Nikon D610 nach Verschluss-Schaden so weit wie möglich restauriert

Thread Status
Hello, There was no answer in this thread for more than 30 days.
It can take a long time to get an up-to-date response or contact with relevant users.

Beuteltier

Platin Mitglied - NF "proofed"
Platin
Registriert
Hallo Leute,

ein Forenmitglied verkaufte mir seine Nikon D610 mit allem Zubehör (Batteriegriff, Ladegerät, zwei Akkus) in der OVP,
weil sich der Verschluss bei etwa 80.000 Auslösungen zerlegt und dabei das Filterglas des Bildsensors verkratzt und das Kameragehäuse mit kleinen Splittern der Verschlusslamellen versaut hatte.

Die auf dem Foto fehlenden Lamellen hatte ich noch im zusammengebauten Zustand heraus genommen, um zu sehen, ob eine Reparatur ohne Austausch des Bildsensors (was teurer gekommen wäre als eine neue Gebrauchte) sinnvoll ist.

Ich habe mir einen neuen Verschluss besorgt, die Kamera zerlegt, den defekten Verschluss ausgebaut, den Bildsensor so weit möglich gereinigt und die Splitter und Krümel des Verschlusssterbens herausgeblasen.

full




full




full




Die zwei Kratzer auf dem Filterglas sind zwar deutlich sichtbar

full




lassen sich aber ebenso wie die Krümel auf dem Filterglas wegstempeln.

Somit habe ich jetzt eine D610, die ich zum Testen von Objektiven und auch für Fotos einsetzen kann.

full
 
Zuletzt bearbeitet:
Anzeigen
kann man das Filterglas nicht einfach entfernen und was wäre die Folge daraus ?
 
5 Kommentare
Beuteltier
Beuteltier kommentierte
Entfernen kann man das recht einfach, dann ist der Bildsensor aber ohne IR- und UV-Filter und ohne "Sensorreinigung" durch Ultraschallvibrationen, und wird sehr schnell völlig dreckig.
Und ein neues Filterglas montieren muss im Reinraum erfolgen, weil sonst der Dreck zwischen Bildsensor und Filterglas eingesperrt wird.
Firma MAKARIO würde im Reinraum ein neues Filterglas montieren, wahlweise auch eines ohne IR-Filterung (für IR-Fotografie), das kostet dann aber etwa 500 €.
Firma NIKON würde einfach den kompletten Bildsensor tauschen, das käme ähnlich teuer.
 
dembi64
dembi64 kommentierte
WörtherseeKnipser
WörtherseeKnipser kommentierte
Oder Du hast einen Vollspektrum Kamera :)
Ich bin mir jetzt nicht sicher, ob man da nicht nur das Schutzglas entfernen kann sodass der IR drauf bleibt oder war das Aussen im Schutzgehäuse fix drinnen und hält auch den IR Filter drauf
 
Zuletzt bearbeitet:
Beuteltier
Beuteltier kommentierte
Beim Sensor der D3 waren das Schutzglas und das UV+IR-Sperrfilter und das AA-Filter alles in einem Glas vereint.
Beim Sensor der D700 gab es schon ein AA-Filter- plus Sperrfilter-Glas direkt über dem Sensor und, auf einem Gummirahmen gelagert, ein Schutzglas mit leichter Filterwirkung davo, das per Ultraschall zum Staubentfernen gerüttelt werden konnte.
Ob bei den neueren Sensoren, die ja alle einen Staubrüttler haben, nur eine Scheibe vor dem Chip sitzt oder auch zwei, weiß ich nicht.
Grundsätzlich ist das Problem dabei immer, den Sensor sauber zu bekommen, bevor man eine neue Scheibe davor setzt.
 
WörtherseeKnipser
WörtherseeKnipser kommentierte
Ich hab V1 V2 D90 D7000 D7100 und D600 "auseinandergenommen" aber kann mich jetzt blöderweise nicht mehr erinnern was wo war, Imo waren die Gläser alle getrennt und die IRs hineingelegt, aber ob das außere(reines Glas) nun fix war oder auch im Rahmen lag ... Nur bei der z50 - da sidn die verklebt und dann auch noch auf den Sensor geklebt
 
Mal eine Frage zu solch einem Verschlussschaden:

Ist das ein übliches Schadensbild oder ist ein Vogel in den Verschluss geflogen?

Sieht aus als wäre mechanisch auf den Verschluss eingewirkt worden ( hatte mal einen Kollegen, der im Dunkeln mit einem Schraubendreher den Film aus seiner LEICA R7 retten wollte. Sah interessant aus.... )
 
Kommentar
Wenn eine Verschlusslamelle in der Schließbewegung nicht mehr zwischen ihre Schwestern, sondern daneben geht,
gibt es eine Kerbe und die Lamelle ist verbogen. Bei jedem weiteren Schließvorgang zerstört sich der Verschluss zunehmend.
Bei dieser D610 war übrigens heftiger Abrieb am Verschlussaufzugshebel (aus Kunststoff) erkennbar,
daher vermute ich als Ursache kein "in den Verschluss greifen" sondern schlicht Verschleiß durch harte Staubkörner.
 
Kommentar
Nachtrag: Entweder ist es mir nicht ganz gelungen, die Krümel des Kunststoffabriebs aus dem Gehäuse zu entfernen,
oder ich habe einen Verschluss erhalten, der die gleichen Probleme hat, wegen der viele D600 in einer Rückrufaktion einen neuen Verschluss bekamen. Jedenfalls habe ich immer wieder ein paar Krümel auf dem Sensor, wenn ich mehrere Aufnahmen hintereinander mache, ohne die Kamera zwischendurch auszuschalten (wobei sie eine Sensorreinigung durchführt). :nixweiss:
 
3 Kommentare
WörtherseeKnipser
WörtherseeKnipser kommentierte
Ich denk da ist noch viel Staub drin, so wie die Bilder aussehen .. war ev. am Strand im Einsatz, die 600er war ja wegen den Öl"flecken" durch den Verschluss in Verruf geraten
 
Bilderbastler
Bilderbastler kommentierte

Die Kamera hat, zumindest mit mir, nie einen Ozean / Strand gesehen...
 
WörtherseeKnipser
WörtherseeKnipser kommentierte
wer weiss was der Vorbestzer gemacht hat .. wollte damit aber nur andeuten dass diese Krümel nicht nach dem "Verschlussproblem" der D600 ausehen, die angeblich Ölflecken sein sollen. Villeicht ist das aber der Staub der sich in meheren Jahren irgndwo versteckt ansammelt udn dann bei Verschlusdefekt mit rauskommt?
 
Ich oute mich mal als der ehemalige Besitzer der betroffenen Kamera. Ich hatte diese vor rd. 2 1/2 Jahren in einem Fotofachgeschäft gebraucht gekauft und war, bis zum Verschlusscrash, auch sehr zufrieden. Den Internen Zustand (Verschmutzung, Staub usw.) kann man ja nur sehen, was man bei abgenommenem Objektiv im Spiegelkasten vorhanden ist. Und das war zum Zeitpunkt des Kaufes alles, soweit erkennbar, sauber.
Der Schaden kam dann aus heiterem Himmel, als ich bei einer Falknershow einen Wüstenbussard aufgenommen habe. Die beiden Aufnahmen sind praktisch direkt nacheinander gemacht worden (hier ohne Bearbeitung, leidglich verkleinert auf Forenformat). Das Zweite Bild mit der erkennbaren Verschlusslamelle ist das letzte Foto, dass ich mit der Kamera machen konnte. Danach war Schluss. Auffällig ist, dass beim ersten Bild praktisch keine Sensorflecken zu sehen sind, während auf der zweiten Aufnahme Flecken deutlich sichtbar sind.



 
1 Kommentar
Beuteltier
Beuteltier kommentierte
Hallo Uwe,

nach diesem letzten Foto gehe ich davon aus, dass sich eine Niete einer Verschlusslamelle gelöst hat. Ist ein Defekt, der durch eine schlecht gemachte Niete bei der Fertigung verursacht wurde. War nicht vorauszusehen, ist einfach passiert.
Wie heißt es so freundlich bei Verkäufern: "Man steckt ja nicht drin" - das hätte in so einem Fall aber auch nichts geholfen.
Die Flecken auf dem letzten Bild sind die Krümel, die die zerbrechende Niete verstreut habe dürfte.
 
Hatte der Vorbesitzer bestimmt so ein Gummischutz über dem Gehäuse, so dass es von aussen gut aussah.
 
Kommentar
Update:

Nachdem ich vor drei Monaten eine D600 mit defektem Verschluss 100%ig erfolgreich reparieren konnte - der Verschluss war noch nicht zerbrochen - und meine D610 mit dem neuen Verschluss schon ein paar tausend Auslösungen gemacht hat, habe ich mich getraut, eine kurz vor Pfingsten mir geschenkte D610 mit schwerem Verschlussschaden wieder mit einem neuen Verschluss zu versehen.

DSC_10918.jpg


DSC_10919.jpg


Auf dem zweiten Foto sieht man nun auch die Ursache für den Verschluss-Tod: Wie ich schon am 31.10.2021 vermutete, fällt eine Niete raus (Bildmitte ganz unten), woraufhin die Lamellen "ausser Takt" geraten und sich alles verbiegt, verkantet und zerreisst.


Aber auch diesmal hat der Verschluss-Tod den Bildsensor verkratzt:

DSC_10920.jpg



Daraus lerne ich, dass es sich nicht rentiert, eine D600 oder D610 mit einem neuem Verschluss zu versehen, wenn der bereits von außen sichtbar sich teilweise zerlegt hat.

Übrigens hatte diese D610 sogar schon über 112.000 Auslösungen geschafft, bis der Verschluss zerfiel - der Kunststoff-Abrieb des Verschlussaufzughebels war hier besonders stark (auf dem zweiten Foto als gelbgrauer Staub erkennbar).
 
4 Kommentare
Beuteltier
Beuteltier kommentierte
Hier habe ich versucht, das Schadensbild des Sensors durch eine Aufnahme bei f/22 abzubilden:

DSC_10939.jpg
 
Lichtschachtsucher
Lichtschachtsucher kommentierte
Da kommt dann der Stempel zum Einsatz😇
 
shovelhead
shovelhead kommentierte
Ist das wichtig bei Blende 2? Ich habe unter den letzten 22'000 Aufnahmen nicht ein eiziges Bild mit f8 gemacht. 1.4 bis 5.6 .... das wars
 
Beuteltier
Beuteltier kommentierte
Hallo Stefan,
das ist für den Verkauf ein den möglichen Erlös reduzierendes Manko.
Daher habe ich die im Oktober 2021 mit neuem Verschluss versehene D610 zum Kauf angeboten,
und behalte nun diese D610.
Klar - so lange man nicht weiter als f/8 abblendet, sieht man diese Kratzer nur ganz verschwommen (wie auch der Nikon Service bei Sensorreinigungen das Ergebnis bei f/8 überprüft) - ich will aber für Makrofotos auch auf f/36 abblenden können.
Da musste mit der früheren D610 nur ein Kratzer (außer den vielen kleinen Stäubchen) weggestempelt werden, bei dieser D610 sind es nun schon 5.
Daher werde ich meine Makroobjektive nun auf eine uralte D300 montieren, deren AA-Filter nur einen schwarzen Punkt hat.
 
-Anzeige-
Zurück
Oben Unten