Urlaub, Zeit, die drei wieder einmal einem Funktionscheck zu unterziehen.
Wie die Bedienung - und das ist bei diesen Ehernen woertlich zu verstehen - vorzunehmen ist, wusste ich. Dennoch waren die BDAs notwendig, um den Ablauf richtig hinzubekommen.
Also MD-1 und MD-2 an die Kamera anschrauben, zuvor aber den Rueckwandoeffner der F2 unten am Kameraboden abschrauben. Dafuer verwende ich eine japanische Alumuenze, die ich von Sover Wong bekommen hatte. Mit der kann man nichts beschaedigen, weil sie weich ist. Batteriepacks mit den beiden Einsaetzen MS-1 laden. Zehn AA-Batterien sind bereit. Motore auf Ausstellung, die Kameras drei Mal per Schnellspannhebel aufziehen. Dann Single-Mode - fein, funktioniert, diesmal keine Kontaktprobleme durch Korrosion, das Kontakteputzen hat sich gelohnt - da geht jede Verschlusszeit einschliesslich B, also 1/250, und dann 1/4 - klack, blieb der Spiegel der F2 haengen.
Was war passiert?
Ich hatte den Finger zu frueh vom Ausloeser genommen, schon stolperte die Kombi. Irritiert zog ich den Spiegel sanft nach oben, der Verschluss loeste aus, der Motor transportierte und alles war ok. Dann Umschalten auf Continous-Mode, ha, gleich geht's los, dachte ich mir und drueckte den Ausloeser durch. Rattatatata - die Kombi protestiere. Was war jetzt wieder los? Ah, alles, was ich falsch machen konnte, arbeitete ich zuverlaessig ab. Diesmal hatte ich unter der Mindestverschlusszeit ausgeloest und das kann nicht klappen. Und es steht ja auf dem Frequenzwaehler vorne deutlich drauf - jede Transportgeschwindigkeit braucht eine Mindestverschlusszeit, die ist jeweils angegeben, muss man halt nur Hinschauen und Lesen. Mit 1/4-Sekunde wird das bei M3 also nichts, da braucht es die 1/125-Sekunde und kuerzer. Wieder dieselbe Prozedur, Spiegel angezogen und alles lief. Schaurige Geschichten aus dem Web fielen mir ein, Motore, die Verschluesse aufgrund falscher Synchronisation zerstoerten. Aber ich war mir nicht sicher, ob es da nicht um die F mit Motor F36 ging ...
Ich aergerte mich, dass ich reingefallen war, obwohl ich wusste, dass ich mitdenken musste.
Schweissperlen auf der Stirne.
Dann zaehlte der Motor runter auf Bildstand 0. Zsst stoppte der Antrieb. Rechter Schiebeschalter, Knopf eindruecken und hoch damit. Im Zaehlerfenster huepfte die S herbei. Jetzt Rueckspulen mit Hebel links, dazu ist der Verriegelungsknopf einzudruecken und der Hebel nach rechts zu kippen. Surrrrr - der imaginaere Film dreht sich in die Filmpatrone. Nun den Schiebehebel ganz links nach aussen fuehren und klack, oeffnete die Rueckwand. Imaginaere Filmpatrone entnehmen, Rueckwand schliessen, Hebel in die Ausgangsposition zurueck, nach unten Kippen zum Sichern. Das Filmzaehlwerk an der F2 stellte auf S zurueck. Nun den Motor abschalten - L -, die Kamera direkt ausloesen und den Motor abschrauben. Klappen am MB-1 oeffnen, die Batterieeinsaetze herausnehmen, Hebelchen nach vorne, Batterien rausgleiten lassen.
Ich war fertig.
Der MD-3 ist einfacher, er hat keinen Frequenzwaehler und keine motorgetriebene Rueckspulung. Aber auch hier muss man im C-Mode aufpassen, nicht unter einer bestimmten Mindestverschlusszeit auszuloesen.
Alle drei haben bestanden und duerfen wieder in den Schrank zurueck.
Und so eindrucksvoll diese schweren Truemmer sind - ich lernte wieder den MD-4 zu schaetzen, der einfach an die F3 angeschraubt wird - nachdem die Deckkappe am Kameraboden entfernt ist. Hier kann man nichts falsch machen, einfach abdruecken, um den Rest kuemmert sich der Motor.
Fortschritt, der zaehlt! ;-)