Kontrasterhöhung à la Oakley

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Wuxi

NF-Platin Mitglied
Platin
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Ich habe eine neue Sportbrille von Oakley mit sogenannten "PRIZM" Gläsern.

Nun sind die Amis (bzw. Italiener) ja super im Marketing, daher nimmt man Aussagen wie "kontrasterhöhend" erst mal mit Vorsicht auf.

Nachdem ich das Ding auf der Nase habe muss ich allerdings sagen: das PRIZM wirkt subjektiv wirklich kontrasterhöhend!:eek:

Das Bild wirkt klarer, Details sind besser zu unterscheiden, Farben kommen stärker und differenzierter (natürlich auch mit Farbstich) heraus.

Dem Fotografen stellen sich daher sehr schnell zwei Fragen:

1) Wie geht das?
2) Kann man so was auch als Foto-Filter bekommen?


http://de.oakley.com/prizm/sun
 
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Die werden mit einem ähnlichen Prinizp arbeiten wie ein Polarisationsfilter. Mit einem solchen kannst du die von dir erwähnten Effekte herausholen.
 
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Schon eine Veränderung der Farbe der Gläser kann den Kontrast erhöhen. Wie z.B. in der S/W Fotografie ein Orange oder Rot Filter.

Bei meiner Oakley sind rote Gläser im Einsatz.

/b!
 
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Hallo Frank,
die nutzen relativ schmalbandige Farbfilter, um vermeintlich für das Auge unwichtige Farbanteile weiter abzusenken.
"Heller machen" kann so ein Filter ja nicht, also bleibt nur gezieltes Abdunkeln, um den Kontrast zu erhöhen.
2) Kann man so was auch als Foto-Filter bekommen?
Als Filter zum Aufschrauben vor das Objektiv? Warum sollte man?
Der Kamerasensor lässt sich nicht wie der menschliche Sehapparat täuschen, man würde durch den Filter also nur Licht verlieren.
Wenn ein derartiger Effekt gewünscht ist, wäre die Nachbearbeitung m.E. der bessere Weg ("Clarity" Regler o.ä.).

MfG Jürgen
 
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Hallo Frank,
das ist bei meiner Sonnenbrille, deren Gläser von ZEISS sind, auch so. Und ich habe festgestellt, dass das an der Polarisierung UND an der Farbe der Gläser, nämlich braun, liegt. Das Ganze wirkt ein wenig wie ein "Red Enhancer", und ich habe diesen Effekt dadurch "nachgebaut", indem ich nun meinen Polfilter von LEE mit einem 81B bzw. einem Coral 0 kombiniere. Es ist noch nicht ganz optimal, aber es ist nah dran. Ich muss das noch mit einem Sepia versuchen.

Aber es geht!
 
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Die werden mit einem ähnlichen Prinizp arbeiten wie ein Polarisationsfilter. Mit einem solchen kannst du die von dir erwähnten Effekte herausholen.

Nein, polarisiert wird nicht.
(Zumindest ist die Wirkung nicht abhängig vom Winkel des Brillenglases.)

Beim Polfilter kann ich mir die Wirkung auch gut erklären, aber das ist nicht der Fall. (Sind auch viel heller als ein Polfilter).
 
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dass das an der Polarisierung UND an der Farbe der Gläser, nämlich braun, liegt. Das Ganze wirkt ein wenig wie ein "Red Enhancer", und ich habe diesen Effekt dadurch "nachgebaut", indem ich nun meinen Polfilter von LEE mit einem 81B bzw. einem Coral 0 kombiniere.
Interessant, Rainer!
Aber ja, Gelb/Orange/Braun/Gold das ist so die Farbe von dem Brillenglas. Also wie bei Dir.

die nutzen relativ schmalbandige Farbfilter, um vermeintlich für das Auge unwichtige Farbanteile weiter abzusenken.
"Heller machen" kann so ein Filter ja nicht, also bleibt nur gezieltes Abdunkeln, um den Kontrast zu erhöhen.
...
Wenn ein derartiger Effekt gewünscht ist, wäre die Nachbearbeitung m.E. der bessere Weg ("Clarity" Regler o.ä.).
Aha! Weglassen um mehr zu erkennen!
Klar, wenn es auch elektronisch geht könnte man sich eine Kurve basteln.
"Oakley PRIZM" als LR-Filter. (Clarity macht ja lediglich eine lokale Kontrasterhöhung, dachte ich zumindest immer. Also USM mit großem Radius. Nicht?)

(Aber wie messe ich das Transmissionsprofil des Glases?)

Aber geht das denn wirklich?
Wenn ich mein Bild elektronisch aufgezeichnet habe habe ich ja nur noch drei Farbkanäle aber kein kontinuierliches Spektrum mehr wie im natürlichen Licht.
 
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Hallo Frank,
es geht auch ohne Photoshop, denn hier im Büro habe ich ja Capture NX2.

Also ich glaube, dass der von Lilien beschriebene Effekt derselbe ist, wie wenn du in einem Bild eine Anpassung der Tonwerte vornimmst. Wenn du das bei einem Bild machst, welches du bei Dunst z.B. vom Stuttgarter Kessel aufgenommen hast, dann verschwindet ja der Dunst, und das Bild wird klarer. Die nicht vorhandenen Frequenzen (Tonwerte) werden ausgeblendet, und das vorhandene Tonwertspektrum auf den kompletten Bereich gestreckt. Und es kann durchaus sein, dass deine Brille ähnlich funktioniert, muss aber nicht!

Wie gesagt, bei meiner Kombination ist noch Luft nach oben und ich muss das noch ein wenig optimieren. Aber die Ergebnisse sind zum Teil schon richtig gut, insbesondere in den Bergen. Die Verschiebung in den Rotbereich ist zum Teil auch in Vergleichsfotos, die ich mit und ohne Filter gemacht habe, deutlich zu sehen. Was aus meiner Sicht schon nicht mehr empfehlenswert ist, ist der Coral 2 Filter von LEE, der ist schon zu stark orange. Allerdings kann es sein, dass die erste Anwendung dieses Filters in Roussillon war, wo sowieso alles mehr oder weniger orange/rot ist ...

Nachtrag:
Ich habe gerade auf der Website von LEE nachgeschaut. Die Filter, auf die ich es eigentlich abgesehen hatte, und die die Farbe meiner Brillengläser haben, als Chocolate, Tobacco und Sepia, gibt es nur als "Graduated". Da muss ich mal bei den anderen Herstellern schauen ...
 
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Ja, interessant ist das irgendwie.

Zwei Leitfragen:
1) Kann man durch das Ausblenden gewisser Frequenzbänder ein Foto machen, dass nachher klarer als zuvor aber nicht unnatürlich aussieht?
2) Geht das nur bei der Aufnahme oder könnte man das jederzeit per EBV nachholen.


(Bemerkung zu 2: Das Bild durch meine Brille würde unnatürlich ausssehen. Das können meine Augen kompensieren, in der EBV müsste man was dafür tun.)

Ein erster Antwortversuch - unwissenschaftlich:
Zu 1) scheint ja zu klappen. Sagt Oakleys Marketing und mein subjektiver Eindruck. Einen Versuch mit Fotoapparat und EBV wäre es wohl wert.
Zu 2) Da bin ich immer nicht sicher, ob das alles hinterher auch nicht geht. Warum? Darum:
a) Eine Brille/Filter hält bestimmte Ferquenzbänder aus dem gesamten Lichtspektrum zurück.
b) Ein Digitalfoto ist die Aufteilung des gesamten Spektrums in drei (schmalere) Frequenzbänder (=Kanäle), und die Erfassung eines Helligkeitswertes je Kanal und pro Pixel.
Eigentlich ist das ja eine grobe Vereinfachung der Information die im Gesamtspektrum steckt.

Rein theoretisch betrachtet bin ich daher nicht sicher, ob hinterher noch jeder Effekt zu erreichen ist. (Aber um die Praxis geht es natürlich.)
 
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Ja, Frank, das mit der Tonwertanpassung hat, so wie ich das sehe, auch seine Grenzen. Denn wenn du das machst, das Bild speicherst und wieder öffnest, dann siehst du im Frequenzspektrum die Lücken als schwarze Balken. Im Übrigen kannst du das mit jedem x-beliebigen Bild ausprobieren. Sobald du die Regler zusammenschiebst, werden die Farben intensiver und der Kontrast erhöht sich.

Aber irgendwann ist, wie schon gesagt, auch Schluss, denn dann bekommst du quasi "mich" ins Bild, also Farbartefakte die dort entstehen, wo die Farbinformation nicht mehr eindeutig rekonstruierbar ist ...
 
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