Problem mit Verläufen von PSD zu JPEG

[pixeliced]

Hallo zusammen,

gerade durfte/musste ich mal wieder etwas dazulernen.

Vorgeschichte:
- Ein Gruppenfoto im Studio aufgenommen
- Kunde wünscht sich nachträglich doch noch einen anderen Hintergrund
- Freisteller in Photoshop (AdobeRGB, 16bit) und Verlauf im Hintergrund eingezogen
- JPEG gespeichert und Foto-Abzüge beim Dienstleister bestellt

Bis jetzt also ein Standard-Auftrag.
Die fertigen Abzüge zeigen nun allerdings im Verlauf eine massive Streifenbildung.
Also, die Photoshop-Datei noch einmal geöffnet und nachgeschaut. Alles bestens.
Der direkte Vergleich mit dem JPEG war dann allerdings erschreckend.
Im JPEG zeigten sich bei genauem Hinsehen die Streifen, die im Abzug dann richtig deutlich zu sehen sind.

Kurzer Test:
- Direkt aus der Photoshop-Datei mit allen Ebenen, AdobeRGB-Farbraum und 16bit Farbtiefe über "Speichern unter" ein JPEG erzeugt.
- Das Ergebnis: Streifen

- In Photoshop alle Ebenen auf Hintergrundebene reduziert und die Farbtiefe auf 8bit geändert. Anschließen über "Speichern unter" ein JPEG erzeugt.
- Das Ergebnis: Alles super. Keine Streifen.

Ist euch dieses "Problem" auch schon aufgefallen bzw. ist es aller Welt bekannt nur mir bis jetzt noch nicht?
Was macht Photoshop "intern" beim Speichern einer PSD als JPEG? Eigentlich doch auch nur alles auf die Hintergrundebene reduzieren und dann in 8bit umwandeln!?

Zur Verdeutlichung der unterschiedlichen Ergebnisse (links mit Streifen, rechts ohne):

Klicken zum Weiterlesen...

 

[PeterTaylor]

Hi Michael,

hatte ich früher auch mehrfach beobachtet. Das sind Tonwertabrisse bei der Umwandlung von 16 zu 8-Bit Bildern. Insbesondere, wenn man in der Bearbeitung stark an Kurven und Histogramm zieht und damit die Tonwerte noch weiter streckt oder staucht.

Warum das allerdings über den Weg --> alle Ebenen auf eine reduzieren und dann als jpeg speichern besser funktioniert, weiß ich auch nicht. Seit ich mir eine solche Aktion gebastelt habe, ist mir das Problem auch nicht mehr über den Weg gelaufen.

VG,
Peter

 

[fx33]

Wenn ich mich nicht irre, kann JPEG nur 8 bit pro Farbe. Bei der Umwandlung von 16bit PSD nach 8bit JPG reissen die Verläufe ab. Ich vermute, dass bei der Konvertierung 16bit PSD zu 8bit PSD Photoshop seine Verläufe besser im Griff hat und die Abreisse vermeiden kann.

 

[pixeliced]

… Ich vermute, dass bei der Konvertierung 16bit PSD zu 8bit PSD Photoshop seine Verläufe besser im Griff hat und die Abreisse vermeiden kann.

Ja, das sieht ganz danach aus. Für den Nicht-Programmierer ist es eben unerklärlich, dass da unterschiedliche Aktionen im Hintergrund ablaufen, die dann auch noch zu solch unterschiedlichen Ergebnissen führen.

Danke [MENTION=26822]PeterTaylor[/MENTION] und [MENTION=76322]fx33[/MENTION]
Mal sehen, ob noch jemand einen tieferen Einblick in Adobes Geheimnisse hat

 

[Wuxi]

So ein künstlicher Verlauf ist vermutlich auch recht sensibel. Weil jede Pixelzeile exakt denselben Tonwert hat also schon die perfekte Linie drinsteckt.

Wie stark würde das JPG komprimiert? Das kann auch zu Artefakten führen.

 

[pixeliced]

Wie stark würde das JPG komprimiert?

Hallo Frank,

die Komprimierung können wir als Ursache ausschließen. Beim "manuellen" Weg funktioniert es ja so wie es soll.
Bleibt also die Möglichkeit, eine Aktion in PS anzulegen, so wie Peter es gemacht hat.

Dass Verläufe eine heikle Sache sind, ist klar. Auf den Verlauf selbst wurden nachträglich auch keine Einstellungsebenen oder ähnliches angewendet. Es liegt wirklich nur an der direkten Speicherung als JPEG.

Das ist ja das, was mich so verblüfft hat. Ich arbeite jetzt seit über 20 Jahren mit PS und mir ist dieser Fall noch nicht untergekommen. Vermutlich, weil die Ausgabe meistens als TIF erfolgt bzw. in den Layout-Programmen auch mit dem PSD inkl. Ebenen weitergearbeitet werden kann.

 

[lesitzki]

Lege über den künstlichen Verlauf einen ganz leichten "Störungen hinzufügen" Filter und das Problem ist gelöst.

16bit ist nur etwas für den Monitor. Wichtig ist, was für für die Ausgabe benötigt wird.

 

[of51]

Wenn die Abrisse nicht zu stark sind geht es auch mit Weichzeichnungsfilter > Matter machen. Wahrscheinlich erreicht man das auch mit andere Weichzeichnungsfilter.

 

[of51]

16bit ist nur etwas für den Monitor. Wichtig ist, was für für die Ausgabe benötigt wird.

Du meinst 16bit ist nur ein Blender für den, sagen wir mal, Hobbyknipser?

 

[VisualPursuit]

Das liegt an der Blockbildung im Jpeg. Da werden Farben zusammengefasst.
Wenn Dein Dienstleister PNG verarbeiten kann probier das mal aus.

 

[of51]

Was mir gerade noch einfällt. Ist zwar Standardeinstellung aber man kann ja nie wissen.
In Ps Farbeinstellungen > Dither verwenden, da sollte ein Häckchen sein, das ist genau dafür das bei der Umwandlung von 16 auf 8bit keine Abrisse entstehen.