Schwerer Bruchschaden 24-70/2.8 G ED Nikkor

[Beuteltier]

Hallo Leute!

Ich bekam ein AF-S 24-70/2.8 G ED Nikkor in zwei Teilen geliefert mit der Bitte, es auf billigere Reparaturmöglichkeiten hin zu untersuchen als die etwa 900 €, die Nikon dafür verlangt.

Das Bajonett war noch am Rear Fixed Ring dran, der war aber komplett vom inneren Tubus / Helicoid abgerissen.
Ein Stück vom RFR war abgebrochen, seine 5 Befestigungsschrauben waren aus dem Helicoid gerissen, hatten die Auflagefläche verbogen und an einem Gewinde sogar zerrissen.

Nach Kleben des ausgerissenen Gewindes und Planschleifen der Auflagefläche stellte sich heraus, dass diese durch das Verbiegen und die Klebenaht ein paar Millimeterbruchteile im Umfang zugenommen hatte,
so musste der Rand der Auflagefläche des Helicoids auch noch abgeschliffen werden.

Das ausgebrochene Stück am RFR habe ich geklebt und dann noch plan geschliffen.

Irreparabel war nur das Flexkabel zum Bajonettkontakteblock:

Das habe ich (in Polen) bestellt, und werde nach seiner Anlieferung das Objektiv fertig stellen. ​

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[Bworld]

Hallo Michael,

sind solch massive Schäden, wo Du verbogene Teile wieder planschleifen oder radial bearbeiten mußt kein Problem bzgl. Auflagenmaß, Zentrierung oder Ausrichtung an der optischen Achse?

Grüße
Bernd

 

[Beuteltier]

Hallo Bernd,

wenn man es richtig macht, nicht.

 

[Beuteltier]

Das Bajonettkontakteblock-Flexkabel kam gestern an,
heute habe ich es montiert und das Objektiv bis auf das Bajonett zusammen gebaut,
wobei der rear fixed ring und seine Schrauben mit Ethyl-2-Cyanacrylat fest geklebt wurden.

Bis morgen bleibt das so, damit alles "ausgasen" kann, dann wird das Bajonett montiert und die Unendlich-Justage über die Beilagringe gemacht.

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[Beuteltier]

Nachdem ich mit der Abbildungsleistung an den Bildrändern bei Offenblende nicht zufrieden war - in der Bildmitte ist es untadelig - habe ich noch das Bajonett ersetzt.

Wenn ich auch weiß, dass solche krummen Bajonett-Nasen an dem kleinen, inneren Ring nichts aus machen, solange der große Auflagering plan ist,
sitzt bei diesem Objektiv ja die hinterste Linse in diesem kleineren Ring. :gruebel:

Leider hat sich die Abbildungsleistung in den Bildecken durch ein neues Bajonett nicht sehr verbessert, ich vermute daher, dass auch der innere Helicoid verzogen ist.
Das war also doch ein Totalschaden.

Wenn man das Objektiv nur an DX einsetzen würde, wäre es gut, an FX aber stellt es mich nicht zufrieden - ok, an einer D800E in 100% Ansicht.

Der Kunde wird es wahrscheinlich nicht mehr verwenden wollen, so bleibt es wohl bei mir.
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[Beuteltier]

Hallo Leute!

Der Kunde wird es wahrscheinlich nicht mehr verwenden wollen, so bleibt es wohl bei mir.

Ich hatte es erst mal zurück zum Kunden geschickt. Der hatte dann Vergleichsfotos an einer D850 gemacht: Das von mir reparierte 24-70/2.8 gegen ein neu gekauftes Tamron 24-70/2.8 G2.

Ich hatte diese Vergleichsbilder in voller Auflösung erhalten und gesehen, dass das neue Tamron bei Offenblende kaum besser war als das Sturz geschädigte Nikon,
lediglich abgeblendet auf f/5.6 war das Tamron deutlich besser...

So werde ich dieses von mir so mühsam geflickte Sturzopfer demnächst wieder da haben und selber an der D3 oder der D800e verwenden... :up: