So ich mache jetzt mal in chronologischer Reihenfolge weiter und zeige auch Bilder die evtl. rein dokumentarischen Charakter haben
Dazu schreibe ich hin und wieder mal ne Kleinigkeit und hoffe es gefällt.
Wenn nicht bitte melden
Wir waren zweimal in Windhoek.
Am ersten Tag unserer Ankunft (an dem mich leider eine üble Allergie traf und meine Augen tränten wie bekloppt), wo wir mit Martin von Lüttichau* eine sehr interessante Stadtrundfahrt machten und am drittletzten Tag.
Von diesen beiden Tagen (insgesamt waren es nur ein paar Stunden) sind die Bilder heute.
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Eine kleine Geschichte zu unserer Stadtrundfahrt:
Um 14.30 Uhr steht unsere schon in Deutschland gebuchte Stadtrundfahrt an. Wir warten und warten und endlich gegen 14.50 Uhr kommt ein alter offener Land Rover mit einem Schwarzen angefahren. „Ist er das?“ scheinen wir uns gegenseitig zu fragen. Und tatsächlich, er hält an und springt aus dem Wagen.
„Hallo ich bin Martin, und sorry für die Verspätung. Da ist im Büro was schief gelaufen. Wir dachten ihr kämt zu uns“.
Ich war ganz ehrlich, über das perfekte Hochdeutsch das er sprach schon sehr überrascht. Und das sollte sich während der Stadtrundfahrt noch alles klären.
Nach der gegenseitigen Vorstellung ging es dann los. Mittlerweile tränten meine Augen fürchterlich und die Hälfte der Tour hab ich kaum mitbekommen – schade und sehr ärgerlich diese Mistallergie.
Martin ist ein total netter Typ und scheint über Windhoek und Namibia einfach alles zu wissen.
Aus der gebuchten 3 Stunden Fahrt incl. Katutura wo Martin aufwuchs und ihn jeder zu kennen schien wurden dann locker 4, und zum Schluss brachte er uns noch zu „Joe’s Beerhouse“, besorgte uns mit viel Charme einen Tisch (obwohl ohne Vorbestellung da normalerweise nix läuft) und wir verabschiedeten uns.
Ein toller Tag fand ein tolles Ende, denn das Essen war auch gut und das eiskalte Bier schmeckte ebenfalls.
Nun zu Martin von Lüttichau (ja so heißt er!!!): Sein Urgroßvater war Deutscher und kam als Rinderfarmer in die einstige Deutsche Kolonie Südwestafrika. Mit der Tochter eines Stammeshäuptlings zeugte er einen Sohn, Martins Großvater.
Martin kämpfte bei der SWAPO gegen die Apartheid, die er am eigenen Leib täglich zu spüren bekam, wurde aber denunziert und als angeblicher Spion für Südafrika zu 20 Jahren Gefängnis in Lubango (Angola) verurteilt.
Der Zufall wollte es, daß sein Name in einer Münchener Zeitung zu lesen war. Dort wurde ein Lüttichau stutzig, erinnerte sich an seinen einst ausgewanderten Großonkel und führte nach längerer Suche die "adlige" Familie zusammen. So kam Martin nach 9 Jahren 1989 raus aus dem Loch in Lubango und wir hatten einfach ein Riesenglück diesen geschichtsträchtigen, gebildeten und phantastischen Menschen an unserer Seite zu haben.
Eine der vielen Fragen und die Antwort die wir ihm auf unserer Tour gestellt habe möchte ich hier aber noch schreiben.
Natürlich nur Sinngemäß: „Wie sieht es denn heute aus in Namibia mit der ehemaligen Apartheid. Gibt es sie noch die ewig gestrigen die meinen nur weil sie eine weiße Hautfarbe haben die besseren Menschen zu sein? Mir scheint das hier im Land, wenn ich das überhaupt beurteilen kann, ganz gut zu funktionieren.“
Er lächelte mich nur an und sagte dann: „Peter, wir warten nur darauf das die alle einfach Sterben weil sie alt geworden sind. Und dann sehen wir weiter.“
Leider hab ich kein Bild von ihm, mir gings einfach zu mies an dem Tag.
Die 1910 erbaute Christuskirche. Die Kirchenspitze hab ich entfernt da sie nur halb drauf war
Blick vom Parlament auf Windhoek
Der Meteoritenbrunnen
Der Uhrenturm
Wirklich Windhoek? Ja!!