Der Testbelichter hat wieder zugeschlagen.
Ich habe momentan reichlich Glaszeuchs und eine "D70 1/2s" (also 'ne upgedatete Siebziger) - da musste ich es einfach tun. :ja: Das Tamron 28-300 habe ich aber gleich daheim gelassen, denn Äpfel und Melonen muß man ja nicht vergleichen. Schon die Hereinnahme des SIGMA 28-70/2.8-4.5 war wegen seines abweichenden Brennweitenbereichs und gerade mal halben Preises gegenüber den beiden anderen Objektiven grenzwertig.
Als alle Aufnahmen im Kasten waren stellte sich die Frage, ob ich wieder drölfzig Bilder gegenüberstelle. Da der Test aber nicht ganz repräsentativ ist (ich habe nicht immer haargenau die 28 oder 50mm beim einzoomen getroffen), lasse ich es bei der illustrierenden Darstellung des Motivs bei 18, 50 und 70mm bewenden.
Das Motiv "Teich, Promenade und Hotel" eignet sich für Beurteilungen von Verzeichnungen, Randunschärfen oder chromatischen Abberationen (Farbsäumen), die man schön an den Balkonen oder einzelnen Ästen sehen konnte.
Die Objektive erreichten zwischen Blende 5,6 und 8 ihre besten Abbildungseigenschaften. Die Unterschiede waren zwischen 5,6 und 8 aber so gering, daß ich nachfolgend nur auf Offenblende und 8 eingehe. Beim eigentlichen Test habe ich Offenblende, 5,6 und 8 bei 18, 28, 50 und 70mm Brennweite geprüft. Deutliche Beugungsunschärfe zeigten bei Blende 22 alle Linsen.
Kamera: D70 mit Firmwareupgrade, Zeitautomatik, Multisegment-Belichtungsmessung, AF-S, sonst alles "auto"
18mm, Offenblende:
SIGMA 17-70/2.8-4.5 DC IF Macro:
Leichte Randunschärfen links und rechts, mäßige Verzeichnung an beiden Bauten sichtbar, sehr geringe CA, gesamte Darstellung etwas hell und etwas kontrastarm.
Nikon 18-70/3.5-4.5 DX:
Randunschärfen geringer als bei SIGMA, jedoch stärkere Verzeichnungen und leichte CA auf dem Dachrand des linken Gebäudes, gesamte Darstellung ausgewogen hell, jedoch etwas unschärfer als SIGMA
28mm, Offenblende:
SIGMA 17-70/2.8-4.5 DC IF Macro:
Überraschend größte Randunschärfen aller Test-Objektive (!), noch gerade wahrnehmbare Verzeichnung, keine CA sichtbar, Darstellung etwas hell
SIGMA 28-70/2.8-4.0 DG:
Mäßige Randunschärfen, deutliche Farbsäume (CA) am Gebäude (Übergang hell/dunkel an den Balkonen), gesamte Darstellung zwar kontrastreicher als bei 17-70, jedoch unschärfer, vor allem in der Bildmitte
Nikon 18-70/3.5-4.5 DX:
Geringe Randunschärfen, keine CA sichtbar, jedoch noch deutliche Verzeichnung, gesamte Darstellung ausgewogen und nur in der Bildmitte nicht ganz so scharf wie SIGMA 17-70
50mm, Offenblende:
SIGMA 17-70/2.8-4.5 DC IF Macro:
Sehr geringe Randunschärfen, keine CA sichtbar, keine Verzeichnung wahrnehmbar, gesamte Darstellung trotz maximaler Blendenöffnung ausgewogen und scharf.
SIGMA 28-70/2.8-4.0 DG:
Weiter mäßige Randunschärfen, noch geringe CA an Stellen mit großen Helligkeitsunterschieden, keine Verzeichnung wahrnehmbar, gesamte Darstellung zwar ausgewogen in Helligkeit und Kontrast, jedoch deutlich unschärfer als Nikon und SIGMA 17-70
Nikon 18-70/3.5-4.5 DX:
Sehr geringe Randunschärfen, keinerlei CA und Verzeichnung sichtbar, Darstellung rundum gut und kontrastreich, jedoch an die Schärfe des SIGMA 17-70 an keiner Stelle heranreichend
70mm, Offenblende:
SIGMA 17-70/2.8-4.5 DC IF Macro:
Mäßige Randunschärfen, leichte CA, keine Verzeichnung wahrnehmbar, gesamte Darstellung zwar kontrastreich aber unschärfer als bei 50mm.
SIGMA 28-70/2.8-4.0 DG:
Zwar fast keine Randunschärfen, kaum CA und keine Verzeichnung wahrnehmbar, gesamte Darstellung jedoch etwas unscharf in allen Bereichen
Nikon 18-70/3.5-4.5 DX:
Leichte Randunschärfen, ebenso geringe CA, keine Verzeichnung sichtbar, Darstellung jedoch noch schlechter (unschärfer, dunkler) als SIGMA 28-70 (!)
Und das Ganze nochmal bei Blende 8:
18mm:
SIGMA 17-70/2.8-4.5 DC IF Macro:
Geringe Randunschärfen links und rechts, leichte Verzeichnung an beiden Bauten sichtbar, sehr geringe CA, gesamte Darstellung wie bei Offenblende etwas hell und etwas kontrastarm.
Nikon 18-70/3.5-4.5 DX:
Randunschärfen etwas größer als bei SIGMA, jedoch wieder stärkere Verzeichnungen und leichte CA auf dem Dachrand des linken Gebäudes, gesamte Darstellung ausgewogen hell und kontrastreich, Schärfe fast gleichauf mit SIGMA 17-70
28mm:
SIGMA 17-70/2.8-4.5 DC IF Macro:
Bei der Randunschärfe hinter Nikon, noch gerade wahrnehmbare Verzeichnung, keine CA sichtbar, Darstellung etwas hell aber scharf
SIGMA 28-70/2.8-4.0 DG:
Leichte Randunschärfen, aber trotz Blende 8 deutliche Farbsäume (CA) am Gebäude, jedoch geringste Verzeichnung aller 3 Testobjektive, gesamte Darstellung zwar kontrastreicher als bei 17-70, jedoch durchgängig unschärfer als bei Nikon und SIGMA 17-70
Nikon 18-70/3.5-4.5 DX:
So gut wie keine Randunschärfen, keine CA sichtbar, jedoch noch recht deutliche Verzeichnung, gesamte Darstellung ausgewogen und beste aller Testobjektive, obwohl nicht ganz so scharf wie SIGMA 17-70
50mm:
SIGMA 17-70/2.8-4.5 DC IF Macro:
Fast sensationelle Darstellung, weitaus beste aller Test-Objektive: kontrastreich, verzerrungsfrei, "knallscharf" bis nahezu an den Rand
SIGMA 28-70/2.8-4.0 DG:
Auch dieses Objektiv "dreht nun auf", bleibt aber wegen leichter Randunschärfen hinter Nikon und 17-70 zurück. In der Bildmitte fast gleichauf mit Nikon 18-70.
Nikon 18-70/3.5-4.5 DX:
Das Objektiv fällt überraschend zurück. Trotz satter Farben und hohem Kontrast ist es in allen Bildbereichen deutlich weniger scharf als das SIGMA 17-70 und kann sich nur knapp vor dem 28-70 behaupten.
70mm:
SIGMA 17-70/2.8-4.5 DC IF Macro:
Etwas Randunschärfe, minimale CA, keine Verzeichnung wahrnehmbar, gesamte Darstellung zwar kontrastreich aber klar unschärfer als bei 50mm.
SIGMA 28-70/2.8-4.0 DG:
Leichte Randunschärfen, etwas CA und keine Verzeichnung wahrnehmbar, gesamte Darstellung jedoch, wie bei Offenblende, etwas unschärfer als bei 50mm und deutlich weniger Scharf als beim 17-70
Nikon 18-70/3.5-4.5 DX:
Überraschung: Das Nikon-Glas zeigt das schwächste Bild bei Blende 8 und voller Brennweite aller Testobjektive. (!!) Die Darstellung ist zwar satt und kontrastreich aber auch dunkler und vor allem unschärfer als bei beiden SIGMA.
Fazit::
Das Sigma 28-70/2.8-4.0 ist zwar lichtstark und kann auf Vollformat- und "Crop-Cams" verwendet werden, doch der angenehm niedrige Preis (um 150 Euro) schlägt sich bereits bei einer 6 Megapixel-Kamera nieder: An der D70 hat es zwar bei Helligkeit und Kontrast (alle Aufnahmen ohne Belichtungskorrektur und mit Zeitautomatik) ordentlich mitgespielt, in der Schärfe und bei den chromatischen Abberationen aber lässt es Wünsche offen.
Mit dem Kitobjektiv Nikon 18-70/3.5-4.5 DX G ED flanscht man etwas Solides und bis 50mm auch Gutmütiges an seine Kamera. Aber: Die Verzeichnung bis 28mm ist unangenehm groß, ebenso zeigte das Glas deutliche Farbsäume (wenn auch nicht so schlimm wie beim SIGMA 28-70). Sehr schade ist die kontinuierliche Schärfeabnahme ab 50mm - zumindest an der D70. Prima wiederum ist die Lichtstärke im "langen" Bereich. Hier liegt die Nikon-Scherbe mit dem SIGMA 17-70 gleichauf.
Das Objektiv mit "Zicken-Allüren" aber ist das SIGMA 17-70/2.8-4.5 DC Macro. Einerseits ist es recht unanfällig gegen Farbsäume (an geringen CA kommt man aber, wie ein früherer Test bereits gezeigt hat, nicht vorbei) und zeigt bei 18, 50 und 70mm die beste Schärfe des Test-Trios. Andererseits schockt das Glas mit heftigen Randunschärfen bei 28mm und ist bei diesem Thema insgesamt Letzter. Dafür entzückt die Linse bei 50mm ab Blende 4 mit einer Schärfe, wie ich sie sehen will. Hinzu kommen wirklich brauchbare Makro-Funktionen, auch wenn es mit 1:2,9 Abbildungsmaßstab noch keine "wachechte" Makrolinse ist.
"Das Ding verloren" hat die einfache 28-70mm-Optik von SIGMA. Diese Linse ist eine volle Klasse unter den anderen beiden Gläsern zu sehen, kostet aber auch kaum die Hälfte. Das Nikon-Objektiv zeigt zwischen 28 und 50mm seine Muskeln und ist für mich ein ordentliches und gutmütiges Glas. Das 17-70 von SIGMA wiederum ist zu uneinheitlich, um es "Sieger" zu nennen. Bei 50mm ist das Ding echt klasse, bei kurzen Brennweiten und Offenblende schwächelt es bei der Randschärfe arg. Trotzdem ist die Linse für ihr Geld (um 350 Euro) m. E. eine gute Optik, die ich als relativ preiswertes "Oft-drauf" - dank seiner Vielseitigkeit und Lichtstärke - jederzeit empfehlen kann.
Ich bin mir bewußt, daß dieser kleine Test eigentlich Beispielfotos für jedes Objektiv bei jeder untersuchten Brennweite und Blende benötigt, denn schreiben kann man viel. Deshalb halte ich die Aufnahmen für Interessierte bereit.
LG
Stefan
Ich habe momentan reichlich Glaszeuchs und eine "D70 1/2s" (also 'ne upgedatete Siebziger) - da musste ich es einfach tun. :ja: Das Tamron 28-300 habe ich aber gleich daheim gelassen, denn Äpfel und Melonen muß man ja nicht vergleichen. Schon die Hereinnahme des SIGMA 28-70/2.8-4.5 war wegen seines abweichenden Brennweitenbereichs und gerade mal halben Preises gegenüber den beiden anderen Objektiven grenzwertig.
Als alle Aufnahmen im Kasten waren stellte sich die Frage, ob ich wieder drölfzig Bilder gegenüberstelle. Da der Test aber nicht ganz repräsentativ ist (ich habe nicht immer haargenau die 28 oder 50mm beim einzoomen getroffen), lasse ich es bei der illustrierenden Darstellung des Motivs bei 18, 50 und 70mm bewenden.
Das Motiv "Teich, Promenade und Hotel" eignet sich für Beurteilungen von Verzeichnungen, Randunschärfen oder chromatischen Abberationen (Farbsäumen), die man schön an den Balkonen oder einzelnen Ästen sehen konnte.
Die Objektive erreichten zwischen Blende 5,6 und 8 ihre besten Abbildungseigenschaften. Die Unterschiede waren zwischen 5,6 und 8 aber so gering, daß ich nachfolgend nur auf Offenblende und 8 eingehe. Beim eigentlichen Test habe ich Offenblende, 5,6 und 8 bei 18, 28, 50 und 70mm Brennweite geprüft. Deutliche Beugungsunschärfe zeigten bei Blende 22 alle Linsen.
Kamera: D70 mit Firmwareupgrade, Zeitautomatik, Multisegment-Belichtungsmessung, AF-S, sonst alles "auto"
18mm, Offenblende:
SIGMA 17-70/2.8-4.5 DC IF Macro:
Leichte Randunschärfen links und rechts, mäßige Verzeichnung an beiden Bauten sichtbar, sehr geringe CA, gesamte Darstellung etwas hell und etwas kontrastarm.
Nikon 18-70/3.5-4.5 DX:
Randunschärfen geringer als bei SIGMA, jedoch stärkere Verzeichnungen und leichte CA auf dem Dachrand des linken Gebäudes, gesamte Darstellung ausgewogen hell, jedoch etwas unschärfer als SIGMA
28mm, Offenblende:
SIGMA 17-70/2.8-4.5 DC IF Macro:
Überraschend größte Randunschärfen aller Test-Objektive (!), noch gerade wahrnehmbare Verzeichnung, keine CA sichtbar, Darstellung etwas hell
SIGMA 28-70/2.8-4.0 DG:
Mäßige Randunschärfen, deutliche Farbsäume (CA) am Gebäude (Übergang hell/dunkel an den Balkonen), gesamte Darstellung zwar kontrastreicher als bei 17-70, jedoch unschärfer, vor allem in der Bildmitte
Nikon 18-70/3.5-4.5 DX:
Geringe Randunschärfen, keine CA sichtbar, jedoch noch deutliche Verzeichnung, gesamte Darstellung ausgewogen und nur in der Bildmitte nicht ganz so scharf wie SIGMA 17-70
50mm, Offenblende:
SIGMA 17-70/2.8-4.5 DC IF Macro:
Sehr geringe Randunschärfen, keine CA sichtbar, keine Verzeichnung wahrnehmbar, gesamte Darstellung trotz maximaler Blendenöffnung ausgewogen und scharf.
SIGMA 28-70/2.8-4.0 DG:
Weiter mäßige Randunschärfen, noch geringe CA an Stellen mit großen Helligkeitsunterschieden, keine Verzeichnung wahrnehmbar, gesamte Darstellung zwar ausgewogen in Helligkeit und Kontrast, jedoch deutlich unschärfer als Nikon und SIGMA 17-70
Nikon 18-70/3.5-4.5 DX:
Sehr geringe Randunschärfen, keinerlei CA und Verzeichnung sichtbar, Darstellung rundum gut und kontrastreich, jedoch an die Schärfe des SIGMA 17-70 an keiner Stelle heranreichend
70mm, Offenblende:
SIGMA 17-70/2.8-4.5 DC IF Macro:
Mäßige Randunschärfen, leichte CA, keine Verzeichnung wahrnehmbar, gesamte Darstellung zwar kontrastreich aber unschärfer als bei 50mm.
SIGMA 28-70/2.8-4.0 DG:
Zwar fast keine Randunschärfen, kaum CA und keine Verzeichnung wahrnehmbar, gesamte Darstellung jedoch etwas unscharf in allen Bereichen
Nikon 18-70/3.5-4.5 DX:
Leichte Randunschärfen, ebenso geringe CA, keine Verzeichnung sichtbar, Darstellung jedoch noch schlechter (unschärfer, dunkler) als SIGMA 28-70 (!)
Und das Ganze nochmal bei Blende 8:
18mm:
SIGMA 17-70/2.8-4.5 DC IF Macro:
Geringe Randunschärfen links und rechts, leichte Verzeichnung an beiden Bauten sichtbar, sehr geringe CA, gesamte Darstellung wie bei Offenblende etwas hell und etwas kontrastarm.
Nikon 18-70/3.5-4.5 DX:
Randunschärfen etwas größer als bei SIGMA, jedoch wieder stärkere Verzeichnungen und leichte CA auf dem Dachrand des linken Gebäudes, gesamte Darstellung ausgewogen hell und kontrastreich, Schärfe fast gleichauf mit SIGMA 17-70
28mm:
SIGMA 17-70/2.8-4.5 DC IF Macro:
Bei der Randunschärfe hinter Nikon, noch gerade wahrnehmbare Verzeichnung, keine CA sichtbar, Darstellung etwas hell aber scharf
SIGMA 28-70/2.8-4.0 DG:
Leichte Randunschärfen, aber trotz Blende 8 deutliche Farbsäume (CA) am Gebäude, jedoch geringste Verzeichnung aller 3 Testobjektive, gesamte Darstellung zwar kontrastreicher als bei 17-70, jedoch durchgängig unschärfer als bei Nikon und SIGMA 17-70
Nikon 18-70/3.5-4.5 DX:
So gut wie keine Randunschärfen, keine CA sichtbar, jedoch noch recht deutliche Verzeichnung, gesamte Darstellung ausgewogen und beste aller Testobjektive, obwohl nicht ganz so scharf wie SIGMA 17-70
50mm:
SIGMA 17-70/2.8-4.5 DC IF Macro:
Fast sensationelle Darstellung, weitaus beste aller Test-Objektive: kontrastreich, verzerrungsfrei, "knallscharf" bis nahezu an den Rand
SIGMA 28-70/2.8-4.0 DG:
Auch dieses Objektiv "dreht nun auf", bleibt aber wegen leichter Randunschärfen hinter Nikon und 17-70 zurück. In der Bildmitte fast gleichauf mit Nikon 18-70.
Nikon 18-70/3.5-4.5 DX:
Das Objektiv fällt überraschend zurück. Trotz satter Farben und hohem Kontrast ist es in allen Bildbereichen deutlich weniger scharf als das SIGMA 17-70 und kann sich nur knapp vor dem 28-70 behaupten.
70mm:
SIGMA 17-70/2.8-4.5 DC IF Macro:
Etwas Randunschärfe, minimale CA, keine Verzeichnung wahrnehmbar, gesamte Darstellung zwar kontrastreich aber klar unschärfer als bei 50mm.
SIGMA 28-70/2.8-4.0 DG:
Leichte Randunschärfen, etwas CA und keine Verzeichnung wahrnehmbar, gesamte Darstellung jedoch, wie bei Offenblende, etwas unschärfer als bei 50mm und deutlich weniger Scharf als beim 17-70
Nikon 18-70/3.5-4.5 DX:
Überraschung: Das Nikon-Glas zeigt das schwächste Bild bei Blende 8 und voller Brennweite aller Testobjektive. (!!) Die Darstellung ist zwar satt und kontrastreich aber auch dunkler und vor allem unschärfer als bei beiden SIGMA.
Fazit::
Das Sigma 28-70/2.8-4.0 ist zwar lichtstark und kann auf Vollformat- und "Crop-Cams" verwendet werden, doch der angenehm niedrige Preis (um 150 Euro) schlägt sich bereits bei einer 6 Megapixel-Kamera nieder: An der D70 hat es zwar bei Helligkeit und Kontrast (alle Aufnahmen ohne Belichtungskorrektur und mit Zeitautomatik) ordentlich mitgespielt, in der Schärfe und bei den chromatischen Abberationen aber lässt es Wünsche offen.
Mit dem Kitobjektiv Nikon 18-70/3.5-4.5 DX G ED flanscht man etwas Solides und bis 50mm auch Gutmütiges an seine Kamera. Aber: Die Verzeichnung bis 28mm ist unangenehm groß, ebenso zeigte das Glas deutliche Farbsäume (wenn auch nicht so schlimm wie beim SIGMA 28-70). Sehr schade ist die kontinuierliche Schärfeabnahme ab 50mm - zumindest an der D70. Prima wiederum ist die Lichtstärke im "langen" Bereich. Hier liegt die Nikon-Scherbe mit dem SIGMA 17-70 gleichauf.
Das Objektiv mit "Zicken-Allüren" aber ist das SIGMA 17-70/2.8-4.5 DC Macro. Einerseits ist es recht unanfällig gegen Farbsäume (an geringen CA kommt man aber, wie ein früherer Test bereits gezeigt hat, nicht vorbei) und zeigt bei 18, 50 und 70mm die beste Schärfe des Test-Trios. Andererseits schockt das Glas mit heftigen Randunschärfen bei 28mm und ist bei diesem Thema insgesamt Letzter. Dafür entzückt die Linse bei 50mm ab Blende 4 mit einer Schärfe, wie ich sie sehen will. Hinzu kommen wirklich brauchbare Makro-Funktionen, auch wenn es mit 1:2,9 Abbildungsmaßstab noch keine "wachechte" Makrolinse ist.
"Das Ding verloren" hat die einfache 28-70mm-Optik von SIGMA. Diese Linse ist eine volle Klasse unter den anderen beiden Gläsern zu sehen, kostet aber auch kaum die Hälfte. Das Nikon-Objektiv zeigt zwischen 28 und 50mm seine Muskeln und ist für mich ein ordentliches und gutmütiges Glas. Das 17-70 von SIGMA wiederum ist zu uneinheitlich, um es "Sieger" zu nennen. Bei 50mm ist das Ding echt klasse, bei kurzen Brennweiten und Offenblende schwächelt es bei der Randschärfe arg. Trotzdem ist die Linse für ihr Geld (um 350 Euro) m. E. eine gute Optik, die ich als relativ preiswertes "Oft-drauf" - dank seiner Vielseitigkeit und Lichtstärke - jederzeit empfehlen kann.
Ich bin mir bewußt, daß dieser kleine Test eigentlich Beispielfotos für jedes Objektiv bei jeder untersuchten Brennweite und Blende benötigt, denn schreiben kann man viel. Deshalb halte ich die Aufnahmen für Interessierte bereit.
LG
Stefan