Die Kirche von Rougemont wurde um das Jahr 1080 von Mönchen des Ordens von Cluny erbaut, die der Graf von Greyerz berief, um ein Kloster zu errichten. Dieses Priorat war das erste und einzige Kloster der Waadtländer Alpen. Rougemont gehörte somit zur gleichen Familie wie die Abteien von Payerne und Romainmoitier. Das Heiligtum wurde dem Hl. Nikolaus von Myra geweiht, dem Schutzpatron der Kinder, einem Märtyrer des 4. Jahrhunderts, der am 6. Dezember gefeiert wird.
Die Kirche hat keine grösseren Änderungen erfahren abgesehen vom Chor, dem Querschiff und dem Turm. Sie ist im romanischen Stil nach dem klassischen Modell von Cluny erbaut worden: Sie bildet ein lateinisches Kreuz, das hohe Mittelschiff stützt sich auf die Pfeiler der Seitenschiffe ab. Der Chor bildete ursprünglich drei Apsiden. Auf der Vierung beherbergt ein viereckiger Turm die Glocken.
Die Veränderungen dieses Planes wurden vor allem während der Bernischen Herrschaft (1555-1798) ausgeführt. Das Querschiff wurde verkürzt, anstelle der Apsiden wurde ein erweiterter Chor erbaut; ein einheitliches stark geneigtes Dach des Turmes wurde durch einen spitzen Glockenturm im Oberländer Stil ersetzt.
Die Bernische Herrschaft brachte noch andere Veränderungen. Die Reformation wurde ab 1555 in Rougemont eingeführt. Die Prioratsgebäude wurden abgebrochen und durch ein Landvogteischloss ersetzt. Die Grabplatten in der Kirche betreffen Familienmitglieder der Bernischen Landvögte.
Bei der wichtigen Restaurierung von 1919-1926 kamen die ursprünglichen Bausteine zum Vorschein, die mit fünf Gipsschichten überdeckt waren. Die Decke des Hauptschiffes wurde als Tonnengewölbe aus Holz erneuert. Die Bemalung wurde vom Maler Correvon nach Motiven aus dem 13. Jahrhundert ausgeführt.
Kirche mit Landvogteischloss
L.G
Brigitte