Schärfentiefe - Tabelle?

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bl2002

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Hallo Forum,

gibt es irgendwo ein Tabellenwerk oder vielleicht sogar eine App, mit dessen Hilfe ich schnell überschauen kann, wieviel Schärfentiefe ich in Abhängigkeit zum Objektiv, Blende, Abstand zum fokussierten Objekt erhalten kann?

Mit geht es darum, schnell zu erkennen, mit welchem Objektiv (Brennweite) ich besser ein Objekt unter dem Aspekt Schärfentiefe darstellen kann. Grundsätzlich sind mir die Zusammenhänge pro Objektiv klar, aber ich möchte genaue Angaben haben, um das besser abschätzen zu können.

Beispiel: ich fotografiere mit 105mm bei Blende 5.6 mit einem Abstand von 3m.
Welche Blende (und letztendlich auch Abstand) bräuchte ich bei einem 35mm
Objektiv, um einen gleichen/ähnlichen Schärfeverlauf zu erzielen, wenn der Bildausschnitt ebenfalls gleich sein soll.

Mir ist natürlich auch klar, daß die Bildwirkung über die Verdichtung mittels Tele eine andere ist, aber ich möchte nur die drei Parameter vergleichen.

Vielen Dank im voraus
 
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Es gibt zig kostenlose Apps und Webanwendungen (DoF-Rechner, einfach mal googlen), mir fällt gerade keine ein, da ich die nicht nutze.
Dabei ist zu beachten, dass die Tiefenschärfe fließend verläuft! Wenn dir die App z.B. "5cm" ausspuckt, nicht wundern, dass die ersten 5 und letzten 5 Millimeter unscharf sein können. Zu analogen Zeiten galten diese Angaben noch etwas, zu digitalen Zeiten mit hochauflösenden Sensoren und gewachsenen Ansprüchen sieht das anders aus...
Die Werte sind also allenfalls Anhaltspunkte.
 
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Danke für den Hinweis.

Habe das Passende gefunden:
http://www.erik-krause.de/schaerfe.htm

Hier kann für jedes meiner Objektive (Festbrennweiten) eine sehr schöne Tabelle erzeugt und ausgedruckt werden. Damit übersichtlich und die Objektivdaten sind schnell vergleichbar.

Danke auch an die Entwickler dieser sehr interessanten Hompage.
 
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dir ist aber hoffentlich klar, dass die wahrgenommene schärfentiefe auch vom verhältnis der bildgröße zum betrachtungsabstand abhängig ist. die meisten tabellen und markierungen an objektiven gehen dabei immer noch vom betrachten eines maximal postkartengroßen bildes im fotoalbum, also aus knapper armlänge aus. wenn du das werk in postergröße in die galerie hängst oder auf einem 4k-monitor aus 30 cm betrachtest, stimmen die ohnehin nur groben abschätzungen nicht mehr.
 
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Ja, mir ist klar, daß es nur einen Schärfepunkt gibt. Mir geht es vornehmlich um eine Abschätzung der Größenordnung.
Ich brauche im obigen Beispiel ja es nicht erst probieren, wenn das 35mm Objektiv ähnliche Werte bei Blende 1.4 liefert und meins F=2.8 hat.
Das studieren einer solchen Tabelle finde ich auch interessant, um die Objektive besser zu kennen. Spart mir Arbeit. Es heißt zwar, durch Erfahrung wird man klug, aber ich kann auch aus der Theorie Sachverhalte ableiten und dann praktisch die Verdichtung zur Anwendung bringen.
 
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So habe ich auch mal gedacht :D

Trotzdem wundere ich mich immer noch manchmal, wie wenig Schärfentiefe hinter z.B. 105mm - f/5.6 - 3m Abstand steckt.
 
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Mit geht es darum, schnell zu erkennen, mit welchem Objektiv (Brennweite) ich besser ein Objekt unter dem Aspekt Schärfentiefe darstellen kann.

Bei gleichem Abbildungsmaßstab ist die Schärfentiefe relativ unabhängig von der Brennweite.

Beispiel: ich fotografiere mit 105mm bei Blende 5.6 mit einem Abstand von 3m.
Welche Blende (und letztendlich auch Abstand) bräuchte ich bei einem 35mm
Objektiv, um einen gleichen/ähnlichen Schärfeverlauf zu erzielen, wenn der Bildausschnitt ebenfalls gleich sein soll.

Das kann man eigentlich auch leicht im Kopf rechnen. Der Arbeitsabstand beim 35er beträgt ungefähr 1/3 von dem des 105ers, also ca. 1m wenn er beim 105er 3m betragen hätte, und die Schärfentiefe wäre bei f5.6 annähernd die gleiche wie beim 105er. Die Bildwirkung und der Schärfeverlauf sähen allerdings anders aus. Zu den letzten Punkten, sagen Dir aber auch die Rechner nichts.

Ganz generell kann man sich merken, daß die Schärfentiefe linear mit der Blende zunimmt, also z.B. ein Abblenden um zwei Blendenstufen die Schärfentiefe verdoppelt. Im Vergleich zur Aufnahmeentfernung wächst die Scharfentiefe dagegen zum Quadrat, also würde z.B. eine Verdoppelung der Aufnahmeentfernung die Schärfentiefe vervierfachen. Und bei der Brennweite ist sie umgekehrt proportional zum Quadrat, so würde sich die Tiefenschärfe, bei Halbierung der Brennweite (und gleichem Aufnahmeabstand), ungefähr vervierfachen. Wenn man sich diese Zusammenhänge merkt, dann kommt man eigentlich auch schon ohne ausprobieren, oder App, klar.

Schon meine Vorredner haben ja darauf aufmerksam gemacht, daß die Schärfentiefe eine recht willkurliche Festlegung ist (abhängig von den Betrachtungsbedingungen bzw. zugrunde gelegeten Zerstreuungskreisen) und die Übergänge fließend sind. Außerdem gaukeln einem die Rechner oft eine Genauigkeit vor (mit von-bis Werten) die in der Praxis nicht vorhanden ist. Die Rechner gehen von rein geometrischen Modellen aus, die nur eine Idealisierung der wirklichen optischen Vorgänge in einem Objektiv darstellen. Auch gelten im Nahbereich nochmal andere Bedingungen, als bei unendlich. Insofern sind die Rechner auch nur als grobe Orientierung zu verstehen. Da kann man auch gleich die Dinge im Kopf überschlagen. Oder, wenn man schwach im Kopfrechnen ist, den Taschenrechner vom Smartphone zu Hilfe nehmen. Wichtiger wäre eigentlich die Zusammenhänge zu verstehen.

VG
 
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Genau um solche Aussagen geht es. Über die Betrachtung von Tabellen lassen sich sehr gut Zusammenhänge erkennen; ob die Genauigkeit suggerierenden Werte mit der Praxis exakt übereinstimmen, spielt zuerst keine Rolle. Mir war z.B. nicht klar, daß es ausreicht, eine Variable zu ändern. Ich muß also nicht zusätzlich die Blende anpassen, wenn ich den gleichen Abbildungsmaßstab bei diversen Objektiven verwende. Und um Mißverständnisse zu vermeiden: ich rede natürlich nicht von der unterschiedlichen Bildwirkung der Objektive. Aber ich brauche mich auch nicht zu wundern, wenn Offenblende Orgien häufig schieflaufen, da eben nur mm Schärfe vorhanden sind und das Objekt wegen seiner Tiefe/Größe doch eher cm vertragen hätte. Über die Tabelle erhält man eine gute Übersicht, die über erkannte Gesetzmäßigkeiten verinnerlicht werden sollte, um den Papierkram zuhause lassen zu können. Da ich ausschließlich manuell fotografiere, brauche ich hier eine Klarheit, die ich nun für meine Objektive habe. Und einen Kontrollblick auf das Zahlenwerk werde ich mir trotzdem gelegentlich gönnen, da es immer wieder faszinierend ist, in welchen schmalen Bereichen wir uns bewegen, wenn interessante Bilder über das Stilmittel Schärfe/Unschärfe gestaltet werden sollen.
 
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