Der VR im Objektiv wird auf das jeweilige Objektiv abgestimmt.
Diese Abstimmung ist beim VR in der Kamera nicht möglich.
Leider gibt es zu wenig Information über Detailrealisierung und mögliche Grenzen der einzelnen Systeme, um darüber eine wirklich fundierte Diskussion zu führen. Was man sich aber mit ein bisschen Grundkenntnissen der Physik so zusammen reimen kann, ist folgendes.
Experiment:
Kamera mit 18-200 oder anderen Superzoom bei 18mm und VR off ans Auge nehmen, aus freier Hand einen Punkt in der Ferne anvisieren und versuchen, die Kamera absolut ruhig zu halten. Das wird ganz brauchbar funktionieren. Objektiv auf 200mm stellen und das Selbe noch mal. Gehen wir mal davon aus, dass im Sucherbild deutlich stärkere Bewegungen sichtbar sind.
Hat das Händchen plötzlich zu zittern begonnen? Nein, nur durch die längere Brennweite wirken sich kleinste Bewegungen viel stärker auf das Sucherbild und auch auf die Aufnahme aus. Die Kamera muss also wissen, welche Brennweite gerade an der Kamera ist, um zu errechnen, wie stark sich Bewegungen der Kamera auf die Aufnahme übertragen und muss den Sensor entsprechend gegensteuern. Damit ist es durchaus denkbar, dass die Systeme bei normalen Brennweitenbereichen Kopf an Kopf liegen und dass der Kamerastabilisator dann bei höheren Brennweiten plötzlich abreisst, wenn der Sensor der Verwacklung nicht mehr folgen kann. Das VR Objektiv hat hier vermutlich mehr Spielraum, da je nach Konstruktion eine geringe Bewegung der Korrekturlinse eine starke Auslenkung des Bildes in der Kamera bewirken kann.
Und was den Gewinn an 2, 3 oder 4 Belichtungsstufen betrifft: Das sind alles Schönwetterschätzungen, die je nach Fotograf und Situation nach oben oder unten abweichen können. Mittlerweile gibt es auch Kamerastabilisatoren, welche einen Gewinn von 4 Belichtungsstufen für sich reklamieren.