Wenn ich das nötige kleingeld hätte würde ich mir die 600-er kaufen.Später
die 200-400/4 dazu. (...) Mit der kombi hättest du alles abgedekt was mann braucht.
Aber nur bei f/4. Egal wieviel ISO die Kamera erlaubt und welche sonstigen Ausrüstungsdetails eine Rolle spielen -- wenn man f/2.8 zur Verfügung hat, kann man mit der Hälfte des Lichts auskommen. Bei Wildlife bedeutet das im Zweifelsfall, dass man bis zu 45 Minuten eher am Morgen oder länger am Abend fotografieren kann, also in der Zeit, in der wilde Tiere am aktivsten sind.
Die Meinungen sind bei den Wildlife-Fotografen geteilt. Manchen ist es wichtiger, die Gegend um 800mm mit TC14E zu erreichen anstatt mit dem doch qualitativ einschränkenden TC20E, und 600mm ohne Konverter zur Verfügung zu haben. Anderen ist die Lichtstärke wichtiger, aus den o.g. Gründen.
Nicht vergessen darf man auch, daß das 600er auch in der neuesten Version eine Naheinstellgrenze von 5 Metern hat. Das 400/2.8 kommt auf 2,90 m und damit auf einen höheren Abbildungsmaßstab an der Nahgrenze.
Wenn man nah ran kommt (Tarnzelt), ist das ein handfester Vorteil bei kleinen Vögeln. Mit TC14E am 400/2.8 hat man auch fast 600mm bei f/4, aber immer noch mit der kürzeren Nahgrenze. Dieser Aspekt ist besonders wichtig, solange Nikon immer noch keine modernen Zwischenring anbietet (die Kenkos sind mechanisch inakzeptabel, wenn man die Qualität der Komponenten ringsrum bedenkt).
Es läuft also wohl letztlich drauf hinaus, wie man diese Kriterien für sich selbst persönlich gewichtet: Nahgrenze und Lichtstärke gegen Reichweite auf größere Entfernung. Wenn man das 400er kaum ohne Konverter einsetzen würde und die Nahgrenze nicht so wichtig ist (kommt ja auf die Tierarten an), dann wäre die längere Grundbrennweite wohl geeigneter.
Um Reichweite zu gewinnen, kann man natürlich auch einfach mal die D3 vom 400er abschrauben und den DX-Zweitbody benutzen. Auf die Weise wirft man einfach mehr Pixel auf die Bildmitte. Ein DX-Zweitgehäuse gibt einen prima Telekonverter.
Für den praktischen Kaufakt muß man bei beiden Optionen aber noch mindestens 1500 € für Stativ, Kopf, Wechselsystem und weiteres Zubehör einrechnen, sofern nicht schon vorhanden.
Jetzt könnte sich ja vielleicht Spartaner nochmal ausführlich dazu äußern, wie er zu den genannten Kriterien steht.
Maik