Die Kamera weiss nur nicht, auf welchen Wert die Blende eingestellt ist und kann somit diese nicht ansteuern.
Sie weiss nicht den eingestellten Blendenwert und sie kann die Blende nicht steuern, aber das Eine ist nicht die Folge des Anderen.
Die Nikon Blendenmechanik funktioniert so, dass der Blendenhebel im Objektiv die Blende nur öffnen, aber nicht schließen kann.
Einstellung der Arbeitsblende am Blendenring des Objektivs:
Bei Verwendung des Blendenringes zur Abblendung - bei Objektiven ohne Chip obligat, bei Objektiven mit Chip bei bestimmten Kameras optional - ist die Blende z. B. etwa halb geschlossen, wenn ich den Blendenring auf Blende 8 stelle. Setze ich es an die Kamera, öffnet der Blendenstellhebel in der Kamera die Blende und ich habe zum Fokussieren maximale Sucherhelligkeit und minimale Tiefenschärfe. Beim Auslösen geht der Stellhebel der Kamera nach unten weg und die Blende schließt sich auf den Wert, der am Blendenring eingestellt ist.
Kameras, welche diese Art der Blendeneinstellung unterstützen, brauchen einen Mitnehmer, welcher der Kamera mitteilt, um wieviele Stufen die Blende sich beim Auslösen schließen wird und um wieviele Stufen daher die bei offener Blende gemessene Belichtungszeit zu verlängern ist. Bei dieser Methode kann die Kamera nur die Belichtungszeit beeinflussen, Blendensteuerung über die Kamera ist so nicht möglich, da die Blende nicht weiter geschlossen werden kann, als am Blendenring vorgewählt.
Einstellung der Arbeitsblende durch Rädchen an der Kamera oder Automatikprogramm:
Bei Blendensteuerung über die Kamera
muss am Objektiv die kleinste Blende eingestellt sein. Der Blendenstellhebel der Kamera klappt nicht einfach weg, sondern er bewegt sich einen definierten Weg nach unten, sodass sich die Blende genau auf den Wert schließt, den die Kamera ansteuern möchte. Wäre jetzt am Blendenring Blende 8 eingestellt, könnte die Kamera nur Werte zwischen Offen und Blende 8 einstellen. Daher muss dafür gesorgt werden, dass der Blendenring auf die kleinste Blende (meist 22) eingestellt ist, damit die Kamera den vollen Bereich zur Verfügung hat. Andernfalls verweigert sie den Dienst. Bei Typ G Objektiven ist die kleinste Blende fest vorgegeben und kann mangels Blendenring gar nicht verändert werden. Bei dieser Methode kann die Kamera sowohl die Belichtungszeit, als auch die Blende in beliebiger Kombination kontrollieren.