Bei einer derartigen hochwertigen Reise mit Einmaligkeits-Faktor hatte ich mich entschieden, einige Teile zu kaufen und hinterher wieder zu verkaufen, falls ich sie nicht weiter brauche, und eine Ausstattung mitzunehmen, bei der ich nicht immer an starke Kompromisse und Grenzen denken muss. So habe ich hinterher wirklich noch Unterschiede zwischen der Z6 und der Z6_2, beide mit dem 14-30 auf Stativ, auf dem Bildschirm gesehen, und bei der Aufnahme von Polarlichtern habe ich nach der ersten vergleichenden Reihe klar der Z6_2 den Vorzug gegeben, die arbeitet unter den Bedingungen nochmals besser. Die besten Polarlicht-Bilder waren mit dem gröĂten Bildwinkel, also mit 14mm bei FX entstanden, und mit Stativ vom leider zufĂ€llig gerade fahrenden Schiff aus. Man muss bei jedem Licht Reihen mit verschieden langen Belichtungszeiten machen, es ist nicht unbedingt jedes Polarlicht gleich hell. Deshalb kann man angegebene Belichtungszeiten allenfalls als Richtwert ansetzen, aber man sollte sich auf sein eigenes Empfinden bei der Aufnahme stĂŒtzen. Und: Eine Rotlicht-fĂ€hige Kopflampe wird unbedingt gebraucht, auĂer dem Bildschirm (den man an einer Z6_2 in Dunkelheit noch am besten sehen kann) kann man sonst die Bedienung nur rein tastend machen. Ărgerlich, wenn's dann nicht so geht, wie man gewollt hat, bloĂ weil man nichts sehen konnte (war im Winter).
Insgesamt waren aus allen Bildern (also nicht nur Polarlichter) ungefĂ€hr 30% Weitwinkel-Bilder (14-30, das alte AF 20mm F2,8 als Back-up versuchsweise eingesetzt, mit mich begeisternden Bildern, und mit dem Smartphone weil ĂŒberrascht und "da brauchst du doch jetzt nicht schon wieder die Kamera mitzunehmen"; ca. 30% mit dem wirklich super scharfen Nachtsicht- Z50 F1,8S und der Rest mit dem AF-S 70-200 F4 fallweise mit TC 1,4. Da ich bei niedrigen Temperaturen und Dunkelheit einen Objekttiv-Wechsel vermeiden wollte, hatte ich 2 Kameras mit, auch falls eine unbrauchbar wĂŒrde. Nach der Reise habe ich mich dann von der Z6 getrennt und den Preis-Unterschied gefĂŒhlt den Reise-AufwĂ€ndungen zugeordnet, weil sie nur noch im Schrank blieb...
Zur Relativierung: Auf Reisen, bei denen nicht Dunkelheit und DĂ€mmerung vorherrschen, nehme ich die Z6_2 mit dem 24-200 und als Ultraweitwinkel das 10-20 F4 Sony APS-C an der alten A6000 (24 MPix!!) mit. Damit bin ich mit leichter AusrĂŒstung unterwegs, muss ebensowenig einen Objektivwechsel machen und komme qualitĂ€tsmĂ€Ăig mit fĂŒr mich einwandfreien Ergebnissen zurĂŒck. NatĂŒrlich habe ich vor dem Kauf des Sony-Objektivs ĂŒberlegt, wie es mit einer Nikon Spiegellos APS-C gehen könnte, bin aber leider zu keinem "tragfĂ€higen" Ergebnis gekommen.
An den Thread-Eröffner: Zu der APS-C Kamera, die dann gut mit dem 24-200 geeignet eingesetzt werden kann, unbedingt eine Z5 / Z6 / Z6_2 mit einem Vollformat-Weitwinkel mit 18mm oder kĂŒrzerer Brennweite mitnehmen, vor dem Hintergrund der Polarlicht-Aufnahmen, und das Stativ ist natĂŒrlich Voraussetzung. Die groĂen Schiffe liegen auch bei Fahrt meist ruhig genug im Wasser, auĂer es geht ĂŒber offene See, aber da will man sowieso nicht fotografieren. Der Zugang zu technisch interessanten Stellen wie BrĂŒcke und Maschinenraum ist i.d.R. nur Bordfotografen gestattet, da braucht man sich keine vorbereitenden Gedanken drĂŒber zu machen. Und natĂŒrlich: Mit jeder Kamera-/ Objektiv-und Stativ-Kombination das Handling aus dem FF erproben! Nicht wenigen gehen ĂŒbrigens Teile ĂŒber Bord, weil sie nicht an Gurte / Riemen / Handschlaufen ran wollten. Ein versehentlicher Rempler oder Ausrutscher auf nassem Deck tun das Ăbrige, um die VerfĂŒgbarkeit der AusrĂŒstung auf eine harte Probe zu stellen. Eine schöne Reise und allzeit "gut Licht" bzw. das Licht so, dass es fantastische Aufnahmen gibt!