Ich kenne beides, am PC und per Filter.
Grade bei Sonnenuntergängen, wo noch Wolken mit im Spiel sind, empfiehlt sich doch die Variante Filter als grobe Vorleistung. Grund. Die Dynamik ist oft so hoch, dass man Teile 4 Blenden oder mehr aufhellt, wenn an den Wolken nichts ausfressen soll.
Für dieses kombinierte vorgehen nimmt man einen 0.6 ND mit mittelhartem Verlauf. Bloss nicht hart, da reicht eine geringe Fehlpositionierung, und das Bild ist versaut. Gleichzeitig nicht zu weich, damit die Wolken wirklich schon im dunklen Teil sind.
Diese Bilder sind dann am PC viel einfacher zu optimieren. Da nur ein Teil des Verlaufs schon im Bild ist, kann man den Rest nachträglich ganz fein steuern und auch andere Sachen per Verlauf noch ändern wie Farbtemperatur, Sättigung.... Ich gebe z.B. dem Vordergrund oft gerne was stärke Sättigungseinstellung als dem Himmel, da der Himmel sonst sehr poppig wird, wenn mir der Vordergrund endlich bunt genug ist.
Will man solche Bilder ohne Filter machen, gibt es diese Möglichkeiten:
- Jedes solche Bild als Belichtungsreihe, Spreizung maximal 2/3 blenden, mindestens 5 Bilder, lieber mehr. Und dann am PC das aussuchen, wo die RAW Reserven grade noch reichen, die Lichter zu retten. Das ist das Bild, wo man am wenigsten aufhellen muss, ohne dass die Lichter ausfressen.
- HDR aus mehreren Bildern, Stativ ist dann von Vorteil. Und Zeit beim Bearbeiten. Und ein gutes Vorstellungsvermögen. 100 Bilder je 3 bis 5 HDR Belichtungen, nee danke, die will ich nicht erst alle als HDR machen und dann aussortieren, da muss man sicher vorher vorstellen, wie das HDR aussehen könnte, damit nur noch 10 bis 20 übrig bleiben um den mühsamen HDR Prozess zu machen. Und ganz fies wird es, wenn von einem Bild dann ein oder 2 Belichtungen fehlen. Kameras, die alle Belichtungen eines HDR in einem File speichern, sind mir nicht bekannt. Muss man selber zuordnen. Grade bei nur leicht unterschiedlichen Bildern (z.B. gleiches Motiv, aber Kamera 50cm tiefer) mühsam.
Ich für mich habe mit dem 0.6 ND als Vorbereitung für das Feintuning im RAW Konverter eine gute Lösung gefunden. Auch bei modernen Sensoren und selbst mit ISO 64, wie es meine D810 bietet, ist es schon ein unterschied, ob ich 2 bis 3 Blenden aufhellen muss oder 4 bis 5.
Früher hab ich das auch verwendet zum einfacher aussortieren. Da kenne ich aber inzwischen eine bessere Methode. Tiefenregler weit nach rechts bei einem Bild bis es ungefähr passt, das pauschal auf alle Bilder kopieren. Geht 10 Sekunden. Dann wird aussortiert. Und für jedes Bild eine wirklich passende Stellung des Reglers (oder ein verlauf statt dessen) gesucht. Die Bilder haben dann auch einen Vordergrund, auf dem man schon was erkennt und nicht nur dunkel sieht. Macht das Aussortieren leichter. Früher hab ich den Filter auch deshalb genutzt.
geht auch mit Verlauf, die Methode, auch den kann ich in Capture One als Einstellung von einem Bild auf alle drüber pappen, inklsuive der Einstellungen für Helligkeit,... Dann muss man beim Aussortieren halt das verlaufswerkzeug aktiv halten und ggf vor dem Entscheid gut oder nicht gut noch den Verlauf individuell positionieren pro Bild. Ist der Horizont aber zumindest ähnlich hoch im Bild, recht auch die drüber kopierte Einstellung für einen Entscheid gut/nicht gut.