Mitmachthema Licht!

matthiasgt

Sehr aktives NF Mitglied
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In vielen verschiedenen Threads sind Bilder verstreut, die deutlich zeigen, dass das Licht der Hauptdarsteller ist, nicht die Kamera. Um Technik geht es hier sehr oft und ausführlich, das Licht kommt manchmal etwas zu kurz. Es gab mal ein älteres Thema "Licht modelliert die Landschaft". Das Licht spielt aber auch bei anderen Motiven eine Rolle, z. B. Porträt, Street.
Meine Idee ist nun, dass wir in diesem neuen Faden Fotos (auch Zweitverwertungen) mit besonderen Lichtstimmungen einstellen. Da diese Wertung immer subjektiv ist, schreibt doch bitte dazu, was euch an diesem Licht gefallen hat, wie habt ihr das empfunden, musstet ihr warten, brauchtet ihr mehrere Anläufe usw. Oder, wenn ihr das Licht selber gesetzt habt, was war dazu nötig, um die beabsichtigte Wirkung zu erzielen.
Hier soll es nicht um irgendwelche Kameras, Äquvalenzdiskussionen, Objektive, gehen, sondern um das Licht. Ob hartes Licht, Fensterlicht usw., alles gern gesehen hier.

Den Anfang mache ich mit einem Foto aus dem Böhmischen Mittelgebirge.
Ich war sehr früh an einem Morgen Ende April aufgebrochen. Es war kalt und sehr windig, Schauerwetter war angekündigt, der Standpunkt mit Blick ins breite Tal des Milleschauer Bachs mit den Bergen im Hintergrund bewusst gewählt. Ich nenne das Licht an jenem Morgen "Wolken-Licht", ein subjektiver, aber wie ich finde passender Begriff. Wo die Sonne durch die Wolken brach, beleuchtete sie einzelne Teile des Tales und der Ebene. Zusammen mit den Farben des Frühlings ergab das eine ganz besondere Lichtstimmung. An diesem Morgen sind auch weitere Fotos entstanden, die ich in "Frühling im Böhmischen Mittelgebirge" eingestellt habe.


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Sehr schönes Thema.

Ich habe schnell dieses hier auserwählt um meine Gedanken zu verdeutlichen.
Was sieht man? Nichts. Viele laufen sicherlich vorbei. Blätterwirrwar und Gestrüpp.
Was sehe ich?
Gegenlicht.
Beginnen wir links unten in der Ecke.
Beleuchtete Grashalme im Unschärfebereich mit Bogen, umrahmt untere Bildecke.
Bringt Tiefe.
Baumstamm lehnt sich an Bildrand und erzeugt einen Abschluss beim betrachten.
Diagonal beleuchteter Gegenlichtstreifen von den Blättern die im Schärfebereich liegen und eigentlich das Hauptobjekt darstellen,
nach rechts unten auslaufend zur Bildecke.
Bokeh mit Lichtreflexen.
Ohne Licht wäre es eine verwirrende Suppe.
Könnte man mit geringer Tiefenschärfe aufwerten aber der Rest versumpft im Nirgendwo.
Erst durch Licht und Standortpositionierung entsteht ein Bild mit Harmonie und Ausdruck.


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2 Kommentare
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1bildermacher1 kommentierte
Wer bei solch einem Motiv nichts sieht, bei dem idt Hopfen und Malz verloren ….
 
Bremenfrosch
Bremenfrosch kommentierte
... ich sehe nix ... :( ... Foto gelöscht?
VG Holger 🐸
 
"Betreutes Betrachten" ;) - schönes Bild!
 
VisualPursuit
VisualPursuit kommentierte
Naja, das sind immer so elitäre Positionen mit denen sich die Meister dem mühsamen Dialog entziehen.
Au contraire! Dialog ist eine ganz feine Sache. Mir widerstrebt jedoch dem Betrachter
von vorn herein zu befehlen was er zu sehen hat und ihm gleich einzubläuen was ich
mit einem Bild sagen wollte.

Ganz abgesehen davon daß ich mich bei Onkel Helmut wiederfinde:
"Meine Bilder sind ganz einfach. Alles was in ihnen ist ist auf der Oberfläche.
Es gibt keine versteckten Botschaften, keine tiefere, verschlüsselte Bedeutung.
Sie sind was sie sind." (Sinngemäß zitiert. Er hat es damals live gesagt,
ich bringe den exakten Wortlaut nicht mehr zusammen.)



Wer dann ratlos zurückbleibt, dessen Kunstverstand reicht eben nicht um die Vision des Künstlers zu erkennen.
Anders herum: Wenn jemand mit meinen Bildern nichts anfangen kann,
dann habe ich sie nicht einfach genug, nicht deutlich genug gemacht.
Kommunikation ist keine Einbahnstrasse.

Die andere von mir abgefragte Option ist für mich attraktiver:
Der Betrachter beschreibt für sich selbst was er sieht, möglichst
detailliert und aus allen Blickwinkeln. Das kann er dann gerne äussern,
und darüber kann man dann diskutieren. Da wird dann aber nicht
vorab durch Bildtitel oder Deklamation durch Kurt ("das muss so")
der Phantasiespielraum eingegrenzt.

Erst wenn der Betrachter nicht faul war und sich eine eigene Meinung
gebildet hat, erst dann kann man anfangen ernsthaft zu diskutieren.
Das kann dann für beide Seiten überraschend und lehrreich sein.
 
ernst.w
ernst.w kommentierte

Naja, das sind immer so elitäre Positionen mit denen sich die Meister dem mühsamen Dialog entziehen.
So verschieden sind Ansichten. Ich sehe auch Bilder, die mit Beschreibungen erst erklärt mühsam werden müssen, als jedenfalls nicht zeigenswert an. Passiert mir sowas, überlege ich mir sofort, wo mein Fehler lag oder liegt. Ist für mich ein wertvoller Hinweis.

Ich KANN ein Bild erklären bzw. die Geschichte dazu erzählen. Wenn aber das Bild erklärt werden MUSS, dann siehe oben

Anders bei Dokumentationen beispielsweise.
 
ernst.w
ernst.w kommentierte
P
paterpen kommentierte
Ich finde die Gedanken und überlegungen welche zu einem Bild führen, immer wichtig zumal es im vorliegenden Fall nicht eine Erklärung zum Inhalt ist als vielmehr das Empfinden des Fotografen wiedergibt. Ich Persönlich verstehe solche Texte als Denkanstoss und bin immer Dankbar dafür.
 
svantevit
svantevit kommentierte
Ich verstehe die entstandene Diskussion.
Sofern diese jedoch mein Beispiel betrifft, nicht ganz.
Meine Bildbeschreibung bezieht sich auf die Bildgestaltung. Etwas begrenzt sehen, zu entdecken und "einzurichten".
Elemente und Lichtführung die für mich wichtig waren um sie abzubilden.
Eine Aussage oder Botschaft hat es nicht, welche ein Betrachter selbst entdecken oder interpretieren soll oder kann.
Verdeutlichung meiner Sichtweise. Das ist alles.
 
2 Kommentare
milupamann
milupamann kommentierte
Lichtsetzung und Lichtart sind bei vielen meiner Bildgestaltungen wichtig.Das Morgenlicht übt bei mir dabei den größten Reiz aus . Kamera und Optik sind dabei nicht von zentraler Bedeutung .Es wird benutzt was da ist . Immer wieder fordert mich dabei das Gegenlicht heraus . Meine Technik ist dabei überschaubar, Liveview an meinen Dslrs ,etwas Histogramm Einblendung und wenn nötig eine Belichtungsreihe für einen HDR Stack. Das Wichtigste ,der Wille früh aufzustehen muss da sein . :D
 
Christian B.
Christian B. kommentierte
Sehr schönes Licht. Im ersten Bild vielleicht geringfügig knapper beschneiden, dass der helle Himmelsteil oben rechts verschwindet?
 

Das Spiel des Lichtes kann man vielleicht im Wald am besten erkennen. Jetzt im Sommer hat man unendlich viele kleine Lichtspots, die sich in sekundenschnelle verschieben. Kommen dann im Herbst noch Frühnebel und Dunst hinzu kann man manchmal sogar die Sonnenstrahlen
sichtbar machen.


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Ein Tag im Juli zur Mittagszeit. Gerade dann kann man, im schnellen Wechsel zwischen Sonne und Wolken,
immer kleine Lichtinseln im Wald finden. Man muss dann nur schnell reagieren. Oder, wie in diesem Fall,
das Model an einer aussichtsreichen Stelle positionieren und abwarten.


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Maren


 
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Ein ganz einfaches Motiv, es ist bei tiefstehender Sonne entstanden ....

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oder als Gegenstück Morgenstund hat Gold im Mund. Ein Rezept gibt es nicht man muss es sehen. Ich belichte bei diesen Motiven bis -2 Blenden damit die hellen Stellen noch Zeichnung haben.

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4 Kommentare
HaDiDi
HaDiDi kommentierte
Das erste Bild ist ja fast ein Fan Ho.....
 
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1bildermacher1 kommentierte

das ist ein sehr gutes Beispiel wie man Licht einsetzen kann. Danke für den Namen.
Gruss Wolfgang
 
waxman
waxman kommentierte
Beide Bilder sind toll, aber Nr. 1 hat schon was künstlerisch-professionelles.
 
P
paterpen kommentierte
Das ersteBild einfach nur GrossARTIG
 
Im Gegensatz dazu: Mittagshitze, > 30 Grad ( war am 17.06., da war noch Sommer). Die Sonne war auf dem Höchststand. Genug Licht für das Tokina 8/500 Spiegeltele. Die Kornblumen und das Ochsenauge vor dem Getreidefeld - so kann der Sommer sein !
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M
matthiasgt kommentierte
Schönes Beispiel dafür dass Mittagslicht im Sommer auch geeignet sein kann.
 
Vorhandenes Licht mit zusätzlicher Lichquelle ergänzen um die Strukturen der Lamellen des Pilzes im Schatten bzw. unterbelichteten Bereich
herauszubilden. Zusätzlich Gradation angepaßt und in SW umgewandelt.
Farben spielen weniger die Rolle. Nur Formen, Kontraste, Licht.


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