Ich habe in den 90ern bereits Linuxkernel gebaut,
Deine Nummer auf der Kernel-Liste? Oder wolltest du sagen: Kernel gepatcht? Das macht meine dreizehn -Jährige Tochter auch ...
Es gibt massenweise Software für Linux, aber weit über 90% davon ist für ernsthafte Arbeit schlichtweg unbrauchbar.
Das ist erbärmlicher Quatsch. Der User erledigt 90% aller "ernsthafter" Arbeit mit einer Büro-Suite, einem Mail-Client und einem Browser. Da gibt es überhaupt keine Unterschiede mehr. Bei IDEs können wir alles ausser Linux getrost abhaken, und im Bereich AV funktionieren nur die Unices vernünftig. Gleiches gilt zunehmend (aber nicht im gleichen Umfang) im CAD Bereich, wo Win-Systeme nur noch bei Stand-Alone Lösungen genutzt werden.
Man kann IMMER ein Programm finden, das so nur auf einer Plattform läuft und dann eine Besonderheit der Bedienung als überlebenswichtig bezeichnen. "Einzigartig" ist kein Zeichen hoher Qualität sondern schlechter Anpassbarkeit der APIs ...
Anwendungen, die als der Standard gerade auch für die Bildbearbeitung gelten, gibt es für Linux nicht, nicht mal in annähernd vergleichbarer Form. Und kommt mir jetzt nicht mit Gimp oder Darktable, das ist höchstens eine Alternative, wenn man hochgradig geizig oder leidensfähig ist.
Du hast offensichtlich seit Jahren nicht mehr (oder noch nie) damit im AV Bereich gearbeitet
... darauf arbeite ich mit der aktuellsten Software, die es für Linux nicht mal ansatzweise in vergleichbarer Form gibt und die ich einfach brauche
Was erstmal beides zu beweisen wäre. Als Multi-Administrator (so stellst du dich ja gleich vor) solltest du stets plattformübergreifend vergleichbare Programme finden. Ob du dann X auf Plattform A oder Y auf Plattform B vorziehst, steht auf einem anderen Blatt. Da hat Jeder so seine eigenen Präferenzen. Ich könnte ja auch behaupten, dass alle Systeme, auf denen der editor Nano nicht läuft unprofessionell sind, weil ich eben NUR Nano nutze und man bei Nano mit <crtl> X den Editor verlassen kann. Beim Emacs (auf dem ich das hier tippe) muss man <ctrl> X und <ctrl> c hintereinander tippen. Das ist zu viel Aufwand und passt nicht in der Workflow und PiPaPo ... das ist doch Unsinn!
Und dabei arbeite ich mit einem Mac mehr als doppelt so lange wie einen Windows PC, was den höheren Preis ziemlich schnell relativiert
Ich verstehe den Satz nicht: weil du mehr als die doppelte Zeit mit Macs verbringst, relativieren sich ihre Preise? Die Technik veraltet bei Macs genauso schnell wie bei jedem anderen System - es gibt keine proprietäre Hardware mehr, da stecken die gleichen Komponenten drin, wie bei anderen Marken. Die Dinger sind nach drei Jahren spürbar lahm und nach fünf Jahren echt veraltet. Meinen 2003er Desktop habe ich übrigens 2012 durch ein aktuelles Notebook ersetzt - jetzt arbeitet der PC im Keller als Disk-Farm. Langlebigkeit ist nicht an eine Marke gebunden.
Dabei ist das Handling den Linuxoberflächen wie Gnome oder KDE immer noch um Jahre voraus.
Woran genau machst du das fest? Ich selbst benutze weder Gnome noch KDE, aber nach welchen Kriterien urteilst du?
Sicher, meine subjektive Meinung
aaaah ...
Linux auf den Desktop ist nach wie vor etwas für Individualisten, das nötige Fachwissen, dass man benötigt wenn man mit seinem Linux mehr machen will als gelegentlich einen Brief zu schreiben, machen es als Massenprodukt aber eher unwahrscheinlich ...
Quatsch. Meine 13-Jährige Tochter nutzt Linux und macht damit all ihre Schularbeiten. Nun ist es in Frankreich so, dass Schulen keine proprietären Dateiformate nutzen dürfen. Ein Lehrer darf also nicht eine Aufgabe oder eine Lösung in einem Format ausgeben oder entgegen nehmen, das den Kauf eines bestimmten Programms erfordert. Da an ihrem Collège (entspricht "Gesamtschule") allen Schülern ein PC zur Verfügung steht, hat die Schule ausschliesslich Open-Source Programme (zB. Libre Office, SageMath etc.) in Verwendung - auf Windows Systemen übrigens, weil die PCs 2007 (?) angeschafft wurden.
Zu den Individualisten mit hohem Fachwissen gehören in Frankreich auch alle Gendarmen und Polizisten, sowie die komplette Justiz (sofern behördlich organisiert/strukturiert). Dazu alle Parlamentarier, Senatoren und deren Stäbe. Hier läuft auf einer halben Million Behörden-Desktops Linux, und die Zahl steigt weiter (weil die Umstellung immer mehr Bereiche betrifft. Ab 2020 sollen der Steuerzahler kein einziges proprietäres System mehr bezahlen müssen). Die ersten, die auf O-S umgestellt haben, waren übrigens die Militärs. Denen war schon vor Jahren ein proprietäres System zu unsicher.
Man braucht zum erlernen des Umgangs mit einem Linux Desktop nicht eine Minute mehr Zeit, als zum erlerenen jeden anderen Desktops. Man muss ja auch von XP auf 7 auf 8.1 oder von Office 2007 auf 2013 gelegentlich mal schlucken und fragt sich dann: "wieso ist das jetzt soooooo blöde geregelt? Vorher war das besser!" In Wirklichkeit war man es vorher einfach nur gewohnt und muss jetzt ist es neu...
Ich kann aus jahrelanger Erfahrung einschätzen, dass Franzosen nicht schlauer oder dümmer als Deutsche sind und nicht mehr oder weniger Fachwissen anhäufen. Sie können aber irgendwie mit Linux umgehen ... du irrst also.