Frage Macro-Objektiv

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936baby

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Frage an die Makrospezialisten
Will mich mit dem Thema verstärkt befassen,
Focus-Stacking, motorisierter Einstellschlitten etc.
Hierzu habe ich auch einige sehr gute Makroobjektive.
Nur lese ich des Öfteren, dass Mikroskopobjektive (von z.B. Mitutoyo) eingesetzt werden. Und diese gehen richtig ans Geld.
Ist dass so?
Hauptsächlich will ich damit Pflanzen fotografieren (zuhause), keine Tiere bzw. Insekten.
 
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Moin Rolf,
Mikroskopobjektive werden am Mikroskop montiert, Abbildungsmaßstab M > 5:1. Nur etwas für echten Kleinkram und man hat bei lichtundurchlässigen Objekten ein ziemliches Beleuchtungsproblem. Aber das willst Du ja nicht machen.
Bleiben Pflanzen und anderer Kleinkram. Am besten, ich erzähle von mir. Outdoor mache ich Focus Stacking mit einem elektronischen Zwischenring zwischen Camera und Macroobjektiv. Geht aber nicht mit jeder Camera. https://www.heliconsoft.com/de/heliconsoft-products/helicon-fb-tube-2/. Abbildungsmaßstab bis M 1:1. Indoor arbeite ich mit einem elektronischen Einstellschlitten und - je nach Arbeitsabstand - mit den Macroobjektiven 25, 50 oder 105 mm. Das 25-mm-Objektiv erlaubt Abbildungsmaßstäbe von 2,5: 1 bis 5:1. Es ist für mich das spannendste Objektiv, mit dem ich die Macrowelt entdecken kann. Je nach Schärfentiefe kommen da schon mal 500 Aufnahmen oder mehr zusammen...
Gruß Emc2, nur ein relativer Macrospezialist.
 
Kommentar
Danke für die Antwort.
Outdoor ist wegen meines Rollstuhles nicht möglich.
Man vergisst meist, dass hinter tollen Makro-Insektenbildern viel Arbeit und Geld steckt.
Deshalb die Frage.
Und Helicon-Focus und Novoflex Castel-Micro sind nicht unbedingt preiswert. Da muß man vorher schon rechnen.
Hobbys waren aber noch nie billig.
 
4 Kommentare
E
Emc2 kommentierte
Moin Rolf,
ich vergaß - weil ich es selbst nicht habe: Es gibt inzwischen spiegellose Cameras, die haben Fokus Stacking integriert. Nikon nennt es Brennweitenverschiebung... Outdoor Blumen photographieren geht auch mit einem Tele, das ist für Dich bestimmt besser als ein 100-mm-Objektiv. Einer unserer Kollegen des Forums hatte mich auf einen elektronischen Einstellschlitten der preiswerteren Sorte aufmerksam gemacht - so habe ich den elektronsichen Einstellschlitten überhaupt kennengelernt. Wer das war, weiß ich nicht, da müsstest Du die Suchfunktion des Forums nutzen und Dich durcharbeiten (vielleicht liest er diese Zeilen auch und meldet sich freiwillig). Den erwähnten Schlitten habe ich mir im Internet nur angeschaut, entschieden habe ich mich für Novoflex. Ist ziemlich teuer, stimmt. Aber Komfort und Qualität stimmen. Wenn Du nicht rauchst und nicht jeden Abend 2 Single Malts von den inneren Hybrieden trinkts... Gönn es Dir.
 
carnap64
carnap64 kommentierte
@Emc2: Bei meiner D780 heißt das Fokusverlagerung.
 
E
Emc2 kommentierte
Der firmenspezifische Begriff spielt doch wirklich keine Rolle. Entscheidend ist doch, dass über "Manipulationen" auch immer die Focusebene des Objektivs verschoben wird, nach jeder Veränderung der Focusebene eine Aufnahme gemacht wird und die Summe dieser Aufnahmen zu einem Ergebnisbild verrechnet werden.
 
carnap64
carnap64 kommentierte
Ja, Begriffe spielen nie eine große Rolle. Es lesen hier aber evtl. Anfänger mit, die sich erstmalig informieren. Die sind vielleicht froh, wenn das terminologisch klargestellt ist.
 
danke nochmals für die Tips,
habe eine Sony A6400 aber A7R4 und A9 wären auch möglich. Als Macro-Objektive Sony G90/2,8 diverse manuelle Contax-Zeiss, Vivitar 90/2,5 und Tokina 90/2,5.
Der Novoflex ist schon teuer, aber ich weis wer spart kauft zweimal.
Und Rauchen war vor meinem Schlaganfall vor 11Jahren.;)
 
Kommentar
Der Thread wird in zwei Wochen Geburtstag haben. Es wäre also an der Zeit, @936baby zu fragen, ob er das Projekt weiter verfolgt hat und ob neue Erkenntnisse, Erfahrungen oder Bildergebnisse vorliegen.
Für alle, die wie ich zufällig darüber gestolpert sind, picke ich noch ein paar Punkte heraus für eine kurze Zusammenfassung.

Hauptsächlich will ich damit Pflanzen fotografieren (zuhause), keine Tiere bzw. Insekten.
Im gegebenen Fall ist das leider eine wesentliche Randbedingung. Wer an eingeschränkter Mobilität leidet - und da genügt ein schmerzendes Knie oder eine kaputte Hüfte - wird es mit der Fotografie von Insekten und anderem Kleingetier in freier Natur sehr schwer haben. Da sind oft sehr verrenkte Kamerapositionen notwendig, um die Models in ihrem Wohnzimmer zu besuchen.

1665707266270.jpeg

Bei Pflanzen im Wohnbereich ist das natürlich einfacher. Speziell bei Topfpflanzen, wo man ja nicht nur die Kamera, sondern auch das Objekt in die passende Position bringen kann.

Nur lese ich des Öfteren, dass Mikroskopobjektive (von z.B. Mitutoyo) eingesetzt werden.
Hier müssen wir unterscheiden zwischen Durchlicht- und Auflichtmikroskopie. Die Auflichtmikroskopie ist im Prinzip mit der Mikroforografie verwandt. Das funktioniert im Prinzip wie die klassische Makrofotografie, aber mit Abbildungsmaßstäben, welche über das hinaus gehen, was mit handelsüblichen Makrofotoobjektiven so möglich ist. Man geht aber nicht einfach noch und noch und noch näher ran, sondern es gibt schon einige technische Hürden zu überwinden. Mikroskopobjektive haben keine Blende. Abblenden wäre auch auf Grund der mit steigender Vergrößerung immer mehr zum Problem werdenden Beugung auch gar nicht sinnvoll. "Schärfentiefe" ist nicht und bei dreidimensionalen Objekten wird Stacking zur Pflicht. Das Thema Beleuchtung wird zur Herausforderung, da immer weniger Platz zwischen Objektivvorderkante und Motiv ist, um da noch ein paar Lichtstrahlen hinein zu quetschen.

Durchlichtfotografie streifen wir nur kurz. Hier sind die fotografischen Herausforderungen fast schon im Hintergrund gegenüber dem Vorbreiten der Objekte. Hier wird mit Präparaten gearbeitet, welche aufwändig vorbereitet werden müssen. Das heißt, sie werden entfärbt und damit weitgehend durchsichtig. Bei Pflanzen wird man mit mikroskopisch dünnen - Nomen Est Omen - Scheibenschnitten arbeiten. Eine Blende gibt es hier schon, die ist aber in der Beleuchtung und nicht im Objektiv. Wenn es um spezielle Verfahren geht, ist das endgültig ein Job für Wissenschaftler und das Foto ist nur der letzte Schritt nach langer und aufwändiger Vorbereitung. Lassen wir das also einmal beiseite.

Will mich mit dem Thema verstärkt befassen,
Focus-Stacking, motorisierter Einstellschlitten etc.
Der Novoflex ist schon teuer, aber ich weis wer spart kauft zweimal.

So eine Situation nennt man "Dilemma". Ja, das ist kein Allerweltszubehör, das ist Equipment für Spezialisten. Die einzige preisgünstige Möglichkeit ist die Unterstützung durch die Kamera. Bei Nikon "Fokusverlagerung", bei Olympus "Focus Bracketing" und wie phantasievoll auch immer andere Hersteller das Feature benennen. Die Funktion muss sowohl von der Kamera, als auch vom Objektiv unterstützt werden. Der weitere Schritt "Focus Stacking" in der Kamera ist nett, aber meiner Meinung nach zu sehr eingeschränkt. Die Olympus könnte es, aber nur für 15 Aufnahmen, während die Anzahl für einen Stack zum externen Verrechnen bei 999 liegt. Auch entfallen wichtige Eingriffsmöglichkeiten, nämlich die Auswahl der Aufnahmen, welche tatsächlich gestackt werden. Wenn man die Parameter "Anfangsposition", "Schrittweite" und "Anzahl der Aufnahmen" zur Verfügung hat, wird man immer mehr Aufnahmen machen und nachträglich entscheiden, welche tatsächlich gebraucht werden. Und man wird eher kleine Schritte wählen, als zu riskieren, dass die Schärfe bei großen Schritten nicht genügend überlappt.

Je nach Schärfentiefe kommen da schon mal 500 Aufnahmen oder mehr zusammen...

Das müsste ich bei der Nikon (max. 300) schon auf zwei Stapel aufteilen. Damit würden ca. 25 Gigabyte an Daten auf die Speicherkarte geschrieben, von dort in den Computer transferiert und dort von entsprechender Software verrechnet. Je nach Stackingmethode würde das auf meinem Rechner bis zu einer Stunde dauern. Für ein Bild wie das obige.

Apropos zwei Stapel bei der Nikon. Ja, das geht. Ist die Aufnahmeserie durch, bleibt das Objektiv stehen. Mit neuerlichem Starten kann ich exakt an dieser Stelle weiter arbeiten und das so oft, bis die Karte voll ist (dauert eh nicht lange). Soweit ich mich erinnere, fährt die Olympus nach getaner Aufnahmeserie wieder in die Anfangsposition zurück. Da gibt es also noch einiges an Details, an welche man erst denkt, wenn es nicht so läuft, wie man das erwartet hat.

Noch ein Wörtchen zum Thema "Makro jenseits von 1:1". Aus welchem Grund auch immer wird dieses Feld vorwiegend mit chinesischen Pflügen beackert. Nicht nur Venus Optics / Laowa - welche sich hier schon einen Namen gemacht haben - auch Zhongyi Mitakon haben da einige interessante Spezialobjektive, welche man sich vielleicht näher ansehen möchte.
 
Kommentar
Hallo tengris.
Dass Projekt ist abgeschlossen und funktioniert. Aber ich muß noch viel lernen.
Wie Einige wissen, sitze ich im Rollstuhl und alles muß mit einer Hand (rechts) bedienbar sein.
Wegen meiner Mobilität nur Stativaufnahmen im Innenraum möglich.
Das heißt vieles gibt es nicht zu kaufen und ich musste es selbst bauen.
Das Projekt ist ziemlich teuer geworden. Aber in meinem Alter wird nicht mehr gespart. Entweder man zahlt oder lässt es.
• Umbau meines selbst gebauten Stativwagens
• Elektronischer Einstellschlitten Novoflex Castell-Micro
• Verstellbarer Objekttisch
• Beleuchtung
• Software Helicon Focus 8
Kamera Sony A6400, externer 9,7“ Monitor, Kabelauslöser bzw. über den Castel-Micro.
div. Makroobjektive z.B.
Sony G90/2,8
Tokina ATX 90/2,5 (auch Bokina genannt)
Vivitar Serie 1 90/2,5
Contax-Zeiss 100/2,8
Kein Mitutoyo (doch zu teuer)
Anbei ein Beispiel meiner „Werke“. Weis nicht was es war.
Hintergründe könnte ich mit meinem 58“ TV erzeugen
 

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2 Kommentare
E
Emc2 kommentierte
Moin Rolf,
beachte auch das Objektiv "LAOWA 25 mm F2,8 Ultra Macro 2,5-5,0X". Ein ganz wunderbares Objektiv, herrliche Ergänzung zum elektronischen Einstellschlitten. Vergrößerung 2,5-fach bis 5-fach, und dies bei gleichem Abstand zwischen Frontlinse und Objekt, so dass die Ausleuchtung des Objekts problemlos möglich ist. Mit dem externen Fieldmonitor über Focus Peaking zuerst den Endpunkt, dann den Startpunkt definieren, und los gehts. Diese Reihenfolge ist wichtig, weil Dir Teile aus dem Blickfeld rücken können, wenn Du erst den Start- und dann den Endpunkt definierst.
Gruß Emc2
 
Wuxi
Wuxi kommentierte
ist ziemlich teuer geworden. Aber in meinem Alter wird nicht mehr gespart
Toll dass Du das machst. Scheiß Schlaganfall!
 
@936baby

ich habe von diesem Genre kaum Ahnung und Erfahrung. Aber was Du da so zeigst sieht schon ziemlich cool aus und Du hast hoffentlich viel Freude daran.

Ich hatte mal eine Bekannte im Rolli. Sie war Mitglied in unserem Fotoclub. Ihr Mann hatte ihr an den Rolli ein Stativ montiert welches natürlich problemlos entfernt werden konnte. Die Kamera hat sie mit einem Videoneiger und einer daran befestigten Fernbedienung gut mit einer Hand bedienen können. Interessant fand ich damals die Bilder die damit gemacht wurden. Durch die tiefere Aufnahmepossition war die Perspektive eine andere und somit auch die Wirkung des Bildes.

Leider ist sie inzwischen verstorben. Es hat immer viel Spaß gemacht und war nicht selten eine ziemlich lustige und kreative Veranstaltung wenn wir zusammen auf Fototour waren, auch wenn es für die Rollischieber nicht immer ganz so entspannt war. Es wurden eben entsprechende Locations gesucht die auch für sie machbar waren.
 
Kommentar
Da sind oft sehr verrenkte Kamerapositionen notwendig, um die Models in ihrem Wohnzimmer zu besuchen.
Es ist Gott sei Dank niemanden aufgefallen, aber die Aufnahme zeigt natürlich das Schlafzimmer.
 
2 Kommentare
936baby
936baby kommentierte
Pech gehabt. Es war das Wohnzimmer ;) .
 
Zuletzt bearbeitet:
kommentierte
Ich meine das Foto von der Schmetterlingspuppe. Die schläft jetzt bis zum Frühjahr.
 
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