Joerschi,
bin soeben zu Hause angekommen.
Das 1200/11 ist ein eher seltenes Objektiv. Typische Stückzahlen von weniger als 200 Stück pro Modell. Diese Objektive stammen noch aus jener Zeit, da man versuchte durch die Verwendung von Fokuseinheiten und unterschiedlichen Tele"köpfen" Kosten zu sparen.
Die Fokuseinheit auf dem Bild ist die CU-1, die ich selber nicht besitze. Die moderne Nachfolge Einheit AU-1 ist problemlos an allen digitalen SLRs von Nikon zu betreiben - obwohl in den Handbüchern das Gegenteil steht. Ob das auch fuer die CU-1 gilt, kann ich Dir nicht sagen.
Mein Modell ist das K 1200/11 mit ED Vergütung, daß ca. 10 Jahre nach dem hier Angebotenen am Markt erschien (1975-77).
Zur Bedienung und optischen Leistung:
Das fotografieren mit diesen Ungetümen erfordert einige Besonderheiten, die mit normalen Objektiven nicht auftreten.
- Wenn Du mit einem Stativ fotografieren willst, dann muss es ein wirklich Stabiles sein. Ich verwende dafür ein schweres Manfrotto Videostativ mit hydraulisch gedämpften Videoneiger. Doch auch mit dieser Kombination ist ein zweites Unterstützungsstativ unter der Kamera sehr empfehlenswert (Vor allem bei Mondaufnahmen).
- Wenn Du mit diesem Objektiv fotografierst, brauchst Du viel Platz. Nicht nur wegen den Abmessungen des Objektivs an sich, sondern wegen der Mindestfokusdistanz von mehr als 40 Meter.
- Farbsäume (CA) sind auch bei meinem zu sehen. Da das angebotene Objektiv kein ED Glas hat, wird dort der Effekt vermutlich stärker sein.
- Belichtungsmessung geht nur über Histogramm und mehrere Versuche
- Mondaufnahmen, wie von Dir beabsichtigt sind mit so einem Objektiv ein spezielles Erlebnis. Erstens der Aufbau, wie oben erklärt, nur mit 2 Stativen sinnvoll. Zweitens, bemerkst Du bei dieser Brennweite, wie schnell der Mond weiterwandert. Bei den Fotos die ich noch zusätzlich mit dem TC-14 gemacht hatte, durchwandert der Mond das Sucherbild in ca. 1 Minute . Drittens, passt mit einem TC-14 der Mond gerade noch auf den Sensor, kein Wunder, sind es doch umgerechnet ca. 2520mm Brennweite. Die Verschlusszeiten in Bezug auf die Mondgeschwindigkeit sind kein Thema, einzig das verwackeln vermeiden will geübt sein. Dafür kannst Du dann die Auflösung der Mondbilder runterrechnen, damit Du sie herzeigen kannst.
Würde ich den Erwerb empfehlen? Aus fotografischer Sicht eher nein, da das Handling alles andere als einfach ist. Wenn Du dich an seltenen Exoten erfreust, es in einem guten Zustand ist und Du es in die Kategorie Sammeln verbuchst, dann schon eher.
LG, Andy
So sieht das Objektiv an einer D200 aus (Das kleine Ding am rechten Rand
)
Wenn ein 1,4-fach Telekonverter drauf ist, füllt der Mond den Sensor komplett aus.(Volle Größe =
Hier klicken)
Mit etwas "Optimierung" in Nikon Capture kann man schon einiges erkennen.