Frage Langzeitbelichtung

Thread Status
Hello, There was no answer in this thread for more than 30 days.
It can take a long time to get an up-to-date response or contact with relevant users.

athabaX

Sehr aktives NF Mitglied
Registriert
Ich habe heute nacht mal wieder ein bisschen gespielt. Das Ergebnis mag mich aber nicht ganz überzeugen. Mir sind hier zu wenig Spuren zu sehen.

- Beim Testbild wurde bei f/8 1 Minute jeweils belichtet; beim Endbild bei f/16 knapp über 5 Minuten. Die Testbilder sind ausgangs allesamt heller (mir eigentlich schon zu hell, aber halt mit mehr Spuren), sprich theoretisch hätte ich wohl beim Endbild eher um die 6,5 Minuten belichten und nachträglich abdunkeln sollen. Allerdings habe ich auch 2 Aufnahmen mit längerer Belichtung - hier sind aber auch nicht mehr Spuren zu erkennen, das Bild aber schon viel zu hell. Schluckt mir die geschlossenere Blende per sé schon schwächere Sterne so, dass sie gar nicht mehr abgebildet werden können?
- Ergo wäre f/11 besser gewesen und etwas um die 2,5 Minuten? (Die genaue Zeit ist hier ja erst mal belanglos)
- Mond war am Himmel - der stört evtl zusätzlich bzw grundsätzlich schwache Sterne? Andererseits wäre sonst wohl keine so helle Ausleuchtung des Vordergrunds zustande gekommen. Wobei mir die Anzahl auf dem Testbild durchaus ausreichen würde, aber die (wie nennt sich das?) "Sternbildung um die Lichtquellen" will mir bei f/8 nicht recht gefallen

Was habe ich sonst noch falsch gemacht, was mir selbst nicht auffällt?
Andere/weitere/bessere Vorschläge oder Bestätigung zu meinen oben aufgeführten Thesen? Lasst mal hören :hehe:

Ich meine mal von Effektfiltern gelesen zu haben, die diese "Sternbildung um die Lichtquellen" schon bei offenerer Blende provozieren; hätte mir so etwas hier überhaupt weiter geholfen? Was macht so ein Teil mit meinen Sternen? Geschweige denn, dass mir das Geld doch etwas zu schade wäre für einen so begrenzten Einsatzzweck.

Endbild
picture.php

f/16, ISO 200, ~5:15 Min pro Bild
 
Anzeigen
Testbild
picture.php

f/8, ISO 200, ~1 Min pro Bild
Stativ hat wohl einen Freudentanz aufgeführt und zwischen den Aufnahmen wurde teilweise zu lange gewartet. Ist aber für die Fragestellung belanglos
 
Kommentar
Hallo athaba,

War am Tag der Aufnahme der Mond anwesend ?

Da auch der Mond für solche Aufnahmen zu hell ist und die meisten Sterne
mit seiner Leuchtkraft verschluckt . Sollte die Nacht klar und dunkel sein.
 
Kommentar
Blende 8 ist zu stark abgeblendet für Sternenspuren. Ich erziele beste Ergebnisse bei f/2.8 bei 30 sec Belichtungszeit. Blende 4 geht auch gerade noch, schluckt aber schon schwache Sterne. Das wäre, auf 1 Minute Belichtungszeit gerechnet, also Blende 4 oder maximal 5.6.
Außerdem überstrahlt Dein heller Vordergrund durch die vielen Lichter die Sterne. Viele Spuren gibts nur bei stärkerer Dunkelheit. Ich denke auch, daß der Mond Licht beigetragen hat?
Es hilft auch manchmal, im Nachhinein den Mikrokontrast auf dem Himmel zu erhöhen. Damit kann man mehr Sternspuren, auch von den schwächeren Sternen, herausarbeiten.
 
Kommentar
Übrigens, wenn der Vordergrund zu hell ist, hilft auch ein Neutralgrau-Verlaufsfilter. Dann muß man ihn umgedreht einsetzen, also nicht den Himmel, sondern den Vordergrund damit abdunkeln.
Im übrigen finde ich Dein Foto trotzdem sehr gut.
 
Kommentar
Vielen Dank für die Antworten
Doch eine so offene Blende; sauber :hehe:

Dass der Mond stört, hatte ich mir schon fast gedacht. War heute Nacht bei noch fast vollem Mond.
Wenn noch die Hälfte der Sternspuren vom Testbild übrig geblieben wären, wäre ich schon zufrieden gewesen (man ist ja noch nicht so anspruchsvoll). Die kurze Belichtungszeit hätte mich schlussendlich nicht mal mehr gestört, da ich ohnehin bequem vom Sofa aus vorm Fernseher ausgelöst habe, während die Kamera draußen zittern durfte :D

An Grauverlaufsfilter hatte ich auch schon gedacht. Hm, für den hätte ich inzwischen wenigstens schon mal mehrere Einsatzzwecke.

Ich hätte die f/16 nochmal am Rechner testen sollen, dann wäre mir gleich aufgefallen, dass zu wenig Spuren zu sehen sind und ich mir mit Vordergrundmanipulation behelfen muss :D
 
Kommentar
Die kurze Belichtungszeit hätte mich schlussendlich nicht mal mehr gestört, da ich ohnehin bequem vom Sofa aus vorm Fernseher ausgelöst habe, während die Kamera draußen zittern durfte :D

Warum läßt Du das Auslösen nicht die Kamera selber machen? Brauchst doch nur im M Modus Blende, Zeit und ISO vorgeben (das habe ich noch vergessen: ISO habe ich bei Blende 4 und 30 s Belichtungszeit auf 800), die Kamera auf Dauerfeuer stellen und mit dem arretierbaren Kabelauslöser auslösen.
Ich stelle die Kamera dann immer irgendwo versteckt auf, laß die ihre Arbeit machen und gehe derweil ein Bier trinken. :D

Dann gibts danach viele Spuren:

5431398743_5c698cd66c_b.jpg
 
Kommentar
Moin,
finde es für die genutze Aufnahmetechnik ok.

Es gibt jedoch noch eine andere Möglichkeit die ich her für angebracht halte.

Das Testbild, finde ich bis auf die Verwacklung ok ich hätte jedoch mit ISO400 und 30sec. gearbeitet.

Dann über 1 std oder länger Dauerfeuer (kabelfernauslöser) geben ohne Rauschreduzierung.
Für runde Sternkreise auf den Polarstern ausrichten, ansonsten hast du zwar Spuren aber keine Kreise.
Angesprochen wurde es schon, besser im Winter bei Neumond, dann sind mehr Sterne zu erkennen.
ND-Grad_filter hätte ich bei dem Bild ebenfalls genutzt ich denke aus dem Bauch raus ND4 (Verlauf) wäre passend.

So mit deinem Bilderberg sitzt du dann vorm Rechner, jetzt hilft dir ein Programm "Startrails" heißt es.
Darin kannst du alle Bilder verrechnen lassen und es errechnet dir auch die Strichspuren, ebenfalls kannst du ein "Vordergrundbild" also in deinem Fall die Stadt verrechnen lassen.

Probier es aus wenn es Probleme gibt schreib mir ne PN.

Achso Stativ beschweren, Kabelfernauslöser zum verriegeln oder programmieren, Thermoskanne mit warmen Getränk, Schlafsack, Stuhl ISOmatte zu füße draufstellen, wenn es kalt ist helfen ungemein ;)
Okular abdecken und MF ist klar oder?;)
 
Kommentar
Also das Endbild wurde gesamt etwa über 1,5 Stunden erstellt und natürlich auch in Startrails zusammen gerechnet.

Grauverlaufsfilter steht auf einer der Listen :up:
Gut, also schenke ich mir diesen Effektfilter für meine Straßenlaternenlichtsterne und mach den VG (zumidest bei solchen Mondlichtverhältnissen und diesem Motiv bietet es sich ja geradezu an) von Hand. Das Motiv wird mir sicher mal wieder vor die Füße laufen, ist ja schließlich vom Balkon runter geknipst ;)

Rauschreduzierung war noch nie an :D

Achso Stativ beschweren, Kabelfernauslöser zum verriegeln oder programmieren, Thermoskanne mit warmen Getränk, Schlafsack, Stuhl ISOmatte zu füße draufstellen, wenn es kalt ist helfen ungemein ;)
Okular abdecken und MF ist klar oder?;)
Sowieso ;) Aber der Tipp mit der Isomatte ist top; da könnte man auch selbst drauf kommen :up:


Fragen, die noch offen wären:
Warum denn mit der ISO rauf? Ich versuche ja immer, die möglichst niedrig zu halten und gerade nachts, wenn die Cam eh auf dem Stativ steht? :nixweiss:

Hm, ich glaube, sonst ist schon alles geklärt :up:
Jetzt hilft wohl nur noch eins: weiter probieren :D Danke euch!
 
Kommentar
alles wichtige wurde ja schon gesagt, auch ich möchte es nochmal schreiben: f8 ist viel zu weit geschlossen, ich würde max. 1 blende abblenden (zugunsten der bildqualität). die iso kannst du ruhig etwas erhöhen, bei satt belichteten bildern nachträglich etwas abdunkeln und ggf. entrauschen, das tut dem bild nicht weh.
im obigen bild sieht man ja, dass bei f8 deutlich mehr sterne zu sehen sind. du hättest f4 verwenden können und entsprechend mehr bilder produziert, das geht ohne programmierbaren fernauslöser aber kaum. es sei denn, du erreichst genau 30sec, dann kannst du auch den kamerauslöser festklemmen.
in deinem beispiel hättest du ein bild mit f8, iso 100 und langer zeit für den vordergrund verwenden können, dazu f2.8-4 und iso 400-800 für den himmel. denn kann man getrost entrauschen, die dicken sternspuren bleiben glatt stehen.
 
Kommentar
Okular abdecken und MF ist klar oder?;)

dem möchte ich klugscheißend widersprechen:D
okular abdecken macht eigentlich nur sinn, wenn der kamerainterne bel.messer zur berechnung der belichtungszeit verwendet wird und eine lichtquelle von hinten durch den sucher auf den messer scheint, die wesentlich heller ist als die quelle vor der linse.
während der aufnahme ist der spiegel eh hochgeklappt, dann müsstest du schon mit einem scheinwerfer ins okular leuchten, ein bisschen licht kommt tatsächlich immer am spiegel vorbei. aber das ist - in der regel - zu vernachlässigen.
 
Kommentar
Top :up:

Dann werde ich die ISO wohl trotz Stativ mal nach oben schrauben. Das ist ja wie beim driften - immer schön gegen den Menschenverstand :hehe: :fahne:

Von ISO100 träume ich - leider. Die hätten sie wirklich noch in die D90 adaptieren können.
 
Kommentar
dem möchte ich klugscheißend widersprechen:D
okular abdecken macht eigentlich nur sinn, wenn der kamerainterne bel.messer zur berechnung der belichtungszeit verwendet wird und eine lichtquelle von hinten durch den sucher auf den messer scheint, die wesentlich heller ist als die quelle vor der linse.
während der aufnahme ist der spiegel eh hochgeklappt, dann müsstest du schon mit einem scheinwerfer ins okular leuchten, ein bisschen licht kommt tatsächlich immer am spiegel vorbei. aber das ist - in der regel - zu vernachlässigen.

wieder was gelernt :up:
 
Kommentar
Moin, Ganz einfach: je höher die ISO, desto mehr und schwächere Sterne bekommst Du aufs Bild. Logisch?
Durchaus logisch. Wenn ich mir allerdings anschaue, wie viele "Punkte" ich im Testbild allein schon bei f/8 sichtbar hatte, davon ausgehe, dass ich bei f/2.8-4 fast noch mal so viele dazu kommen und ich dann auch noch die ISO hoch schraube, komme ich ja vor lauter hellen Elementen schier nicht mehr klar. :hehe: Und hier gehe ich immer noch von meinem Beispiel mit fast Vollmond aus, der ja eh schon Sterne schluckt. Bei "absoluter Dunkelheit" ist das sicherlich wieder etwas anderes, wobei dadurch ja zumindest theoretisch automatisch noch mehr Sterne sichtbar sein sollten.

Im Bildbeispiel von Jürgen wären es jetzt für mich schon wieder zu viele Spuren. Zumindest für mein Motiv! Ein Viertel bis die Hälfte würde mir locker reichen.

Das Prinzip der ISO hab ich schon verstanden, so ists nicht ;)

Es hilft alles nichts - mit den noch übrigen Einstellungen spielen, ausprobieren, lernen und für sich selbst das optimale Ergebnis schaffen. Beim nächsten mal fange ich aber früher an, nicht erst um halb 5 oder so.

Was mich im vorhinein schon so richtig verwirrt hatte, war eine Seite zum Thema Sternspur oder Nachthimmel oder etwas in der Art, wo eben geschrieben wurde mit 3x45 Minuten belichtet (und das war schon die kürzer belichtete Version). Das wollte mir (und will immer noch) nicht in den Kopf und ich dachte mir, ich behelfe mir mit einer geschlosseneren Blende, um einigermaßen längere Belichtungszeiten zu bekommen.
Dass die geschlossenere Blende mir weniger Sterne zeigt, egal wie lange ich sie belichte, weiß ich nun. Und das war (neben dem, keine f/16-Auswertung am Rechner zu machen) wohl der größte Fehler, der beim nächsten Mal ganz einfach korrigiert wird :cool:
 
Kommentar
Dass die geschlossenere Blende mir weniger Sterne zeigt, egal wie lange ich sie belichte, weiß ich nun.

richtig:up: blende und iso beeinflussen, vereinfacht gesagt, die zahl der sichtbaren sternspuren. die zeit lediglich die grundhelligkeit des bildes.
im übrigen meide ich völlige dunkelheit für sternbilder, da der vordergrund unweigerlich im dunkeln absäuft - es sei denn, eine stadt o. ä. belichtet die umgebung. halbmond ist am besten, vom mond abgewandt lassen sich aber auch bei vollmond viele sterne fotografieren:

2011.05.15.0029---101.jpg


vorteil dabei: der mond sorgt durch seine bewegung bei langer aufnahmezeit für eine schattenfreie ausleuchtung.
 
Kommentar
-Anzeige-
Zurück
Oben Unten