Empfehlung Makro-Einstellschlitten: Mein neuer NISI NM-180

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Parallaxe

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Das Thema treibt mich schon lange um: Ein Makro-Einstellschlitten für meine relativ schweren DSLR's, mit Makro-Equipment bestückt, soll her.
Befeuert durch den PR-Artikel hier im Forum, über den neuen (sicher auch sehr guten) Rollei-Einstellschlitten, habe ich mich wieder mit dem Thema beschäftigt und zugeschlagen.
Seit rund zwei Jahren besitze ich schon so einen Fehlkauf eines anderen chinesischen Herstellers, der in seiner praktischen Anwendung mit zahlreichen Schwächen überrascht hat und folglich nur noch als Briefbeschwerer an die ärgerliche Investition erinnert. Dabei können die Probleme solcher Teile ganz banal sein: Nicht spielfreier Antrieb, schwergängige Aufwärtsverstellung dank ungünstiger Hemmung der Verzahnung, zu große Übersetzung um präzise einstellen zu können, u.s.w.....Abgehakt.

Nun, heute war DHL da.

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Nach langen Recherchen im Netz, habe ich mir den NISI NM-180 ausgesucht.



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Er hat auch -wie der Rollei- eine drehbare ArcaSwiss-Kupplung und eine ArcaSwiss-Führung an der Unterseite.


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Im Gegensatz zu seinen Mitbewerbern in dieser Preisklasse hat er aber einen wesentlich feineren Antrieb
(nur 1,25mm pro Umdrehung/Mitbewerber 14,0 oder 15,0mm)

Und er hat eine trauhaft schöne Mechanik und ungewöhnlich hohe Fertigungsqualität wie ich sie nicht erwartet habe.
So rastet die feststellbar drehbare Arca-Kupplung alle 90° sauber ein.
Auch mit schwerer Ausrüstung und im 45° Winkel montiert, ist kein Unterschied im Kraftaufwand zu erkennen, ob man nun aufwärts oder abwärts dreht. Dies kommt durch das feine Gewinde der Spindel mit geringster Gewindesteigung.
Schnell mal eben komplett durchdrehen des gesamten Bereichs erfordert dafür natürlich Geduld.
Zum Stacken können aber sehr präzise definierbare Fokusebenen eingestellt werden. Die Bedienung ist sehr angenehm. Ein Handschmeichler für Mechanik-Fans.

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Meine ersten Stackingversuche damit zeigen tatsächlich, dass der feinfühlige Verstelltrieb wesentlich besser für mich geeignet ist, als der Zahnstangenantrieb meines alten Haoge MFR-180, der mit rund 70,- Euro auch nicht soo billig war.


Mit dem Micro-Nikkor 200mm auf dem NISI fühlt man sich absolut wohl, dank hervorragender Stabilität.
In meinen Augen, absolut Empfehlenswert !

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...Im Gegensatz zu seinen Mitbewerbern in dieser Preisklasse hat er aber einen wesentlich feineren Antrieb
(nur 1,25mm pro Umdrehung/Mitbewerber 14,0 oder 15,0mm)...​
Im direkten Vergleich zwischen dem Rollei und dem NiSi, die optisch ähnlich aussehen, sich aber durch die Spindel erheblich unterscheiden, sehe ich durch die geringe Steigung der Spindel einen klaren Vorteil bei NiSi.
Die Steigung von 1,25mm sollte sich mit etwas Übung noch präziser einstellen lassen. Man nimmt die Kurbelstellung als Ausgangspunkt (0°) und fährt dann die Winkelstellungen 90°, 180°, 270° und 360° an; wenn man gut drauf ist, vielleicht sogar 45°, 90°, 135°, 180°, 225°, 270°, 315° und 360°. Dann wäre theoretisch ein Hub von 0,3125mm bzw, von 0,15625mm möglich. Wohlgemerkt theoretisch, denn das ist abhängig von etwaigen Toleranzen, z. B. das Spiel des Spindelvortriebs oder der Lager.
 
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Parallaxe
Parallaxe kommentierte
Klingt ein wenig sarkastisch :biggrin:. Nee, ich denke soviel Genauigkeit ist dann ja doch nicht von nöten.
 
Schnell mal eben komplett durchdrehen des gesamten Bereichs erfordert dafür natürlich Geduld.
D.h. um die Kamera auf der Schiene um ein paar Zentimeter zu verschieben, kurbelt man sich einen Wolf? Oder verschiebt man dann besser die ganze Schiene um die gewünschte Länge in der Arca-Klemme des Kugelkopfes?
 
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Parallaxe
Parallaxe kommentierte
Für diese art Fotografie habe ich keine Eile. Ja, man muss tüchtig drehen oder kurbeln, um z.B. wieder in die Ausgangsstellung zu kommen.
Nachschieben an der unteren Arca-Schiene geht natürlich auch.
Die schnelle, ungenaue Lösung hatte ich ja schon und bin daran verzweifelt. War sinnfrei aus meiner Sicht.
Aber es ist schön, dass es unterschiedliche Lösungsansätze am Markt gibt.
 
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Moin,
bis Abbildungsmaßstab M 1:2 oder gar M 1:1 und relativ geringerer Schärfentiefe kommt man mit der manuellen Verschiebung der Camera auf einem Einstellschlitten wohl einigermaßen zurecht. Bei Abbildungsmaßstäben über M 1:1 wird es diffiziel. Da ist ein elektronischer Einstellschlitten zwar eine relativ teure, aber die Arbeit ungemein erleichternde Angelegenheit. Darauf hat mich ein Kollege dieses Forums hingewiesen und mich auf ein Modell aufmerksam gemacht, für das ich mich nicht entschieden habe. Es ist schon so: Je größer der Abbildungsmaßstab und je größer die gewünschte Schärfentiefe, desto mehr Bilder sind notwendig. Additiv kommen Ruhezeiten zwischen der Neueinstellung und Auslösung der Camera (Vermeidung der Verwacklungsunschärfe) noch dazu, so dass ein Set sich schon sehr lange hinziehen kann. Aber wie das so ist: Qualität hat ihren Preis - in jeder Hinsicht.
 
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Als sehr praktisch zeigt sich auch die Tatsache, dass die wichtigsten Bedienelemente nicht seitlich sondern eben vorn und hinten angebracht sind.
Mit meinem alten Schlitten hatte ich "blind" immer das Problem, auch die "richtigen" Klemmschrauben zu lösen, die eng mit der Stativkopfklemme beieinander lagen.
Die Spindelverstellung muss ich überhaupt nicht mehr klemmen, da sie sich einfach hier nicht von selbst verstellt. Auch bei hohem Gewicht und steilem Aufnahmewinkel nicht. Und der ganze Aufbau ist trotzdem Spielfrei, anders als bei der alten Schiene.
Wenn ich bei Tageslicht oder in Kombination mit Tages- und Blitzlicht auslöse, verwende ich gerne meinen kleinen Funkauslöser und Spiegelvorauslösung um absolut verwacklungsfrei zu belichten. Völlig Kabellos ist für mich sehr wichtig.

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Da wackelt auch beim Kurbeln nichts.
ArcaSwiss-kompatible Kupplungen sind einfach genial ! (auch wenn aus chinesischer Produktion)


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Sehr schlank und stabil ! Butterweiche Spindelverstellung mit kontiuierlichem Wiederstand.
Ich bin bisher vollstens zufrieden.​
 
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Danke für die Vorstellung! Ein tolles Ding und dazu noch so günstig. Ich glaube wenn es das damals schon gegeben hätte, hätte ich mir kein Novoflex Castel-Q gekauft.
 
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O.K. ich ärgere mich jetzt natürlich schon etwas: Mein neuer Nisi NM-180 ist noch nicht mal ein Jahr alt, da kommt schon das verbesserte Modell an den Markt. Zwar bin ich mit meinem 180er vollauf zufrieden und er erfüllt alle damaligen Erwartungen, aber der neue NM-200 hat ein äusserst sinnvolles Future mitbekommen, das einfach viel Zeit spart. Die Rede ist von der "Gewinde-Entkopplung" die dafür sorgt, dass trotz superfeiner Gewindesteigung schnell in die Ausgangsebene zurückgefahren werden kann, ohne sich 'nen Wolf zu drehen.

Klar sind 70,- Euro Mehrpreis dafür aber auch ne ordendliche Hausnummer....​
 
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936baby
936baby kommentierte
nicht ärgern, das Neue muß besser sein.
Aber oft ist das Alte solider weil nicht "billiger"
 
'Hab ich viel zu spät entdeckt:
Besonderen Spaß bei der Handhabung macht der Nisi-Einstellschlitten in Verbindung mit einem Gimbal-Head, wie man ihn eigentlich mehr für den Einsatz von Superteles kennt. Mein Benro GH2 Gimbal eignet sich dafür perfekt und lässt sich sehr feinfühlig verstellen. Die Einheit ist absolut Schwingungsfrei. Ich habe das Teil schon seit Jahren für's Tele, aber Makro ? Ja, absolut Genial ! 'Kleiner Tipp :smilewinkgrin:

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Lichtschachtsucher
Lichtschachtsucher kommentierte
Da muß der Käfer aber hoch apportieren. :fahne:
 
Da muß der Käfer aber hoch apportieren. :fahne:
Da hast du natürlich Recht.
Wobei: Am Gimbal wird es nicht liegen, denn dessen Basis-Höhe entspricht recht genau der Kugelkopf-Basis-Höhe.

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Aber klar hat das Stativ gewisse Grenzen, da es ja nicht speziell für Makro gedacht ist. Die "fehlende" Mittelsäule allerdings, ist hier von großem Vorteil.
(Grausames Handy-Foto)
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Der Nisi Makro-Schlitten jedenfalls ist fantastisch. Im Augenblick probiere ich vor allem noch mit den Objektiven rum. Für Abbildungsmaßstäbe größer 2:1 komme ich bislang am besten mit den alten AF-D-Linsen in Retrostellung zurecht. Diese haben noch einen Blendenring und erlauben manuelle Einstellung, aber mit Zeitautomatik....
Die Helicon Software ist auch noch so eine Baustelle. Hab sie immer noch nicht gekauft. In der Testversion wurden meine NEF-Dateien immer extrem hell. Der Support half auch nicht.... aber irgendwie ist die wohl alternativlos ?! Oder ?​
 
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bikehomero
bikehomero kommentierte
Wofür würdest du denn Helicon verwenden wollen? Fürs Stacken oder für das Bracketing? Wenn es ums Stacken geht, probier mal Affinity Photo aus. Ich finde das funktioniert sehr gut.
 
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Parallaxe
Parallaxe kommentierte
Ja, es geht nur um das Stacken. Wobei ich jetzt gesehen habe, daß AffinityPhoto2 sogar das partielle einkopieren aus Einzelbildern beherrscht, was Helicon mal exklusiv hatte (geht sehr unkopliziert).
Danke nochmals für den Tipp! Was die Software sonst noch alles kann (und das ist vieles), interessiert mich erst im zweiten Step.
 
bikehomero
bikehomero kommentierte
Gerne!
 
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Parallaxe
Parallaxe kommentierte
Jain :dizzy: .
Zwar kann ich mittels Einstellschlitten recht genau die Blendenebene des Objektivs in den Drehpunkt justieren.
Leider ist es aber so, dass fast alle Gimbals am Markt "Torkeln" beim Drehschwenk, auch der Benro.
Das heißt, dass die Arca-Aufnahmeklammer nicht exakt mittig über dem Drehpunkt angebracht ist, sondern um etwa 4mm seitlich versetzt.
Interessanterweise auch bei Kirk, RRS ...u.s.w. Eigentlich nur eine Unachtsamkeit bei der Konstruktion. Ist halt dafür nicht gedacht.
Ob dies in der Praxis eine Rolle spielt, steht wieder auf einem anderen Blatt....
 
E
Emc2 kommentierte
Moin,
es geht halt nichts über ein ordentliches 3-Wege-Getriebe! Vor allen Dingen dann, wenn es um Macroaufnahmen geht mit einem Abbildungsmaßstab von 1:2 oder größer.
 
Wofür würdest du denn Helicon verwenden wollen? Fürs Stacken oder für das Bracketing? Wenn es ums Stacken geht, probier mal Affinity Photo aus. Ich finde das funktioniert sehr gut.
Herzlichen Dank für diese Empfehlung ! (y)
Affinity Photo 2 macht auf anhieb einen sehr guten Eindruck auf mich und ist komplett in deutscher Sprache. Auch ist die Performance beim Stacken auf meinem alten Rechner hervorragend, da auch die GPU und alle CPU-Kerne und Hyperthreading voll genutzt werden. Ich habe mir die 30-Tage-Testversion installiert und sehe mir das nun mal ausführlich an. Affinity Photo ist ein sehr umfangreiches Werkzeug, das erst mal beherrscht werden will. Das wird Monate dauern, kein Zweifel. Und 80,- Euro sind auch eine Hausnummer. Aber im vergleich zu der Helicon-Testversion die ich hatte, komme ich hier schneller zu ersten Ergebnissen. Und Helicon ist in meinen Augen absurd überteuert.

Klar, hier in meinem ersten Bearbeitungsbeispiel mit Affinity Photo 2 ist natürlich noch sehr viel Luft nach oben... 'muss mich erst einarbeiten, sind noch viele Fehler drin. Aber das war bei meinen Helicon-Versuchen nicht anders.


Ohne anständige Stacking-Software hat der schönste Makro-Schlitten keinen Sinn. ;)

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Parallaxe
Parallaxe kommentierte
@bikehomero : Vielleicht noch abschließend dazu. Ich hatte mir dann tatsächlich nach überzeugendem Test-Zeitraum die Software AffinityPhoto2 gekauft und bin sehr begeistert. Hervorragend unkomplziert und in hoher Qualität kann man damit auch perspektivisch entzerren, d.h. Stürzende Linien ausgleichen (was für Makro unbedeutend ist), und ich wechsle mehr und mehr von meinem alten Photoshop CS2 zu AvinityPhoto2.
Allerdings: Die U-Points aus Nikon's CaptureNX2 ersetzt auch AvinityPhoto2 nicht. Möge CNX2 noch lange auf künftigen Windows-Versionen laufen !
Danke nochmals für deinen wervollen TiPP !!!
 
Moin Wolfgang,
Dein Beitrag #14 macht mich neugierig. In welcher Beziehung gefällt Dir Affinity Photo 2 besser als Helicon Focus 8? Eine rein akademische Frage!
 
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In einer Zeitschrift habe ich gerade von einem neuen Novoflex Einstellschlitten gelesen, bei dem sich per Hebel unterschiedliche Schrittweiten für das Stacking einstellen lassen.
 
4 Kommentare
Sightholder
Sightholder kommentierte
Da meinst Du bestimmt den Einstellschlitten CASTEL-M, der laut NOVOFLEX Website ab Mitte August 2023 wieder verfügbar sein soll.
 
snap7
snap7 kommentierte
Genau der war es, der mit dem dezenten Preis 🫣
 
E
Emc2 kommentierte
Moin snap7,
wenn Macrophotographie wirklich Dein Steckenpferd ist, ist die Investition in den Castel-M wirklich zu überlegen! Weshalb? Die Schrittweite ist abhängig vom Abbildungsmaßstab und Blende. Je größer der Abbildungsmaßstab, je offener die Blende, desto geringer die Schrittweite. Möchtest Du eine große Schärfentiefe, brauchst Du viele Schritte - die kannst Du manuell realisieren, wie beim Nisi oder beim Castel-M, oder elektronisch, wie beim Castel-Micro (ich kenne nur dieses elektronische Gerät). Bei den manuellen Varianten musst Du Deine Camera nach jeder Auslösung per Hand um einige 1/100 mm von vorne nach hinten bewegen, beim elektronischen Einstellschlitten gibst Du entsprechend Blende und Abbildungsmaßstab die Schrittlänge ein, definierst End- und Startpunkt der Focusstrecke und lässt das Programm ablaufen... Die elektronische Variante kostet echt Geld. Aber: Ich bin froh, mich für diese Variante entschieden zu haben. Ich habe den Castel-Micro - und bin uneingeschränkt zufrieden. 200 Aufnahmen oder mehr - kein Problem.
Zu beachten: Novoflex sagt, dass mit dem Castel-M Abbildungsmaßstäbe bis M 5:1 realisier werden können. Das bekomme ich mit dem billigeren LAOWA auch hin (M 2,5:1 bis M 5:1). Dann ist wohl Ende der Fahnenstange. Mit dem Castel-Micro lassen sich mit zusätzlicher Ausstattung Maßstäbe bis 50:1 realisieren (M 7,5:1, M 10:1, M 20:1 und M 50:1).
 
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VisualPursuit
VisualPursuit kommentierte
Moin snap7,
Das bekomme ich mit dem billigeren LAOWA auch hin (M 2,5:1 bis M 5:1).
Dieser Satz ist natürlich Schwachsinn! Der Abbildungsmaßstab ist das Eine, die realisierbare Schärfentiefe bei einem gewünschten Abbildungsmaßstab das Andere. Sorry für diese Ungenauigkeit.
 
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