Riesen-Bärenklau (Herkulesstaude) - schön aber höchst gefährlich !!!

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Moin,


durch Zufall hatte ich am Wochenende an einem Hang zwischen einem Bach und einem Fußballplatz ein prächtiges Exemplar von einem Riesen-Bärenklau, auch Herkulesstaude genannt, gesehen.


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Die Pflanze war ca. 3 bis 3,5 Meter hoch und die Dolde (Blüte) hatte einen Durchmesser von ca. 50 cm.

Ich musste da also etwas näher ran - aber nicht zu nahe, denn die Dinger sind höchst gefährlich.

Zitat von der Seite NaturGate:
"Das Furocumarin in den rauen Härchen des Bärenklaus verursacht zusammen mit Sonnenlicht schwere und schlecht heilende, Brandwunden ähnelnde Verletzungen.
Die Ärzte nennen diese Erscheinung Fototoxizität, eine Überempfindlichkeit der Haut gegenüber UV-Strahlung.
Sogar der starke Eigengeruch des Bärenklaus kann bei empfindlichen Personen Atembeschwerden und allergische Reaktionen auslösen.
Beim Umgang mit der Pflanze sind Schutzkleidung, Augen- und Atemschutz unbedingt nötig."


Gruß Thomas
 
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Moin,

gesagt, getan.

Über eine Brücke in der Nähe kam ich über den Bach, zu dem Fußballplatz.

In einem Zaun waren ab und zu Lücken, eine war auch in der Nähe von dem Riesen-Bärenklau.

Jetzt hatte ich ein freies Sichtfeld auf die Pflanze. Aber näher ran hatte ich mich nicht getraut.


# 2

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# 3

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Die Gruppe "Genesis" widmete den hochwüchsigen Schönheiten bereits 1971 einen eigenen Song mit dem Titel "The Return Of The Giant Hogweed"

Hier ein Textauszug: "Nichts kann sie stoppen, ihre Macht wächst, sie sind unbesiegbar, immun gegen alle Herbizide".

Das Lied bezieht sich auf ein leidvolles Ereignis in England,
wo sich mehrere Kinder vergiftet hatten,
als sie sich aus den hohlen Stängeln der Pflanze Blasrohre bastelten.​


Gruß
Thomas
 
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Gegen die ausgewachsene Pflanze hilft nur, in dem gezeigten Zustand die Dolden abzutrennen und zu verbrennen.
Wenn man den Standort kennt, kann man anschliessend nachkeimende Jungpflanzen bereits um Ansatz zertreten oder ausstechen. Das muss man über mehrere Jahre hinweg konsequent betreiben, bis keine keimfähigen Samen mehr im Boden vorhanden sind.

Schlimmer für die Natur, wenn auch nicht gefährlich für den Menschen, ist das bei dem Bärenklau stehende Springkraut. Das ist wie der Riesenbärenklau ein Neophyt und verdrängt massiv heimische Pflanzen. Es verbreitet sich wahnsinnig schnell und lässt die heimische Flora und Fauna völlig verarmen.
 
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mit dem Mistzeug ist wirklich nicht zu spaßen, ich kenne einige Stellen in der Umgebung die permanent mit Folie abgedeckt werden mussten um dem Unheil irgendwie Herr zu werden.
 
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In den meisten Gemeinden entfernt das Umweltamt die Pflanze, wenn sie gemeldet wird.

Deshalb auch mein Hinweis auf das Springkraut, das auf dem 2. und 3. Bild links unten zu erkennen ist. Während die meisten Gemeinden (nicht in Freiburg!*) den Riesenbärenklau entfernen, wird gegen das Springkraut nichts unternommen, weshalb es sich in rasendem Tempo ausbreitet. Dabei ist es in der Gesamtwirkung für die Natur viel gefährlicher, eben wegen des hohen Tempos der Ausbreitung. Ich kenne Areale im Wald südlich von Freiburg, die in den letzten 5 Jahren vollständig mit Springkraut überwuchert wurden.

Du kannst ja nochmal Fotos machen, wenn alle Dolden aufgeblüht sind. Das sieht richtig imposant aus, ungeachtet der Gefährlichkeit. Bei "Scheisswetter" kann man sich den Pflanzen übrigens nähern, wenn man kein Asthmatiker ist. Dann kann man mit einem scharf geschnitzten langen Stock die Dolden am Hauptstengel abschlagen und entfernen. Am besten in eine Mülltüte packen und im Restmüll (der, der in die Verbrennung wandert) entsorgen. Man darf nur die Pflanzenteile nicht berühren.

Bei Sonnenschein mache ich einen Bogen um die Pflanzen.


*Ich meldete vor Jahren mal einen Bärenklau an die zuständige Stelle in Freiburg. Die Reaktion war "Wir kennen den Standort. Wenn Sie Interesse haben, zeigen wir Ihnen, wie man mit diesen Pflanzen umgeht und dann können Sie sich ehrenamtlich darum kümmern. Wir haben leider nicht die personelle Kapazität, alle gemeldeten Pflanzen zu beseitigen.". Ich habe die Pflanze dann ohne "offizielles" Ehrenamt einfach gekillt und in den nachfolgenden Jahren alle aufkeimenden Jungpflanzen zerstört. Lag ja am Weg für den "kleinen Hundegang" und war einfach zugänglich.
 
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Gegen die ausgewachsene Pflanze hilft nur, in dem gezeigten Zustand die Dolden abzutrennen und zu verbrennen.
Wenn man den Standort kennt, kann man anschliessend nachkeimende Jungpflanzen bereits um Ansatz zertreten oder ausstechen. Das muss man über mehrere Jahre hinweg konsequent betreiben, bis keine keimfähigen Samen mehr im Boden vorhanden sind.

Schlimmer für die Natur, wenn auch nicht gefährlich für den Menschen, ist das bei dem Bärenklau stehende Springkraut. Das ist wie der Riesenbärenklau ein Neophyt und verdrängt massiv heimische Pflanzen. Es verbreitet sich wahnsinnig schnell und lässt die heimische Flora und Fauna völlig verarmen.

Haben Pflanzenarten nicht auch das Recht, sich auszubreiten, so wie es der Mensch weltweit getan hat?

Einfach mal darüber nachdenken, bevor man 'verbrennt', 'aussticht' und 'zertritt'.

Grüße
Stefan
 
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hoffe du lebst noch, hab ich nie gesagt dass es eine Krankheit ist.

Das war darauf bezogen dass du den Pflanzen das Recht einräumst sich auszubreiten, und als nächstes dann wohl auch den Krankheiten. Mir ging es um Deinen Vergleich und ich habe es dann weiter geführt was sich dann deiner Meinung nach vielleicht als nächstes ruhig ausbreiten darf
 
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hab ich nie gesagt dass es eine Krankheit ist.

Ich auich nicht. Also lasse den Vergleich bitte sein.

Die Herkulesstaude ist eine Pflanzenart, die keine Kinder frisst und Dir auch nicht nachrennt, wenn Du ihr zu nahe kommst.

Von ihrer 'Gefährlichkeit' ist sie mit anderen 'Giftpflanzen' vergleichbar, die gleichzeitig wichtige Arzneipflanzen sind (z.B. Digitalis, Fingerhut). Wollen wir die jetzt alle ausrotten?
 
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Haben Pflanzenarten nicht auch das Recht, sich auszubreiten, so wie es der Mensch weltweit getan hat?

Einfach mal darüber nachdenken, bevor man 'verbrennt', 'aussticht' und 'zertritt'.

Grüße
Stefan

Das Problem mit Neuphyten ist, dass sie ihr Ökosystem nicht mitbringen. Das Springkraut hat hier keine Fressfeinde und kann sich im Gegensatz zu heimischer Flora uneingeschränkt ausbreiten. Während einheimische Pflanzen sich gegen Wildverbiss, Frass- und Schadinsekten behaupten muss, die seit Urzeiten ein Gleichgewicht bilden, hat der Neophyt freie Bahn. Das führt dazu, dass die für das ökologische Gleichgewicht unerlässlichen Pflanzen verdrängt werden, und mit diesen die Pilze, Bakterien, Insekten, Kriech- und Säugetiere, die mit den Pflanzen untrennbar verbunden sind.

Deine Frage ist jetzt hoffentlich beantwortet.
 
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Kann der Riesenbärenklau, solange er noch kleiner ist, nicht mit dem heimischen Wiesenbärenklau (Gemeiner Bärenklau) verwechselt werden? Bei mir in der Nähe ist der Bärenklau sehr verbreitet. Bisher bin ich immer davon ausgegangen, dass es die heimische Variante ist, da er nicht größer wird als ca. 130-140cm.
 
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Schlicht: NEIN!


Ein Kind aus der Nachbarschaft hatte mal eine ganz üble Verbrennung von dieser Pflanze.

Wenn Du das gesehen hättest, hättest du den Sch… nicht geschrieben.

Schlicht: JA!

Ich stehe zu jedem von mir geschriebenen Wort.

Rotten wir Hunde aus, nur weil einer mal einen Menschen totgebissen hat? Oder Haie?

Rotten wir Knollenblätterpilze aus, nur weil eine eine tödliche Dosis gefuttert hat?

Schaffen wir Autos ab, obwohl pro Jahr in D >3.000 Menschen durch sie zu Tode kommen?

GLÜCKLICHERWEISE NICHT!

Ricinus communis oder Taxus baccata sind Beispiele für extrem giftige Pflanzen, die als Zierpflanzen in Gärten verwendet werden!

Verbrennen an der Herkulesstaude tut sich nur, wer diese extrem beeindruckende Pflanze beschädigt und Saft auf die Haut bekommt. Das sollte man einfach unterlassen.

Wer Sorge um sich oder seine Kinder hat, muss:

- die Herkulesstaude aus seinem Garten fernhalten und
- seine Kinder aufklären, dass man andernorts nicht alles anfassen, zerstören oder essen kann.

AUSROTTEN ist KEINE LÖSUNG!
 
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