Komponenten und Merkmale der Bildkritik

Thread Status
Hello, There was no answer in this thread for more than 30 days.
It can take a long time to get an up-to-date response or contact with relevant users.

Klaus Harms

Administrator
Teammitglied
Administrator
Komponenten und Merkmale der Bildkritik

155db49314d03d.jpg


Ich musste selber das passende Forum suchen, in dem ich diese Diskussion starten möchte. Ich habe mich jetzt für das "Textforum" im Bildbereich entschieden.

Das Thema ist "Bildkritik", fair, sachlich, relativ objektiv und nicht zuletzt eine Hilfe für den Fotografen, der sein Bild zur Bewertung/zur Kritik stellt.

Wir haben vor geraumer Zeit mit unseren "Anonymen Bildkritiken" eine Rubrik geschaffen, in der Mitglieder Bilder zur Kritik durch andere Mitglieder einstellen können.

Aufmerksame Betrachter dieser Bildeinstellungen wissen, dass wir die ganze Bandbreite der Möglichkeiten mit den Kommentaren der bewertenden Mitglieder abdecken. Viele sind konstruktiv, einige sind nichtssagend und wenig hilfreich für den Bildeinsteller, auf andere kann und möchte man verzichten.

Letzteres meine ich nicht vorwurfsvoll, denn ich weiss selber und aus eigener Erfahrung, wie schwierig es ist, ein Bild aussagekräftig und mit den geeigneten Attributen und Worten zu kritisieren oder zu bewerten, um das Wort Kritik einmal etwas abzuschwächen.

Kann man das ändern?

Vielleicht ändern durch einen Fragenkatalog, den der Kritiker zur Hilfe nehmen und abarbeiten kann, wie zum Beispiel:

Die Motivwahl ist...

Gelungen
Nicht gelungen
Weiss nicht

Technik-Belichtung: Ist das Bild korrekt belichtet?

Das Bild ist korrekt belichtet
Das Bild ist unterbelichtet
Das Bild ist überbelichtet

Beurteile bitte die Belichtung des Bildes im Hinblick auf die korrekte Belichtung bzw. auf Über- oder Unterbelichtung. Kommentare sind möglich und erwünscht.

*Technik-Schärfe: Ist das Bild scharf?

Das Bild verfügt über ausreichend Schärfe
Das Bild oder wesentliche Teile des Bildes sind unscharf
Bildschärfe ist für die Qualität des Bildes unwesentlich (bitte begründen)


Wenn ein derartiger Katalog als sinnvoll und praktikabel erachtet wird, würden wir gern so etwas realiseren und Euch als Hilfe zur Bildbewertung an die Hand geben.

Ich würde mich freuen, wenn in diesem Fall weitere Frage/Kriterien von Euch genannt würden, die wir in den Fragen- und Bildbewertungskatalog aufnehmen könnten.

Neben der gewissen Objektivierung einer Bildbewertung, sehe ich einen zusätzlichen Vorteil in der Tatsache, dass nicht jede Bewertung neu erfunden werden muss. Und ich muss nicht jedes Mal nach neuen Worten suchen, mit denen ich ein Bild kommentiere. Ok, natürlich wird ein deratiger Fragebogen neben den festgelegten Fragen auch eine Kommentarfunktiuon zur Verfügung stellen.

Ich freue mich auf Eure Meinungen und Euren sachlichen Input und habe ein kleines Bildchen als Inspiration in den Beitrag eingefügt. Natürlich können auch gern andere Vorschläge als dieser in die Diskussion fliessen.

Vielen Dank für Eure Mitwirkung!
 
Anzeigen
Hallo Klaus,

das begutachten eines Bildes kann schnell zu einer heiklen Sache werden. Wie schnell eine Bildbesprechung / Bildkritik persönlich werden kann habe ich bei unzähligen Vereinsveranstaltungen und auch als Juror bei Wettbewerben oder aber hier im Forum feststellen dürfen. Nicht jeder ist in der Lage es ertragen zu können wenn ein, seiner Meinung nach gelungenes Bild, kritisiert oder gar völlig "verrissen" wird (Sachlichkeit vorausgesetzt). Leider erlebt man es immer wieder dass die "guten" Verbesserungsvorschläge oder auch nur eine offene und sachliche Diskussion als ein persönlicher Angriff gegen den Autor aufgefasst werden.

Ich finde Deine Idee gut und wichtig.

Mein Vorschlag wäre noch folgender. Bei einer Bildbesprechung bzw. Bewertung ist es interessant zu wissen mit was für einem Fotograf man es zu tun hat. Ist er Anfänger oder Profi, wie lange fotografiert jemand schon und mit welcher Ausrüstung. Ebenso sollten die Aufnahmedaten dabei sein. Ein Anfänger wird in aller Regel ein anderes Bild von einem Motiv abliefern wie ein Profi. Auch sollte ein Anfänger mit den Ansprüchen der Profis nicht überfordert werden.
 
Kommentar
Ein wichtiger Aspekt bei einer Bildkritik ist auch die Gestaltung.
Klassischer Schnitt oder nicht, symmetrisch oder asymmetrisch.
Helligkeitskontrast, Farbkontrast, Helligkeits- oder Farbkomposition.
Raster, Form, Struktur...

Und so weiter, und so weiter. Ich glaube allerdings nicht, daß sich diese Aspekte in eine Art Schema fassen lassen.

Gruß, Christian
 
Kommentar
Es gibt dieses Modell im Nikon - Cub seit Jahren: die Bildbesprechung in 5 Phasen ...

1. Bildbeschreibung: Inventur im Bild (Teilnehmer)

2. Persönlicher Eindruck, Gestaltung, Technik, Persönliche Wertung (Teilnehmer)

3. Intention des Fotografen, tatsächliche Aufnahmesituation (Fotograf)

4. Positive und negative konstruktive Kritik (Teilnehmer)

5. Feedback zum Feedback: was nehme ich an, was nicht? (Fotograf)

Soviel ich weiss, entstammt diese Struktur aus den Workshops mit Helmut. Und ich habe sie mir so ziemlich - auch schon beim Fotografieren, verinnerlicht. Ich finde sie nach wie vor eine sehr tolle und brauchbare Methode, um ein Bild "genauer unter die Lupe zu nehmen" ...:)
 
Kommentar
Hallo Klaus,
das finde ich sehr gut, weil es den Beurteiler dazu zwingt, ein Bild nach einem gewissen Schema zu beurteilen und damit nach allen Punkten zu beurteilen. Das geht natürlich nur für die technischen Daten.

Schwierig wird es hiermit: Ein Bild transportiert ja immer eine gewisse Stimmung (siehe z.B. die Kinderbilder von Pann in "Die Geschichtenerzählerin").
Diese Stimmung ist aber schlecht in Punkte zu pressen. Sie ist abhängig, welcher Typ von Mensch das Bild beurteilt. Und davon, was der Fotograf versucht, mit seinem Bild auszudrücken.

Ich erinnere mich, in den späten 70ern gab es einen weltweiten Minolta Fotowettbewerb. Den ersten Preis gewann ein Bild, das nirgendwo scharf war! Ich hätte das Bild gleich in den Papierkorb geworfen. So unterschiedlich können die Meinungen sein. Solche diametralen Meinungen lassen sich nie vermeiden.

Gruß
Wrtlbrmft
 
Kommentar
Danke Christian! Ich weiss, dass wir nicht alles in ein Schema fassen können. Und das will ich auch nicht, da Bildbewertung nicht völlig losgelöst vom Auge des jeweiligen Betrachters sein kann.

Aber Aussagen zur Schärfe eines Bildes, zu seinem Kontrast, zur natürlichen Farbwiedergabe, also erst einmal zu den rein technischen Inhalten lassen sich m. E. durchaus in ein Schema passen.

Und so weiter, und so weiter. Ich glaube allerdings nicht, daß sich diese Aspekte in eine Art Schema fassen lassen.

Gruß, Christian
 
Kommentar
WEnn Du nach Kriterien zur Beurteilung eines Bildes suchst, dann finde ich auch, dass Komposition, Kontraste (Farbe oder Schwarzweiss), Bildaussage und Technik mit dazu gehören.

Viele unqualifizierte Kommentare zu Bildern basieren darauf, dass jemand mit einem Bild nichts anfangen kann (also mit dem Thema oder Motiv) und dann seine Vorurteile über dieses Bild kanalisiert.

Vielleicht wäre das auch eine Frage, die man in diesem Zusammenhang stellen kann: Wie stehst Du zu dem Thema? Zum Beispiel können viele mit Gothics, Homosexualität oder Krankheiten nicht umgehen und lassen diese Meinungen in Bildkritiken aus. Mit dem eigentlichen Bild hat das dann wenig zu tun...

VG
Peter
 
Kommentar
Danke Christian! Ich weiss, dass wir nicht alles in ein Schema fassen können. Und das will ich auch nicht, da Bildbewertung nicht völlig losgelöst vom Auge des jeweiligen Betrachters sein kann.

Ja, ich bin mir allerdings nicht sicher, ob sich einzelne der von mir genannen (oder noch nicht genannten) Aspekte nicht doch in einer Art "Schema" abgehandelt werden können. Darin bin ich mir nicht zu hundert Prozent schlüssig.

Ich schreibe "Schema", also in Anführungsstrichen, weil es nicht unbedingt eine klassische Matrix mit Ankreuz-Kästchen oder ähnlich sein muß, sondern es könnte ja eine andere Form haben.

Bloß ich bin schon so müde, daß ich nicht hierüber weiter nachzudenken imstande bin.

Gruß, Christin
 
Kommentar
Ich glaube ja offengestanden nicht, daß ein Fragenkatalog, oder 'Schema', bei der Beurteilung eines Bildes wirklich hilfreich ist.

Eigentlich kann jeder recht schnell entscheiden, ob ihm ein Bild gefällt, oder nicht, so ähnlich wie jeder schnell merkt, ob ihm etwas gut, oder schlecht, schmeckt. Dazu braucht man keinen Fragenkatalog abarbeiten. Den eigenen Eindruck zu begründen und zu formulieren, kann dann schon schwieriger sein. Aber da ist der Fragenkatalog dann auch wenig hilfreich. Und selbst bei den rein technischen Aspekten gibt es nicht immer ein Richtig, oder Falsch. Hat der Maler die richtigen Farben benutzt? Ja - nein - weiß nicht.

Mal abgesehen davon ist die eigene Meinung ja immer subjektiv. Wozu also versuchen sie nach irgendeinem Schema zu objektivieren? Es ist doch gerade die eigene Erfahrung und Sichtweise die mit in die Beurteilung fließen und jemand der seit zwei Wochen fotografiert wird auf andere Dinge achten, als jemand der das seit 20 Jahren tut. Mit einem Fragenkatalog, oder Schema, wird man wahrscheinlich keinem von beiden gerecht.

VG
 
Kommentar
Mein Vorschlag wäre.......jeder, der ein anderes Bild sieht, dem fallen zuerst die persönlich aus seiner Sicht gesehenen "negativen" Sachen auf....;)


...wenn jeder versucht zuerst die Positiven! Seiten eines Bildes zu sehen, dann bekommt er auch einen anderen Zugang zum Bild!.......

...wichtig ist nicht nur das "Falsche" zu sehen, wichtig ist auch zu verstehen, was man schon mal nicht mehr "falsch" gemacht hat!! :fahne:

....Ein Fotograf oder eine Fotografin braucht Vertrauen in das eigene Auge und in die Technik....sowas geht nur über einen deutlichen, aber positiven Stil der Kritik! :)


Grüße,
Jan
 
Kommentar
WEnn Du nach Kriterien zur Beurteilung eines Bildes suchst, dann finde ich auch, dass Komposition, Kontraste (Farbe oder Schwarzweiss), Bildaussage und Technik mit dazu gehören.

Viele unqualifizierte Kommentare zu Bildern basieren darauf, dass jemand mit einem Bild nichts anfangen kann (also mit dem Thema oder Motiv) und dann seine Vorurteile über dieses Bild kanalisiert.

Vielleicht wäre das auch eine Frage, die man in diesem Zusammenhang stellen kann: Wie stehst Du zu dem Thema? Zum Beispiel können viele mit Gothics, Homosexualität oder Krankheiten nicht umgehen und lassen diese Meinungen in Bildkritiken aus. Mit dem eigentlichen Bild hat das dann wenig zu tun...

VG
Peter

Guter Beitrag!.....


Eigener Geschmack und guter Inhalt sind zwei gaaanz verschiedene Schuhe!!

...ich muß kein Fan von einem Motiv sein um eine sachliche Meinung dazu zu geben!....das lernt jeder, der mal in einer Jury im Kreativbereich war....;)

und das geht!.....auch wenn man manchmal denkt "oh man".....das ist ja überhaupt nicht meine Welt!....

Wichtig dabei ist immer das Ganze!......reine Regeln bringen da wenig, da "Regelverstoß" ja durchaus Teil des Ganzen sein kann....
....aber das folgt IMMER auch Regeln!....wenn man sie sieht (erkennt).....

Ein Regelverstoß macht nur Spaß, wenn man zumindest einen Hauch im Raum lässt....den zumindest wenige erkennen....es gibt einen Bezug wie ein Zitat mit anderen Vorzeichen..

Grüße,
Jan
 
Kommentar
@ Jan

Da gebe ich Dir völlig recht. Das Gelungene wird selten erwähnt.

Ich tue mich aber schwer mit der Idee, die Dinge in 'richtig' und 'falsch' zu kategorisieren, oder in einem künstlerischen Bereich von der 'sachlichen' Meinung zu reden. Am Ende geht es doch eher darum, den fotografierenden zu einer eigenen Meinung und eigenen Sicht der Dinge zu verhelfen.

Viele Leute die Bilder posten, sind sich nicht wirklich sicher, ob es nun gut, oder schlecht ist und wollen deshalb die Meinung anderer dazu hören. Irgendwann stellen sie dann fest, daß wenn sie 10 Leute fragen, auch 10 unterschiedliche Antworten und Meinungen dazu bekommen. Wichtiger ist aber, das sie selber ein Gefühl dafür bekommen, was gut und was schlecht ist. Sie müssen selber dazu stehen und es muß ihnen selber gefallen. Dann ist es auch gut. Die eigene subjektive Meinung sollte das wichtigste Kriterium sein und wenn man selber weiß, warum ein Bild gut ist, braucht es auch keine Meinung Dritter. Das die Geschmäcker da auseinandergehen ist klar. Aber es wäre ja auch irgendwie langweilig, wenn wir alle den gleichen Geschmack hätten.


VG
 
Kommentar
Ich glaube ja offengestanden nicht, daß ein Fragenkatalog, oder 'Schema', bei der Beurteilung eines Bildes wirklich hilfreich ist.

Eigentlich kann jeder recht schnell entscheiden, ob ihm ein Bild gefällt, oder nicht, so ähnlich wie jeder schnell merkt, ob ihm etwas gut, oder schlecht, schmeckt. Dazu braucht man keinen Fragenkatalog abarbeiten. Den eigenen Eindruck zu begründen und zu formulieren, kann dann schon schwieriger sein. Aber da ist der Fragenkatalog dann auch wenig hilfreich. Und selbst bei den rein technischen Aspekten gibt es nicht immer ein Richtig, oder Falsch. Hat der Maler die richtigen Farben benutzt? Ja - nein - weiß nicht.

Mal abgesehen davon ist die eigene Meinung ja immer subjektiv. Wozu also versuchen sie nach irgendeinem Schema zu objektivieren? Es ist doch gerade die eigene Erfahrung und Sichtweise die mit in die Beurteilung fließen und jemand der seit zwei Wochen fotografiert wird auf andere Dinge achten, als jemand der das seit 20 Jahren tut. Mit einem Fragenkatalog, oder Schema, wird man wahrscheinlich keinem von beiden gerecht.

VG

Ich hatte es hier ja schon in meinen letzten Beiträgen geschrieben....

...wenn ich ein Bild beurteile, dann muß ich mich auch lösen aus der "eigenen Welt" !

...mir ist das hier natürlich auch schon aufgefallen, wie schwer es vielen fällt, da jeder doch froh ist, Zusammenhänge umsetzen zu können und plötzlich kommt da ein "Bild" das anders ist?!...:nixweiss:......

...kein Grund zur Panik......einwirken lassen und mit dem Schreiben einfach etwas warten!.....das hilft meistens...;)

...wozu schreiben...."Mit dem Bild kann ich nichts anfangen".....:nixweiss:....das hilft keinem!

....jeder hat es doch schon erlebt und so habe ich es ja auch gelernt.....wenn die ersten Anmerkungen kommen, sieht man plötzlich Sachen, die man nicht gesehen hat!....:eek:

...und man bekommt einen "Zugang"....nein, keine Liebe zum Motiv....:D

Grüße,
Jan
 
Kommentar
@ Jan

Da gebe ich Dir völlig recht. Das Gelungene wird selten erwähnt.

Ich tue mich aber schwer mit der Idee, die Dinge in 'richtig' und 'falsch' zu kategorisieren, oder in einem künstlerischen Bereich von der 'sachlichen' Meinung zu reden. Am Ende geht es doch eher darum, den fotografierenden zu einer eigenen Meinung und eigenen Sicht der Dinge zu verhelfen.

Viele Leute die Bilder posten, sind sich nicht wirklich sicher, ob es nun gut, oder schlecht ist und wollen deshalb die Meinung anderer dazu hören. Irgendwann stellen sie dann fest, daß wenn sie 10 Leute fragen, auch 10 unterschiedliche Antworten und Meinungen dazu bekommen. Wichtiger ist aber, das sie selber ein Gefühl dafür bekommen, was gut und was schlecht ist. Sie müssen selber dazu stehen und es muß ihnen selber gefallen. Dann ist es auch gut. Die eigene subjektive Meinung sollte das wichtigste Kriterium sein und wenn man selber weiß, warum ein Bild gut ist, braucht es auch keine Meinung Dritter. Das die Geschmäcker da auseinandergehen ist klar. Aber es wäre ja auch irgendwie langweilig, wenn wir alle den gleichen Geschmack hätten.


VG

Es gibt kein "falsch" solange man auch es persönlich als "richtig" verkaufen kann....:D

...jeder, der sich seiner Bildsprache noch nicht sicher ist, braucht und wünscht sich eine Hilfe!..
..da ist der Ansatz es als "kreative Arbeit" zu werten nur im Dialog zur Kritik zu erkennen und sinnvoll.....

und die kann nur aus klassischen Kompositionen bestehen! (wobei das Feld da ja in der heutigen Zeit so breit ist!.....da wird auch viel "Punk" erlaubt und verstanden!)

...alles was darüber hinaus geht darf keine Entschuldigung sein, es muß mit Selbstbewusstsein auch vertreten werden...
....und dann schaue ich gerne nochmals hin und schaue, ob das Gesagte auch im Bild zu finden ist!


Grüße,
Jan
 
Kommentar
@ Jan

Ja, das mache ich persönlich ohnehin so. Wenn ich nicht ausdrücklich nach meiner Meinung gefragt werde, poste ich auch nicht, wenn ich etwas schlecht finde. Wenn ich was gelungen finde schon eher.

Ich denke nur, es würde mir wenig bringen, wenn ich versuchen würde so zu fotografiern, daß Dir, oder irgend jemand anderem (z.B. einer Jury), meine Fotos gefallen. In erster Linie müssen sie mir gefallen. Und wenn sie dann noch anderen gefallen, umso besser.

Es würde schon viel bringen, wenn jeder seine Meinung begründen würde. Dazu müsste er sich nämlich ein paar Gedanken machen und so gäbe es vielleicht auch weniger unreflektierte Posts.

VG
 
Kommentar
@ Jan

Ja, das mache ich persönlich ohnehin so. Wenn ich nicht ausdrücklich nach meiner Meinung gefragt werde, poste ich auch nicht, wenn ich etwas schlecht finde. Wenn ich was gelungen finde schon eher.

Ich denke nur, es würde mir wenig bringen, wenn ich versuchen würde so zu fotografiern, daß Dir, oder irgend jemand anderem (z.B. einer Jury), meine Fotos gefallen. In erster Linie müssen sie mir gefallen. Und wenn sie dann noch anderen gefallen, umso besser.

Es würde schon viel bringen, wenn jeder seine Meinung begründen würde. Dazu müsste er sich nämlich ein paar Gedanken machen und so gäbe es vielleicht auch weniger unreflektierte Posts.

VG


Du bist schon eine Stufe weiter!.....wir reden hier nicht von (Profi) Fotografen(innen) , die ihren Stil gefunden haben und Bilder zur Diskussion stellen...

.....eine gute Jury ist frei von eigenen Vorlieben!.....keiner soll in eine Ecke der Augen anderer gedrängt werden!.....

Begründung für eine Meinung gehört zum guten Ton!....da bin ich ganz bei dir!

....um den Thread jetzt nicht zu sehr zu beanspruchen, schreibe ich hier nicht weiter, ich habe gesagt, was mir wichtig ist und jetzt höre ich gerne auch zu und werde aber natürlich jede Frage beantworten....



Grüße,
Jan
 
Kommentar
Ich finde die Diskussion sehr spannend. Ein Aspekt finde ich besonders überlegenswert von Dir Jan: nämlich sich zu lösen von der eigenen fotografischen Vorstellung (sinngemäss).

Das Mitglied Powerbauer zum Beispiel fotografiert seit Jahren Motorsport. Ich kann mit Motorsport überhaupt nichts anfangen, aber ich kann sehr wohl mich von seinen Bildern begeistern lassen. Sie sind dynamisch und voller Leben und von der Gestaltung und allen andern Aspekten hervorragend gemacht.

Ich habe mal den Satz gehört, dass ein gutes Bild keine Worte braucht. Es mag sein. Für die eigene Entwicklung, und da schliesse ich mich mit ein, ist es immer gut, wenn man sich über die eigene Intuition bewusst wird. Und für das ist es immer gut, wenn man ein Gegenüber hat ...

Und so verstehe ich die Bildkritik auch: immer und jederzeit....:)
 
Kommentar
Ich finde die Idee gut, eine Art "Anleitung" zur Bildkritik zu erarbeiten.
Aber ich vermute, damit kann man nur eine bestimmte Sorte Foto beurteilen.
Vielleicht die, die ich jetzt mal ganz frech "Anfänger-Bild" nenne.

Als ich stolz meine erste Ente hier im Forum zeigte, kam die nicht besonders gut an. Ich hatte sie von oben herab auf einem Bach fotografiert. Sie schwamm genau in der Mitte und war zudem noch ziemlich unterbelichtet. Aber immerhin einigermaßen scharf.

Das sind nun alles Kritikpunkte, die man objektiv anbringen könnte:
Perspektive, Bildgestaltung, Belichtung, Schärfe.

Mir halfen in dieser Zeit eure Vorschläge sehr gut weiter, zu besseren Ergebnissen zu kommen, indem ich die Möglichkeiten meiner Kamera zu nutzen lernte und auch meinen Blick schulte.

Ziel solcher Bilder ist es erstmal, die gesehene Realität möglichst naturnah abzubilden. Da kann man ganz objektiv sagen: gelungen oder nicht gelungen, weil ..., unabhängig davon, ob mir das Motiv gefällt.


Viel schwieriger wird es aber, wenn "fortgeschrittene" Fotografen Bilder mit mehr künstlerischem Anspruch oder mit bestimmten Bildaussagen gestalten.
Hier muss ich erstmal davon ausgehen, dass das Bild so, wie es ist, gewollt ist: über-/unterbelichtet, mittig oder Goldener Schnitt, schiefer Horizont, Unschärfe, ...

Hier spielt es für mich (weder Profi-Fotograf noch Jury-Mitglied, einfach nur subjektiver Betrachter) durchaus eine große Rolle, ob mich ein Bild anspricht oder ob ich damit einfach gar nichts anfangen kann.
Wenn ich die Bildaussage nicht verstehe, kann ich nicht beurteilen, ob der Fotograf sie mit seinen Mitteln gut umgesetzt hat.

Ein Beispiel, an dem ich immer wieder hängen bleibe und mich wundere (kein konkretes Bild, aber diese Art von Bildern):
Ein Hinterhof mit Häuserfassaden in Beton, Garagen und Mülltonnen.
Ich kann damit rein gar nichts anfangen. Andere finden hier tolle Linienführungen, geometrische Muster, Grautöne, ...
Wie soll ich nun so ein Bild beurteilen, in dem ich einfach kein Motiv finden kann, das für mich keine Aussage hat?

Dagegen gibt es Bereiche, in denen ich ebenfalls nicht selbst unterwegs bin, deren Aussage ich aber verstehe und ein Bild daher vielleicht eher beurteilen kann, z.B. Aktfotografie oder Haustiere, Architektur, ...

Andererseits kann ich verstehen, wenn jemand mit meinen Landschaftsaufnahmen, Blümchen, Vögelchen, etc. nichts anfangen kann, selbst wenn sie im Goldenen Schnitt bei Sonnenuntergang aufgenommen sind, weil für sie da keine Aussage drin steckt. Naja, Blümchen eben ...

Es gibt Bilder, die begeistern mich, obwohl sie nach allen Regeln der Kunst "völlig falsch" sind, und die ich nach einem Beurteilungskatalog total verreißen müsste.
Andere Bilder kämen nach so einem Beurteilungsbogen mit Bestnoten weg, kommen bei mir aber langweilig rüber.

Ich meine, die emotionale Komponente ist einfach zu stark, als dass man sich auf rein technische Daten reduzieren könnte - hier in einem Forum von vorwiegend Laien, nicht bei Profi-Fotowettbewerben.

Vielleicht muss man sich tatsächlich "nur" darauf einigen, dass man freundlich miteinander umgeht und Kritik konstruktiv anbringt und begründet.

"Kann ich nichts mit anfangen" ist für mich durchaus eine Rückmeldung, mit der ich wiederum etwas anfangen kann. Ich habe etwas gesehen und versucht aufzunehmen, was aber offensichtlich in meinem Bild beim Betrachter nicht ankommt.
"Tonne" dagegen ist ohne weitere Erläuterung eine Beleidigung und nicht hilfreich.
"Schön" hilft mir genauso wenig weiter, aber vielleicht kann ich immerhin davon ausgehen, dass etwas, das ich für festhaltenswert erachtete, "schön" fand, beim Betrachter ankommt.


Vielleicht kann man, wenn schon Fragenkatalog, beim Bildeinsteller beginnen, indem der angeben kann, ob er Anfänger oder Fortgeschrittener ist und ob er sein Bild eher nach technischen Kriterien oder nach künstlerischen/emotionalen Kriterien kritisiert haben möchte.

Viele Grüße,
Sylvia
 
Kommentar
Aus meiner Sicht wäre eine Kritik, die sich an einem Kriterienkatalog oder Schema orientiert, ähnlich der der Fotografie mit der Kameravollautomatik.
Oder besser gesagt, wenn ein Fotograf sich exakt an dem Kritikschema orientieren würde, müsste er stets beste Kritiken bekommen.

Fotografie ist so wahnsinnig vielschichtig, individuell und von den unterschiedlichsten Zielsetzungen geprägt. Mir erscheint es unmöglich, das alles in ein Schema zu pressen.

LG
Heiner
 
Kommentar
Weil hier nun mehrfach die Punkte 'etwas sagen oder es sein lassen', bzw. 'Kritik konstruktiv oder als Verriß' erwähnt worden sind: Ich habe versucht, mir anzugewöhnen, zunächst etwas positives zu sagen und dann mit den kritischen Punkten herauszukommen.

Das ist psychologisch geschickter, als zu sagen: "Der Horizont ist gebogen, das Hauptmotiv zu klein und die Schärfeebene ist daneben - aaber die Stimmung und die Farben sind wirklich gut getroffen".

Es ist einfach eine Art von Höflichkeit. Selbst wenn es für meinen Geschmack schon etwas servil ist und ich von Formalitäten der Form halber nichts halte. Aber man muß eben berücksichtigen, daß es nicht nur robuste, sondern auch empfindliche Gemüter gibt

Gruß, Christian (der oft auch Unhöfliche)
 
Kommentar
-Anzeige-
Zurück
Oben Unten