Ohne Stativ und ohne Licht auf der NORDART

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Fotografieren unter besonderen Bedingungen​


NordArt 08a.jpg
David Moješčík – MojDa (Tschechien)

Gert Wagner von unserem Partner STEADIFY hat die Ausstellung NORDART besucht. Er berichtet von seinen Eindrücken, tolle Fotos inklusive:

Weiß. Überall ist es weiß - die breite Wand, davor die mächtige, über zwei Meter hohe Skulptur eines weiblichen Aktes, schwebend in entspannter meditativer Pose. Alles nur weiß, belebt mit grauen Schatten-Nuancen durch sanftes Licht. Jetzt erscheint unerwartet eine Frau mit einem roten Kopftuch vor der Szene, verharrt einen Moment, geht weiter. Für einige Sekunden hat sie die beeindruckende Dimension der Skulptur sichtbar gemacht und die Szene verwandelt. KLICK! Das spontane Foto hat aus einem monochromen Abbild ein lebendiges Bild gemacht. Nicht schöner, nur anders.

Die Verbindung von Kunst und Fotografie ist besonders spannend, denn das Foto hat sein eigenes Privileg der Interpretation. Das ist ähnlich wie bei der Verfilmung eines Romans, wenn das Drehbuch zwar das Thema aufgreift, in der Umsetzung aber eigene Wege geht.

Mit der Kamera auf der NORDART, das ist ein absolut aufregendes Erlebnis. Auf dem Gelände einer ehemaligen Eisengießerei aus dem Jahr 1827 in Rendsburg/Schlesweg-Holstein kann man hier großartige, internationale zeitgenössische Kunst bestaunen. Die Ausstellung gibt sich ohne eine spezielle Botschaft zunächst fast bescheiden, wirkt dann aber mit ihrem hohen künstlerischen Anspruch gewaltig. Jedes Jahr lädt sie Künstler aus aller Welt ein, ihre teilweise gigantischen Werke zu präsentieren - Skulpturen, Bilder, Objekte, Videos.

Wenn man die Intensität und Atmosphäre dieses Spektakels fotografisch einfangen möchte, muss man manchmal geduldig warten oder blitzschnell reagieren, denn die Interaktionen der Besucher mit den Exponaten oder die kurzen Momente totaler Ruhe sind nie vorhersehbar. Und man muss die manchmal schwierigen Lichtverhältnisse berücksichtigen, dazu Perspektiven und Bildausschnitte finden, mit denen die Exponate lebendig werden.

Das gelungene Foto braucht Beweglichkeit.​

Die Kamera allein genügt dafür nicht. Eigentlich gehört auch ein Stativ dazu, wenigstens ein kleines Reisestativ, um einige technische Schwierigkeiten zu meistern. Manche Objekte in einem dunklen Umfeld sind sehr spärlich beleuchtet, andere lassen sich nur mit einer langen Brennweite so erfassen, dass sie kompakt und kraftvoll vor einem unscharfen Hintergrund erscheinen. Umgekehrt kann auch eine kleine Blende für mehr Tiefenschärfe wichtig sein. So sind langsame Verschlusszeiten von 1/30 bis 1/8 sec fast die Regel, können aber aus der Hand problematisch sein. Man müsste permanent das Stativ bereit haben, es immer wieder aufbauen und umstellen, das schränkt die Spontanität ein und mindert ein wenig die unbeschwerte Freude in dem weitläufigen Gelände.

Aber es geht auch einfacher und schneller - mehr dazu später.

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Herbert Nouwens (Niederlande)


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Vasil Berela (Georgien/Deutschland)


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Michał Jackowski (Polen)


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Veronika Psotková (Tschechien)

Nur wenige Schritte in den riesigen, rustikalen Hallen mit diversen geschickt segmentierten Parzellen führen zu oft atemberaubenden Momenten. Erstaunen, bewundern, erforschen, es hört einfach nicht auf. Manchmal sind es nur kleine Exponate, unverhofft in einer Nische, dann wieder riesengroße Skulpturen und Installationen, oder Effekte in den zahlreichen Separees, verstreut über das gesamte Gelände.

Nackte Körper filigran aus Drahtknäueln, lachende Schuhe, Fantasiewesen in grellem Silber, Metall und Kunststoff komplex geformt - der Ideenreichtum ist atemberaubend. Es gibt Werke gigantischer Dimensionen, Bilder von krass surreal bis eindringlich real, die man lange auf sich einwirken lassen muss, Inszenierungen, Fotos, Videos mit einem breiten Themenspektrum.

Die Atmosphäre beim Gang durch die NORDART wird vom verrosteten Charme der industriellen Vergangenheit geprägt, aber auch durch das Publikum. Man spürt das Interesse, die Aufmerksamkeit, wenn Objekt und Betrachter im Austausch scheinen und verschmelzen. Es herrscht viel Stille, Stimmen entschweben in der Weite der Hallen. Teilweise ist der Boden mit Kies bedeckt, hier bilden die Schritte der Besucher einen sanften, knirschenden Geräuschpegel, der zusammen mit den Exponaten eine eigenwillige Stimmung erzeugt. Die Entspannung in den Hallen und draußen im Freigelände bleibt dem ambitionierten Fotografen womöglich verwehrt. Er ist ja nicht der passive Betrachter, sondern bleibt permanent unter Spannung, um die Impressionen laufend wechselnder Situationen einzufangen oder Perspektiven auszuloten.

Aufmerksamkeit und Spontanität.​

Inmitten der Statik der Exponate und der Gemächlichkeit der Stimmung sollte man als Fotograf dennoch beweglich und alert sein. Oft muss die Kamera lange im Anschlag gehalten werden, spontan bereit im geduldigem Stand-by. Und sie muss unbedingt stabil bleiben ohne zu verwackeln, damit die Bilder brillant und scharf werden.

Hier kommt nun STEADIFY ins Spiel.

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Jang Yongsun (Südkorea)


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Skulptur: Eelke van Willegen (Niederlande), Bilder im Hintergrund: Dodit Artawan (Indonesien)


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Michał Jackowski (Polen), Kunstwerke im Hintergrund: Sebastian Krok (Polen)


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Ali Anvari (Iran/Deutschland)

Die Fotos - und viele mehr - zu diesem Beitrag sind an einem Nachmittag entstanden, mit einer Kamera mit 24-120 mm Zoom in der Hand und mit STEADIFY kaum spürbar am Körper. Kein zusätzliches Licht, kein Stativ, sonst hätte die knappe Zeit nicht ausgereicht.

An einer Stelle schweben filigrane Körper im Halbdunkel weit oben unter der Hallendecke, gezieltes Licht lässt die feinen Strukturen erkennen. Darum: lange Brennweite, Belichtung 1/15 Sekunde. Manches andere Objekt in dem weitläufigen Werksgelände, sparsam angestrahlt vor dunklem Hintergrund, erfordert zwar eine stabilisierte Kamera, gleichzeitig aber auch Flexibilität beim Suchen nach dem besten Blickwinkel inmitten der zahlreichen Besucher. Auch die wenigen Momente ohne Betriebsamkeit müssen genutzt werden. Das STEADIFY am Gürtel ist in Sekunden aktiviert und ermöglicht gestochen scharfe Bilder ungeachtet der widrigen Umstände.

Erstaunlich, wieviel Aktivität das Fotografieren mancher der total ruhigen Szenarien erfordert. Natürlich ist viel möglich mit der Kamera nur in der Hand, die anti-shake Funktion oder geschicktes Abstützen sind bewährte Methoden. Leicht und sicher ist es jedenfalls mit STEADIFY, die Kamera ist fast schwerelos und permanent im Anschlag, bei voller Bewegungsfreiheit.

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Tina Schwichtenberg (Deutschland)


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Michal Gabriel (Tschechien)


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LIU Ruowang (China)

Die vielen Künstler aus unterschiedlichen Kulturen machen die NORDART so überraschend und lebendig. Der schier unerschöpfliche Parcours ist ein unbeschwerter Rausch der Sinne. Um ihn voll zu nutzen, ist wenig Foto-Gepäck eine gute Basis für den langen, anregenden Tag - nach einem kräftigen Fitness Frühstück.

Mehr Informationen​

Die NORDART ist eine der größten jährlichen Ausstellungen zeitgenössischer Kunst in Europa. Sie findet traditionell auf dem Gelände der Carlshütte in Büdelsdorf statt. In diesem Jahr war es vom 4.6 bis 9.10 so weit. Die Künstler:innen und ihre Exponate werden auf der Webseite präsentiert:


Tipps und Tricks aus der Praxis eines Profis für den Einsatz des leichten, kompakten STEADIFY findet ihr im Blog seines Entwicklers Gert Wagner. Da finden sich viele der neuen Möglichkeiten, die das STEADIFY durch Bewegungsfreiheit und Schwerelosigkeit der Kamera bietet:


STEADIFY gibt es für 199 Euro als Bundle zusammen mit Schnellverschluss-Kugelkopf im Handel oder direkt auf der Webseite von STEADIFY.

Bildnachweis: Gert Wagner. Künstler:innen der Exponate wie genannt
 
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