir (allein schon rein logisch) falsch zu sein. :cool:
Denn was war zuerst – das Bild oder dessen Beschreibung?

.
 
Kommentar
Eine sehr treffend Zustandsbeschreibung, besonders von Reiseberichten im Internet ist das. Als nacherlebbarer und damit weniger stereotyp empfinde ich die Reiseberichte in der Donnerstagsausgabe der FAZ. Meine geliebten Merian-Hefte hingegen verkommen immer mehr zu einem austauschbaren Hochglanzreisemagazin unter Vielen. Bis in die Neunziger Jahre hinein waren das anspruchsvolle, auch fotografisch individuell gestaltete Hefte. Irgendwann lies man dann auch die schönen, handgezeichneten Panorama-Landkarten der beschriebenen Region fort. Noch heute greife ich sehr gerne zu dem Merian Heft über die Bretagne aus den frühen Achtzigern - mit vielen Fotos von Eberhard Grames. Damals gab es ja auch noch Etats für Reisefotografen. Heute nimmt man Leserfotos aus Wettbewerben.
 
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Ich verstehe gar nicht um welche Berichte konkret es geht.

Wo zeigt der mahnende Finger denn hin?

Schlechte Berichte gibt es natürlich wie Sand am Meer. (Oh, Entschuldigung!)
 
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Beuteltier
Beuteltier kommentierte
Wenn schon, dann wie Sand in der Sahara - am Meer kenne ich viele felsige Strände...
 
Vielleicht lese ich die falschen Reiseberichte. Aber ich hätte die obigen Sprachkonstrukte eher mit Reise-PROSPEKTEN in Verbindung gebracht. Denn dort will der buchungswillige Kunde genau das lesen. Dort erhält man auch die passenden Bilder dazu. Es gibt Fotografen, welche sich darauf spezialisiert haben, genau diese Bilder zu liefern. Die reisen mit einem Rudel Models und Tonnen von Requisiten an irgendwelche Strände und produzieren den ganzen Tag Urlaubsstimmung am laufenden Band. In allen Kombinationen. Junge Frau im roten, gelben, blauen, schwarzen Bikini am Strand, am Strand mit einem jungen Mann, mit einem jungen Mann und ein oder zwei kleinen Kindern, Kinder mit Wasserbällen, Schwimmtieren, Schwimmreifen, Sandspielsachen in allen Farben des Spektrums, am Strand und im Wasser, an der Sandburg, mit einem Eis und so weiter. Am Abend dann junges Paar in der Taverne, mehrere junge Leute in der Taverne, beim Essen, Trinken, Lachen. Seniorenpaare in den gleichen Situationen, dazu an der Strandpromenade in den Sonnenuntergang blickend und so weiter. Und natürlich die "typischen" Versatzstücke. Ein Knäuel bunter Netze, Details von Booten, Möven am Kai, Fische am Markt, dösende Straßenhunde. Mit einem Wort alles, was der Kunde sehen muss, um zu dem Schluss zu kommen "Wow, schön ist es dort". Die gleichen Szenaria für Natur-, Alpin-, Sommersport-, Wintersport-, Städtereisen und so weiter. Ein munteres Bächlein (bitte der obigen Aufstellung hinzu fügen), ein schattiges Plätzchen, ein Tennisplatz oder ein Frühstückstisch sehen überall mehr oder weniger gleich aus. Solange keine verräterischen Details eine sichere Verortung erlauben, kann man damit jedes einigermaßen passende Urlaubsziel verkaufen.
Es mag sein, dass sich die Herausgeber von Reiseführern im Vorfeld der Touristenscharen sehen. Im Prinzip verkaufen sie auch Urlaubsträume, nur eben ohne Buchungsdetails. Und da zählt wohl die anvisierte Kundschaft. Manche kann man mit den obigen Banalitäten ganz gut fern halten. Aber viele schwärmen davon, dass sie schon seit 27 Jahren jeden Sommer hier her kommen. Um Kraft zu tanken und die unverwechselbare Atmosphäre zu genießen.
 
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EvaK
EvaK kommentierte
Nein, das betrifft nicht nur Reiseprospekte, sondern auch die typischen Reiseberichte in den Medien, die häufig aus solchen Bausteinen und Versatzstücken montiert zu sein scheinen, sprachlich wie fotografisch. Mit einem Pool von Fotos und passenden Ortsnamen könnte man das heute auch eine KI machen lassen. In solchen Berichten werden nämlich letztlich auch nur Urlaubsträume dargeboten.
 
In anderen Lebensbereichen wird die Sprache auch kanalisiert und uniformiert und Individualität ist auf dem Rückzug,
das was Du bei Reiseberichten feststellst, ist nur ein Spiegel der Gesellschaft.... [...]



NF Team sagt:Unpassende Anspielung auf die bevorstehende Bundestagswahl entfernt
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Kommentar
Den letzten Reisebericht, den ich gelesen habe, fand ich in diesem Forum. Er stammte von dem user @Kiboko . Vielleicht solltest Du mal einen seiner Reiseberichte lesen. Sie unterscheiden sich von den Reiseprospekten, die Du offenbar lesen musstest, in Stil, Sprache und Bebilderung diametral. Ein Vergnügen.
 
1 Kommentar
Kiboko
Kiboko kommentierte
Danke für so viel Lob.
Kiboko hat jetzt einen roten Kopf.
 
Was möchtest du uns in Bezug auf unsere Community damit sagen? Denn Bezug zu diesem Forum wird es ja wohl haben, sonst wäre der Beitrag komplett falsch hier.

Gesetzt den Fall, du meinst Reiseberichte und Fotoreportagen, die unsere Mitglieder hier für uns und mit viel Zeitaufwand und Energie einstellen, habe ich folgende Vorschläge:
1) gehe mit gutem Beispiel voran und zeige uns eine tolle Fotoreportage aus eigener Feder, an der man sich ein Beispiel nehmen kann.
2) unterstütze Community-Mitglieder, die wunderbare Fotos für ihre Reiseberichte haben, denen aber das Schreiben nicht in die Wiege gelegt ist (das ist übrigens überhaupt kein Makel, nur Ausdruck unterschiedlicher Talente, dem einen gegeben, der anderen nicht und hat hier bisher nie eine Rolle gespielt und soll auch so bleiben), mit dem Angebot, beim Texten zu unterstützen.
 
N
Nicname kommentierte
Erreichst Du diese Zielsetzungen für das Forum hier wirklich, wenn Du Dich gedanklich mal auf den Stuhl eines Außenstehenden setzt, um mit dessen Augen mal die erste Frage in Verbindung mit dem Nachsatz zu lesen: "Was möchtest du uns in Bezug auf unsere Community damit sagen? Denn Bezug zu diesem Forum wird es ja wohl haben, sonst wäre der Beitrag komplett falsch hier." ? Warum bist Du der Meinung, das Forum angesichts solch allgemein gehaltener Ausführungen überhaupt verteidigen zu müssen?
 
EvaK
EvaK kommentierte
Ich weiß dennoch nicht, was die Sprachgestaltung einer Reportage oder eines Reiseberichtes mit Fotografie zu tun hat.
Längst eine Menge, denn mit Aufkommen der Fotografie wurden Reiseberichte immer mehr bebildert, und längst auch umgekehrt werden Bilder betextet. Ich habe es selbst in meiner aktiven Wikipedia-Zeit nicht selten so gehalten, erstmal ein interessantes Objekt -- üblicherweise "Kunst im öffentlich4en Raum" -- zu fotografieren und dann erst einen passenden Artikel außen rum zu schreiben.

Nebenbei: Ich kann das Mißverständnis bei Ausgangspost nicht wirklich nachvollziehen. Mir war sofort klar, welcher Hase im Pfeffer gemeint war.
 
Zuletzt bearbeitet:
AnjaC
AnjaC kommentierte
ich denke, du stimmst mir zu, dass diese Diskussion hier jetzt wirklich off-topic ist. (Abgesehen davon, dass der von dir zitierte Satz am Anfang des Beitrags stand und kein Nachsatz zur Frage ist - sondern umgekehrt)
 
AnjaC
AnjaC kommentierte
Okay, akzeptiert :) Dann einfach weiter im Text (sorry, den konnte ich mir jetzt echt nicht verkneifen ;) )
 
N
Nicname kommentierte
Off Topic? "We agree to disagree.". Aber Du hast mein wörtliches Zitat, bestehend aus einer Frage und einem nachfolgenden Satz (verkürzt Nachsatz), sicher schon richtig verstanden.
 
Zuletzt bearbeitet:
Was mir seit längerem auf dem Herzen liegt, bei Reiseberichten und Fotobeschreibungen kann ich schon am Adjektiv erkennen welches Substantiv dann folgt. Es macht das Lesen und, noch schlimmer, das Hören, langweilig und ermüdend wenn der Autor sich erkennbar keine eignen Gedanken mehr machen musste.

Fazit, wenn Videos oder Fotos nicht ohne diese vorgestanzten Worthülsen auskommen, dann sind sie einfach schlecht.

Du sprichst von "professionellen" Reiseberichten in Hochglanzmagazinen oder von den Berichten im Forum? So ganz klar ist mir das nicht.
Aber wenn es so schlimm ist, verzichte doch einfach aufs Lesen ....
 
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Zu den Reiseberichten.

Es gibt ja nicht "Die" Reiseberichte. Es gibt literarische Reiseberichte, Berichte über Feriendestinationen, "Hobby-Reiseberichte" usw.
Ich weiss nicht welche Reiseberichte Du damit gemeint hast.
Ich möchte doch aber eine Lanze brechen für die "Reiseberichte" hier im Forum. Es wurden und sind aktuell tolle und sehr spannende Reiseberichte zu lesen mit meist hervorragender Bebilderung.

Ich lese keine Reiseberichte im herkömmlichen Sinne. Literarische Reiseberichte hingegen finde ich immer wieder spannend und haben auch eine tolle Sprache.

Zur Sprache generell. Es ist so, dass nicht jeder und jede gleich begabt ist, spannend und vielseitig zu formulieren. Das ist so. Dafür können diese Menschen andere Dinge besser. Dann kommt hinzu, dass "Hochdeutsch" nicht von allen Usern hier die Muttersprache ist. Unser schweizer Mundart ist zwar vom Hochdeutschen, aber ich erachte "Hochdeutsch" ebenfalls als eine Fremdsprache.

Ich habe das Glück, dass ich viel gelesen habe, und wenn ich dazu komme, viel lese. Beruflich muss ich viel schreiben und benötige dazu auch vielseitige Beschreibungen, respektive Adjektive. Aber ohne Begabung wäre es ein Krampf diesen Job zu machen. Und vermutlich wäre ich dann eben nicht das geworden, was ich jetzt bin.
 
Kommentar
Jo, ich hab das spontan in dieses Forum geschrieben, weil ich hoffte, da mitleidende Gesinnungsgenossen zu treffen, was auch so zu sein scheint. Danke dafür. Die Reiseberichte hier im Forum sind individuell geschrieben und natürlich auch fotografisch von hoher Qualität.

Veranlassung meines Pamphlets war meine Suche über Youtube nach lohnenswerten Urlaubszielen. Vom Nordkap bis zu den Pyramiden diese Sprachsoße, schaurig.

Mein Beitrag war nur ein Seufzer aus tiefer Seele, nichts von allgemeiner Bedeutung.

Bezaubernde Grüße
Richard
 
3 Kommentare
sam25
sam25 kommentierte
Alles klar, Richard, dann habe ich Dich verstanden. Im Youtube kenne ich mich mit Reiseberichten nicht aus und kann es somit auch nicht beurteilen. :)
 
E
endtimeimages kommentierte
Ich hatte dich genau so verstanden und stimme deiner Beobachtung zu.
 
Wuxi
Wuxi kommentierte
Danke fürs erklären. Dann einverstanden.
 
Ich kann die Motivation des Threaderstellers durchaus nachvollziehen. Die Leute (mich eingeschlossen!) gehen immer unachtsamer mit unserer schönen Sprache um und ich schreibe jetzt nicht von Menschen, die schlicht keine Begabung für Sprache haben oder etwa Legasthenikern. Ich denke dies ist auch den in dieser Beziehung unsäglichen sozialen Medien geschuldet, die Jeden und Jede dazu verleiten, möglichst „kompakt“ und ohne sprachliche Feinheiten und Differenzierungen zu schreiben. Ich kann mich auch des Eindrucks nicht erwehren, dass in den Schulen auf so etwas schlicht nicht mehr geachtet wird. Von korrekter Rechtschreibung ganz zu schweigen. Die verstümmelte Sprache in den sozialen Medien sowie “Wokeness“ und gendergerechte Sprache (beides hat durchaus auch Berechtigung, aber nicht immer und überall) verdrängen zunehmend die Fähigkeit, sich differenziert und sprachlich vielschichtig und phantasievoll auszudrücken. Ich vermute, Thomas Mann hätte sich schon ins Nachbargrab durchgefräst, wenn er die zeitgeistigen Sprachvergewaltigungen miterleben hätte müssen.
Ich werde den Beitrag von richi49 zum Anlass nehmen, auch mein Sprachgestaltung in Wort und Schrift stärker zu hinterfragen und darauf hinzuarbeiten, mich phantasievoller und vielschichtiger auszudrücken.
Gruß
Wilfried
 
Zuletzt bearbeitet:
1 Kommentar
E
endtimeimages kommentierte
Dieser Trend hält auch in (Online-)Medien Einzug. Sprachlich unpräzise, mit Regressionen behaftet und auch dort mit Anglizismen gespickt, wo es deutsche Äquivalente gegeben hätte. Muss dann immer daran denken, wie meine Deutschlehrer mich gedrillt haben.
 
bei Reiseberichten und Fotobeschreibungen kann ich schon am Adjektiv erkennen welches Substantiv dann folgt.
Ich weiß, was Du meinst und kann es gut nachvollziehen. Das ist nicht nur da so, es zieht sich generell durch viele Reportagen: Kälte klirrt, Hitze brütet und flirrt. Immer. Geklonte und schablonierte Sprache aus Bausteinen, wie von einem Automaten.

ich werde zum Schluss aufgefordert, meine Seele baumeln zu lassen
Urks! Es stammt von Tucholsky, aus "Schloß Gripsholm",
Wir lagen auf der Wiese und baumelten mit der Seele.
und es ist mein Lieblingsfeind unter den Zitaten. Es erinnert mich immer an Wilhelm Buschs "Ballade von den sieben Schneidern", in der zuletzt die sieben Schneiderseelen am Baum im Wind flattern.

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1 Kommentar
richi49
richi49 kommentierte
... und wurde, schon vor vielen Jahren, von der Österreichischen Fremdenvekehrswerbung gnadenlos instrumentalisiert.
 
Hallo Richard,

die Palette an Reiseberichten in den (Achtung Worthülse) unendlichen Weiten des Internets ist enorm groß.
Sie reicht von lieblos aneinandergereihten Bildern mit minimalistischen Text bis zu bildlosen Textwüsten, in denen die Reisestationen aufgelistet werden.

Es gibt eine zunehmende Anzahl von Bloggern und "Influenzern" die von ihren Berichten leben können oder müssen.
Die Reiseberichte werden von Werbebannern flankiert.
Sponsoren wollen positivst erwähnt werden.
Teilweise werden die Reiseberichtschreiber eingeladen und dürfen z.B. eine Kreuzfahrt mitmachen, wenn in der Sauregurkenzeit der Kahn nicht ausgebucht ist, in einem Hotel übernachten oder ein Restaurant testen.
Als Gegenleistung erwartet der Sponsor dann einen wohlgesonnenen Reisebericht.

Dann dürfen die Reiseberichte nicht zu lang sein. Mehr als zwei oder drei DIN A4 Seiten Text liest kein Internetjunky mehr.
Dazu noch ein paar hübsche Klischeebilder.
Als Aufmacher wird oft die (Achtung Worthülse) bildhübsche Bloggerin von ihren Fotografenmännchen vor eine markante Sehenswürdigkeit (oder Strand im Sonnenuntergang) platziert.
Dazu kommt noch ein Kasten mit den 10 besten Tipps für das größte Schnitzel, beste Bier und billigste Taxi der beworbenen Örtlichkeit.

Damit die Besucher auf den Reiseblog wiederkommen, muss es täglich neuen Inhalt geben.
Nur so kann die Anzahl Klicks - und damit die Werbeeinnahmen und die Sponsorenaufmerksamkeit hoch gehalten werden.
Aber es ist harte Arbeit, wenn man jeden Tag neuen Inhalt produzieren muss.
Da bleibt die Kreativität auf der Strecke. Vorgefertigte Worthülsen werden immer neu kombiniert.
Aber das wollen anscheinend viele Leser haben.
Der Erfolg gibt den Bloggern recht.

Ich muss mit meinen Fotoreportagen (Reiseberichten) kein Geld verdienen.
Ich kann es mir erlauben auch mal unverblümt und ungeschönt zu berichten.
Ich zeige, was mir aufgefallen ist. Das können auch mal ganz triviale Dinge sein, wie ein Wohnhaus, das ich für typisch halte.
Damit ich nicht immer ich ich ich schreiben muss, lasse ich die Kunstfigur Kiboko reisen und schreibe in der 3. Person.
Dafür bin ich auch schon von Leuten angegriffen worden ...
Aber so eine Fotoreportage mit mehreren 100 Bildern braucht viel Zeit.
Wenn es gut läuft, schaffe ich einen Reisetag pro Woche.
Das macht maximal 4 Fotoreportagen im Jahr.
 
Kommentar
Moin

kurze Anmerkung:

immer beeindruckend,
immer endlos,
immer gigantisch,
immer ist ursprünglich
immer malerisch, Sportler kommen
immer auf ihre Kosten,
immer gemütlich
immer, nämlich
immer verschlungen
immer als unverwechselbar
10x "immer" - ist schon eine Leistung ;)
"Nie und immer macht alles nur noch schlimmer" - alter Therapeutenspruch :LOL:
Fazit, wenn Videos oder Fotos nicht ohne diese vorgestanzten Worthülsen auskommen, dann sind sie einfach schlecht.
So 'ne doppelte Verneinung hat ja auch was ... wie wäre es statt dessen mit einem einfachen "mit" ... ??
Zuviel Klarheit ?

Naja, stimmt schon im Prinzip - irgendwie kann sich unsere Sprache ja gegen diese Vergewaltigungen selber gar nicht wehren...

just 2cents
 
Kommentar
In meinen Augen wird hier die Kritik mit der Gießkanne verteilt.

Für Kritik gehört es sich, dass die kritisierten auch die Möglichkeit haben, ihre Meinung dazu äußern zu können.
 
3 Kommentare
Kay
Kay kommentierte
Du hast die Möglichkeit, ich habe die Möglichkeit und jede/r andere auch.
 
wuschler
wuschler kommentierte
Das wäre korrekt wenn man direkt den betreffenden Beitrag bzw. das Video in youtube kritisieren würde anstatt hier praktisch alle über einen Kamm zu scheren.

Am erschreckensten finde ich, wie viele dem Startbeitrag auch noch ein Like geben.
 
Kay
Kay kommentierte

Es werden nicht alle mit einer Bürste gebürstet, oder über einen Kamm.
Es ist gleichwohl ein Pauschalurteil und kann als solches nur pauschal erfolgen, da es eine Vielzahl von Beiträgen zusammenfasst.
Und es ist eine Zusammenfassung von dem, was Richard auffällt/auffiel.
Die, die ein like gegeben haben, sind der Meinung, dass an der sprachlichen Ausformung manches Beitrages noch weitere Kreativität möglich ist.
Du kannst daraus jetzt eine wissenschaftliche Arbeit machen und ihn quantitativ und qualitativ widerlegen, oder ihm zustimmen.
Vielleicht hast Du Dir irgendwo Mühe gegeben. Darum geht es jetzt nicht. Es geht um die Masse. Und es geht um den Eindruck,
den Richard beim Konsum von Reiseberichten und Fotobeschreibungen aufnahm. Und darüber nachzudenken, lohnt sich.
 
Grundsätzlich stimmt die Feststellung, das unsere Sprache, gerade in den elektronischen Medien, viel zu oft auf rudimentäre Bestandteile verkürzt wird. Es stimmt aber auch, das wir alle mithelfen können das zu verändern! Zum eigentlichen Thema "Reiseberichte": man sollte nur konsequent unterscheiden zwischen 1. literarischen Reiseberichten, bei denen die sprachliche Qualität ausschlaggebend für die sich einstellende "Pahantasie" ist. 2. Den Foto-Reisebericht, hier sollte das Foto weitgehend selbsterklärend sein, und nur mit wirklich notwendigen Texten ergänzt werden, und 3. den Film-Reisebericht. Auch hier sollten die Filmbilder im Vordergrund stehen, und der unterlegte Kommentar oder Text nur unterstüztend eingesetzt werden. Dazu kommt, das derartige Filme, sollen sie aussagefähig sein, einem didaktischen Konzept folgen müssen! Gewiss, diese Ansprüche sind hoch, aber sie helfen zumindest mir, auf die mühsame Tieftaucherei im großen Youtoub-Meer weitgehend zu verzichten!
 
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Ach Gott den Niedergang der Sprache haben schon die alten Römer beklagt. Es gibt und gab schlechte Texte und gute Texte. Nix Neues.
 
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Reaktionen: Awi
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Vielleicht deswegen nannten die Griechen und Römer ihre Nachbarvölker "Barbaren". Das heisst "Plapperer".

Römer und Griechen schrieben auf Papyrus oder gravierten in Stein. Da will jedes so "geschriebene" Wort gut abgewogen sein.

Zur Bilderflut im Internet fällt mir gerade der Spruch ein: "Ein Bild sagt mehr als 1000 Worte".

Aber nur das, was wir sprachlich erfassen, ausdrücken und Anderen mitteilen können, bekommt gegenüber dem bloßen Bild einen Mehrwert. Dafür braucht es auch keine 1000 Worte, sondern Ausdrucksvermögen.
 
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