Ausstellung KH.W. Steckelings: Pina Bausch backstage

Thread Status
Hello, There was no answer in this thread for more than 30 days.
It can take a long time to get an up-to-date response or contact with relevant users.

jazzmasterphoto

Erfahrenes Mitglied
Premium
Registriert



Manche Geschichten sind unglaublich. Da besucht der Kulturjournalist
Stefan Koldehoff in Wuppertal den als Sammler und Kenner der Vor-
und Frühgeschichte von Foto und Film renommierten KH. W. Steckelings.
Und entdeckt bei ihm ein rd. 1200 Aufnahmen umfassendes Konvulut
mit größtenteils unveröffentlichen Fotos aus den frühen Jahren von
Pina Bausch in Wuppertal.


picture.php


KH. W. Steckelings, Julia Knapp (Nimbus Verlag) und Stefan Koldehoff


Der Kölner Kunstexperte ist sogar fasziniert von diesem Schatz, den
KH. W. Steckelings 1974 auf Bitten der legendären Tänzerin fertigte
und sorgt umgehend für eine Publikation bei dem Schweizer Verlag
Nimbus – "Pina Bausch backstage".


Eine Auswahl der dort publizierten Fotos ist bis zum 20. November
in der Essener Buchhandlung Proust zu sehen.


 
Anzeigen



Ein Blick in die Ausstellung:


picture.php



Was die Fotos von KH. W. Steckelings auszeichnet und so besonders macht,
das ist die ungestellte und ungeschöne Intimität, mit und in der er Pina Bausch
und ihre Compagnie 1974 in ihrem ersten Jahr in Wuppertal abgelichtet hat.

Nun hatte der 1930 in Berlin-Dahlem geborene Fotograf gleich zwei nicht zu
unterschätzende Vorteile auf seiner Seite. Zum einen entstanden die Bilder
auf Einladung der Tänzerin und Choreographin, die schlichtweg einige gute
PR-Fotos benötigte und ihm deshalb Zugang zu ihren Proben gewährte.
Zum anderen verfügte Steckelings, wie er während der Vernissage erzählte,
Dank einer eigenen Tanzausbildung über einige Erfahrung im Genre, was ihm
gewiß erleichterte, den rechten Moment für den Druck auf den Auslöser seiner
Asahi Pentax zu wählen.


 
Kommentar



picture.php



Ausgesprochen bescheidend und zurückhaltend, beharrte KH.W. Steckelings
im Gespräch freilich sehr darauf, die Wahl seines Filmmaterials habe damals
keine ökonomischen Gründe gehabt, sondern sei bewußt erfolgt: "Wir sehen
doch in Wirklichkeit Grauwerte – Farbe ist immer nur eine Täuschung."

Dabei beherrscht der auch als Filmemacher erfolgreiche Fotograf durchaus
auch den Umgang mit Farbe, wie sich bei einer raschen Recherche zeigte.



 
Kommentar



Blättert man in seinem Buch "Pina Bausch backstage"


picture.php



… dann wird man umgehend konzedieren, daß Schwarz-Weiß in der Tat
das Filmmaterial der Wahl war, um einige der frühen Stücke von Pina
Bausch zu dokumentieren.

Was sein Buch so spannend macht, ist die Darstellung des steten Wechsels
von intensiver Probenarbeit und Phasen totaler Entspannung, wo man nicht
nur ihre Tänzerinnen und Tänzer, sondern auch Pina Bausch überraschend
locker und sogar lachend sieht.

"Pina Bausch backstage" wird so – als unbedingt empfehlenwertes Buch,
aber auch als attraktive Ausstellung – zu einem visuellen Schatz, der
Ballettfreunde und Fotofans gleichermaßen anspricht und begeistert.


"Pina Bausch backstage"
Fotografien von KH. W. Steckelings
30.10. 2014 – 20.11. 2014

Buchhandlung Proust – Wörter und Töne
Am Handelshof 1 | 45127 Essen
Tel. 0201-8396840



 
Kommentar
-Anzeige-
Zurück
Oben Unten