Frage Preise festlegen für Bilder ....

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sam25

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Anlässlich einer Bilderausstellung eines Veranstalters habe ich ebenfalls drei meiner Konzertbilder zur Verfügung gestellt. Sie wurden auf Kosten des Veranstalters gedruckt und werden (A2) für Fr. 150.- verkauft, wenn sie jemand kaufen möchte. Davon gehen 20% an den Veranstalter, soweit so gut.

Nun, das ist ja nur die Vorgeschichte und läuft separat. Ich wurde aber während der Vernissage von mindestens vier Personen angesprochen, ob ich die Bilder in einem grösseren Format verkaufen würde. Selbstverständlich freute mich das sehr aber ich merke, dass ich heillos überfordert bin, Preise für meine Bilder festzulegen. Ich bin ja kein Profi, sondern ein Hobbist.

Nun habe ich mit meinem Bruder gesprochen und er meinte, dass eine Art Kategorien festlegen soll. Das an sich finde ich eine gute Idee. Er findet auch, dass ich mir den "subjektiven künstlerischen" Wert überlegen soll. Und genau das finde ich sehr, sehr schwer. Ich möchte, wenn weitere Anfragen kommen nicht immer von Neuem überlegen wollen, ausser es wäre vielleicht ein aussergewöhnliches Bild.

Meine Frage nun an Euch. Wie macht Ihr das, und wie geht ihr vor oder wo kann man sich darüber informieren? Besten Dank für eure Hilfe ....:)
 
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Geh doch mal in eine Kunstgalerie und schau was die aufrufen.

Was ich so erlebt habe bepreisen ("unbekannte") Künstler Ihre Werke nach Format.
2qm Gemälde = 2000€
0,5qm Gemälde = 500€

Du könntest Deinen Preis auch als einen Aufschlag auf die Printkosten kalkulieren.

Beispiel hierzu: Galerie Lumas.
https://www.lumas.de/pictures/ray_collins/sunburst/ 80x120 Acryl 2mm --> €999
Herstellung bei Whitewal = € 329

Also nimmt der Herr Collins 300% auf die Printkosten.

Mach es Doch so.
 
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Lieber zu hoch als zu wenig, irgendwie titulierte Rabatte kann man immer noch geben.
Dein "Standardpreis" zeichnet erstmal den Wert aus, den es für Dich hat.

Du bist ein Künstler der sich Gedanken macht, der kreatives Herzblut einbringt und wenn Du es zu billig anbietest, reduzierst Du Deinen eigenen Wert.

Faktor 3 auf die Produktionskosten ist durchaus o.k., wenn man die Produktionskosten nicht beim allerbilligsten Anbieter nimmt!

Eigenes Beispiel:
Print hinter Plexi, 4,5 mtr. mal 1,5 mtr (großes Panorama), 3 teilig produziert, d.h. das Bild wurde 2 mal durchgeschnitten, also 3x 1,5x1,5m = 6500.- EUR VK (netto)
Was nun 1,5x1,5mtr hinter 10mm Plexi kostet kann man im Netz leicht finden. Ich hab nen lokalen Anbieter, da ich dort ne direkte Qualitätskontrolle bekomme und die machen auch die Montage beim Kunden an der Wand.
 
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Danke für die bisherigen wertvollen Inputs ... ich habe nun schon viel zum Überlegen...:):up:
 
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Ganz wesentlich ist die Auflage, in der Du die Bilder verkaufst.
Ein Print ohne Limitierung ist vergleichsweise “nichts“ wert (wird bei Ikea schon für 9,90 inkl Rahmen “gehandelt“...). Ein Exklusiv-Print auf der anderen Seite ist per se schon “wertvoll“, weil es ihn nur ein einziges Mal gibt.

Die Limitierung sollte in jedem Fall VOR dem ersten Verkauf erfolgen und muss transparent und nachvollziehbar dokumentiert sein (Nummerierung auf dem Print). Whitewall zertifiziert seine Kunsteditionen auf der Rückseite mit einem Zertifikat mit Unterschrift und Stempel.

Lumas ist ein schwieriger Vergleich, denn dort werden hohe Auflagen zu Dekozwecken deutschlandweit (oder mglw. mittlerweile sogar im Ausland?) vermarktet und Lumas nimmt eine vergleichsweise hohe Galerieprovision. Dafür ist das starke Vertriebsnetz dahinter.

Dann gibt es noch die Frage der Strategie - will ich mit günstigen Preisen hohe Auflagen losschlagen, oder will ich mit hohen Preisen in den Markt und dafür nur wenige Stücke verkaufen...? Alles eine Frage des Wertes, den ich selbst meinem Bild zuweise...
 
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Danke sehr auch für diesen Beitrag. Die Auflage wird wohl nicht das Thema sein, weil es wohl sich die Verkäufe auf ein paar wenige Exemplare pro Bild beschränken werden.

Ich werde die Bilder auch nicht aktiv anpreisen, die drei sind nun mal öffentlich zu sehen und es kommen halt Anfragen.

In wie weit sich die Leute auch weiter für meine Fotografie, auch nicht Konzertbilder interessieren, bleibt abzuwarten. :)
 
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Sam, es ist völlig egal, ob Du weißt, dass Du nicht viele verkaufen WIRST.
Der Wert steigt durch eine strenge Limitierung schon alleine dadurch, dass Du es nicht KANNST... ;)

Ich habe bei meiner letzten Ausstellung von einem der Motive Ausstellungsplakate drucken lassen und die Restbestände dann während der Ausstellung verkauft. Die Plakate haben 19,- Euro gekostet, die signierten und nummerierten Abzüge ein (sehr)vielfaches davon... Dennoch gab es auch Käufer für letztere... ;)
 
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Angenommen, Du verkaufst einen unlimitierten Abzug an Käufer XY, dann weiß dieser nicht wie viele vorher und nachher noch verkauft wurden/werden - es können 10 sein oder 100 oder keiner.
Angenommen, Du verkaufst einen Abzug mit der Nummer 01 von 05, dann weiß der Käufer, dass garantiert nicht mehr als 5 davon auf dem Markt sind. Dadurch hat dieser Abzug einen höheren Marktwert.
 
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… Angenommen, Du verkaufst einen Abzug mit der Nummer 01 von 05, dann weiß der Käufer, dass garantiert nicht mehr als 5 davon auf dem Markt sind. Dadurch hat dieser Abzug einen höheren Marktwert.


Jupp, wobei die Abzug #5 üblicherweise teurer ist als #1 …

Ich offeriere grundsätzlich 5 + 3 E.A. (= „Epreuve d’artiste“),
damit ich ggf. das gleiche Format auch später noch für
Ausstellungen verfügbar habe – und zwar so:

"Auflage jeweils 5 + 3 EA, jedes Foto ist rückseitig nummeriert,
ausführlich betitelt und signiert."


Wenn man z.B. fünf Abzüge im Format 30 x 45 anbietet
und alle verkauft, ist diese Bildgröße quasi "verbrannt".

Das nächste Lot ist dann halt kleiner und / oder größer im
Bildformat – die Papiergröße ist nämlich ziemlich egal.



.
 
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...
Wenn man z.B. fünf Abzüge im Format 30 x 45 anbietet
und alle verkauft, ist diese Bildgröße quasi "verbrannt".


Korrekterweise ist dann eigentlich dieses Motiv ausverkauft. Bei mir jedenfalls ist die Nummerierung unabhängig von der Größe und bezieht sich ausschließlich aufs Motiv.
Aber das mag vllt jeder individuell handhaben... ;)
AP´s (Artist-Prints) (=EA) nummeriere ich zwar, aber ich verkaufe sie nicht.
 
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Sam, Du solltest bei der Preisgestaltung auch bedenken, daß
erstens manche Leute auf einer Menge Geld sitzen und nur darauf warten, es irgendwo auszugeben.
Die Höhe des Preises ist solchen Menschen nicht so wichtig, Wichtiger ist es ihnen, etwas erwerben
zu können was nicht jeder andere auch besitzt. - Womit wir wieder beim Thema der limitierten Auflage sind.

Zweitens mußt Du bedenken, daß Du eventuell eine Menge Arbeit damit hast, die Großformate herstellen
zu lassen; es fallen Kosten für Benzin und Versand an, Du mußt die Bilder vielleicht selber zum Kunden bringen,
und derlei mehr.

Drittens mußt Du auch deine Kosten bedenken, die neben den Herstellungskosten anfallen. Also zum Beispiel
Steuern. Die gehen ja noch ab.

Viel Erfolg!

Christian

Eines noch: Schon als ich nur den Threadtitel las, dachte ich "Na, jedenfalls können Sams Fotos nicht billig sein."

.
 
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...allen ganz herzlichen Dank für die tollen Hinweise ... ich werde mir das nun gut überlegen und mich dann entscheiden ...

Herzlichen Dank auch für die Rosen, Christian ... :)
 
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Preise sind nicht nur eine prestige Frage

Preise sind nicht nur eine prestige Frage
Mag schon sein, dass manche Benutzer in Geld schwimmen und mag auch sein, dass ich mich selbst wertvoller fühle wenn meine Bilder einen hören Preis haben.

Aber das alleine kann solche Überlegungen nicht bestimmen.

Immerhin gibt es auch Leute, die nicht so viel ausgeben wollen oder können. verhandeln kann man mit denen dann nicht mehr, denn sie werden durch die hohen Preise wahrscheinlich abgeschreckt sich nie melden.

Also: auf dem Teppich bleiben! :)
 
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AW: Preise sind nicht nur eine prestige Frage

gelöscht
 
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Die Frage ist am Ende, wo Du damit hinwillst. Soll das auf Dauer ein Geschäft sein/bleiben,
oder ist das eine einmalige Nummer? Soll/muss es die Ausstellung reinverdienen oder
ist es mehr eine Schutzgebühr? Möchtest Du daß möglichst viele Leute Deine Bilder an
der Wand hängen haben, oder reicht es Dir wenn eins im Louvre hängt?

Je höher der Preis, umso weniger verkaufst Du. Preisfindung ist der Eiertanz zwischen
Massenverramschung und elitärem Verhungern. Und allem dazwischen.

Ein Punkt wurde noch nicht angesprochen: Ich persönlich fotografiere primär
für mich selbst. Ich lasse mich zwar immer mal wieder zu Ausstellungen nötigen,
trenne mich aber nur ungern von einigen der Bilder. Diejenigen, die mir
besonders am Herzen liegen mache ich daher teurer. Dann bleiben sie länger
bei mir.
 
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Sam ist kein Fotograf, sondern Schreiner, Arzt, oder Physikprofessor.

Solange der Physikprofessor also nicht vorhat auszusteigen und Fotograf zu werden, ist der Preis für seine Bilder eher etwas Symbolisches. Er kann einem interessierten Sympathen das Foto schenken, oder dem ekligen Scheich ein Vermögen abknöpfen.

Diese Situation ist mEn ebenso schwierig, wie wenn er vom Knipsen leben müsste, nur eben etwas entspannter.
 
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Sam ist kein Fotograf, sondern Schreiner, Arzt, oder Physikprofessor.

Solange der Physikprofessor also nicht vorhat auszusteigen und Fotograf zu werden, ist der Preis für seine Bilder eher etwas Symbolisches. Er kann einem interessierten Sympathen das Foto schenken, oder dem ekligen Scheich ein Vermögen abknöpfen.

Diese Situation ist mEn ebenso schwierig, wie wenn er vom Knipsen leben müsste, nur eben etwas entspannter.

...ganz herzlichen Dank für all die Beiträge ... :)

Der erste Satz, Albert, gefällt mir besonders weil er für mich ein für mich durchaus spürbares Empfinden hat betreffend meiner Bilder ...

Und um es vorweg zu nehmen: meine Ausstellungen geschehen bis jetzt ausschliesslich über die Foren, die einen oder andern Prints habe ich verschenkt ...

Und nein, es soll und ist nicht mein Ziel von meinen Bildern zu leben ... sollten sie je einmal meine Ferien finanzieren, dann ist es wohl das höchste der Gefühle ...

Und obwohl ich immer wieder bedrängt werde eine Ausstellung zu machen, und obwohl mir immer wieder gesagt wird, dass ich mich nicht unter dem Wert verkaufen soll, ist es genau mein Problem ...

Und doch: ich lasse es Euch ja ohnehin wissen, was und wie ich mit dem Umgang mit meinen Bildern umgehe ....

Und ja, ich bin sehr gespannt auf die weiteren Resonanzen .... :)
 
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AW: Preise sind nicht nur eine prestige Frage

Aber das alleine kann solche Überlegungen nicht bestimmen.
Ja, zuerst muß man mal ALLE Kosten, wirklich ALLE zusammenrechnen, nicht dass es zu Überraschungen kommt (zB. der Anteil für Papa Staat – Dumm gelaufen, wenn man durch die zusätzlichen Einnahmen in der Steuer nach oben rutscht). Dann kann man sich immer noch überlegen, wieviel Taschengeld für sich selbst man möchte und welchen Prestigeaufschlag man nimmt.
 
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Sam mal ein paar ungefilterte Gedanken von mir zu dem Thema. Das Glück ein Talent zu haben mit dem man etwas erschaffen kann, was anderen so gut gefällt dass sie bereit sind Geld dafür auszugeben, besitzen nur sehr wenige. Dies nicht zu nutzen wäre im Grunde Verschwendung.

Deine Fotos haben oft eine ganz eigene Bildsprache und kommen bei vielen Menschen, wie man ja auch hier im Forum sieht, sehr gut an. Im Gegensatz zu einem Sportfotografen, der sich meist an hunderten anderen in diesem Stadion vergleichen lassen muss stehen deine Fotos in keinem direkten Wettbewerb. Daraus ergibt sich auch das du in der Preisfindung nahezu frei bist. Es geht im Grunde nur darum was sind dir deine Aufnahmen wert oder wichtiger noch: was sind deine potentiellen Käufer bereit dafür auszugeben?

Nur mal so als Idee: wie wäre es zum Beispiel, wenn du eine Anzahl deiner liebsten Fotos so ausbelichten, auf Leinwand ziehen, oder sonst wie verarbeiten lässt, wie du sie auch bei dir zu Hause aufhängen würdest? Mit diesen Werken machst du dann eine Ausstellung und legst für die einzelnen Fotos ganz unterschiedliche Preise fest. Die Idee mit der Limitierung würde ich zu mindestens für ein paar der Fotos auf jeden Fall auch so vorschlagen (Preiskontrolle über Angebotsverknappung ist ein Klassiker). Am Ende einer solchen Ausstellung solltest du zu mindestens einen ersten Eindruck gewonnen haben welche deiner Fotos sich verkaufen lassen und welche eher nicht. Zudem bekommst Du ein erstes Gefühl für die möglichen Preise. Für den Extremfall dass sich überhaupt kein einziger Käufer für deine Fotos finden sollte (was ich mir nicht vorstellen kann) hättest du immerhin noch einen Schwung neuer Werke die du zu Hause aufhängen kannst.

Ein neuer Weg beginnt immer mit einem ersten Schritt ...
 
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