Testbericht Lohnt sich die Anschaffung des TC2.0 III wirklich?

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hbokel

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Hallo,

nachdem ich so viel Lob über den neuen 2-fach Teleconverter TC2.0 III gelesen habe, konnte ich gestern endlich eines der seltenen Exemplare ergattern. Voller Erwartung habe ich den Konverter an das Nikkor 70-200 VRII 2.8 geschraubt und einige Vergleichsaufnahmen gemacht. Gleich vorweg: wirklich überzeugend fand ich das Ergebnis nicht.

Die Aufnahmebedingungen: die Kamera war mit der Originalschelle des 70-200 VR II auf einem Manfrotto 055 ProB Stativ mit 496RC2 Kugelkopf montiert. Ausgelöst habe ich mit einem Fernauslöser. Die Kamera war auf SVA, Autofokus (mittleres Feld) und Blende 5,6 eingestellt. Das VR II war nicht eingeschaltet. Die Bild-Ausschnitte stammen jeweils aus der Bildmitte.

Das Motiv erfüllt sicherlich keine gestalterischen Ansprüche - es dient nur zum Test der Auflösung. Dazu sind vor allem die Pflanzenreste an der Häuserwand sowie der Strukturputz geeignet. Das Bokeh kann man anhand des Fensters im Hintergrund beurteilen.

Die JPG-Aufnahmen wurden mit ACDSee Pro 4 in 1:1 Darstellung auf den Bildschirm dargestellt. Daraus wurden per Screenshot jeweils Ausschnitte mit 900x600 Pixeln abgespeichert, in die dann die jeweiligen EXIF-Daten einkopiert wurden.

Hier zunächst die Gesamtübersicht bei 400mm Brennweite (200mm + TC2):

picture.php


Mit dem 70-200 VRII erhielt ich bei 200 mm Brennweite und Blende 5,6 folgende Auflösung:

picture.php


Die Struktur des Putzes und der Kletterpflanzen-Reste sind gut aufgelöst. Das Bokeh im Hintergrund ist angenehm.

Zum Vergleich habe ich eine Aufnahme mit der Einstellung 100mm am Zoomobjektiv + TC2.0 gemacht. In der Summe ergibt das wieder 200mm Brennweite. Diese Kombination ist natürlich Unsinn, aber der der 1:1 Crop zeigt meines Erachtens den Qualitätsverlust recht deutlich. Details werden weniger präzise wiedergegeben und das Bokeh ist ungleichmäßiger als beim Telezoom allein:

picture.php


Aber der TC2.0 soll ja den Brennweitenbereich verdoppeln, deshalb hier endlich die Aufnahme mit Einstellung 200mm plus TC2.0, also 400mm Brennweite:

picture.php


Die Auflösung ist meines Erachtens nicht wirklich gut. Die Entfernung zum Motiv war nur ca. 20m und es herrschte Windstille. Bei einer Belichtungszeit von 1/500 und Auslösung mit Fernauslöser mit SVA auf einem Stativ kann man Verwacklung wohl ausschließen.

Zum Vergleich habe ich eine 2:1 Auschnittvergößerung der ersten Aufnahme oben gemacht (200mm ohne TC2.0). Die Qualität dieser Übervergrößerung ist zwar etwas schlechter als die Aufnahme mit dem TC2.0, aber ich bin mir nicht sicher, ob dieser Unterschied 500 Euro wert ist:

picture.php


Zum Schluss noch mit ACDSee eine 2:1 Verkleinerung der Aufnahme mit TC2.0 (also 400mm), um einen Vergleich zum 1:1 Crop am Beginn dieser Reihe zu haben. Immerhin wird dabei das Bildrauschen eliminiert. Die Detailauflösung scheint aber geringer als bei der Aufnahme direkt mit dem 70-200 zu sein:

picture.php


Habe ich ein besonders schlechtes Exemplar des TC2.0 erwischt oder darf man von einem 500 Euro teuren Telekonverter nicht mehr erwarten?

Gruß
Heinz
 
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Mich überrascht der Unterschied nicht unbedingt. 200mm f5.6 ohne Konverter mit 200mm f5.6 mit Konverter zeigt hier einfach nur, dass Offenblende plus Konverter einfach etwas schwächer abbildet, mehr nicht.
 
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Mich überrascht der Unterschied nicht unbedingt.
Hallo,

mich hat eigentlich mehr überrascht, wie gering der Unterschied ist - zwischen der optischen Vergrößerung mit TC2.0 und der digitalen Vergrößerung mit ACSSee.

Wenn die Lichtverhältnisse morgen ähnlich sind wie heute, werde ich noch die Vergleichsaufnahme ohne TC2.0 bei Blende 2.8 ergänzen. Mal sehen, wie gut sich das 70-200 VR II bei Offenblende schlägt.

Gruß
Heinz
 
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Woran willst du sonst noch drehen wenn Zeit und Blende vorgegeben sind ?
 
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mich hat eigentlich mehr überrascht, wie gering der Unterschied ist
Inzwischen habe ich ein paar Probeaufnahmen bei offener Blende und 200ASA gemacht. Das Ergebnis: der TC2.0 III liefert deutlich bessere Ergebnisse als eine simple Übervergrößerung.

Ob das schlechte Ergebnis von gestern daran liegt, dass ich abends fotografiert habe (Thermik?) oder an der hohen eingestellten Empfindlichkeit (stärkeres Rauschen als bei 200 ASA), kann ich nicht sagen.
Hier die Aufnahme mit dem 70-200 VR II bei 200mm Brennweite und Blende 2.8. Die Empfindlichkeit habe ich diesmal für alle Aufnahmen auf 200 ASA eingestellt:

picture.php


Man erkennt den Raureif und die Strukturen im Verputz sehr gut. Die 200%ige Übervergrößerung habe ich nur zum Vergleich mit dem anschließenden 1:1 Crop aus der Aufnahme mit dem TC2.0 III angefertigt:

picture.php


Diesmal sieht man den Gewinn durch den Telekonverter sehr gut:

picture.php


Gestern war ich von den ersten Probeaufnahmen ziemlich enttäuscht, aber das lag nicht an der Kombination aus 70-200 VRII und TC 2.0 III. Sorry für mein voreiliges Urteil zum TC2.0 III.

Gruß
Heinz
 
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Woran willst du sonst noch drehen wenn Zeit und Blende vorgegeben sind ?

wieso soll denn die zeit vorgegeben sein? ich find die empfindlichkeit auch unpassend gewählt, kann man sich die sva gleich sparen.
mich interessieren tests zu dieser kombi immer wieder, erlaubt es doch die verwendung einer klasse portrait- und konzertlinse als einstieg in die wildlifefotografie an dx. aber ob das am ende wirklich reicht?
tests dazu gibts schon viele, die praxistauglichkeit wurde am ende immer wieder bemängelt.
bin auf die bilder gespannt!


grüße,
daniel
 
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Vielleicht weil man mit 400mm Brennweite nicht mehr mit zwingend mit 1/60 belichtet, auch vom Stativ aus?

wieso nicht? stabiles stativ vorausgesetzt macht das jeder wildlifefotograf.
ist sicher nicht optimal aber besser als schärfe eines crops bei iso 1600 beurteilen zu wollen.

Was hat die ISO-Einstellung mit der SVA zu tun? Erklär mal bitte.

Viele Grüße,
Stefan

nichts. aber mit der verschlusszeit, und die ist noch nicht kritisch. ob sich die sva bei derartigen brennweiten und verschlusszeiten schon auswirkt, kann ich nicht aus eigener erfahrung beurteilen, aber ich kanns mir nur schwer vorstellen.

grüße,
daniel
 
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Wenn ich das richtig gelesen hab hatte er für seinen Test 1/500 vorgegeben und Blende 5.6.
 
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wieso nicht? stabiles stativ vorausgesetzt macht das jeder wildlifefotograf.
ist sicher nicht optimal aber besser als schärfe eines crops bei iso 1600 beurteilen zu wollen.

Grundsätzlich stimme ich dir da zu, aber hast du im ersten Beitrag die Gegebenheiten richtig gelesen:

Die Aufnahmebedingungen: die Kamera war mit der Originalschelle des 70-200 VR II auf einem Manfrotto 055 ProB Stativ mit 496RC2 Kugelkopf montiert. Ausgelöst habe ich mit einem Fernauslöser.

Mein 055er ist mit D700 und 70-200/2.8VRII schon sehr grenzwertig, es stammt allerdings auch aus der D90 Zeit ohne 2.8er Glas.

Ergo kann ich die 1/500s schon nachvollziehen. Dass das Licht nur eine 1600er ISO zuließ, ist sicherlich nicht ideal, dennoch ist bei der D700 ISO 1600 noch brauchbar und die Unterschiede wären bei ISO 200 nur noch einen kleinen Tick schärfer herausgekommen.

Viele Grüße,
Stefan
 
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hallo barney,
ja das hab ich schon verstanden, bei aperture-priority auch einleuchtend. warum man bei verwendung eines ordentlichen stativs aber zeiten wählt, die bei gegebener helligkeit iso1600 erzwingen und dann 100% crops peept, will ich nicht ganz kapieren. außerdem sind die bilder recht klein (~140kb), aber da die reduzierte qualität bei allen auftritt, ists eh wurscht.

grüße,
daniel

edit: stefans beitrag kam später. ok, ich kenn das 055er von manfrotto nicht, bilde mir aber ein, dass es als recht stabil gelobt wird.
einigen wir uns auf: wenn man derartiges pixelpeepen betreiben möchte, sollte man alle parameter berücksichtigen: blende, zeit, abb.maßstab, etc. p.p., iso?
dann warten wir auf die neuen bilder...
 
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Dass das Licht nur eine 1600er ISO zuließ, ist sicherlich nicht ideal, dennoch ist bei der D700 ISO 1600 noch brauchbar und die Unterschiede wären bei ISO 200 nur noch einen kleinen Tick schärfer herausgekommen.
Hallo,

Danke an Dich und alle anderen für eure Hinweise. Es könnte tatsächlich so sein, dass der erste Test wegen der Rauschunterdrückungs-Algorithmen bei hohen ASA-Werten so schlecht ausgefallen ist. Ich habe jetzt gelernt, dass man bei Spitzen-Objektiven möglichst mit 200 ASA arbeiten sollte ;-)

Das Manfrotto 055B hat sich übrigens ganz gut gehalten. Mit SVA sorgte es bei 400mm Brennweite trotz 1/125 sec für scharfe Abbildungen.

Gruß
Heinz
 
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Das Manfrotto 055B hat sich übrigens ganz gut gehalten. Mit SVA sorgte es bei 400mm Brennweite trotz 1/125 sec für scharfe Abbildungen.

Es ist ja auch kein Schrott und in Sachen Preisleistung top. Je kompakter man es einsetzen kann um so überraschender ist die Stabilität des 055er. Mit Stativ-/Kopfkombinationen der 700€-Klasse kann es aber bei weitem nicht mithalten.

Viele Grüße,
Stefan
 
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@ heinz

Wenn ich es recht sehe, hast du bei 200mm (also ohne TK) bei Offenblende gearbeitet und dann einen 200% Crop gemacht.

Wäre mal interessant zu testen wie der 200% Crop aussieht wenn du auf f5,6 abblendest? Ob die TK-Lösung dann immer noch besser ist?

lg
tom
 
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Wäre mal interessant zu testen wie der 200% Crop aussieht wenn du auf f5,6 abblendest? Ob die TK-Lösung dann immer noch besser ist?
Hallo Tom,

diese Ausschnittsvergrößerung war im ersten Posting enthalten (Abbildung #5 von 6). Der Unterschied zwischen Übervergrößerung und TK-Verwendung war dabei nur gering. Allerdings waren die Aufnahmen mit hoher Empfindlichkeit belichtet (1600 ASA), also durch starke Rauschunterdrückung "verwässert".

Wenn ich Dich richtig verstehe, sollte ich den Vergleich bei 200 ASA wiederholen? Mal sehen, wann ich Zeit dafür finde (wochentags wird das schwierig).

Gruß
Heinz
 
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Ja, wenn du Zeit dafür hättest und dich das auch interessiert
Hallo Tom,

ja, mich interessiert es auch ;-) Aber leider kann ich Wochentags nicht so lange zu Hause bleiben, bis die Lichtverhältnisse für 1/125 bei Blende 5.6 ausreichen. Deshalb habe ich dem Stativ vertraut und bei 200mm eine längere Belichtungszeit gewählt. Der 200% Crop sieht nicht sehr überzeugend aus:

picture.php


Kann es sein, dass bei 1/8 Sekunde schon mit Bildrauschen zu rechnen ist, oder warum sind die Details so verschwommen? Eine Aufnahme mit 1/125 und 200 ASA versuche ich am Wochenende noch nachzuliefern, wenn die Tageshelligkeit ausreicht.

Zum Vergleich noch einmal der 1:1 Ausschnitt mit 70-200 VRII bei 200mm plus TC2.0 III

picture.php


Der Unterschied ist für mich beeindruckend. Den TC2.0 III werde ich wohl behalten.

Gruß
Heinz
 
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hmm, hattest du die sva eingeschaltet? 1/8sec ist verdammt kritisch, da die durch den spiegelschlag erzeugten schwingungen während der gesamten aufnahmezeit wirksam sein können.
ein 200% crop ist eigentlich unsinnig, da du informationen interpolierst, mehr als 100% bringt doch eigentlich nix. oder lieg ich da falsch?
theoretisch müsstest du den abbildungsmaßstab so ändern, dass bei 200mm ohne tc der annähernd gleiche bildausschnitt resultiert wie bei 200mm mit tc.

grüße,
daniel
 
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hattest du die sva eingeschaltet?
Hallo Daniel,

hier noch mal die Aufnahmebedingungen aus meinem ersten Posting:

Die Aufnahmebedingungen: die Kamera war mit der Originalschelle des 70-200 VR II auf einem Manfrotto 055 ProB Stativ mit 496RC2 Kugelkopf montiert. Ausgelöst habe ich mit einem Fernauslöser. Die Kamera war auf SVA, Autofokus (mittleres Feld) und Blende 5,6 eingestellt. Das VR II war nicht eingeschaltet. Die Bild-Ausschnitte stammen jeweils aus der Bildmitte.

Deine zweite Frage trifft genau den Punkt,der mich beim allerersten Test der Kombination aus 70-200 VRII und TC2.0 III stutzig werden ließ. Bringt der Telekonverter mehr Bildinformationen als eine simple digitale 2:1 Vergrößerung?

ein 200% crop ist eigentlich unsinnig, da du informationen interpolierst, mehr als 100% bringt doch eigentlich nix. oder lieg ich da falsch?
Zunächst hatte ich den Eindruck, dass der Telekonverter nicht mehr bewirkt als eine 200%ige Vergrößerung. Das zeigten zumindest die Screenshots im ersten Beitrag (-> klick). Inzwischen habe ich gelernt, dass es höhere ISO-Werte zu einer deutlichen Verringerung der Auflösung führen. Nachdem ich dasselbe Motiv bei guter Beleuchtung mit ISO 200 fotografiert habe, zeigte sich endlich die wahre Leistung des Telekonverters (-> klick).

Jetzt fehlte noch der Vergleich bei f=5.6 und 200 ASA mit und ohne Telekonverter. Dieser Vergleich war heute nur mit 1/8 Sekunde Belichtungszeit möglich. Sobald die Sonne mal wieder scheint, werde ich das Motiv mit 200 ASA, f=5.6 und 1/125 Sekunde Belichtungszeit vom Stativ aus mit SVA fotografieren. Aber ich bin mir inzwischen auch ohne diesen Vergleich ziemlich sicher, dass der TC2.0 III mehr leistet als eine digitale Vergrößerung :)

Gruß
Heinz
 
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