Picture Control verstehen

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ManfredLotz

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Ich habe mir mal Picture Control (D7200) angeguckt und würde erstmal gerne checken, ob ich da wenigstens ein bisschen verstanden habe.

1. Das PC setting hat direkten Einfluß auf das JPEG.

2. Es hat keinen sichtbaren Einfluß auf das RAW Foto, wenn man nicht eine Software hat, die die Auswirkung vom Picture Control Setting in der RAW Datei lesen kann.

Ich habe nur Linux und After Shot Pro 3 zeigt z. B. die Auswirkung von Picture Control nicht an.

Sind 1. und 2. richtige Beobachtungen?

Dann frage ich mich, was ich bei Picture Control am besten als Setting nehme. Mir ist schon klar, dass es nicht das beste Setting gibt. Aber ich fände es interessant zu hören, was andere hier eingestellt haben und wieso.


Vielen Dank, Manfred
 
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Hallo Manfred,

deine Beobachtungen sind richtig.
Da nur die Nikon-Software CNX-D alle Parameter der Nikon-NEFs aller, auch der aktuellsten Nikon-Kameras "versteht", umsetzen und auch verändern kann,
bleibt dir für die PC-Einstellungen in der Kamera völlig freie Hand, diese so ein zu stellen, dass dir JPGs out-of-the-cam gefallen.
 
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Hallo Michael,
Vielen Dank für die Bestätigug.

Dann muss ich mir nur noch Gedanken machen, was ich am besten auswähle für JPEG.
Vermutlch gehe ich auf STANDARD. Mal sehen.

Cheers, Manfred
 
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Hallo Manfred!
Vermutlich gehe ich auf STANDARD.
Mache ich auch. :)
Zusätzlich ADL und Weißabgleich auf AUTO, und den Farbraum sRGB wählen.
Wenn du überwiegend Nikon-Objektive einsetzt, kann auch die Objektivkorrektur auf ON sein, dann sind die JPGs aus der Kamera schon recht vorzeigbar.
Ich arbeite immer mit der Doppel-Speicherung NEF + JPG, wobei je nach Schwierigkeiten des Auftrags alle Bilder als JPGs verwendet werden oder alle mit CNX-D verfeinert werden müssen - letzteres auch bei Bildern, die durch technische Fehler z.B. unter- oder überbelichtet wurden...
 
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Dank dir Michael.

Weißabgleich hab ich auch auf AUTO. ADL bisher auf OFF. Habe ich jetzt auf AUTO gesetzt.

Farbraum habe ich auch auf sRGB.

Ich finde die Möglichkeit mit 2 Slots für Speicherkarten bei der D7200 Klasse und benutze die 1. Karte (64 GB) für NEF und die 2. Karte (32 GB) für JPEG.

Momentan übe ich mit AfterShot Pro 3 auf Linux (ich habe kein Windows). Die Software ist für einen Anfänger ziemlich mächtig. Auch wenn Lightroom vielleicht viel besser ist, reicht mir das zum Einarbeiten. Die Software mit den technischen Möglichkeiten zu bedienen ist eine Sache (und nicht die schwierigste), aber das Auge zu schulen bei der Bildbearbeitung dauert eben und geht nicht von Heute auf Morgen.


Manfred
 
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Hallo Thomas!
Du solltest allerdings bedenken, dass ADL die einzige Einstellung ist, die auch das RAW beeinflusst. Die Aufnahmen werden damit leicht unterbelichtet.
Völlig richtig, um ein bis zwei Drittel Lichtwerte. Da die Matrix-Belichtungsmessung der Nikons aber meist eher etwas reichlich belichtet (viele User haben -0,7 Belichtungskorrekturwert eingestellt) und die Matrixmessung mit dem ADL=Auto zusammen optimiert wurde, ist das eher positiv zu bewerten.
Digitale Sensoren haben immer noch das Problem, bei in die Sättigung gefahrenen Senseln ausgefressene Lichter zu produzieren, die man auch mit der nachträglichen Belichtungskorrektur per CNX-D oder sonstigen RAW-Konvertern nicht mehr retten kann, während eine unterbelichtete Aufnahme durch hoch ziehen der Schatten gerade bei den modernen Sensoren wie in der D7200 fast verlustfrei zu retten ist. :cool:
 
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Wie ist das mit ADL und RAW?

Muss eine Software auch in der Lage sein, die ADL spezifischen Änderungen im RAW Foto lesen zu können? Wenn ja, dann bedingt es vermutlich die Nutzung einer Nikon Software?

--
Manfred
 
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Muss eine Software auch in der Lage sein, die ADL spezifischen Änderungen im RAW Foto lesen zu können?

Die Verwendung von ADL macht für mich nur Sinn wenn man eine Nikon Software verwendet oder die JPEGs direkt aus der Kamera verwenden will.
Bei Verwendung eines anderen Konverters bleibt nur die Unterbelichtung im RAW übrig.
 
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Danke.

Das heisst dann, wie bei PIcture Control, dass bei Aktvierung von ADL zusätzliche Metainformationen in die NEF Datei kommen, die verarbeitet werden können (Nikon Software) oder auch nicht (andere Software).

Folgt dann für mich auch, dass ich ADL aktivieren kann und es keine negativen Auswirkungen auf das RAW Bild hat. Meine (nicht Nikon) Software hat nur nichts davon.


--
Manfred
 
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ADL versucht automatisch Lichter zu retten, indem ein dunkleres Bild (auch RAW!) aufgenommen wird. Bei der Entwicklung des jpeg-Bildes werden dann die Tiefen wieder angehoben.
Diesen zweiten Schritt macht deine Kamera oder die Nikon-Software aber keine andere Software. Mit ADL sind also die RAWs in Fremdsoftware alle dunkler als ohne!
Ist das eine negative Auswirkung?
Wenn man RAWs in Fremdsoftware entwickelt, kann man diesen Effekt auch selber durch eine Belichtungskorrektur bei der Aufnahme erzeugen - da hat man die Stärke des Effekts selber in der Hand.

LG
Dirk
 
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Hallo Manfred!
Muss eine Software auch in der Lage sein, die ADL spezifischen Änderungen im RAW Foto lesen zu können?
Nein.
Der Vorteil des ADL=Auto wirkt sich auf die Belichtungsmessung per MATRIX positiv aus. Da die Meisten diese Matrix-Messung eingestellt haben und nur in Spezialfällen auf Spot-Messung wechseln.
Wer als meist verwendete Belichtungsmessung aber Mitten-betont eingestellt hat, fährt mit manueller Belichtungskorrektur besser, dann ist die Einstellung von ADL=OFF zu empfehlen.
 
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Hallo Manfred,

das Picture Control interpretiert die gespeicherten Helligkeitswerte jedes Pixels. Du kannst also den verschiedenen Anforderungen entsprechend unterschiedliche PC-Konfigurationen benutzen.

Die Einstellung "Standard" erzeugt ein knackiges Bild und dem entsprechend werden untere Mitten etwas zum Schwarz und obere Mitteltöne etwas zum Weiß verschoben - gut für Pretty Pictures aus der Hüfte, aber schlecht für schwierige Lichtverhältnisse mit hoher Dynamik.

Die Einstellung "Neutral" lässt etwas Reserve zu den beiden Helligkeitsextremen. Hier wird also schon der späteren Nachbearbeitung Rechnung getragen. Dafür sieht das unbearbeitete Foto nicht so schön knackig aus. Die Farbsättigung ist auch etwas niedriger eingestellt, was aber umgekehrt auch wieder Bearbeitungsspielraum zulässt. Sonnenuntergänge würde ich immer mindestens mit dieser Einstellung aufnehmen.

Die Einstellung "Ausgewogen" schließlich stellt die Helligkeitswerte stark um die Mitte herum konzentriert dar. Das Bild sieht vorerst sehr flau aus, ermöglicht aber das saubere Arbeiten bei sehr hoher Helligkeitsdynamik. Speziell Nachtaufnahmen mit punktartigen hellen Lichtquellen (Laternen, Reklame, etc.) sollten so aufgenommen werden. Auch der dunkle Bereich im Bild erfährt so eine deutliche Bereicherung durch Details.

Die weiteren PC-Profile sollen gewisse Dinge in den entsprechenden Bereichen hervorheben oder unterdrücken.

Wichtig sind die einzelnen Einstellmöglichkeiten in jedem Profil.

1. Schärfe: Hier wird nachgeschärft, was mit Vorsicht zu genießen ist, da es auch schnell unnatürlich/überschärft aussehen kann.

2. Detailkontrast: Hier wird in den Mitteltönen einen steilerer Übergang zwischen hellen und dunklen benachbarten Bereichen eingestellt - auch mit Vorsicht zu genießen, da auch hier Feindetails verloren gehen können oder sogar überbetont werden.

3. Helligkeit: Ist hier im Grunde genommen eine Gammaregelung, bei der du die mittlere Helligkeit hoch- oder runterverteilen kannst, ohne den maximalen oder Minimalen Wert zu ändern - kein Überblenden/Absaufen möglich.

4. Farbsättigung: Wie der Name schon verät - alles zwischen Blässe und Bonbonfarben ist drin und man kann leider auch Feindetails damit zerstören.

5. Farbton: Hier wird einfach nur der originale Farbkreis verschoben abgebildet - Aus Rot wird Grün, aus Grün wird Blau, aus Blau wird Rot.

Man kann etliche der Einstellmöglichkeiten auf Automatik setzen. Macht sich ganz gut bei Kontrast und Detailkontrast. Aber auch die Farbsättigung ist so manchmal ganz gut aufgehoben. All diese Einstellungen sind nur bleibend verewigt beim Fotografieren in JPG. Wenn du aber in RAW aufnimmst, dann kannst du das alles im Nachhinein korrigieren.
 
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