PS raus, Krita rein in die Universität Paris

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shovelhead

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Krita gibt es für Windows, Mac und Linux, ich nutze es nicht, es hat aber eine grosse Fanbase und ist seit Jahren 16- und 32-Bit fähig. Wenn vermehrt Unis aufspringen, kommen sicherlich auch mehr Module dazu. Und in Konsequenz auch mehr User, die das Programm professionell nutzen, weil sie es schon im Studium kenngelernt haben. Wer sich mit dem GIMP nicht anfreunden will oder kann und dennoch mal nach Alternativen zu Adobe PS sucht, kann vielleicht hier fündig werden.

https://krita.org/ scheint sich eher an Graphiker oder Leute zu wenden, die Bilder erstellen, als an Photographen; ich habe zB. keine Funktionen wie "Vignettierung" oder "Schatten und Spitzlichter" gefunden, aber ich habe auch (noch) nicht wirklich damit gearbeitet.

Umsonst, Open Source - und wenn man es de-installiert, bleiben keine Reste auf der Platte ...
 
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Vielen Dank!
Jede einzelne Alternative zum marktbeherrschenden Solisten ist wertvoll und wichtig! Die einzige Gefahr ist bloß, dass ein privatwirtschaftliches Unternehmen (keine Ahnung , ob Krita sowas ist) sofort von Ado*e geschluckt wird, sobald es so gut ist, dass es eine echte Alternative für den Nutzer darstellt.
 
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luckyshot schrieb:
Die einzige Gefahr ist bloß, dass ein privatwirtschaftliches Unternehmen (keine Ahnung , ob Krita sowas ist) sofort von Ado*e geschluckt wird, sobald es so gut ist, dass es eine echte Alternative für den Nutzer darstellt.

Hallo Bernd, Krita ist ein "Community Projekt" und lebt von der Mitarbeit engagierter Programmierer. Die Top-Level-Domain .org ist da ein erster Hinweis. Genau wie GIMP und Libre Office (und tausende andere Projekte). Und genau wie Diese freut es sich über JEDE Form von Mitarbeit. Sei es nur die Übersetzung eines Menutextes, die Anpassung der API an irgendein ganz wirres OS oder ein Anwalt, der "pro bono" ihre Lizenzinteressen wahrt ... Man muss kein Hacker sein, um in der FOSS Welt wertvolle Hilfe leisten zu können.

https://krita.org/get-involved/overview/

Die Bekanntheit von Krita wird steigen, und zumindest in Paris wird jetzt garantiert auch im Informatikstudioum an Krita gearbeitet - das ist ein zuverlässiger Erfahrungswert bei solchen Implementierungen: Wenn der Fachbereich A ein FOSS Programm nutzt, dann wird der Fachbereich Informatik daran (mit-) arbeiten. Solche Entscheidungen werden interdisziplinär getroffen.

Allgemeine Info:

Bei einer bestimmtes Grösse oder Relevanz bekommen solche Projekte auch durchaus Geld oder Manpower von Seiten der "üblen" Giganten. So gibt es bei Google zB den "Summer of Code". Projekte können sich bei Google melden, erklären was sie machen wollen und was sie dazu brauchen. Dann bewilligt Google zB. 12000.- Dollar für zwei Monate Programmierergehalt und setzt zwei Vollzeitkräfte je 200 Stunden an diese Aufgabe. Oder das Projekt kann solche Leute anwerben. Der Code bleibt frei und unter einer solchen, freien Open Source Lizenz.

EIGENTLICH stand/steht dahinter folgende Idee: Studenten engagieren sich in den Projekten, werden dafür "nach studentischen Massstäben" fair bezahlt (rund 1500 bis 3000 Dollar/Monat) und Google hat den ersten Blick auf gut geschriebenen Code und kann die "Talente" dahinter als erster anwerben. Wenn man sich anschaut, was heute an Geld fliesst, um gute Leute in ein Unternehmen zu locken (Personalagenturen/Headhunter nehmen 1/2 bis 1 Jahresgehalt), ist die Million, die Google für so einen Summer of Code rausknallt, Peanuts.

http://de.wikipedia.org/wiki/Google_Summer_of_Code

Viele Open Source Projekte leisten ja auch Arbeit, die Google direkt interessiert. Android verwendet den Linux Kernel. Entsprechend schaut Google gern auf Kernel.org vorbei, um besonders betgabte Leute "auf ein Gespräch einzuladen". Durch die Lizenz, unter der Linux veröffentlicht wurde, MUSS aller Code der beigetragen wird, immer weiter offen und öffentlich bleiben.

Auf die Frage "kommt dann irgendwann ein Gigant und frisst mein FOSS-Projekt" lautet die Antwort somit immer: "unter welcher Lizenz steht das Projekt?" Krita steht unter der GPL

http://de.wikipedia.org/wiki/GNU_General_Public_License

und wenn morgen ein Gigant kommt (nennen wir ihn Oracle) und ein FOSS-Projekt schluckt (nennen wir es Open Office), dann kann er die Weiterentwicklung zwar einstellen, aber er kann nicht verhindern, dass ein "Fork" auf genau der gleichen Basis, nur unter einem anderen Namen, an genau der gleichen Stelle weiter macht (wie in unserem Beispiel Libre Office).

Meine etwas ausschweifende Antwort auf deine berchtige Frage: "Was, wenn Adoracle morgen den Code schluckt?" lautet also: Guten Appetit. Wir kochen die gleiche Suppe in den gleichen Töpfen auf einem anderen Herd weiter. Alles, was es dazu braucht, ist eine neue URL für die Mailingliste ... und das wird schon zu schaffen sein.

DISCLAIMER:

- ich selbst habe immer noch keine Erfahrung mit Krita gesammelt, gestehe aber, dass das Warten auf die nächte GIMP Version etwas lang wird ....
- mein Open Office Beispiel hinkt ein klein wenig, weil OOo unter der Apache Lizenz stand/steht. Diese erlaubt einen OS Code mit Closed Source Elementen zu erweitern, und dann diese "erweiterte" Version exclusiv zu vertreiben (Hallo Apple! So ist die Sache bei dem freien BSD und der proprietären Graphikoberfläche gelaufen). Die GPL erlaubt das nicht. Oracle ist damit übrigens voll auf die dafür vorgesehene Stelle gefallen, und OOo ist nach einer einzigen Version unbemerkt und zu recht verstorben, die daraus entstandenen Forks erfreuen sich hingegen blendender Gesundheit:

http://de.wikipedia.org/wiki/OpenOffice

und sind inzwischen in vielen Unternehmen zur Standard Bürosoftware geworden. Auch Schulen, Universitäten und Behörden arbeiten (quasi exklusiv) damit.
 
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https://krita.org/ scheint sich eher an Graphiker oder Leute zu wenden, die Bilder erstellen, als an Photographen; ich habe zB. keine Funktionen wie "Vignettierung" oder "Schatten und Spitzlichter" gefunden, aber ich habe auch (noch) nicht wirklich damit gearbeitet.

Gut, dafür wäre jetzt auch ein externer RAW-Konverter die beste Wahl. Was mir allerdings böse fehlt bei der Durchsicht der Features: Eine Photoshop-Plugin-Schnittstelle (die hat ja selbst IrfanView & GIMP).

Dafür soll Krita NEF-RAW-Files lesen und schreiben können, was ich aber so ein wenig bezweifeln mag ...
 
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Was mir allerdings böse fehlt bei der Durchsicht der Features: Eine Photoshop-Plugin-Schnittstelle (die hat ja selbst IrfanView & GIMP)

So verschieden sind die Menschen. Ich habe in all den Jahren mit dem GIMP noch nie ein PS-Plugin intalliert oder das auch nur gewollt... Für mich ist PS aber auch Terra Incognita

Dafür soll Krita NEF-RAW-Files lesen und schreiben können, was ich aber so ein wenig bezweifeln mag ...

Den Zweifel könnte ja ein Versuch ausräumen. Ich selbst sehe da aber auch keinen Bedarf, weil ich bei einem gelungenen Bild keine, über den RAW Konverter hinausgehende, Software brauche. Erst wenn ich editiern/verändern/retouchieren will oder muss, ist ein Malprogramm (GIMP/Krita/PS) interessant. Was Krita auf jeden Fall wesentlich besser kann als der GIMP, ist der Umgang mit Schriften und Texten. Zu PS habe ich keinen Vergleich.
 
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