Frage Nachtaufnahmen

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ANorrland

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Hallo zusammen! Dann will ich mal meinen ersten Beitrag absenden ;) Ich bin seit kurzem vom "Knipser" mit dem Smartphone zu einer Nikon D3300 übergegangen.

Ich möchte mich mehr oder weniger auf Nachtaufnahmen konzentrieren. Speziell Sternenhimmel, Polarlichter und generell Bilder in der dunklen Jahreszeit.

Ich habe bereits eine Menge probiert und wohl um die 500 Bilder gemacht bzw. versucht zu machen, aber ich bekomme den Dreh einfach nicht raus. Hier eines der Beispiele



Da ich in diesem Bereich absoluter Neuling bin, bin ich für jeden Rat dankbar!

LG
ANorrland
 
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Hallo [MENTION=122871]ANorrland[/MENTION]

an dieser Aufnahme fällt mir auf:
1) ISO 12000 hat doch zu starkem Bildrauschen geführt.
2) Dennoch ist das Bild immer noch unterbelichtet
3) Der Fokus sitzt nicht auf unendlich
4) Das Histogramm hat Lücken, ich nehme daher an, Du hast die Belichtung in der Bildbearbeitung bereits gepusht. (??)

Um es besser zu machen:
Generell: Stativ benutzen
Zu (3): mit Liveview-Lupe auf ein Licht oder einen großen Stern manuell scharfstellen (AF ausschalten)
Zu (1): ISO erst mal nicht über 3200 (ich kenne allerdings die D3300 nicht, weiß nicht was sie da leisten kann)
Zu (2): mit der Zeit hoch, bis die Belichtung halbwegs passt (Histogramm checken!) 15 Sekunden mal zum Einstieg. (Ich kann es schlecht schätzen, weil Du das Bild vermutlich bereits gepusht hast.)

Mein Rat ist allerdings für Nordlicht nicht tauglich. Falls das am Horizont ein Nordlicht war. Für Nordlicht sollte man nicht über 5 Sekunden gehen, also braucht man wieder mehr ISO und möglichst weit offene Blende. Beides hast Du aber eben leider nicht zur Verfügung.
 
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Hallo,

wenn du wirklich als Smartphone Knipser zu einer DSLR gewechselt bist, geh ich mal von aus das du von deiner neuen Technik nicht wirklich Ahnung hast?

Schau doch mal bei deinen in Frage kommenden VHS nach was en an Kursen gibt.
Ein Grundkurs DSLR, Aufbaukurs und dann noch Kurse wie Nacht oder Portraitfotografie können da schon Sinn machen.

Ich bin da auch schon mal aus nem Kurs raus und hatte hinterher das Gefühl das er mir nicht ganz das mitgegeben hat was ich wollte. Was solls. Dann bei einem anderen Dozenten einen Ähnlichen gebucht und war doch gleich was anderes.

Viel Spaß mit deiner neuen Kamera.
 
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Mir haben als Anfänger Youtubevideos von z.B. Benjamin Jaworskyj sehr geholfen, der hat fast zu jedem Thema Videos. In den älteren Videos nutzt er auch eine Einsteigerkamera, so dass man alles super nachmachen kann.

Die Videos sind nicht sehr land und kurzweilig erklärt, würd ich mir mal anschauen;)
 
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Exposure: Program (auto) ist für Nachtaufnahmen völlig ungeeignet, da musst du schon selbst die Regie übernehmen und manuell belichten. Hier findest du einige Tipps für den groben Einstieg in die Polarlichtfotografie.
 
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Hallo ANorrland!

Kamera auf Stativ, Kabel-gebundenen Fernauslöser dran.
Am Objektiv den AF und den VR ausschalten, Brennweite auf 18mm.
Kamera auf M (alles manuell) stellen.
LiveView einschalten.
Manuell per LiveView (ins Bild hineinzoomen) scharf stellen auf Lichter der Häuser.

Für Sternenhimmel: Die ISO auf mittleren Wert (z.B. ISO 800), die Belichtungszeit auf 10 Sekunden, die Blende auf f/5.6 und drei Aufnahmen machen, wobei man die Belichtungszeit schrittweise auf 20 und 30 Sekunden erhöht.
Wenn die Ergebnisse immer noch zu dunkel sind, die ISO höher stellen.

Für Nordlicht: Die ISO auf einen hohen Wert (z.B. ISO 3200) stellen, die Blende voll auf machen (f/3.5), und die Belichtungszeit mit 1 Sekunde beginnend schrittweise erhöhen, bis die Farben des Nordlichts gut erkennbar werden.
 
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Hallo,

schreib jetz einfach mal "meinen Senf" dazu :)... so als Anfänger....
Mit welchem Objektiv hast du die Aufnahmen gemacht? Wäre ja auch interessant...:)
Belichtungszeit? Eben mit oder ohne Stativ bzw. "einfach mal irgendwo abgelegt"?

Einen Kurs zu machen ist ... gar nicht soo verkehr t;)!..... und das empfohlene Buch ist sein Geld wert!

Grüße und gutes Gelingen und den Spass nicht verlieren :D.... es dauert eine Zeit lang, bis man ... wenigstens... ein bisserl was gescheites an Fotos machen kann :)
 
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Die besten und zugleich einfachsten Nachtaufnahmen gelingen in der Dämmerung (Stichwort Blaue Stunde) wahlweise mit Stativ* oder ohne**. Je mehr Nacht desto schwieriger wird Kontrastbeherrschung etc. und ist eher nichts für Einsteiger.

Ansonsten: kein Filter vor der Linse, aber Geli drauf!


*) mit Stativ: LOW-ISO, A-Modus Blende 8 oder so, ggfs. Belichtungsreihe bzw. -korrektur

**) ohne Stativ: High-ISO, A-Modus, mehr oder weniger offene Blende, Freihandzeiten in Abhängigkeit von der Brennweite beachten, ggfs. Belichtungsreihe bzw. -korrektur

PS: Ohne Stativ, also einfach aus der Hand und nur just for fun, schauts bei mir derzeit < so > aus. :fahne:
 
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So, nach all euren Ratschlägen bin ich jetzt soweit:

picture.php


Noch nicht perfekt, aber schon besser, oder? ;)
 
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Hallo ANorrland,

mit deinem ersten Bild hat diese Aufnahme wirklich nicht mehr viel gemein, allenfalls das die gleiche Kamera verwendet wurde.

Viel bessere Motivwahl und gut umgesetzte Technik, mir gefällt das Bild sehr gut.
Ein beeindruckendes Beispiel, wie man durch Verlassen des Automatikmodus und ein wenig Einarbeitung in die Materie in so kurzer Zeit die Ergebnisse massiv verbessern kann.
Wenn man überhaupt irgendwas kritisieren will, dann vielleicht das ziemlich stark überstrahlende Gebäude am rechten Bildrand, die große weiße Stelle (Kirche ?) inkl. Reflexion lenkt ein wenig den Blick ab. Stört mich aber nicht wirklich, insgesamt ein tolles Bild, wirklich gut gemacht.

:up::up::up:

viele Grüße

Peter
 
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So, nach all euren Ratschlägen bin ich jetzt soweit:

Noch nicht perfekt, aber schon besser, oder? ;)

Respekt!!! Sehr schön geworden :up:, gefällt mir gut.

- Frage an die Profis:
Das überstrahlte Gebäude und die Reflexion im Wasser vielleicht "wegschneiden"?!
Könnte man das hier machen? Oder würde das dem Foto schaden?
 
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Vielen, vielen Dank!

Das Problem mit der Kirche war leider nicht zum umgehen. Ich empfand dies auch etwas störend, zumal das Nordlicht genau an diesem Abend sehr schwach war. Das ist typisch Pech. Ich habe bei einigen Aufnahmen versucht, das etwas "kuenstlerisch" zu kompensieren, aber auch hier stört die geringe Leuchtkrauft der Aurora. (siehe Bild)

Hier einmal meine Einstellungen zu den Bildern (falls ein anderer Einsteiger es testen will):

400 ISO
10 sek
f/3,5

Mein Objektiv ist das gewöhnliche, welches man im Set fuer die Nikon D3300 bekommen hat: 18 - 55mm AF-P DX Nikkor

Autofokus auf Off / Manuel

picture.php
 
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Deshalb suchen viele Aurora-Fotografen Orte mit wenig oder ohne Lichtverschmutzung.
Man kann auch einen umgekerhten Verlaufsfilter einsetzen um die Helligkeit unten abzudunkeln, aber in diesem Fall hätte das auch nicht geholfen.
.
 
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Das Motiv gibt einiges her, da würde ich noch das hier probieren:

1. Aufnahme bei ISO 100 (gleiche Belichtungszeit, also unterbelichtet! Ggfs. ein klein wenig länger belichtet, falls das Polarlicht das hergibt)

2. RAW-Format

3. In einem Programm wie Lightroom nun:
- Belichtung um einige Blenden anheben, da zuvor ja unterbelichtet
- Lichter stark reduzieren (um vom störenden Vordergrund abzulenken)
- Schatten stark aufhellen, um das Nordlicht zu betonen
- Klarheit und Kontrast anheben, um dem Bild wieder Pop zu geben
LR hat für all dies die passenden Regler

Das Ergebnis könnte ein besseres Bild sein. Ich hab die Schritte mal exemplarisch an deinem Beispiel vollzogen (falls unerwünscht, lösche ich es natürlich wieder). Wie gesagt, für eine Größe jenseits des Web benötigst Du hierfür RAW und niedrige ISO-Werte.

a.jpg

Photo ©ANorrland
 
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Deshalb suchen viele Aurora-Fotografen Orte mit wenig oder ohne Lichtverschmutzung.
Man kann auch einen umgekerhten Verlaufsfilter einsetzen um die Helligkeit unten abzudunkeln, aber in diesem Fall hätte das auch nicht geholfen.
.

Das ist auf den Lofoten auch kein Problem ;) Warum ich diese Stelle gewählt habe, ist recht einfach erklärt.

Im Aurora Forecast lag die Wahrscheinlichkeit bei 35 bis 50% Die Aurora Karte zeigte aber, das der Rand der Aurora sich den Lofoten nähert. Nun gab es die Option an eine dunkle Stelle zu fahren (hatte ich tagsueber ausgesucht) oder aber den Punkt den man auf den Bildern sieht.

Da bis 21.30 Uhr kaum Aktivität war habe ich mich fuer letztere Option entschieden um im Notfall wenigsten ein wenig mit den Nachtaufnahmen von der Ortschaft "spielen" zu können. Genau die falsche Entscheidung, wie man sieht :D:D
 
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Das Motiv gibt einiges her, da würde ich noch das hier probieren:

1. Aufnahme bei ISO 100 (gleiche Belichtungszeit, also unterbelichtet! Ggfs. ein klein wenig länger belichtet, falls das Polarlicht das hergibt)

2. RAW-Format

3. In einem Programm wie Lightroom nun:
- Belichtung um einige Blenden anheben, da zuvor ja unterbelichtet
- Lichter stark reduzieren (um vom störenden Vordergrund abzulenken)
- Schatten stark aufhellen, um das Nordlicht zu betonen
- Klarheit und Kontrast anheben, um dem Bild wieder Pop zu geben
LR hat für all dies die passenden Regler

Das Ergebnis wird ein Bild in einer ganz anderen Liga sein.

Vielen Dank fuer die Hinweise! Das werde ich auf jeden Fall mal probieren. Ich speichere in RAW/NEF und in JPG auf der Karte und fuer beides höchste Qualität.

Allerdings schaue ich in die Bildbearbeitungsprogramme wie die Sau ins Uhrwerk. Das ist der nächste Schritt, dass ich mich mit der Software auseinandersetze ;) Alle bisherigen Bilder habe ich ja nun in beiden Formaten auf dem Laptop.
 
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