Leica-Dummy?

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G

Gelöschtes Mitglied 124904

Guest
Auf Ebay tummeln sich diverse Angebote mit etwa solchem Titel:

LEICA POS-Sample NOCTILUX-M "Edition 0.95 - DUPONT" \ \ FACTICE \ \ RARE OBJET!!

Ein Objektiv-Dummy? Die Preise sind gesalzen. Was ist das?
 
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Ein Hoch auf den Verkäufer, der diese Blechbüchse für ca 1000 EUR verkaufen kann. Gierige Käufer gibt es immer wieder die gerne 10 000 EUR sparen wollen.
Was heißt, dass das Ding nicht mal funktioniert? Der Anbieter hat eine 100 %-Bewertung. Wie geht das?
 
2 Kommentare
olynik
olynik kommentierte
Genau lesen hilft. Der Verkäufer schreibt, daß es sich um eine nicht funktionierende Linse handelt, mit 4 Rufzeichen !!!!. Insoweit ist dem Verkäufer bei der Produktbeschreibung kaum ein Vorwurf zu machen. Auch hilft zu wissen, was ein 'Dummy' ist.
 
kommentierte
Keine Sorge, ich weiß, was ein Dummy ist. Mich wundert nur, dass jemand so eine Masche versucht.
 
Das waren Schaufensterdummies, welche Ernst Leitz Wetzlar, heute Leica AG, von seinen hochwertigen Produkten gebaut hat. Dass diese heute teurer gehandelt werden als die echten Kameras und Objektive ist tatsächlich so. Es scheinen von diesen Attrappen nicht viele überlebt zu haben, weil sie ja damals keinen so hohen Wert hatten. Was ja auch der Sinn einer Attrappe ist.
 
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Und wie stellt man sicher, dass es keine China-Nachbauten sind?

Das aus dem Link ist doch nichtmal als Dummy ernst zu nehmen, da die Beschriftung unvollständig ist.

Grüße - Bernhard
 
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T
Tom.S kommentierte
Nur so interessehalber: Hatten die originale Dummies eine vollständige Beschriftung?
 
Kann passieren. Ich besitze einen China-Nachbau des AF-S Nikkor 24-70mm f/2.8, welchen ich neu für einen Euro ersteigert habe. Versandkosten gab es keine, denn der Verkäufer war in der Nachbarschaft. Er hat das Ding als "Objektivattrappe" verkauft. Was er nicht wusste, war dass das ein offizielles Nikon Produkt, der sogenannte "Nikon Tumbler" war. Also ein Trinkbecher in Objektivform. Natürlich absurd teuer, fast 50 Euro, wenn ich mich recht erinnere. Um das raus zu finden, hätte er nur den Deckel abschrauben müssen.
Was will uns das sagen? Sollte jemand das Pseudo-Noctilux ersteigern (viel Glück!), dann soll er/sie einmal versuchen, ob man es irgendwie aufschrauben kann. Vielleicht ist ein Salzstreuer oder ein Spender für Zahnseide drin.
 
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Insoweit ist dem Verkäufer bei der Produktbeschreibung kaum ein Vorwurf zu machen.
Ja und nein. Nein, weil er offenbar auf Kunden aus ist, die sein Angebot nicht verstehen. Mir hat vorige Woche ein Ungar eine Ebay-Auktion nur für Selbstabholer versaut, weil er kein Französisch versteht (Angebot war auf ebay.fr). Der Preis des Dummys legt für solche Kunden nahe, dass es sich um ein seriöses Angebot handeln könnte (ein ehrlich angebotenes Dummy kostete den Bruchteil). Zumal für solche, die kein Englisch können. Diese Art von Kundenfang (um hinterher sagen zu können: Aber das habe ich doch geschrieben!) ist wenigstens unseriös, für mich eine besondere Form des Betrugs mit legalen Mitteln. Das bleibt, auch wenn es Leute gibt, deren Gier stärker ist als ihr Verstand. Nicht mal die darf man betrügen.
 
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HaDiDi
HaDiDi kommentierte
Es ist Betrug, wenn es justiziabel ist, very simple. Hier ist nichts justiziabel.

Wenn jemand die volle Geschäftsfähigkeit hat, dann darf er auch bei ebay kaufen, selbst wenn er das Angebot sprachlich nicht vollkommen versteht. So ist das nun mal mit Freiheitsrechten, man hat dann auch die Freiheit Fehler zu machen.
 
T
Tom.S kommentierte
(ein ehrlich angebotenes Dummy kostete den Bruchteil)

Wo denn? Die Noctilux Dummies werden auf auf div. Plattformen für +/-2000$ angeboten. Das sind echte Sammlerstücke eben weil sie niemals Handelsware waren. Vielleicht solltest du deine Unterstellungen einfach noch mal überdenken.
 
pixelschubser2006
pixelschubser2006 kommentierte
Da muss ich mich meinen Vorrednern anschließen. Wer auf für sich fremdsprachigen Ebay-Seiten unterwegs ist, und dann aufgrund mangelnder Sprachkenntnisse einen Fehlkauf landet, hat einfach Pech gehabt. Das ist jedenfalls nicht mit den Ebay-Betrügereien von damals vergleichbar, wo als offene Auktion "Handy XYZ / Originalverpackung" angeboten wurde und nach einer Raufasertapete voll Text und Bildern ganz klein drunter stand "Ihr bietet nur auf den Karton, Handy nicht enthalten". DAS ist Betrug, weil das Angebot bewußt darauf ausgelegt ist, falsche Tatsachen zu suggerieren. Wenn sogar "Dummy" drinsteht, ist das doch deutlich, oder?
 
Das sind echte Sammlerstücke eben weil sie niemals Handelsware waren.
Das ist echtes MARKETING.

Leider geht das nicht mit einer D700 oder ?
leemachen und als Dummy ... ach das währe schön
 
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T
Tom.S kommentierte
Ein noch original verpacktes Super-Mario-Spiel aus 1986 wurde letzte Woche für 560.000€ versteigert. Nikon Coolscans werden als Gebrauchtware inzwischen zum mehrfachen Neu-Preis verkauft. Für Sammler reicht es wenn ein Teil einfach nur eine Seltenheit ist.
Ob das was mit Marketing zu tun hat, weiß ich nicht weil mir auch nicht klar ist, wer das überhaupt betreiben sollte.
 
D
Dunkelziffer kommentierte

nun ich denke eine Tokina Objektiv aus der Zeit, würde nicht so einen Preis aufgerufen
 
T
Tom.S kommentierte
Für 99,99999% von dem Zeug, dass zu irgendeinem Zeitpunkt verkauft wurde, interessiert sich später praktisch niemand mehr. Ganz weniges wird eben zum Kult. Die Ursachen sind vielfältig aber Marketing des Herstellers steht da fast nie dahinter weil das unkalkulierbar ist.
 
Auf die Idee, soviel Geld für einen Dummy hinzulegen, käme ich nicht. Aber deshalb ist das Angebot nicht unseriös. Es besteht durchaus ein Sammlermarkt für solche Devotionalien. Ob der Ausrufpreis realistisch ist - keine Ahnung! Manche Dinge versteht man eh nicht. Auf Ebay gab oder gibt es einen Shop ( den ich gerade nicht finde ) der ne Menge Leica und Nikon Raritäten hatte, die vermutlich auch ihre fünfstelligen Preise wert sein dürften. Aber auch tonnenweise Fotokram, der eigentlich niemanden interessiert, zu Phantasiepreisen. Keine Ahnung, wie das Geschäftsmodell funktionierte.
 
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Nur so als kleine Ablenkung während des Lockdowns:
Wer glaubt, dass Internethypes und irrationale Preisgestaltung ein Privileg der Leica-Investoren-Community ist, kann ja einmal nach "Tomioka" googeln. Objektive wie das Chinon 55mm f/1.2 (M42) kosten etwa des Dreifache eines vergleichbaren Nikon Objektives. Im Schlepptau dieses Hypes werden irgendwelche anderen 50 Jahre alten M42 Objektive mit dem Kult in Verbindung gebracht, auf welchen sich keinerlei Hinweise auf die Legende finden.
 
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pixelschubser2006
pixelschubser2006 kommentierte
Das ist das gleiche Phänomen wie bei dem von mir beschriebenen Händler. Ich weiß ja nicht genau, was genau das von Dir als Beispiel genannte Objektiv besonderes leisten soll, aber was dolles kann es nicht sein. Sehr kurios. Vielleicht die lichtstärkste Linse die es für M42 je gab. In Anbetracht der Tatsache, dass es nicht besonders viel wirklich spannende M42-Kameras gab, auch kein schlüssiges Argument. Vielleicht ne Pentax, aber da gibt es genug stilechte Linsen zu. Und bei Praktika würde ich auch zu Carl Zeiss Jena greifen. Wozu das alles? Ich verfolge eine Instagram-Seite von japanischen Analog-Freaks und Sammlern. Eine Chinon oder Carena oder Cosina ist da aber noch nie aufgetaucht. Eher ne F3 Lapita.
 
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Leica-Dummies werden durchaus seriös gehandelt,
etwa bei Christies, allerdings waren das dort Bodys
zu relativ überschaubaren Zuschlägen … < 500 GBP.

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Kommentar
Ich weiß ja nicht genau, was genau das von Dir als Beispiel genannte Objektiv besonderes leisten soll
Tomioka war ein Auftragsfertiger, der ab den 50er Jahren für Yashica arbeitete und später in den Konzern eingegliedert wurde. Auf Olypedia gibt es die bekannten Fakten dazu. Beim Kameradoktor findet sich ein alter und ziemlich polemischer Artikel über dessen Glaubenskrieg mit den Tomioka Jüngern. Der Typ ist in meinen Augen nicht ganz zimmerrein, womit er aber recht hat, ist dass um das "legendäre Bouquet" der Tomioka Objektive ein ziemlicher Hype gemacht wird und dass diese zu Gebrauchtpreisen angeboten werden, welche den Zeitwert einer vergleichbaren Linse um ein Vielfaches übertreffen.
Das strahlt insoferne aus, als nicht nur das Tomioka 55mm f/1.2, welches in mehreren Varianten und unter verschiedenen Namen gefertigt wurde, religiöse Verehrung genießt, sondern dass auch andere Objektive dieses Herstellers von der Legende profitieren. Wobei der Glaube hier tatsächlich Berge versetzt. Es gibt keine Maßeinheit, mit welcher man die Qualität der Schärfe-/Unschärfecharakteristik bewerten kann und damit ist es jedem selbst überlassen, ob ihm eine lichtstarke M42 Linse einen Tausender wert ist.
Kurios wird es allerdings - womit wir wieder beim Thema wären - wenn irgendwelche 19 Euro Linsen wegen einer angeblichen und unbewiesenen Beziehung zu Tomioka plötzlich ein paar Hunderter kosten sollen.
Wobei das wiederum ein typisches Ebay Phänomen ist. Man denke an die "Professionellen 2400mm f/8 Supertele", welche sich bei näherer Betrachtung als ein Beroflex 500mm f/8 (Beispielbilder im Mondfoto Thread) mit 3x T2 Konverter und T2 EOS Adapter entpuppen. Die "Brennweite" ist damit 500mm x 3 x 1.6 für den Cropfaktor einer Canon APS-C Kamera. Die Lichtstärke bleibt genialerweise trotz Konverter erhalten.
 
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pixelschubser2006
pixelschubser2006 kommentierte
Mich würde mal interessieren, ob bei den diversen Beroflex-Nachbauten das Original besser ist, oder die aktuelle Variante. Ich habe mit dem alten 8/500 durchwachsene Erfahrungen gemacht, nachdem ich für eine Hand voll Euros zum Spaß mal eines ergatterte. Als junger Fotoanfänger Ende der 80er, wo es dieses Wundertüten-Hype gab, wollte ich immer so ein Teil haben, nun hatte ich es und war an der D500 enttäuscht. D.h. enttäuscht nicht, ich hatte eh nie vor damit ernsthaft zu fotografieren. Sagen wir desillusioniert. Die Bildqualiät war eine Katastrophe, und Fokussieren weder ausreichend schnell noch präzise möglich. Aber: An der Z6 habe ich das Ding nochmal probiert und war von den Ergebnissen ganz angetan. Hatte hier im Forum auch Beispielbilder dazu eingestellt. Nun weiß ich nicht, ob es am Vollformat lag, oder an der präziseren Fokussierung, die eine Systemkamera ermöglicht. Ich habe so den Eindruck, dass für alte Linsen, die in der Mitte stark sind, DX ein Segen ist, während andere, die eine insgesamt mäßige, aber ausgeglichene Leistung haben, mit Vollformat besser klarkommen. Ich musste vor 15 Jahren als Ersatz mein Soligor 19-35mm an der D80 benutzen. Das war eine Katastrophe... wirklich an der Grenze des Unbrauchbaren. Wobei bei so einer Optik bekanntlich noch ganz andere Faktoren an der Digitalkamera eine Rolle spielen, während Tele eigentlich unproblematisch sind. Dennoch wundert es mich, dass die alten 500er noch verkauft. Was wollen die Leute damit?

Aber es gibt immer mal wieder merkwürdige Hypes. Vor 15, 20 Jahren gab es zwei Olympus Superzoom-Bridge-Digis, die auch lange mit extremen Werbeversprechungen von windigen Typen auf Ebay verkloppt wurden. Komischerweise nur zwei Modelle. Eines hatte ich selbst, die E100 RS. Meine erste Digitalkamera. Die war trotz ihre damals schon mageren 1,5 Megapixel so gut, dass sich auf meine Empfehlung 4 oder 5 Kollegen in der Region diese Kamera als Auslaufmodell auch gekauft und teilweise sehr lange benutzt haben. Die Dinger waren also auch ohne blumige Versprechungen überzeugend. Dennoch wurden sie (vor allem ein Schwestermodell) auf eine extrem schwurbelige Weise mit kilometerlangen Lobeshymnen verkauft. Und das über Jahre. Mir ist schleierhaft, wie dieses Geschäftsmodell funktionierte. Klar, wenn man einen Überseecontainer von den Dingern günstig aufkauft und die Ware dann deutlich über Marktwert abverkauft, kann man sich dafür auch Zeit lassen. Die man bei Hightech-Geräten aber nicht hat, wegen technischem Fortschritt. Egal.
Weniger ein Ebay-Phänomen sondern auf allen möglichen Vertriebswegen angeboten wurden die dubiosen Plastikkameras "mit Alles und Scharf" im Alukoffer samt Stativ... und filmreifen Namen wie Canikon oder Niconian oder so. Spiegelreflex-Attrappen. Aber dieser Geschäftszweig hat sich irgendwann im Sande verlaufen.
 
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Ich habe im Mondbilder Thread darüber referiert. Das Ding war Mitte der 80er ein "für den geringen Aufwand gar nicht so schlecht" Objektiv. Nicht jeder konnte sich ein Profiobjektiv mit 500mm leisten und die Spiegelobjektive dieser Brennweite waren großteils auch nicht so der Brüller. Heute kann man sagen, dass die Dias von dem Ding aus mehreren Metern Abstand auf einer 125 cm breiten Leinwand ganz ok aussahen, aber dass solche Objektive - und die Liste ist deutlich länger - an modernen Kameras nichts verloren haben.

P.S.: Diese Objektivklasse - es gab in ähnlicher Bauweise 300mm f/5.6, 400mm f/6.3 und 500mm f/8 - habe ich unter den nie wieder gehörten Namen "Aizer" kennen gelernt. Ein Vorteil war der T2-Adapter Anschluss. Damit kann so ein Objektiv praktisch auf jeder jemals gebauten SLR oder ML mit Wechselobjektiven - bis heute - verwendet werden. Beroflex war ein Vertriebsname wie dutzende andere. Wer diese Objektive hergestellt hat, hat man nie zuverlässig erfahren. Später ist die Produktion nach Korea abgewandert. Unter Samyang / Walimex gab es ein 500mm f/8 bis in die 2000er Jahre. Die kuriosen 500-1000 mm und 650-1300 mm Ebay Zooms sind im Prinzip Abwandlungen dieses Konzepts.
 
Zuletzt bearbeitet:
Mich würde mal interessieren, ob bei den diversen Beroflex-Nachbauten das Original besser ist, oder die aktuelle Variante. Ich habe mit dem alten 8/500 durchwachsene Erfahrungen gemacht, nachdem ich für eine Hand voll Euros zum Spaß mal eines ergatterte.
So eines hatte ich auch mal. Es ist ein sehr guter Briefbeschwerer ;).
 
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pixelschubser2006
pixelschubser2006 kommentierte
Mit Zwischenringen ggf. auch als Baseballschläger zu gebrauchen ;-)
 
F
Fotograf58 kommentierte
Ebenso ein Rätzel ist mit die Epson R-D1 xG mit 6.1 MP. die wird in der Buch für 1.100 bis 2.999 Euro angeboten.

Das ist doch digitale Steinzeit

Bei Glas mag man noch drüber reden,

dafür bekommt man eine Nikon Z6....... ok oder eine Sony A6600 ( bei 1.100 Euro)
 
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Die Alternative der Wahl wäre eine gepflegte Leica M8. Da bekommt man in der gleichen Preisklasse eine echte Leica und keine umgebaute Voigtländer Bessa, welche ihrerseits wiederum eine spiegelkastrierte Cosina SLR ist. Der Cropfaktor der M8 ist 1.3 anstelle von 1.5 bei der Epson. Plus möglicherweise weitere Vorteile, zu denen ich mangels Erfahrung mit Leica (ich kenne nur die Voigtländer) nichts beitragen kann.
Und die Leute, welche diese Kamera kaufen, wollen keine Sony oder Nikon mit Adapter. Die halten die Epson für einer Leica gleichwertig, nur weil die gleichen Objektive darauf passen.
 
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