Schärfentiefe vs. Abstand Augen-Schnauze

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Hallo zusammen,

ich hab den Hund heute mal aufs schwarz bezogene Bett gelegt und ein paar Fotos gemacht. Bin mit 70mm auf ca. einen halben Meter an ihn rangegangen, weil der Hintergrund nur teilweise schwarz abgehangen war und ich die hellen Teile nicht im Bild haben wollte (hab ganz, hust, professionell, hust, hust, die Bettwäsche unter den Medizinschrank geklemmt ... ;))

Ergebnis: Augen scharf, Nase nicht.

Ursache ist klar, aus der kurzen Distanz mit 70mm gibt es selbst mit f/11 gerade einmal 13cm Schärfentiefe oder sogar weniger. Davon ca. die Hälfte nach vorne, also 6cm oder so. So eine Hundeschnauze ist aber deutlich länger.

Nun frage ich mich, wie ihr das bei Hundeportraits so löst. Ein paar Ideen hätte ich:

  • Weiter abblenden (aber irgendwann wird's mit dem ISO blöd)
  • Mehr Abstand zum Objekt und die hässlichen Umgebungsanteile dann rausschneiden
  • In die Mitte zwischen Augen und Nase fokussieren

Wie macht ihr das?


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Mehr Abstand zum Objekt und die hässlichen Umgebungsanteile dann rausschneiden
Das funktioniert natürlich nicht, weil durch die Ausschnittvergrößerung der Schärfentiefe-Gewinn wieder ausgeglichen wird.
 
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of51
of51 kommentierte
Wirklich? Da er den Aufnahmestandort verlegt verändert sich auch die Perspektive und der Tiefenschärfebereich.
 
T
Tom.S kommentierte
Wenn am Ende der Abbildungsmaßstab gleich bleibt, bleibt auch die Schärfentiefe gleich. Aussschnitt bringt da nichts. Aber es rauscht mehr.
 
Das funktioniert natürlich nicht, weil durch die Ausschnittvergrößerung der Schärfentiefe-Gewinn wieder ausgeglichen wird.
Weiß nicht, ob ich dich richtig verstehe. Wenn ich den Abstand vergrößere, bekomme ich mehr Schärfentiefe, d.h. neben den Augen wird auch die Nase scharf. Wenn ich dann in Lightroom das Bild beschneide, habe ich zwar ein kleineres Bild, aber immer noch eine scharfe Nase.

Oder habe ich hier ein Verständnisproblem?
 
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Beuteltier
Beuteltier kommentierte
Wie Tom.S schreibt!
 
denke mehr Abstand, wird der ST auch größer, DU hast ja ein ST-Rechner, da kannst dann dein Abstand ausrechnen, Per EBV dann einen Ausschnitt machen. Sicher ist es hilfreich, die ST-Ebene per Hand zwischen Schnauze und Augen zu fokusieren, den Abblendknopf rechts vom Objektiv ist dazu da.

Gruß Warner
 
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Ich würde bei der Planung den Abstand außen vor lassen weil sich dadurch absolut nichts ändert solange das BIld den gleichen Ausschnitt zeigt.
 
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of51
of51 kommentierte
Mit dieser Aussage habe ich ein Problem. Das will mir nicht in den Kopf.
 
fx33
fx33 kommentierte


Es hat etwas mit der Größe des Zerstreuungskreises zu tun. Ist die Abbildung eines Punktes außerhalb der exakten Schärfeebene ein Kreis unterhalb einer bestimmten Größe, wird es vom menschlichen Auge als Punkt wahrgenommen. Das hat etwas mit der maximalen optischen Auflösung des Auges zu tun.
Wenn man nun ein Aussschnitt vergrößert, vergrößert man auch die Zerstreuungskreise mit und sie werden vom menschlichen Auge als Kreis aufgelöst und nicht mehr als Punkt.
 
  • Weiter abblenden (aber irgendwann wird's mit dem ISO blöd)
  • Mehr Abstand zum Objekt und die hässlichen Umgebungsanteile dann rausschneiden
  • In die Mitte zwischen Augen und Nase fokussieren
1. Wenn die ISO nicht reichen für f/22 dann macht man mehr Licht, dafür gibt es ja etliche Möglichkeiten...
2. Das wurde ja bereits beantwortet, der "Trick" bringt nix...
3. Auch das wurde bereits beantwortet: Üblicherweise Fokus auf die Augen. Falls die Schnautze aber doch noch "schärfer" werden soll, geht das natürlich auch: Die Fokusebene 2-3 cm vor die Augen zu legen, dazu aber dennoch ca. f/16 bis f22 bei diesem Abbildungsmaßstab an FX, dann KÖNNTE grob das rauskommen , was Du dir anscheinend vorstellt.

Ob die "übliche" Bildwirkung (siehe Beitrag#2 - scharfe Augen, aber bereits sichtbar unscharfe Schnautze und Ohren) evtl. nicht doch die attraktivere Abbildung wäre, ist natürlich Geschmackssache.
 
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Also Leute, Leute!!!
Ich unterstelle jetzt mal, dass Ihr den TO falsch verstanden habt...

Natürlich meint der TO das so, dass er weiter zurück geht, die Brennweite aber gleich lässt.
Danach beschneidet er das Bild in der EBV, so dass z.B. aus einem 46 Mio-Pixelbild ein 23 Mio-Pixelbild wird.
Wenn in dem 46 Mio-Pixelbild sowohl Augen als auch Nase in der Schärfeebene liegen, dann tun sie das nach dem Beschnitt natürlich auch noch.
Wie soll denn Bitteschön etwas, das vor dem Beschnitt in der Schärfeebene lag, dadurch, dass ich außen Pixel wegschneide, jetzt plötzlich nicht mehr in der Schärfeebene liegen?

Ihr meint doch offensichtlich den Fall, dass der TO weiter zurück geht und durch Veränderung der Brennweite wieder den gleichen Bildausschnitt herstellt.
Dass er das nicht gemeint hat, liegt doch wohl auf der Hand!
 
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Wenn in dem 46 Mio-Pixelbild sowohl Augen als auch Nase in der Schärfeebene liegen,
Es gibt nur eine Schärfebene, also entweder Augen oder Nase. Durch weiter weg gehen/geringere Brennweite/verkleinern kann man den akzeptablen Bereich ausdehnen. Dann muss man das Bild aber auch so lassen! Das entstandene Passbild darf nicht wieder zu einem Poster aufgeblasen werden, sonst ist man wieder am Anfang.
 
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T
Tom.S kommentierte
Genau so ist es (y)
 
Also Leute, Leute!!!
Ich unterstelle jetzt mal, dass Ihr den TO falsch verstanden habt...

Natürlich meint der TO das so, dass er weiter zurück geht, die Brennweite aber gleich lässt.
Danach beschneidet er das Bild in der EBV, so dass z.B. aus einem 46 Mio-Pixelbild ein 23 Mio-Pixelbild wird.
Wenn in dem 46 Mio-Pixelbild sowohl Augen als auch Nase in der Schärfeebene liegen, dann tun sie das nach dem Beschnitt natürlich auch noch.
Wie soll denn Bitteschön etwas, das vor dem Beschnitt in der Schärfeebene lag, dadurch, dass ich außen Pixel wegschneide, jetzt plötzlich nicht mehr in der Schärfeebene liegen?

Ihr meint doch offensichtlich den Fall, dass der TO weiter zurück geht und durch Veränderung der Brennweite wieder den gleichen Bildausschnitt herstellt.
Dass er das nicht gemeint hat, liegt doch wohl auf der Hand!
Danke dir. Genau so ist es. Und ich wundere mich schon die ganze Zeit, warum die Schärfentiefe sich nicht ändern sollte, wenn ich die Entferung zum Fokuspunkt vergrößere ... :D. Evtl hätte ich explizit erwähnen sollen, dass die Brennweite gleich bleibt, aber ich dachte es sei klar, weil ich das Bild ja beschneiden will (wenn ich es beschneiden will, um den gleichen Ausschnitt zu erreichen, dann muss ich ja die Brennweite auch nicht ändern)
 
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Uff, wenn du beschneidest dann ist ja genauso als ob du die Brennweite geändert hättest. Der Bildwinkel wird wieder enger und es ist alles wie zuvor.
 
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Es gibt nur eine Schärfebene, also entweder Augen oder Nase. Durch weiter weg gehen/geringere Brennweite/verkleinern kann man den akzeptablen Bereich ausdehnen. Dann muss man das Bild aber auch so lassen! Das entstandene Passbild darf nicht wieder zu einem Poster aufgeblasen werden, sonst ist man wieder am Anfang.
Die Frage ist, welchen Anwendungsfall man verfolgt. Instagram? Kein Problem. Drucken? Kommt auf die Druckgröße an. Wenn ich eine 24MP Datei um die Hälfte beschneide, habe ich immer noch eine 12MP Datei. Das ist ziemlich viel, solange man keine riesigen Poster drucken will.

Aber ums Drucken geht's eigentlich nicht. Es geht darum, welche Möglichkeiten man hat, bei einer langen Hundeschnauze Augen+Nase scharf zu bekommen. Entfernung bei gleichbleibender Brennweite erhöhen plus Beschnitt ist korrekt. Nur ist daraus nun eine riesige Diskussion entstanden, weil viele wohl im Beschnitt ein größeres Problem sehen, als es wirklich ist. Andererseits, evtl. haben hier auch die Profis geantwortet, die ihren Kunden hochwertige, große Drucke aushändigen müssen – das ist natürlich eine komplett andere Anforderung, als ich sie habe (ich veröffentliche Bilder nur privat und nur digital).
 
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Uff, wenn du beschneidest dann ist ja genauso als ob du die Brennweite geändert hättest. Der Bildwinkel wird wieder enger und es ist alles wie zuvor.
Genau, du hast es verstanden! Es geht um den gleichen Bildausschnitt, weil eben nicht alles im Hintergrund schwarz abgehängt ist. Unterschied ist einfach: Nun sind Augen UND Nase scharf (EDIT: Und die Bilddatei ist natürlich kleiner)
 
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Die Frage ist, welchen Anwendungsfall man verfolgt.
Der Anwendungsfall ist die Ausdehnung der akzeptablen Schärfentiefe. Diese erreichst Du, indem Du Dein Ausgabeformat verkleinerst. Du brauchst nicht mal bei der Aufnahme weiter weg gehen oder die Brennweite ändern, Du kannst auch einfach das fertige Bild verkleinern – gleicher Effekt.
Wenn ich eine 24MP Datei um die Hälfte beschneide
Ein Bild ist Xcm × Ycm groß. Pixel haben bei solchen Betrachtungen nichts zu suchen.
evtl. haben hier auch die Profis geantwortet, die ihren Kunden hochwertige, große Drucke aushändigen müssen
Die physikalischen und mathematischen Grundlagen gelten für Profis wie Amateure gleichermaßen ;)
Ein Bild interessiert sich nicht dafür, ob der Urheber Geld damit verdient.
ich veröffentliche Bilder nur privat und nur digital
Damit ist die ganze Diskussion obsolet. Die Schärfentiefe hängt ja gerade vom Ausgabeformat ab. Eine Datei für sich hat noch keine Bildgröße. Sie hat überhaupt keine Eigenschaften, die erst beim Betrachten zustande kommen.
 
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Also Leute, Leute!!!
Ich unterstelle jetzt mal, dass Ihr den TO falsch verstanden habt...

Natürlich meint der TO das so, dass er weiter zurück geht, die Brennweite aber gleich lässt.
Danach beschneidet er das Bild in der EBV, so dass z.B. aus einem 46 Mio-Pixelbild ein 23 Mio-Pixelbild wird.
Wenn in dem 46 Mio-Pixelbild sowohl Augen als auch Nase in der Schärfeebene liegen, dann tun sie das nach dem Beschnitt natürlich auch noch.
Wie soll denn Bitteschön etwas, das vor dem Beschnitt in der Schärfeebene lag, dadurch, dass ich außen Pixel wegschneide, jetzt plötzlich nicht mehr in der Schärfeebene liegen?

Ihr meint doch offensichtlich den Fall, dass der TO weiter zurück geht und durch Veränderung der Brennweite wieder den gleichen Bildausschnitt herstellt.
Dass er das nicht gemeint hat, liegt doch wohl auf der Hand!

Es können aus physikalischen Gründen nicht Augen und Schnauze zugleich in der Schärfeebene liegen (ausgenommen Möpse, die so aussehen, als wären sie mit hohem Tempo gegen eine Wand gerannt), denn diese hat keine räumliche Ausdehnung.
Alles, was nicht in der Schärfeebene liegt, wird beim Vergrößern unschärfer.
Das hängt mit dem maximalen Auslösungsvermögen des menschlichen Auges zusammen, das Kreise, die klein genug sind, als Punkt wahrnimmt.

Zerstreuungskreis heißt das Stichwort.
 
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So lange der Bildausschnitt gleich ist (bei gleicher Blende), ist auch die Schärfentiefe immer gleich. Da lässt sich mit keinem Trick die Physik aushebeln. Das ist ja auch einer der Gründe warum schon vor 100 Jahren Hr. Scheimpflug sich da Lösungen überlegt hat.

Schau dir einfach die optischen Formeln dazu an. Da siehst du sofort, dass du mit größerem Abstand und anschließendem Beschneiden, im Nenner und Zähler die gleichen Veränderungen vornimmst und damit kürzt es sich wieder auf Nullunterschied raus.
 
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Es können aus physikalischen Gründen nicht Augen und Schnauze zugleich in der Schärfeebene liegen

Natürlich können sie das, siehe das Bild von @häuschen, du musst halt nur für den entsprechenden Aufnahmewinkel sorgen.
 
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fx33
fx33 kommentierte
Selbstverständlich bezog ich mich auf die vom OP vorgestellte Komposition. Ein völlig anderes Bild aufzunehmen, ist natürlich auch immer eine Option.
 
So lange der Bildausschnitt gleich ist (bei gleicher Blende), ist auch die Schärfentiefe immer gleich.
Ich habe das Gefühl, dass wir aneinander vorbei reden. Ich beschreibe mal ganz anschaulich, was ich meine.

Folgende Schritte:
  1. Bild 1: Foto machen wie oben (Schwarzer Hund auf schwarzem Grund), 70mm, f/8, Fokus auf die Augen, Abstand 1m, Schärfentiefe an FX laut Rechner ca. 10cm, Ergebnis: Augen scharf, Schnauze nicht
  2. Bild 2: 3m zurückgehen, 70mm, f/8, Fokus auf die Augen, Abstand 4m, Schärfentiefe an FX ca. 160cm, Ergebnis: Augen scharf, Schnauze auch (ob das erwünscht ist, sei mal dahingestellt)
  3. In Lightroom Bild 2 so beschneiden, dass es den gleichen Ausschnitt zeigt wie Bild 1.
  4. Beide Bilder auf 1000px Kantenlänge verkleinern
  5. Bilder hier posten
  6. Ergebnis:
    Bild 1: Augen scharf, Schnauze nicht
    Bild 2: Augen scharf, Schnauze auch
Verstehst du, was ich meine? Mir ist klar, dass Bild 2 nach dem Beschnitt kleiner ist als Bild 1. Trotzdem zeigt es den gleichen Bildausschnitt wie Bild 1, aber mit einer größeren Schärfentiefe.

Wenn du es anders siehst, dann stelle es doch anhand meiner Schritte ebenso anschaulich dar. Dann wird die Diskussion wahrscheinlich einfacher und niemanden raucht mehr der Kopf, weshalb sich die Schärfentiefe bei einem bereits geschossenen Foto noch verändern sollte.
 
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