Makro-Objektiv - worauf kommt es an?

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JS-Koeln

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Liebe Fotofreunde,

ich überlege, mir ein Makro-Objektiv anzuschaffen. Nun bin ich mir unsicher, wie die Brennweite wohl sein sollte. Ich habe eine D7200 – die bislang eher mich an die Grenzen führt als umgekehrt. ;)
Gerne fotografiere ich Blumen oder auch mal Food. Gerne würde ich auch mal kleines Krabbelgetier (auf den Blumen, nicht dem Food) in möglichst beeindruckendem Abbildungsmaßstab aufnehmen. Also mal Kleines in ganz groß! Und schon lese ich was von einer „Fluchtdistanz“ der kleinen Objekte. Und deshalb soll man besser auf viel Brennweite achten. Ist das in der Praxis so?

Die möglichen Kombinationen sind ja theoretisch übersichtlich, die Brennweiten liegen überwiegend wohl zwischen ca. 40 und um die 105 (von den ganz langen mal abgesehen).
Ist von einer langen Brennweite (und damit meine ich in diesem Fall: > 80mm) wegen der im Makrobereich ohnehin limitierten Schärfentiefe eher abzuraten? Würde man ein Vollformatobjektiv nehmen, hat man ja eh noch die DX „Ausschnittsvergrößerung“ dazu.

Gibt es von Sigma oder Tamron empfehlenswerte Linsen alternativ zu den Nikkoren? Das Investment sollte im dreistelligen Bereich bleiben…
Ich würde mich über erhellende Erkenntnisse freuen und baue auf Eure Erfahrung!

Beste Grüße aus Münster
Jörg
 
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bei der wahl der brennweite kommt es tatsächlich nur auf die gewünschte distanz an. bei gleichem maßstab und gleicher blende ist auch die schärfentiefe gleich. wegen der ausschnittsvergrößerung von dx-objektiven liegt wohl ein missverständnis vor, der format-faktor ist eine eigenschaft des sensors, nicht des objektivs.

für krabbeltiere würde ich schon ein 80-90er empfehlen, z.b. das nikkor 85/3.5dx. auch sigma und tamron sind ok, unter den makros gibt es eigentlich keine echten gurken, von denen man auf jeden fall die finger lassen sollte.
 
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Nach längjähriger Erfahrung in der Makrofotografie (Insekten aller Art) empfehle ich Dir ein Makroobjektiv zwischen 90mm und 105mm Brennweite.
Sehr gute Erfahrungen habe ich mit einem Sigma 105mm 1:2,8 DG MACRO HSM an der Nikon D7200 gemacht. Der AF ist extrem schnell und reagiert sogar auf Schwankungen bei leichten Wind, bei AF-C und Lock-On auf "Aus". Der exzellente Stabi tut ein Übriges.
Mehr Makro für`s Geld geht kaum.
Ich mache meine Makros fast alle aus der Hand.
Mit der Kamera auf einem Stativ wären die folgenden Aufnahmen nie möglich gewesen.

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Gruß Karl
 
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Hi,

ich würde sagen Brennweitenbereich 90 bis 150mm. Tamron 90mm, Sigma/Nikon 105 mm. Selber habe ich das alte Nikon 105 (D) gegen ein älteres Sigma 150mm getauscht. Habe auch ein N. 3.5/55mm für Bilder in Gewisse Verkaufsportalen. Ein 4/200 ai verwende ich wenns nötig ist. Mit Telekonverter 2x habe ich ein 400mm, da ist das Bokeh fabelhaft, aber nur mit Stativ.
Die 90/105 BW sind in der Regel leicht genug um aus der Hand zu arbeiten (Vorausgesetzt man hat die physische Kraft dazu). Der AF ist weniger wichtig wenns um Ausschnitte von Postkartengrösse bis ein Euro Grösse geht ( = Makro). Bis Postkartengrösse sind es Nahaufnahmen. Das Sigma 2.8/150mm ist durch seine hohe Lichtstärke schon ein kleiner Brummer, hat eine Stativschelle! Mit Abstutzung sind Aufnahmen aus der Hand da sicher möglich. Für dich ist ein Tamron oder Sigma/Nikon mit 90/105mm BW die ideale Linse sich im Nah bis Makrobereich auszutoben. Hat das neue Tamron nicht eine Blende 2.8? weiss nicht genau.

Gruß Warner
 
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Hi,

da die Dinger wie schon geschrieben eigentlich alles keine Gurken sind, ist hier auch Gebrauchtkauf älterer Objektive eine Option, wenn es ohne Stabi sein darf. Ich selbst habe ein älteres Tamron 90mm für 230,- erstanden, das seinen Dienst tut.
Da es einen Stangen-AF hat ist es vielleicht nicht so schnell wie das zuvor genannte Sigma. Aber grundsätzlich kann deine Kamera die Dinger ansteuern.
Damit hast du vermutlich die wichtigsten Kriterien zusammen: Brennweite um 100, AF Speed relevant? Stabi relevant?
 
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Das alle bei ihren Aufzählungen von "guten" Makro-Objektiven immer das vor Jahren in vielen Vergleichstests häufig an der Spitze liegende Tokina AT-X M100 AF PRO D vergessen erschließt sich mir nicht. Habe es mir auch aufgrund vieler Empfehlungen gerade deshalb selber zugelegt. Inzwischen gebraucht sehr günstig für um die 200€. Macht man definitiv nix falsch mit. Ein tolles Objektiv.
 
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Das alle bei ihren Aufzählungen von "guten" Makro-Objektiven immer das vor Jahren in vielen Vergleichstests häufig an der Spitze liegende Tokina AT-X M100 AF PRO D vergessen erschließt sich mir nicht. Habe es mir auch aufgrund vieler Empfehlungen gerade deshalb selber zugelegt. Inzwischen gebraucht sehr günstig für um die 200€. Macht man definitiv nix falsch mit. Ein tolles Objektiv.

Das Tokina ist in der Tat ein hervorragendes Makro. Vor dem Sigma hatte ich es lang Jahre im Einsatz. Allerdings ist der AF extrem langsam. Bei Makroaufnahmen daher unbrauchbar.
Auch wenn immer wieder behauptet wird das im Makrobereich der AF generell sinnlos ist stimmt das nicht in jeden Fall. Der AF im Sigma ist extrem schnell. Selbst bei Serienaufnahmen aus der Hand, im extremen Makrobereich, gleicht er noch leichte Schwankungen aus. Ich arbeite nur mit AF und Stabi.

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Gruß Karl
 
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Ich kann mich dem nur anschließen. Ich hab das Sigma 105/2,8 HSM OS jetzt seit dem Frühsommer und bin mit der Abbildungsleistung, dem AF, dem Bildstabilisator und dem Arbeitsabstand sehr zufrieden. Klasse finde ich auch den 3-stufigen AF-Limiter. Bis zum Kauf des Sigma hatte ich das 85er Micro-Nikkor im Einsatz. Das ist, im Gegensatz zum Sigma (ein ziemlicher Brummer), herrlich leicht, hat auch einen sehr guten Arbeitsabstand und einen sehr guten Bildstabilisator, der auch super bei 1:1 funktioniert. Was mir nicht gefällt ist der AF. Der durchfährt beim Fokussieren im Nahbereich schon mal mehrfach den Bereich von 0 - unendlich. Auch als leichtes Tele oder als Portraitlinse gefällt es mir nicht. Mir sind dann feine Strukturen zu unruhig abgebildet. Als Makro ist es von den Bildeigenschaften top. Im Vergleich zum Sigma ist es zu teuer. Ich hab das Sigma neu für 280€ bekommen, als unser Saturn den Objekivbestand reduziert hat. Der Straßenpreis liegt jetzt wohl so um 350€.
 
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Euch allen vielen Dank für die Rückmeldungen - insbesondere Karl für die unglaublichen Fotos! Das waren ja schon gute Infos und Hilfe!

Liebe Grüße
Jörg
 
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Sigma 3,5/180 HSM (das alte, das neue hat f2,8 und OS/VR), allerdings an FX:

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Von daher schließe ich den Empfehlungen mich an:
105 mm an DX passt sehr gut (180 an FX entspricht 157,5 an DX, der Unterschied ist also nicht so groß, 180mm an DX wäre schon sehr speziell). AF und VR sind für Makro kein Muss, oft aber hilfreich.
Zudem ist ein Makro auch für Food sehr empfehlenswert, auch wenn du da nicht ganz so nah gehst!
 
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[QUOTE=schachspieler;2672718]Natürlich. Da hatte ich wohl irgendwie Hirnsausen, sch*** Cropfaktor ... :wall: :fahne: :D
So ist es richtig:
105 mm an DX entsprechen 157,5 mm an FX, der Unterschied zu 180mm (FX) ist also nicht so groß.[/QUOTE]


Da habe ich was dazu gelernt!. Dachte immer 105mm an FX ist vom Bildwinkel 157.5mm an DX (1.5x crop). Man sollte schon Bildwinkel sagen, weil Brennweite bleibt bei FX und DX gleich und zwar 105mm.

Gruß Warner
 
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Da habe ich was dazu gelernt!. Dachte immer 105mm an FX ist vom Bildwinkel 157.5mm an DX (1.5x crop).
Genau umgekehrt zu rechnen! ;)
An DX wird die kürzere Brennweite gebraucht, weil der kleinere Sensor quasi die Ausschnittvergrößerung aus der FX-Aufnahme ist. Für den FX-Eindruck von 105 mm muss an die DX-Kamera ein 70 mm-Objektiv angesetzt werden (bzw. die Zoomstellung angefahren werden). Daraus ergibt sich ja auch das geringere Freistellungspotenzial kleinerer Sensoren, weil es unter diesen Bedingungen mit der Brennweite sinkt.
 
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Danke, so ist es. Das Wort "Ausschnittsvergrößerung" trifft es wohl am besten. Denn die Bildwirkung einer Vollformat 150 mm Linse ist ja anders als ein 100 mm DX. Obwohl der Bildausschnitt mehr oder weniger derselbe ist.
 
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Danke, so ist es. Das Wort "Ausschnittsvergrößerung" trifft es wohl am besten. Denn die Bildwirkung einer Vollformat 150 mm Linse ist ja anders als ein 100 mm DX. Obwohl der Bildausschnitt mehr oder weniger derselbe ist.
Bei äquivalenter Blende, gleicher Objektivqualität und einer vergleichbaren Sensorgeneration wird man sich ziemlich schwer tun, 100 mm an DX von 150 mm an FX eindeutig zu unterscheiden. :gruebel:
 
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Noch eine Ergänzung zum Sigma 105mm Makro.
In Verbindung mit einem Sigma APO Telekonverter 1,4x EX DG liefert das Objektiv sehr gute Ergebnisse ab. Die Bilder waren schärfer als Vergleichsbilder die ich mit einem älteren 150mm Sigma Makro gemacht habe.
Zudem arbeitet der AF und der Stabi bei der D7200 und auch bei der D750 wie gehabt und die Kombination wird auch korrekt erkannt. Für DX ergibt sich eine scheinbare Brennweite von 225 mm, bei FX ist die tatsächliche Brennweite 150mm.
Allerdings arbeitet der AF nur noch oberhalb eines Abbildungsmaßstabes von ca. 2:1. Darunter manuell scharfstellen.
Der Konverter ist gebraucht schon recht günstig zu bekommen.

Hier ein Bild, D7200 mit 100mm Makro + Konverter. Unbeschnitten.

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Hier der originale 100% Ausschnitt.

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Gruß Karl
 
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