Schritt für Schritt: eine Libelle kommt zur Welt....

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PeMax

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Hallo,

eigentlich hatte ich einen Ausflug eingeplant, aber das Wetter sah in der Früh nicht so doll aus. Dafür habe ich einen interessanten Vormittag am Gartenteich verbracht und in knapp 3 Stunden eine 4GB-Karte verknipst.

Beginnen wir mit der Larve, die über mehrere Jahre hinweg im Gartenteich gewachsen ist. An Land sind sie tollpatschig und fallen schon mal zwischen die Steine....
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... bis sie einen Platz zum Schlüpfen gefunden haben. Nach einigen Minuten bläht sich der Panzer der Larve am Rücken auf:
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.. und platzt schließlich, die Libelle schiebt sich Kopf voran aus der alten Hülle.
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weiter geht es im nächsten Posting:
 
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einfach genial, habe diese Entwicklung bisher leider noch nie live miterleben können. Deine Geduld und Dein Einsatz hat sich voll gelohnt.
Vielen Dank füs zeigen und ich freue mich schon auf die Fortsetzung.

lg Elisabeth
 
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Die Libelle zwängt sich nun aus der alten "Rüstung"
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und hängt schließlich Kopf nach unten:
(scheint die Mücke auch zu interessieren)

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Plötzlich schnellt der Oberkörper nach oben (natürlich erst nach ca. 5-10 Minuten, wenn der Fotograf seine Aufmerksamkeit abgelegt hat)...
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und der Schwanz wird ganz herausgezogen:
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In dieser Stellung entfalten sich langsam die Flügel:

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während sich gleichzeitig Augen und Körper verfärben.

Gleichzeitig bildet sich die entgültige Körperform, die nicht mehr viel mit der Larve gemein hat.
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Auch diese Phase ist ein großes Geduldsspiel.
 
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Übrigens ist es interessant, wenn man beobachtet, dass mehrere Larven gleichzeitig auf Pflanzenstengel und ähnliches (manche sogar auf die Hauswand!) klettern und trotz unterschiedlichem "Starttermin" die Reife letztlich bei allen fast gleichzeitig eintritt!

Tja, und auch wieder ganz plötzlich klappen die Flügel auseinander (der Fotograf war gerade damit beschäftigt, nachzusehen, wie weit die anderen Viecher schon sind und es gibt auch keine Vorwarnung):
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...und die Libelle sonnt sich noch einige Zeit, um ihre Entwicklung zu vervollständigen und die Flügel für die letzte Lebensphase - die nur noch wenige Stunden bis Tage beträgt - zu straffen:
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Und irgendwann, wieder ist der Fotograf in seinen Bewegungen bereits erstarrt und hat Krämpfe in allen Körperteilen, vor allem im Kameraarm, schwirrt sie dann plötzlich ab - bei mir waren es dann 5 Libellen, die fast gleichzeitig (innerhalb von Sekunden) den Flug zur Eiablage begannen.
 
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Ganz tolle Reportage die du hier zeigst. Ist hochinteressant!

Wie lange (in Minuten) dauert den der komplette Prozess?
 
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Sehr schön PeMax "Grzimek"! Danke für deine Ausdauer und die Bilder!

Stefan
 
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Peter, ich :pray: mich vor Dir! Ganz, ganz großes Kino! Dafür gibt es glatt :up::up::up:

Gruß
Martin

PS: erzähl doch bitte mal ein bißchen zum "making of".
 
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:pray::pray::pray::pray::pray::pray::pray::pray:
mehr kann ich auch nicht dazu sagen...

Mit welcher Linse wurde das ganze denn aufgenommen?
 
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Tolle Reportage, geniale Bilder
Danke fürs zeigen!
 
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Danke für die positiven Reaktionen!

Aufgenommen wurde das wie bei mir üblich mit dem Nikkor AF 50/1.8 D mit Heliopan-Nahlinse Nr. 3 an der D40x. Die Fotos sind als NEF gemacht und hier nur mit Irfan View zugeschnitten (teilweise bis auf ca. 1/4 Größe gecropt) und "webfähig" verkleinert.

Neben unterschiedlicher Bewölkung kamen noch dauernde Wechsel der Lichtverhältnisse durch den Schatten einer Eiche hinzu und immer wieder aufkommende Windböen haben mir des öfteren einen Strich durch die Fokussierung gemacht...


Alles aus der Hand (ein Stativ wäre hier viel zu unflexibel), auf einer Styrodurplatte und einer Decke vor dem Teich liegend - am Anfang um 8:05 Uhr war der Boden noch ziemlich kalt, später war ich dann mehr oder weniger schweißgebadet in der Sonne.

Das letzte Foto hab ich dann um 11:04 Uhr geschossen. Insgesamt dauert diese Entwicklung bei einer Libelle zwischen 1 und 3 Stunden (anscheinend gehts bei den "Spätstartern" schneller, weil es dann schon wärmer ist).
 
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Hallo Peter,

spannende Geschichte - wunderbar dokumentiert...Vielen Dank :up:
 
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Na 3 Stunden auf der Wiese herumliegen is ja nicht so wirklich eine Leistung. :D
Aber dabei solche absolut genialen Dokumentarbilder zu machen, hat ein großes
n062.gif
verdient.
 
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Beim Betrachten Deiner Reportage fällt mir der Spruch einer Fotografin ein, deren Name mir gerade entfallen ist. Sinngemäß: sie ist der Ansicht, daß sie mit ihren Bildern Dinge oder Situationen festhält, die dem Betrachter sonst verborgen blieben.

Danke für Deine Mühe, ein toller Erfolg.

Gruß
Suermel
 
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Die Dokumentation ist toll, ich habe sowas noch nie in dieser Ausführlichkeit gesehen, großes Lob für deine Geduld und Danke fürs Zeigen.
Da wir hier aber in einem Photo- und nicht in einem Biologieforum sind möchte ich doch zwei Dinge anmerken:
1. Die Schärfe liegt manchmal ein wenig merkwürdig, gerade auf den Bildern wo Larve und Libelle drauf sind ist häufig der falsche Bildteil scharf.
2. Die Präsentation. Wild durcheinander gewürfelte Formate, das finde ich ästhetisch äußerst unbefriedigend. Gerade wenn die Bilder gecroppt sind hättest du die Cance gehabt sie hier in einem einheitlichen Format zu zeigen, dadurch gewinnen Serien ungemein.

Gruß
Dirk
 
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