Produkttest: Manfrotto Kamerarucksack Windsor

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Virgil Kane

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Abmessungen (Herstellerangaben):
Außen gesamt: H 46 cm, B 31,5 cm, T 22 cm
Kameraeinsatz: Öffnung 17 x 14 cm, Tiefe 25 cm
Laptopfach: 38 x 25 cm, Breite 2 cm
Gewicht: 1,06 kg
Preis: 167,- Euro



Erster Eindruck:
Der Kamerarucksack Windsor von Manfrotto ist todschick. In dezenten Grautönen gehalten und mit braunen Lederapplikationen abgesetzt macht er in City-Cafés oder Museen, Parkanlagen und im Flugzeug-Handgepäck (maßlich dafür abgestimmt) eine tolle Figur. Nicht umsonst wird die Wind-sor-Kollektion des Herstellers mit dem Slogan „Kamerataschen mit Stil“ beworben und auf der dorti-gen Website von hippen Models vorgeführt, die lässig ihre Leica in der Hand baumeln lassen.


Qualität:
Hochwertig. Material und Verarbeitung sind ausgezeichnet. Der verwendete Stoff ist ein optischer sowie haptischer Genuss. Alle Nähte sind sauber ausgeführt, Reißverschlüsse laufen perfekt. Der Hersteller verspricht eine wasserabweisende Dichte des Gewebes - ausprobiert habe ich es nicht.


Ausstattung:
Der Kamerarucksack besitzt ein großes Hauptfach, das durch einen Zwischenboden per Reißver-schluss horizontal halbiert werden kann. Das Laptopfach im Rücken des Rucksacks bleibt immer durchgängig, gleichgültig ob das Hauptfach halbiert wurde oder nicht. Das Laptopfach ist gepolstert und mit einem Klettverschlussriegel gesichert. Am und im Rucksack finden sich folgende Taschen:

  • - Hauptfach (per Reißverschluss teilbar)
  • - Kamera-Einschub, gepolstert mit veränderbaren Trennwänden
  • - Laptopfach
  • - postkartengroßes Innenfach mit Reißverschluss
  • - flaches Außenfach im unteren Teil vorne mit Reißverschluss, Format ca. A5
  • - seitliche Reißverschluss-Tasche mit 2 Fächern für Geldbeutel, Kleinkram, 0,5 Liter-Flasche

Das Haupt- und Laptopfach wird nach oben per Kordelzug verschlossen und dann mit der Ruck-sackklappe abgedeckt. Die Klappe selbst wird über zwei Magnetverschlüsse gesichert.

Geschultert wird der Rucksack mit zwei traditionellen, gepolsterten und verstellbaren Schulterträ-gern. Die Rückseite des Windsor ist gepolstert und lässt so etwas wie Luftkanäle zur Zirkulation erkennen. Eine lederne Trageschlaufe sowie zwei weitere Lederschlaufen zur Aufnahme sperriger Gegenstände wie beispielsweise ein Stativ oder ein Sturmgewehr ;-) vervollständigen die Ausstat-tung.


Praxistest:
Zunächst muss nochmals festgestellt werden: es handelt sich um einen Rucksack. Wer sich dafür entscheidet, seine Ausrüstung auf diese Art zu transportieren, muss sich darüber im Klaren sein, dass er beispielsweise den schnellen Zugriff auf Inhalte aufgibt. Rucksäcke sind immer außerhalb der eigenen Reichweite und müssen je nach Aktivität ständig auf- und abgesetzt werden. Dafür überzeugen sie beim Transport auch schwererer Ausrüstung und über lange Strecken durch höhe-ren Komfort und bessere Lastverteilung als vergleichbare Schultertaschen. Wer einen Rucksack wählt, wird nicht ständig das Objektiv wechseln oder nach Zubehör kramen. Manfrottos Windsor ist hier keine Ausnahme.

Als Kamerarucksack besitzt er einen gepolsterten Einschub, der im unteren Teil des geteilten Hauptfaches Platz findet und über eine seitliche Reißverschlussklappe zugänglich ist. Der Zwi-schenboden des Hauptfaches schützt das Kamerafach vor zu viel Druck von oben, die Seitenklap-pe erlaubt den Zugriff, ohne den Rucksack von oben öffnen zu müssen. Das wirkt durchdacht und ist tatsächlich sehr praktisch. Manfrotto gibt als Verwendungszweck des Kamerafaches „medium DSLR“ an. Mit einer Öffnung von 17 x 14 cm sollten sich Kaufinteressenten ihre Kameras genau anschauen und eventuelle Winder oder Batteriegriffe maßlich mit einkalkulieren.

Wird der Rucksack für die eingangs erwähnten Aktivitäten (Städtereise, Museum, Lear-Jet,…) ein-gesetzt, wird er mit Sicherheit überzeugen. Kompakt abgemessen, ohne frei fliegende Schnüre und Riemen wie von Abenteuerrucksäcken bekannt, ist er ein stylischer Begleiter und nimmt passendes Equipment sicher auf. Das Kamerafach ist gut gepolstert, im Fach darüber lassen sich weitere Arti-kel bunkern und die Zusatztaschen nehmen Kleinzeug auf. Alles prima.

Wer allerdings die Verwendungsmöglichkeiten erweitern möchte, muss schnell Kompromisse ma-chen. Auf längeren Wanderungen oder auf dem Fahrrad vermisst man einen Bauchgurt zur besse-ren Arretierung der Last auf dem Rücken. Wenn man die Kapazität des oberen Fachs ausreizt, passen die (nicht verstellbaren) Magnetverschlüsse nicht mehr. Den Rucksack auf feuchtem Bo-den oder zweifelhaftem Gelände abzustellen ist nicht ratsam, da keine Gumminoppen oder ähnli-ches am Boden angebracht sind und der Stoff schnell feucht wird oder verschmutzt. Für derartige Einsatzfälle gibt es sicher besser geeignete Alternativen - wenn auch vermutlich weniger schöne.


Positiv / Verbesserungsmöglickeiten:
+ Schön
+ hochwertig verarbeitet
+ gut gepolstertes Kamera- und Laptopfach
+ variabel (Hauptfach per Reißverschluss vergrößerbar)

- Magnetverschlüsse sollten verstellbar sein, besser noch: verstellbare Klickverschlüsse
- Optionaler Bauchgurt
- Gumminoppen als Standfüße
- Öffnung des Kamerafachs sollte einen Tick größer sein für größere Kameras
- weitere Taschen für Kleinkram (z.B. im Deckel) würden den Nutzen erhöhen
- eine integrierte Regenhaube könnte nützlich sein


Fazit:
Der Manfrotto Windsor Kamerarucksack ist eine schöne Möglichkeit, sein Equipment auf Reisen zu transportieren. Er vereint den Schutz einer mittelgroßen Kameratasche mit den Kapazitäten eines kleineren Rucksacks. Durch das variable Innenfach und die Zusatztaschen ist er auch als norma-ler Rucksack einsetzbar. Ein Allwetter-Adventure-Rucksack wird er niemals sein. Bei ihm gilt Func-tion follows Form - ein stilvolles Äußeres gibt die Möglichkeiten vor, die er technisch zu leisten in der Lage ist. Für Kunden, denen das bewusst ist, ist er eine hervorragende Wahl.

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Bildlegenden:

Abb_01: Der Manfrotto Windsor macht im Straßencafé eine gute Figur.
Abb_02: Das Laptopfach ist durchgängig und gepolstert.
Abb_03: Das Hauptfach wird mit einem Kordelzug geschlossen.
Abb_04: Das Kamerafach hat einen separaten Zugang.
Abb_05: Klettverschlusswände können nach Belieben versetzt werden.
Abb_06: Die Rucksackklappe wird mit Magnetverschlüssen gesichert.
Abb_07: Vorne ist ein flaches Fach im Format A5.
Abb_08: Das gepolsterte Kamerafach ist entnehmbar.
Abb_09: Gurte und Rückenteil sind gepolstert.
Abb_10: Eine Seitentasche nimmt Kleinkram und eine 0,5-Liter-Flasche auf.
Abb_11: Kameratasche und Trennwände.
Abb_12: Das Hauptfach lässt sich durch einen Zwischenboden verändern.


ISBN: B01LX7FSTT

 
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