Passionsspiele Oberammergau - hinter den Kulissen

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rollertilly

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Vergangenes Wochenende hatten wir in einer kleinen Gruppe die Gelegenheit eine sehr ausführlich und interessante Führung durch das Oberammergauer Passionsspielhaus zu bekommen. Klar wusste ich, was die Passionsspiele sind, aber interessiert hat mich dieses (so dachte ich) Massenevent eigentlich nicht. Das hat sich geändert. Eine halbe Million Besucher in der letzten Saison, 103 Aufführungen und vor allem die Voraussetzungen, bei diesem Spiel dabei zu sein, machen die Passionsspiele einzigartig, entstanden aus einem Gelübde im Dreißigjährigen Krieg. Kann durchaus sein, dass ich mich um Karten für 2020 bemühe. Zu den Spielen selbst brauche ich gar nicht viel erzählen. Wer über die Geschichte nachlesen will, der kann das hier tun: www.passionstheater.de

Unsere Führerin war sehr kompetent und konnte viel, viel erzählen. Warum? Weil sie schon dreimal eine Hauptrolle inne hatte. Authentischer geht es nicht.

Wie gesagt, alles begann mit einem Gelübde ...


#1


geluebde I by Stefan, auf Flickr​
 
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Wir treffen uns im Foyer. An der langen Wand ist eine Ausstellung von Originalfotos der Mitwirkenden aus den letzten Jahrzehnten, ja sogar Jahrhunderten. Eine interessante Präsentationstechnik: die Bilder sind auf Stoffbahnen gedruckt, die von hinten beleuchtet werden. Relativ einfach, relativ günstig, aber wirkungsvoll.


#3


foyer I by Stefan, auf Flickr


Und ich habe echt versucht, mich aus dem Bild zu mogeln.


So sieht es aus, wenn man nach links blickt ...


#3


foyer III by Stefan, auf Flickr


... und so rechts.


#4


foyer II by Stefan, auf Flickr
 
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Bevor wir das Foyer verlassen, informiert mit Geschichte und Geschichten, zeige ich euch das mit dem Gelübde nochmal zum Nachlesen.


#5


geluebde II by Stefan, auf Flickr​



Im Theater selbst habe ich zwar auch fotografiert - es ist eine überdachte "Freiluft"-Tribüne mit einer Bühne, die ebenfalls in Teilen und bei Bedarf überdacht werden kann. Trotzdem hat beim letzten Mal der Jesus 20 Minuten im Lendenschurz bei 3°C gehangen. Es war Anfang Oktober. Also doch openair ....

4800 Sitzplätze und ein gewölbtes Dach, alles sehr technisch, erinnert irgendwie an die klassissche Bahnhofshalle über den Gleisen. Momentan passt aber keines der Bilder in diese Serie, vielleicht zeige ich eins zum Schluss aus rein dokumentarischen Gründen. Hier gibts mal erst nur einen Blick auf die hölzernen Sitzgelegenheiten.


#6


sitzgelegenheiten by Stefan, auf Flickr​
 
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Die Saison beginnt immer zu Pfingsten. Bereits ab Ostern im Jahr davor dürfen die Haare und Bärte der Männer nicht mehr geschnitten werden, knapp vierzehn Monate lang. Heutzutage möchten viele der männlichen Darsteller Römer sein. Die Römer tragen als einzige keine Bärte und haben kurz geschnittenes Haar :D


#8


roemer by Stefan, auf Flickr


Wir dürfen in die verschiedenen Garderoberäume. Wir sind bei den Jüngern. Dort steht der große, uralte Abendmahlstisch, der alle zehn Jahre auf die Bühne kommt. Als besonderes Highlight dürfen wir dort ein Gruppenbild machen, aber auch das hätte hier nur dokumentarischen Charakter :p


#9


abendmahlstisch by Stefan, auf Flickr



#10


menora by Stefan, auf Flickr​
 
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Hallo Stefan,
ich war nun schon dreimal bei den Passionsspielen in Oberammergau. Nicht zuletzt deswegen, weil meine Frau dort Verwandtschaft hat, die zumindest früher dann immer aktiv dabei war.

Eine Theaterführung haben wir auch schon gemacht. Schon interessant, was man da so alles zu sehen bekommt.

Unsere Aufführungen waren mehr oder weniger im Sommer, und da kann es im Zuschauerraum schon warm werden. 8 Stunden hinsitzen ist auch nicht ganz einfach. Abends war dann das Paradies (die beste Eisdiele am Ort) komplett ausverkauft. Empfehlenswert ist auch, möglichst früh das Lokal fürs "après" zu reservieren ...

Also ... für 2020 vormerken. Es lohnt sich.

Ich freue mich nun auch weitere Bilder vom Theater und vielleicht ja auch vom Ort.
 
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Und zu guter Letzt enthüllt Helga exklusiv für uns noch den Trick mit den Nägeln. Aber pssst, nix weitersagen ....


#17


nagel by Stefan, auf Flickr


#18


fake by Stefan, auf Flickr



Es war wirklich ein tolles Erlebnis, hinter die Kulissen der Passionsspiele zu schauen. Ob man eine Führung in der Länge wie wir sie hatten einfach so buchen kann, weiß ich nicht. Die zweieinhalb Stunden vergingen wie im Flug. Und vielleicht werde ich mir das ganze 2020 tatsächlich mal ansehen ....


* * * E N D E * * *​
 
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Sorry Stefan,
ich wollte mich mit meiner ersten Antwort nicht zwischenrein drängen.

Sehr schöne Reportage. :up: :up: :up: :up:


Und wenn ich mich recht erinnere ist die Führung immer so lang.
 
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sehr schön! :up:


Vielen Dank, Jan!


Sorry Stefan,
ich wollte mich mit meiner ersten Antwort nicht zwischenrein drängen.

Sehr schöne Reportage. :up: :up: :up: :up:


Kein Problem - und dir auch ein Dankeschön, Rainer.

Ich freue mich nun auch weitere Bilder vom Theater und vielleicht ja auch vom Ort.


Ich will ja keinem Oberammgauer und keiner Oberammergauerin auf die Füße treten, aber viel fotogenes habe ich nicht gefunden. Vielleicht lags auch am kalten, feuchten Wetter. An manchen Motiven hätte [MENTION=66057]margot[/MENTION] sicherlich ihre Freude gehabt. Wir waren noch im Museum Oberammergau, das einen Schwerpunkt auf der im ganzen Ort unübersehbaren, allseits präsenten Schnitzkunst hat, sind dann am Pilatushaus vorbei in die kleine Schnitzwerkstätte unserer Begleiterin. Danach noch ein Blick ins Kloster Ettal und das wars. Noch nicht mal unsere Unterkunft könnte ich lobend erwähnen. Hier habe ich mich sogar derart geärgert, dass ich zum ersten Mal eine Bewertung in einem Portal hinterlassen habe ....

Aber die Führung war ein Highlight!
 
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Ich will ja keinem Oberammgauer und keiner Oberammergauerin auf die Füße treten, aber viel fotogenes habe ich nicht gefunden. Vielleicht lags auch am kalten, feuchten Wetter. An manchen Motiven hätte [MENTION=66057]margot[/MENTION] sicherlich ihre Freude gehabt.

ich fotografiere doch nie nicht unfotogenes...das nimmst du sofort zurück. :motz: :lachen:

sehr schön erzählt in wort und bild Stefan. :up:


edit: in meinem heimatdorf waren nach der pest noch 5 oder 6 menschen übrig.
 
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Thomas Gottschalk hat am 18.10.2010 in der FAZ
höchst lesenswert* über seine Erlebnisse bei den
Oberammergauer Passionsspielen berichtet.

Da der FAZ-Originalartikel inzwischen 2 € kostet,
spiele ich genüßlich über Bande – klick zur BILD! :cool:



* derart gut, daß ich mich sechs Jahre später noch
daran erinnerte.



 
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