Von Lhasa aus ging es nun mit der Tibet Bahn nach X'ian. Am Bahnhof drei der intensivsten Sicherheitskontrollen hintereinander. Seit 2006 führt eine 5000 Kilometer lange Eisenbahnlinie quer duch China bis nach Tibet hinauf. Sie deckt sich mit zwei Hauptrouten der Seidenstraße, dem Netz alter Handelswege, auf dem einst Nachrichten, Güter, Soldaten, Sklaven und Religionen hin- und herwanderten.
Mit unserem Zug ging es zunächst 2000 Kilometer bis Xining. Dafür haben wir etwa einen Tag gebraucht. Vor 50 Jahren hätte diese Reise noch drei Monate gedauert. Im direkten Anschluß ging es dann noch einmal 900 Kilometer weiter bis X'ian.
Vorbei an ewigen Weiten, großen Yak Herden, die vor den höchsten Bergen der Welt grasten, dem in 4800 Kilometer Höhe gelegenen riesigen Salzwasser Namtso (Himmelssee) benötigten wir für die gesamte Strecke etwa 32 Stunden.
Die Leuchtanzeige verkündete 5079 Höhenmeter. die sich dank der Druck- und Sauerstoffanpassung kaum bemerkbar machten.
Recht bequem im 1. Klasse Schlaf- und Reiseabteil mit insgesamt vier Personen für umgerechnet 96 Euro.
Es gab sogar ein Bordrestaurant, allerdings war das Essen nicht ganz mein Fall. In jedem Waggon waren Zapfstellen für heißes Wasser und mit den Instantnudelgerichten kam ich besser klar.
Pro Waggon gab es es insgesamt 6 Waschplätze und die Begegnungen dort sorgten mitunter für große Erheiterung. Zum Beispiel als die ältere tibetische Dame direkt neben mir mit großem Aufwand ihr Gebiss herauspulte und nach einer gefühlten Ewigkeit in einen Behälter legte. Mich am nächsten Morgen aber genauso anschaute, als ich mir gerade meinen Schädel rasierte.
Die Scheibe unseres Abteils war von außen völlig verdreckt. Verzweifelte Reinigungsversuche schlugen fehl, um so überraschter war ich, dass man doch noch was erkennen konnte. Die Berge im Hintergrund sind zum Teil über 7000 Meter hoch.
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Ich bedanke mich bei allen, die meine Eindrücke mitverfolgt haben.
Gruß
Uli