@ thory
Ich persönlich fand seine Ausführungen zu den Unterschieden der Kamera jetzt nicht so spannend, sondern eher etwas banal. Es ist doch völlig überflüssig zu erwähnen, daß man z.B. die Zieleinfahrt mit 10 oder mehr Bildern pro Sekunde vielleicht besser hätte erwischen können. Genau darum geht es doch in der Fotografie. Den richtigen Moment festzuhalten, eine schöne Komposition hinzubekommen, das Spiel mit Licht und Schatten, usw... Wenn ich mich in einen alten Rennwagen setzte, dann erkläre ich dem Zuschauer doch auch nicht, daß der neue Mercedes von Rosberg die Strecke aber viel schneller und besser hätte bewältigen können.
Wenn man zu einer analogen Leica greift, oder sich entschließt mit irgendeiner anderen Kamera analog zu arbeiten, dann ist das eine ganz bewußte Entscheidung und impliziert natürlich auch eine andere Art zu arbeiten. Das ist in meinen Augen auch keine Einschränkung der Kreativität, wie Du es formulierst. Man besinnt sich dabei eher auf längst vergessener Tugenden, wie der Intuition, der Erfahrung, dem Handwerklichen und möchte sich ganz bewußt der vollautomatisierten Bilderflut der digitalen Fotografie entziehen. Wenn ich mit einer Digitalkamera vielleicht mit 1000 Bildern vom Rennen zurückkomme, dann komme ich mit einer Analogen vielleicht nur mit 100 Bildern zurück. Ich kann aber trotzdem damit meine Geschichte erzählen und möglicherweise erweist sich die Einschränkung weniger Bilder machen zu können ja sogar als wohltuende Erfahrung. Nämlich sich auf das Wesentliche zu konzentrieren und nicht bei jeden Mist einfach draufzuhalten (kostet ja nix). Man überlegt sich einfach genauer wann man auf den Auslöser drückt und macht sich deshalb vielleicht auch mehr Gedanken vorab. Das ist eben ein eher künstlerischer Ansatz und soll auch nicht im direkten Wettbewerb mit der modernen Sportfotografie stehen. Für mich sind das zwei ganz unterschiedliche Herangehensweisen an ein Thema und nicht die Frage was von beidem nun besser ist.
VG