Micro-NIKKOR 55/2.8 Ai-S: Blendenlamellen auf kurzem Weg gereinigt

Ando

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Beim Nikkor Micro 55/2.8 kommt es häufig vor, dass flüssig gewordenes Schmierfett von den Helicoiden die Blendenlamellen verunreinigt. Das sattsam bekannte Problem mit Öl auf der Blende, das viele MF-Objektive betrifft.

Die Tutorials, die ich dazu im Web gefunden habe, zeigen, wie man beim Nikkor Micro zur Reinigung das Blendenregister ausbaut, auseinandernimmt und die Blendenlamellen einzeln reinigt. Dann wird alles wieder zusammengesetzt.

Das ist mit einigem Aufwand verbunden und der Einbau der Blendenlamellen erfordert zuvor gute Nachtruhe und viel Geduld.

Ich wollte sehen, ob es mit der Behebung nicht auch auf dem kurzen Weg klappt.

 
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So mache ich das auch, wenn nur die Blendenlamellen verölt sind.

Viel häufiger sind aber die zwei Fokussiergewinde (im Haupttubus und im Frontlinsentubus) trocken gelaufen oder viel zu zäh, weil das ursprünglich verwendete Schmierfett Öl aussintert und dabei oft verharzt. Die von Nikon später verwendeten Schmierfette sind auch nicht langzeitstabil, sie lassen weniger Öl raus, werden aber noch stärker fest...
 
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Für den Ansatz fehlt mir echt jedes Verständnis. Entweder man zerlegt die Blendeneinheit, macht alles sauber, reinigt und fettet die CRC-unit neu oder man lässt es. Bei der Art von Reinigung bleibt das ganze Öl, das aus der CRC-unit in die Blende gesuppt ist, im Blendengehäuse und die CRC-unit gießt ständig neues Öl nach. Das ist in etwa so wie bei überlaufender Badewanne ständig den Boden mit Handtüchern zu trocknen und den Hahn dabei offen zu lassen..
 
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Für den Ansatz fehlt mir echt jedes Verständnis. Entweder man zerlegt die Blendeneinheit, macht alles sauber, reinigt und fettet die CRC-unit neu oder man lässt es. Bei der Art von Reinigung bleibt das ganze Öl, das aus der CRC-unit in die Blende gesuppt ist, im Blendengehäuse und die CRC-unit gießt ständig neues Öl nach. Das ist in etwa so wie bei überlaufender Badewanne ständig den Boden mit Handtüchern zu trocknen und den Hahn dabei offen zu lassen..

Man muss unterscheiden:
  1. Shortcut, wie hier beschrieben: Symptomkur, mit möglichst geringem Aufwand und Risiko ein Fotogerät wieder in Funktion zu bringen. Meist eine temporäre Lösung, dafür relativ einfach und kostensparend (DIY versus Preise/Verfügbarkeit Fachwerkstätte). Auf diesem Ansatz basieren alle Anleitungen zur Blendenreinigung ohne Zerlegung des Objektivs.
  2. Reparatur: Die Ursache beheben. Das ist bei Objektiven die, meist über Jahrzehnte, flüssig gewordene Fettung der Helicoide. Dazu muss das Objektiv zerlegt werden (es gibt auch eine Variante mit Teilzerlegung), gereinigt, neu gefettet und ggf. justiert werden. Kommen Komplikationen dazu wie die mechanische CRC-Korrektur bei diesem Nikkor, erhöhen sich Aufwand und Risiko, dass das Objektiv zerlegt in den Plastiksack wandert, „für später“. So ein Objektiv ist nichts für Bastler. Du musst hier alle Helicoide, also die für Fokus und CRC reinigen.
Wenn du für die Reparatur über die notwendigen Fähigkeiten verfügst und Zeit investieren möchtest, oder das - zum entsprechenden Preis - an eine Fachwerkstätte - geben möchtest, ist das der nachhaltige Weg. Dann sollte wieder viele Jahre Ruhe im Tubus sein.

Ansonsten bleibt der Shortcut.

Und der ist nicht verkehrt. Mein 55er läuft seit dem letzten Jahr problemlos. Wenn es wieder nachölt, ist eine Reinigung leicht gemacht.
 
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Sorry, aber zwischen Shortcut und Pfusch sollte man die Begriffe schon trennen. Mir würde nicht mal im Traum einfallen, das einem Kunden als Lösung anzubieten.
 
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Sorry, aber zwischen Shortcut und Pfusch sollte man die Begriffe schon trennen. Mir würde nicht mal im Traum einfallen, das einem Kunden als Lösung anzubieten.
Für dich gelten ja auch andere Rahmenbedingungen, wenn du das professionell machst.

Als DIY bin ich mein eigener Kunde.
 
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Sorry, aber zwischen Shortcut und Pfusch sollte man die Begriffe schon trennen. Mir würde nicht mal im Traum einfallen, das einem Kunden als Lösung anzubieten.
Shortcut:

Kurzer Weg, um ein Problem zu lösen. Ideal, wenn nachhaltig, Beispiel siehe hier:



Oder temporäre Lösung, wie beschrieben.

Es hängt von der Anforderung ab.
 
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Bei einem alten Voigtländer 200/4 habe ich die Schnelllösung ohne Ausbau der Blende vorgenommen. Nach einem halben Jahr war das Öl wieder da und die Blende schließt nicht mehr von alleine.

Da werde ich das VL wohl noch ein paar Mal reinigen müssen. An den Ausbau der Blende traue ich mich nicht ran, und für eine professionelle Reinigung ist das Teil zu sehr runtergekommen. Dafür kommt man ohne Werkzeug an die Blende ran. Manchmal sind die alten Teile doch reparaturfreundlich. Aber als professionelle Lösung würde ich die Schnelllösung nicht empfehlen.
 
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Es ist eine einfache Rechnung, deshalb bin ich ja zu DIY gekommen:


Lasse ich das Nikkor in einer Werkstatt überholen, dann muss ich auch bereit sein, die Kosten dafür zu tragen. Dabei weiß ich meist nicht, was wie getan wird, das bleibt Betriebsgeheimnis, ist also Vertrauenssache. Wenn ich überhaupt eine Werkstatt für meine älteren Sachen finde.

Da mein Vertrauen wie auch mein Budget endlich sind und ich keine Lust mehr auf Absagen hatte, kümmere ich mich um solche Sachen selbst. Mit einer nüchternen Betrachtung der jeweiligen Probleme. Hier putze ich Öl weg in Abständen. Bis ich es nicht mehr machen möchte und das Objektive entweder selbst überhole oder jemandem gebe, dem ich das zutraue.

Und das ganze mal 15, denn hier stehen noch andere Kandidaten im Schrank.

Pfusch ist, wenn ich gegenüber anderen eine Leistungshöhe vorgebe, die nicht der tatsächlichen Leistung entspricht. Also einen temporären Shortcut als Reparatur ausgebe.

Ansonsten bleibt es ein Shortcut, mit dem ich in jeder Hinsicht gut lebe.
 
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So schloss ich auch meinen DIY-Bericht auf PHOTRIO zum 55er:

„We at the table” know that the oil will come back again.

Dismantling a complex lens like the Micro-Nikkor and fully cleaning it means there is a high risk that it will then be misaligned and no longer work properly.

So it's enough for today, tomorrow and the day after 😉

For those who dare to do a complete cleaning, Richard Haw shows how it's done: https://richardhaw.com/2016/02/22/repair-micro-nikkor-55mm-f2-8-ai-s/

Da sollte eigentlich klar sein, wie ich an die Sache herangegangen bin und wie ich sie positioniere.
 
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