Viele Tipps, ich hoffe, Du blickst noch durch, was jeweils gemeint ist
Also, ich versuche es mal mit einer ausführlichen Beschreibung:
1. Du hast ein Motiv, das sich fix bewegt. Dafür brauchst Du eine kurze Verschlusszeit, da es sonst zu Unschärfe durch die schnellen Motivbewegungen kommt (Wischeffekt auch Bewegungsunschärfe genannt).
2. Da Verschlusszeit (1/x Sek), Öffnung des Objektivs (Blende) und Lichtempfindlichkeit des Sensors (ISO) zusammenhängen, wird es bei wenig Helligkeit schwierig, kurze Verschlusszeiten zu erreichen. Falls Dir die Zusammenhänge nicht ganz klar sind, frag´gerne nach.
3. Durch die Wahl der Blende bestimmst Du welcher Bereich Deines Bildes scharf abgebildet wird. Große Blendenöffnungen (kleine Zahl) bilden nur einen kleinen Teil des Bildes scharf ab, kleine Blendenöffnungen (große Zahl) bringen mehr Schärfe vor und hinter dem fokussierten Punkt. Hier hast Du mit dem 1:4,5-5,6/55-300mm ED VR ein vernünftiges, aber eher lichtschwaches Objektiv, das bei wenig Licht eine erste Limitation bedeutet.
4. Dummerweise muss der Verschluss länger offen sein, wenn weniger Licht durch die Blende zum Sensor kommt. Hier hast Du also die erste Entscheidung zu treffen: entweder kurze Verschlusszeit und wenig (Tiefen-)Schärfe oder lange Verschlusszeit und mehr (Tiefen-)Schärfe.
5. Eine lange Verschlusszeit hat aber leider zwei Nachteile für das von Dir angesprochene Thema: erstens kommt durch das sich schnell bewegende Motiv Bewegungsunschärfe ins Bild, und zweitens kannst Du ab einer bestimmten Verschlusszeit die Kamera nicht mehr so ruhig halten, dass dein "Zittern" sich im Bild nicht bemerkbar macht (Verwacklungsunschärfe). Also selbst, wenn Du einen Baum fotografierst, wird der bei längeren Verschlusszeiten irgendwann unscharf, weil Du die Kamera nicht mehr ruhig halten kannst. Daher verwenden Landschafts- und Architekturfotografen häufig ein Stativ (alle andern Faktoren jetzt mal außen vor gelassen).
6. Was heißt das jetzt für Dich? Als erstes brauchst Du schon mal aufgrund der Action eine kurze Verschlusszeit. Hier ist Albert (häuschen) als Hundehalter und -Fotograf prädestiniert für hilfreiche Tipps (s.o.). Dann musst Du Dir überlegen, wieviel Raum vor und hinter den beiden Akteuren scharf sein soll. Ich würde an Deiner Stelle versuchen, den Blick des Betrachters nur auf Hund und Mensch zu lenken, d.h. eine große Blendenöffnung wählen, damit der Hintergrund in Unschärfe verschwindet. Die größte Offnung, die Du mit Deinem Objektiv einstellen kannst, ist Blende 4,5. Im Telebereich ist es leider nur 5,6, aber das ist schon mal nicht schlecht - große Blende (kleine Zahl) kommt dem Bedarf nach kurzer Verschlusszeit entgegen. Wenn Du nun immer noch nicht auf die von Albert genannten Verschlusszeiten kommst, musst Du die dritte Stellschraube (ISO) bemühen.
7. Jaja, die ISO Werte der Kamera. Auch hier gibt´s nix umsonst
. Hohe ISO Werte helfen Dir beim Erreichen einer kurzen Verschlusszeit, aber leider zu Lasten des Bildrauschens. Je höher Du die ISO stellst, desto kürzer kannst Du die Verschlusszeit wählen. Aber leider rauscht das Bild dann immer mehr. Also musst Du auch hier eine Entscheidung treffen: Was ist der für mich höchste akzeptabele ISO Wert? Das kannst Du dann der Kamera vorgeben und brauchst Dich nicht mehr darum zu kümmern. Fein, gell?
8. Irgendwann wirst Du aber doch an Grenzen stoßen. Nämlich dann, wenn es so dunkel wird, dass keine Kombination aus ISO, Zeit und Blende mit Deiner Ausrüstung mehr vernünftige Bilder erlaubt. Dann musst Du die Hardware ändern oder es als gegeben akzeptieren. Denn genau hier wird es teuer: Lichtstarke Objektive (die können größere Blendenöffnungen und damit mehr Licht sammeln), Kameras mit größeren Sensoren (die können durch die größeren Pixel auch mehr Licht sammeln) oder zusätzliche Lichtquellen (Blitze) würden weiterhelfen.
9. Ein Beispiel sei an dieser Stelle gestattet: Mit Deiner Kombination hast Du z.B. Werte von ISO 3200, Blende 5,6 und 1/500 Sek. Wenn sich der Hund schnell bewegt, wird es Bewegungsunschärfen geben. Um bei diesen Lichtbedingungen ein vernünftiges Bild zu bekommen, bräuchtest Du etwa ein 2,8/70-200mm Objektiv. Dann wären die Werte ISO 3200, Blende 2,8, 1/2000 Sek. Kostet schlappe 1.500 Euro
Manchmal ist es sinnvoller, sich eine gewisse Frustrationstolerenz anzueignen
So, dass mal zur Belichtungsseite Deiner Frage. Kommen wir nun zum Thema Autofokus...
1. Kameras besitzen verschiedene Modi für den Autofokus. Vereinfacht ausgedrückt, gibt es kontinuierlichen Autofokus und Einzelautofokus. In der ersten Variante versucht die Kamera das Motiv zu verfolgen, bei der zweiten Variante stellt sie nur einmal scharf. Letzteres ist daher besser für statische Motive geeignet. Dazu kommt noch, dass Du der Kamera sagen kannst, dass sie entweder immer auslösen soll oder nur, wenn das Motiv scharfgestellt ist (Auslösepriorität vs. Schärfepriorität).
2. In welchem Bereich die Kamera nach dem zu fokussierenden Motiv sucht, kannst Du ebenfalls wählen. Da reichen bei der D3200 die Möglichkeiten von 1 Fokusfeld bis hin zu 11 Fokusfeldern. Ob mehr Felder besser ist, musst Du für Dich herausfinden.
3. Was heißt das für Dich? Üben, üben, üben...
Wichtig ist, dass Du die beste Möglichkeit für Dich findest, das Motiv durch den Sucher zu verfolgen und in der SChärfe zu halten. Hier bin ich aber nicht der Experte, da ich nicht so viel Äktschn fotografiere.
Ich hoffe, dass Dir diese Anregungen weiterhelfen. Falls nicht, frag´ einfach nochmal nach.
Viele Grüße
Peter