NF-Rezension Rezension: Fotografieren im Studio – Technik, Lichtführung, Live-Workshops

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waldgott

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von Alexander Heinrichs

Keine Frage das ist ein kompletter Überblick, über das, was man im Studio so alles fotografieren kann, wie man es einrichten könnte und wie man am Ende auch noch die Fotos bearbeiten kann.

Alexander Heinrichs führt locker – manchmal etwas zu locker, wenn es um Anmerkungen zu seinen Models geht – durch das Programm. Er erklärt in seinem Studio alles, was man über das Fotografieren im Studio wissen sollte: Wie arbeitet man mit Kamera, Dauerlicht und Blitz, wie richtet man die Studioblitze ein, wie bereitet man die Porträt-Fotos vor, welche Möglichkeiten hat man bei der Abbildung von Produkten und Menschen im Bild.

Das Begleitheft zum Video ist gut aufgemacht, es hat ein ausführliches Inhaltsverzeichnis und eine gute Anleitung zur Bedienung des Trainings. Wie gewohnt von den Training-Videos aus dem Rheinwerkverlag, kann man hervorragend in den Lektionen und zwischen den Lektionen navigieren, springen stoppen, wiederholen. Auch kann man die Videos kopieren – es gibt keinen Kopierschutz – und sie einfach auf anderen Geräten betrachten. Man ist also nicht an die DVD gebunden. Einzig in den DVD Player kann man sie nicht einfach einlegen und am Fernseher betrachten. Es braucht den PC, es sei denn man erstellt sich selbst die entsprechende DVD mit der Menüführung.

Den Inhalt brauche ich hier nicht einzelnen aufzulisten. Hier kann man alles dazu lesen und sich auch vier Lektionen und den Trailer zur DVD anschauen. Damit hat man schon mal einen guten Eindruck davon, ob einem der Erklärungsstil des Autors passt oder nicht und wie man selbst damit zurechtkommt. Man muss übrigens nicht die DVD kaufen, sondern kann sich auch die Dateien sofort herunterladen, allerdings zum gleichen Preis.

Es gibt wirklich gute Tipps: Keinen Spiegel nutzen, wenn es sich spiegeln soll, sondern schwarzes Acrylglas; einen grauen Hintergrund kann man mit farbigem Licht besser „einfärben“ als einen weißen, weiße Styroporplatten oder sogar mit Silberfolie kaschiert ersetzen oft einen zweiten Blitz; beim Fotografieren von Flaschen ist Licht von hinten immer besser; gute Erläuterungen zu hartem und weichem Licht; dass Wabenaufsätze nicht die Lichtcharakteristik ändern, sondern es nur bündeln … und vieles mehr.

Soweit so gut. Und wenn ich jetzt fertig wäre, könnte ich sagen: Fünf Sterne für eine gut gemachtes Lernvideo. Ich habe schon wesentlich schlechteres gesehen.

Nur ginge es noch besser und das ärgert mich.

Erstens: Wer glaubt, dass er nach dem Betrachten der acht Stunden Video im Studio fotografieren kann, der irrt. Er bekommt gezeigt, wie es geht, aber machen kann er es noch lange nicht. Dazu gehört das anschließende Üben im eigenen Studio. Und hier ist der Begriff „Live-Workshop“, mit dem die DVD beworben wird, irreführend. Es ist kein Workshop, sondern eine Vorführung, eben eine „zeigen, wie es geht“. Ein Workshop dagegen ist mitmachen oder selbst machen.

Zweitens: Vom Anschauen allein lernt man nicht. (Siehe oben). Was in diesem - und in anderen Lernvideos aus dem Rheinwerk-Verlag – fehlt, ist eine zusätzliche Anregung anderer Sinne. Man hört die Erklärungen, sieht was gemacht wird, aber man kann es nicht noch einmal in einer Zusammenfassung lesend erfahren. Alexander Heinrichs versucht zwar am Ende jeder Lektion eine Zusammenfassung, dessen was er vorher erzählt hat, aber eben nur verbal. Wie schön wäre es, wenn der Lernende hier zusätzlich die Zusammenfassung in Stichpunkten aufgezählt, als Texteinblendung angezeigt bekäme. Er würde besser und leichter das Gesagte und Gesehene behalten und es würde ihn eher zum Nachmachen anregen. Das wusste schon Konfuzius im fünften Jahrhundert: „Erzähle mir und ich vergesse. Zeige mir und ich erinnere mich. Lass es mich tun und ich verstehe.“

Drittens - wenn wir schon beim Nachmachen sind: Das ist für mich das größte Problem dieses Videos. Am Anfang erklärt Heinrichs richtiger weise , man brauche nicht viel für ein eigenes kleines Studio, erst mal nur einen Blitz kaufen, nicht gleich ein ganzes Set, nicht alles auf einmal, sondern sehen, wie man damit zurecht kommt und dann ergänzen. Dann aber zeigt er 17 Minuten Watersplashes im Studio mit einer Ausrüstung, die sicher sehr viel Geld gekostet hat. Wie in aller Welt soll jemand das in seinem Heimstudio nachmachen? Oder 12 Minuten zerberstende Rotweingläser. Lange Erklärungen, was man dazu braucht. Den meisten, die sich dieses Video anschauen, fehlt schon mal der geeignete Raum in Länge, Breite und nicht zuletzt in Höhe.

Viertens – die Zielgruppen: Für wen ist eigentlich dieses Video geeignet? Wem bringt es was? Ein Hobbyfotograf, der gerne zu Hause im Keller oder im Wohnzimmer bessere Portraitfotos machen würde als bisher, wird überladen mit Technik und Ausrüstung, die er niemals haben wird und sich nicht leisten kann. Ihn interessiert – und das sollte man ihm zeigen – wie er mit einem Aufsteckblitz und einem Lichtformer in einem 15 bis 20 qm Raum gute Porträts hinbekommt. Mehr nicht. Effektvolle Ringlichtporträts interessieren ihn nicht. Der ambitionierte, semi-professionelle Fotograf, der einen Einstige in den Beruf als Fotograf sucht, ohne es richtig gelernt zu haben, kann vielleicht etwas mehr mitnehmen aus den Erläuterungen, aber auch er stößt schnell an die Grenzen einen größeren Raum zu brauchen und eine komplette Ausrüstung, um alles das nachzumachen, was in den Videos gezeigt wurde. (Dafür wurden sie ja gemacht. Oder?) Und dann der Mensch, der ein gut ausgebildeter Fotograf ist: er braucht das alles nicht, denn das sollte er bei seiner Berufsausbildung gelernt haben.

Mein Fazit:

Zwei Sterne Abzug, für das, was nicht gemacht wurde, also nur drei: Eine klare Zielgruppe anzusprechen und sie zu bedienen; fehlende textliche Einblendungen; Konzentration auf das Wichtige. Und wenn sie sich für dieses Video entscheiden, denken Sie daran, dass es ohne zusätzliches Üben nicht geht und dass ein ergänzendes Buch zum Nachlesen sehr wichtig ist. Noch besser als all das ist ein richtiger Workshop zur Studiofotografie zugeschnitten auf ihre Bedürfnisse mit Dingen, die sie dann später auch zu Hause üben können.

Bewertung:
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ISBN: 3836241447

 
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Eine Rezension unseres Community-Mitglieds Dieter Meeger

Hilfreicher Ratgeber für die Beschäftigung mit Studiofotografie

Das bietet dieses Video-Training:
  • Acht Stunden Spielzeit
  • Videos in HD-Qualität
  • Übersichtlich lernen mit Lernschritten
  • Suche mit über 400 Schlagwörtern
  • Drei Anzeigegrößen: Vollbild, Standard, Mini
  • Lesezeichen-Funktion
  • Lernfortschritt-Anzeige
  • Technischer Support
Der Autor
Alexander Heinrichs ist Profifotograf mit Schwerpunkten in der Porträt-, Produkt- und Werbefotografie. Er ist als Berater für Sigma tätig und veröffentlicht regelmäßig Fachartikel und Tutorials.

Vorüberlegung
Die DVD hat mir nur ganz bedingt nicht gefallen.
Vorab, was mich bei DVDs bzw. Filmangeboten meistens stört, ist die passive Form der Inhaltewahrnehmung. In einem Buch kann ich jederzeit gezielt auf Informationen zugreifen. Und was mich bei den meisten Filmen/Tutorials ebenfalls stört, ist das ganze Füllmaterial. Teilweise hat man nichts zu sagen oder könnte die Inhalte in wenigen Sätzen auf den Punkt bringen. Stattdessen wird geredet und geredet… Bei vielen Videoclips hat man sehr viele Längen, bei denen ich den Eindruck habe, man redet, hat aber nichts Wesentliches zu sagen und schafft so Fülle. Das ganze Netz ist voll mit „wichtigen Leuten“, die in ihren Tutorials das Netz mit ihrer Mittelmäßigkeit überschwemmen. Der wirkliche Informationswert ist häufig marginal.
Darum war ich sehr gespannt, wie das hier gelöst wurde.

Zu den Videos der vorliegenden DVD
Sie sind gut und verständlich aufgebaut und erläutern neben dem Beleuchtungsequipment auch den Bereich nützlichen und sinnvollen Zubehörs. Dazu kommen Anwendungsbeispiele, die sich an gängigen praktischen Anforderungen orientieren und leicht auf eigene Aufgabenstellungen umsetzbar sind. Alle Filmclips sind effektiv, logisch und folgerichtig aufgebaut.
Als selbständiger Photodesigner kenne ich die Basics ja bereits. Trotzdem habe ich mir jedes Video mit Interesse angeschaut, da sie

  • sehr gut und systematisch und unterhaltsam aufgebaut sind und
  • ich sogar auch noch etwas bei den Basics für mich rausziehen konnte.
Einem Profi/Kollegen sozusagen über die Schulter zu schauen, macht auch Freude.
Aufbau und Abfolge der Kapitel sind schlüssig und gut nachvollziehbar. Wirklich hilfreich ist bei der angebotenen Vielfalt die intelligente Suche nach über 400 Themen. Über die Suchfunktion des Trainings springt man dorthin, wo es genau erklärt wird. Mit über 400 Schlagwörtern findet man schnell und präzise, was einen interessiert.
Letztlich ist es auch eine Frage der Mentalität mit Medien umzugehen. Der professionelle Anspruch zieht sich jedenfalls durch das gesamte Training.

In der DVD wird zunächst das gesamte Studioequipment vorgestellt. Dabei werden nicht nur Blitze und Lichtformer (BeautyDish, Softbox, Spots usw…) vorgestellt und erklärt, sondern auch alles, was man in einem Studio so braucht und finden sollte: Funkauslöser, Hintergrundtechnik, Farbfilter, Ventilatoren, Klebeband und vieles an sinnvollem Zubehör.

Dann kommen die Basics zur Lichtsetzung. Zum Beispiel: Wie setze ich ein sogenanntes Rembrandt-Licht oder wie setze ich ein Haarlicht gezielt ein? Und andere praktische Anforderungen und vieles mehr. Man kann die Aufgaben gut nachstellen und anhand der Theorie und Praxis seine eigene Vorgehensweise entwickeln und vergleichen und erspart sich eine Menge Lehrgeld, Lehrzeit oder Frust.

Einen weiteren großen Teil der DVD nehmen die Shootings ein; dies ist meiner Meinung nach auch das Kernstück des Trainings. Im Shootingteil wird gut erklärt, wie und warum man die verschiedenen Blitze bzw. das Licht setzt oder was passiert, wenn man einen Abschatter oder einen Reflektor einfach wegnimmt.

Das wird hervorragend vorgeführt im Shooting in einem Aufbau mit Rum und Glasmotiven. Dort wird ein aufwändiger Blitzaufbau gezeigt und nach und nach werden schrittweise Blitze und Reflektoren weggenommen. So kann man genau sehen, wie welche Lichtsetzung die Bildwirkung verändert oder was man mit ihr bewirkt.
Im Shootingteil konzentrieren sich die Beispiele auf die zwei Hauptthemen People- und Tabletop-Fotografie. Hier werden einzelne Bereiche und Problemstellungen hervorgehoben. Diese werden dann ausführlich in einem ausführlichen Shooting erklärt. Bei der Peoplefotografie sind es z.B. Portraits, Bewegungsbilder und Splashfotos. In der Tabletopfotografie geht es weitgehend um Food- oder Produktfotografie. Um Fragen, wie man Glas anblitzt, ohne störende Reflektionen zu haben oder heiße Flüssigkeiten so fotografiert, dass man den Dampf gut sichtbar macht oder auch mit Durchlicht arbeitet.
Abgerundet wird die DVD durch einen Problemlösungsteil.

Für wen ist dieses Video-Training geeignet?
Einsteiger oder Profi? Fotografieren im Studio ist für beide Zielgruppen, schwerpunktmäßig allerdings meiner Meinung nach mehr für den Einsteiger gedacht. Es kann gut als Orientierung bei der eigenen Entscheidungshilfe dienen, wenn man sich ein eigenes Studio einrichten möchte und spart auch mögliche Fehlkäufe. Auch der Bereich für sinnvolles und nützliches Zubehör ist für beide Zielgruppen eine Fundgrube und ein Pool von Anregungen.

Fazit
Fotografieren im Studio ist ein hilfreicher Ratgeber für alle, die sich mit dem Thema beschäftigen möchten. Basiswissen über Licht und Studiotechnik, ergänzt um wertvolle Tipps zu den einzelnen Themen des Genres vermitteln einen sehr guten Eindruck davon, was zukünftige Studiofotografen erwartet, wenn sie tiefer in das Thema einsteigen möchten.

Den Nachteil des Medium sehe ich in der Abhängigkeit von Abspielmöglichkeiten und Energieversorgung. Wenn man pingelig wäre, könnte man hierfür eine halben Punkt abziehen. Auch die angebotene Lösung per App ist letztlich energieabhängig. Alles in allem überwiegt aber der inhaltliche Nutzwert – daher für mich ganz klar 5 Punkte.

Die Daten
Alexander Heinrichs. Fotografieren im Studio. Technik, Lichtführung, Live-Workshops erschien am 28. März 2016 im Rheinwerk Verlag. Video-Training, 2016, Spielzeit 8 Stunden, Windows, Mac, iOS (App erhältlich im App Store)
ASIN 3836241447
Preis: 49,90 Euro

Rezension: Dieter Meeger
Bewertung:
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ISBN: 3836241447

 
Kommentar
Fotografieren im Studio – Technik, Lichtführung, Live-Workshops

Alexander Heinrichs ist für viele, die sich mit dem Thema Studiofotografie beschäftigen, wohl ein Begriff. Der sympathische Fotograf aus Aschaffenburg ist seit Jahren als Trainer und Autor für den Foto-Podcast Blende 8 des Rheinwerk Verlages tätig und stellt auf seiner eigenen Seite mittlerweile über 200 kurze Lehrvideos zum Thema Fotografie kostenlos zur Verfügung.

Zusammen mit dem Rheinwerk Verlag hat er nun die DVD „Fotografieren im Studio – Technik, Lichtführung, Live-Workshops“ produziert, in der es um nahezu alle Facetten der Studiofotografie geht. Ein komplexes Thema, dem sich Alexander Heinrichs in acht Kapiteln widmet:

1. Das braucht ein gutes Fotostudio (53 min)
2. Die Kamera im Einsatz am Fotoset (29 min)
3. Mit Studiolicht inszenieren (1 h 18 min)
4. Lichtsetzung in der Praxis (39 min)
5. Portrait- und Peoplefotos im Studio (1 h 39 min)
6. Produktfotografie und Stillife im Studio (1 h 8 min)
7. Troubleshoot für Fotografen: Häufige Fehlerquellen (22 min)
8. So holen Sie das Beste aus Studioaufnahmen heraus (1 h 26min)
Gesamtspielzeit 7h 54min

Zum Inhalt:
Im Kapitel 1 geht es nach einer kurzen Begrüßung vor allem um die Basics. So werden Fragen beantwortet, was die Vorteile der Studiofotografie sind, wie man einen vorhandenen oder neuen Raum zum Fotostudio umfunktioniert und worauf man beim Thema Licht achten sollte. Nach diesen grundlegenden Informationen geht es weiter mit nicht ganz so offensichtlichen, aber dennoch essentiellen Erklärungen zum Thema Sicherheit, Stative, Zubehör (Ventilatoren, Farbfolien…) und Hintergründe. Hier sind aus meiner Sicht sehr viele Hinweise enthalten, die einem Neuling auf dem Gebiet viel Geld und Nerven sparen können.
Nur ganz kurz (und das ist angesichts des eigentlichen Themas der DVD auch völlig in Ordnung) wird auf einen Einsatz von Studioequipment außerhalb des Studios eingegangen, bevor abschließend eine meiner Meinung nach sehr hilfreiche Aufstellung von drei Budgetplänen folgt. Hier wird von einem kleinen über ein mittleres bis hin zu einem üppigen Budget jeder Geldbeutel bedient und so kann sich jeder das passende Equipment für sich zusammenstellen.
Kapitel 2 klärt die wohl unvermeidliche Frage nach Kamera und Objektiv und gibt hilfreiche Tipps zu Tethered Shooting und dem Einsatz von Stativen im Studio. Für mich ein eher trockenes Kapitel, das aber sicher für viele Zuschauer noch die ein oder andere wertvolle Information bereithält.
Kapitel 3 erklärt die Technik und die Ausrüstung im Detail. Welches Licht eignet sich fürs Fotostudio (Blitze, Dauerlicht, LED…), wie funktioniert so ein Studioblitz eigentlich, auf welche Qualitätskriterien sollte man achten, wie löst man Blitze aus und synchronisiert sie und wie misst man die richtige Belichtung? Welche Besonderheiten bietet Dauerlicht, wie sorgt man für den korrekten Weißabgleich und was benötigt man dazu? Nachdem diese Fragen geklärt sind, geht es dann um verschiedene Reflektoren und Lichtformer als Abschluss dieses etwas techniklastigen Kapitels.
Kapitel 4 beschäftigt sich mit der Lichtsetzung. Hier wird mit einem Model gezeigt, was hartes und weiches Licht bedeutet, wie man Hintergründe ausleuchtet und was die klassischen Licht-Setups (z.B. Butterfly oder Rembrandt-Licht) sind. Auch die Option, mit offener Blende im Studio zu fotografieren, wird hier erläutert.
In Kapitel 5 steigt Alexander Heinrichs dann richtig in die Praxis ein. Hier steht das Fotografieren von Menschen in unterschiedlichsten Situationen im Vordergrund. Vom Business-Portrait bis hin zum Glamourshoot werden diverse Themen bearbeitet und anhand nachvollziehbarer Set-ups erklärt. Jedes Thema benötigt sein eigenes Licht und so kommen hier zehn unterschiedliche Ansätze zum Tragen, beispielsweise Portraits mit natürlichem Licht, mit Ringlicht, Gruppenfotos, Bodyparts oder die unvermeidlichen High- und Low-Key Aufnahmen. Dynamik kommt bei den Fotos mit Bewegung ins Spiel, sei es als Kombination aus Blitz- und Dauerlicht oder als Einfrieren von Wassersplashes mit ultraschnellen Blitzzeiten. Zwei vorgeschaltete Themen widmen sich dem wichtigen Catchlight in den Augen sowie der ordentlichen Vorbereitung einer Portraitsession.
Kapitel 6 macht dann den Schwenk zu Stilllife und Produktfotos. Auch hier bleibt Alexander Heinrichs seiner Linie treu und betrachtet unterschiedliche Facetten, beginnend mit einfachen Spiegelungen über Schattenspiele, Einsatz von Farbfolien, Durchlichtfotografie, Glasfotografie und fast zuletzt, schon sein Markenzeichen, die Dynamik eines berstenden Rotweinglases. Abgeschlossen wird das Kapitel mit einem Kurzausflug in das Fokusstacking, bei dem ein durchgehend scharfes Foto mittels mehrerer Einzelaufnahmen zusammengebaut wird.
In Kapitel 7 werden vor allem Studioanfänger sehr nützliche Tipps für brenzlige Situationen finden. Hier ist die Lösung von Problemen das Thema und wie man die allseits bekannten kleinen Fehler entdecken und vermeiden kann. Vom Klassiker „Blitzsynchronzeit“ bis hin zu falschem Funkkanal für die Auslösung der Blitze gibt Alexander Heinrichs hier wertvolle Tipps, damit bekannte Stolperfallen vermieden werden können.
Abgeschlossen wird die DVD mit dem Kapitel 8 zum Thema Bildbearbeitung. Und wie in der gesamten DVD konzentriert sich Alexander Heinrich hier auf einfache, wirkungsvolle und schnelle Techniken, die sich auch von Anfängern in der Bildbearbeitung einfach nachvollziehen lassen. Sortierung, RAW Entwicklung, Montage, Frequenztrennung, Staubentfernung, Aufhellung von Bildpartien etc. werden kurz und knackig erklärt und runden die DVD hervorragend ab.

Verständlichkeit
Es macht Spaß, Alexander Heinrichs bei seinen kurzen Videos zuzuschauen und zu folgen. Alles ist einfach und verständlich erklärt, das Tempo ist angemessen und die Themen in sich logisch aufgebaut. Allerdings darf man keine Aversion gegen den hessischen Dialekt haben, denn es ist unüberhörbar, dass der Autor aus dem südwestdeutschen Raum stammt. „Da könne mer uns mal das Foddo anschaue“ wird so manchem Sprachpuristen die Haare zu Berge stehen lassen. Da ich selbst aus der Ecke komme und den Slang kenne, war es für mich kein Problem und auch nicht störend. Im Gegenteil, es macht Alexander Heinrichs authentisch und sympathisch für mich.

Grafiken / Bilder:
Die gezeigten Bilder sind auf professionellem Niveau, so wie man das von einer Lehr-DVD aus dem Hause Rheinwerk erwartet. Die Vielfalt der Themen unterstreicht das Können des Autors und man hat am Ende das Gefühl, dass keine Tricks oder Hinweise zurück gehalten wurden.

Spreche ich eine Kaufempfehlung aus?
Hier kommt ein uneingeschränktes „Ja“ von mir. Für mich ist Alexander Heinrichs der deutsche Karl Taylor der Videotutorials. Einfache und logische Erklärungen, tolle Hinweise und Tipps, die andernorts oftmals keine Erwähnung finden und jede Menge Knowhow, das der Autor bereitwillig weiter gibt. So muss das sein!

Von mir daher volle 5 Sterne.
Die Daten
Alexander Heinrichs. Fotografieren im Studio. Technik, Lichtführung, Live-Workshops erschien am 28. März 2016 im Rheinwerk Verlag. Video-Training, 2016, Spielzeit 8 Stunden, Windows, Mac, iOS (App erhältlich im App Store)
ASIN 3836241447
Preis: 49,90 Euro

Bewertung:
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ISBN: 3836241447

 
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