Kennt sich jemand mit Ferngläsern aus? Besonders Nikon?

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Gestern war ich auf einem Flohmarkt, wo natürlich auch einige alte Ferngläser, zumeist unbekannter Marken, angeboten wurden. Dazu auch neue Billig-Feldstecher aus China. Wider Erwarten war die Bildqualität nicht so schlecht, wie man denken sollte. Da anzunehmen ist, dass Nikon selbst mit den preiswerten Einsteigermodellen drastisch besser abbildet, bin ich guter Dinge, für mein Budget von 200-300 Euro was Anständiges zu bekommen. Was allerdings genauso hilfreich wie schweineteuer sein dürfte ist ein Stabi. Das stelle ich mir echt als eine nützliche Funktion vor, die wichtiger als das letzte Quäntchen Bildqualität sein dürfte. Nur leider wohl unbezahlbar...

8fache Vergrößerung, dann ist Stabi nicht erforderlich.

Bei Tageslicht sind fast alle Gläser ok, selbst das 40 Jahre alte von Quelle ( damals meines Wissens DDR Fertigung?
 
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Als Astro-Amateur hatte ich schon wirklich viele Gläser, von 7-25x, von 20-100mm Öffnung. Darunter waren Billigheimer, Mittelklasse und teures Zeug mit großem Namen. Meist war nach einiger Zeit dann doch irgendwas nicht so, wie es eigentlich gewünscht war. So musste zuletzt ein 15x50 Canon IS gehen, es wurde mir nach Jahren einfach zu schwer.

Ich wollte gerne etwas relativ kompaktes, das wirklich öfter mit dabei ist, z.B. in der Fototasche leicht Platz findet. Vor gut einem Jahr bin ich bei einem Steiner 8x32 SkyHawk gelandet. Schon das Auspacken war mit einem Aha-Effekt verbunden. Nämlich dass dieses kleine Glas doch größer und vor allem massiver ausfällt, als die Daten allein aussagen. Sehr angenehm fällt die Gummierung auf, besonders praktisch sind die Augenklappen, die sich sehr gut und weich anlegen. Die Schutzkappen der Objektive sind unverlierbar angebracht, der Gurt aus weichem Neopren.
Die ersten Blicke gingen in den Garten, die Bildqualität ist einwandfrei und besonders der extrem nahe Einstellbereich von ca. 2m erstaunlich. Die Scharfstellung läuft satt, der Ausgleich links mit leichten Klicks. Von CA ist nichts zu sehen, die Schärfe geht bis recht weit in die Randbereiche und lässt dann auch nur wenig nach. Da hatte ich schon ganz andere Kandidaten vor Augen.
First Light am Himmel, wenigstens für kurze, klare Abschnitte. In der späten Dämmerung kamen 3 Jupiter-Monde problemlos heraus, nur Io war extrem nahe am Planeten und konnte nicht aufgelöst werden. In H & CHI konnten später zahlreiche, sehr feine Einzelsterne ausgemacht werden. Der Vollmond blendete nicht schlecht, trotzdem schön dabei die Strahlen von Tycho. Mars war als ganz kleine Scheibe zu erkennen.
Mein Fazit: die Vorstellung, ein kompaktes Allround-Glas für passables Budget zu bekommen, wurde absolut erfüllt. Wie schon beschrieben, sollte das kein ausdrückliches Astro-Bino mehr werden, dafür gibt es natürlich ganz andere Spezialisten.
 
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Nachdem ich mir vor einigen Jahren ein Leica Ultravid HD 8x42 gekauft habe war ich genau bis zum ersten Wochenende nach dem Kauf im Fernglashimmel. Super Kontrast wunderschöne Farben und sehr angenehmer und völlig Stressfreier Einblick. Dann an dem besagten Wochenende hat meine Frau durch das Fernglas geschaut. Sie hat sehr erstaunt ausgerufen:“Das ist das erste mal das ich richtig sehe“ (Brillenträgerin). Seit dieser Minute hatte ich wieder kein Super Fernglas, sie gibt es nicht mehr her. Also wurde wieder gespart und mit Hilfe der Verwandtschaft nach einem runden Geburtstag ein Zeiss Victory Fl 8x32 angeschafft. Ausserdem später noch ein Nikon 12x50 zum Sterne kucken. Das Leica ist nach wie vor mein Favorit und wirklich jeder der durchschaut ist begeistert, das Zeiss ist bei Gegenlicht deutlich unterlegen aber super gut im Verhältniss zur Größe und dem Gewicht. Beim Wandern nehmen wir das Zeiss immer mit, es passt in meine Jackentasche, wenn wir in die Berge fahren muß das Leica mit.
Mein Fazit für deinen Vater wäre ein 8x32 das immer mitgenommen wird und gut optische Qualität hat ausserdem Wasserdicht und mit Stickstoff gefüllt ist damit es nicht beschlägt.
Das Fernglas das man dabei hat ist immer besser als das Super Gerät das mann nicht mitnimmt.
Ein gutes Fernglas ist wirklich eine Anschaffung fürs Leben, mein erstes Leica war ein 10x25 mit 30 Jahren Garantie, ich habe es immer noch und es ist immer im Koffer wenn ich verreise.
Also lieber die gesamte Familie einspannen als einen Kompromiss bei der Qualität zu machen.
In Bonn gibt es Optik Jülich und in Köln Foto Gregor und Lambertin, dort kannst viele Ferngläser ausprobieren.
Viel Spass beim Aussuchen.
 
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Nach meiner persönlichen Erfahrung und auch der vieler Freunde und Kollegen, sind die besten Marine-Ferngläser die der Marke Steiner.
Für das kleinere Budget ist das Steiner Navigator 7x50 eine gute Wahl, welches eine solide Qualität bietet, die für die Meisten ausreichend sein sollte. Ich selbst habe mir mehr als 10 Jahren ein Steiner Navigator 7x50 gegönnt, das eine bessere Vergütung besitzt, wodurch es bei Dämmerung und Dunkelheit noch etwas besser abbildet. Ich hatte damals auch Nikon, Olympus und andere Gläser in die engere Wahl genommen, die rein von der Abbildung nicht schlechter waren.. Was mich letztlich bewogen hat, ein Steiner-Glas zu kaufen, war die unglaubliche 30 Jahre Garantie sowie der Bericht eines Bekannten, der sein mehr als 30 Jahre altes Commander für 150 € bei Steiner renovieren ließ: es wurde komplett zerlegt, alle Gläser gereinigt, bewegliche Teile gefettet, alle Dichtungen erneuert, die Gasfüllung erneuert und am Ende auch noch die äußere Gummierung erneuert! Er bekam für 150 € praktisch ein komplett neues Fernglas im Wert von ca. 1000 € - so einen Service findet man sonst nirgends.
Neben den Genannten, gibt es bei Steiner auch noch eine Reihe weiterer Ferngläser vergleichbarer Qualität z.B. für Jagd, Vogelbeobachtung und Outdoor-Abenteuer.
 
E
Emc2 kommentierte

Na ja, Garantie wird ja in der Regel nur für Produktionsfehler und Materialmängel gegeben, nicht für die Folgen einer Fremdeinwirkung bzw. unsachgemäßen Gebrauch.
 
Beuteltier
Beuteltier kommentierte
Das ist schon klar. Nur finde ich die Reparaturmöglichkeiten ziemlich bescheiden.
Wenn ich bei dem Leica Fernglas die Gummierungen abgerissen hätte, wären vielleicht Schrauben zum Zerlegen zu finden gewesen.
Dann wäre es aber von mir ohne neue Gummierung nicht wiederherzustellen gewesen - Leica verkauft ja keine Einzelteile.
 
E
Emc2 kommentierte

Reparaturfähigkeit, Bereitstellung von Ersatzteilen, Auslieferung von Ersatzteilen an "nicht lizensierte Fremdfirmen" - ein völlig anderes Thema.
 
Wuxi
Wuxi kommentierte
Für das kleinere Budget ist das Steiner Navigator 7x50 eine gute Wahl, welches eine solide Qualität bietet, die für die Meisten ausreichend sein sollte. Ich selbst habe mir mehr als 10 Jahren ein Steiner Navigator 7x50 gegönnt

Hast Du Dir das Navigator gegönnt oder das Commander?
 
Capt. Forty
Capt. Forty kommentierte
ich habe das Steiner Commander 7x50 mit Kompass - da habe ich mich oben verschrieben, sorry
 
Wie hier schon von Einigen erwähnt ist der Einsatzzweck recht ausschlaggebend. Wenn er es auf dem Wasser nutzen und Spaß dran haben soll, ist die chromatische Aberration nicht zu vernachlässigen. An Kanten mit starkem Kontrast kann das zur Unkenntlichkeit des eigentlichen Objektes führen.

Ich hatte mal ein Steiner Observer 10x42 zum Testen. Angeblich ein klasse Glas zum Jagen. Wenn ich damit aber tagsüber nach Vögeln im Baum gesucht habe, waren die vor lauter grünen und lila Säumen kaum zu erkennen.
Mein aktuelles Eden XP 10x42 ist zwar um Längen besser, aber immernoch nicht frei davon.

Was Vergößerung und Durchmesser der Optik angeht, sind wohl schon alle Meinungen vertreten. Zur reinen Tagesnutzung reichen 32mm vollkommen aus, ich würde aber immer wieder 10-fache Vergößerung wählen. Mit beiden Händen gehalten völlig problemlos und einhändig auch noch machbar.
 
1 Kommentar
Capt. Forty
Capt. Forty kommentierte
Mein Steiner Commander hat keine chromatische Aberration und beim Navigator, das ich auch schon oft in der Hand hatte, sind mir auch noch keine Farbsäume aufgefallen. Ob die bei Marinegläsern übliche Vergrößerung von 7x ausreicht, muss jeder für sich selbst entscheiden. Auf einem Boot macht eine stärkere Vergrößerung wenig Sinn, weil man ohnehin zu viel wackelt, um etwas zu erkennen. Da würde dann schon ein "Wackeldackel" Sinn machen, aber das ist wieder Elektronik und Feinmechanik, die das Glas empfindlicher und störanfälliger machen.
 
Moin Kristian,
chromatische Aberration: Schau mal durch das Zeiss Victory SF 10x42! Ein Genuss!
Gruß Emc2
 
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die besten Marine-Ferngläser die der Marke Steiner
Eigentlich auch die Einzigen die diesen Einsatz stark in den Vordergrund stellen und auch noch marine-relevantes Zubehör bieten, wie z.B. Kompass und schwimmenden Tragegurt!

Also wenn Segeln für @pixelschubser2006 's Vater wichtig ist, dann fände ich das schon ein tolles Geschenk!

Beim Wandern allerdings wäre ein x50 Fernglas wiederum ein ganz schönes Pfund...
 
4 Kommentare
Martin F.
Martin F. kommentierte
Das Steiner Navigator gibt es inzw. auch als 7x30 Version, mit oder ohne Kompass, schön großes Gesichtsfeld (128/1000m), ca. 500g und preislich sicher nicht uninteressant. Was mich persönlich an den Marinegläsern und vielen ähnlichen Modellen anderer Marken aber immer sehr gestört hat war, dass man keine zentrale Fokussierung hat.
 
Capt. Forty
Capt. Forty kommentierte
Das Steiner Navigator gibt es inzw. auch als 7x30 Version, mit oder ohne Kompass, schön großes Gesichtsfeld (128/1000m), ca. 500g und preislich sicher nicht uninteressant. Was mich persönlich an den Marinegläsern und vielen ähnlichen Modellen anderer Marken aber immer sehr gestört hat war, dass man keine zentrale Fokussierung hat.
Ja, wenn man das Glas auch häufiger auf Spaziergängen bzw. Wanderungen einsetzen will, bietet sich ein 7x30 an. Zentrale Fokussierung ist nicht nötig, da die Gläser "Autofokus" haben - so nennt das Steiner - ich meine, sie haben Fixfokus und sind so gerechnet, dass sie von 20 m bis unendlich scharf sind. Man stellt lediglich an den Okularen die persönliche Fehlsichtigkeit ein (von -5 bis +5 Dioptrien).
Edit: die Skale reicht von -5 bis +5, der Verstellbereich geht noch wesentlich weiter, vielleicht +/- 10
 
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T
Tom.S kommentierte
sie haben Fixfokus und sind so gerechnet, dass sie von 20 m bis unendlich scharf sind.

Das finde ich für Anwendungen wie Naturbeobachtungen deutlich zu viel. Als Marine-Glas aber eine super Lösung.
 
Capt. Forty
Capt. Forty kommentierte
Ja da hast du wohl Recht. Allerdings, wenn ich mit dem Glas hier mal so aus dem Fenster schaue, meine ich, dass es auch schon ab etwas mehr als 10 m scharf ist.
 
Ich bekomme spätestens Montag mein 10x30 Monarch 7, dann kann ich berichten…
Ich wollte was Kleineres, das auch mal mit auf Fototouren kann ohne den Rucksack zu sehr zu sehr zu belasten.
 
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Nicht unbedingt etwas für den schmalen Gelbeutel, aber ich habe ein Leitz Ultravid 8x 20 immer im Auto - lässt sich zusammenklappen und passt in jede Jackentasche. Ist kein Nachtglas, aber am Tag ist es richtig gut.
 
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