Katastrophale Bilder (M) und Auto-Moduswerte

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Aristillus

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Hallo!

Momentan läuft aber auch alles mehr als schief.
Ich möchte demnächst auf ein Konzert (darf dort fotografieren).
Nun "übe" ich mal, doch ich komme seit Tagen auf keinen "grünen Zweig".

Die Fotos, die ich gemacht habe, wurden alles stockdunkel. Nichts zu sehen (bei den abgebildeten Einstellungen). Siehe Foto der Einstellungen...
Wahrscheinlich liegt es an der zu hohen Blende oder? Das verwendete Objektiv ist das Nikon AF-S DX 35mm 1:1.8 G.

Kamera Nikon D7100
Desweiteren werde ich dass verwende ich dann auch das Nikon DX AF-S 18-300/3,5-5,6G ED VR.

Beides mit katastrophalen Ergebnissen.

Weiterhin bleibt im Automatik-Modus der ISO-Wert konstant bei 2000. Der müsste sich doch nach Gegebenheit (mal hellere, mal dunklere Umgebung doch selbst
(automatisch) anpassen. Da passiert nichts. Gleiches gilt auch für die Blende...

Was sind nun die richtigen Einstellungen für das Fotografieren bei einem Konzert (mit meinen Objektiven)
und wie bekomme ich das wieder mit der Automatik hin?

Muss ich alles auf Werkseinstellungen zurücksetzen?
Wenn ja, was passiert mit der neuesten Firmware? Ist die wieder weg?

Vielleicht kann mir jemand von den "alten Hasen" helfen?

Vielen Dank im Voraus!


IMG_20221008_182243[1].jpg
 
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Du musst das Modus-Wahlrad auf A=Automatik drehen. Bei Deiner Abbildung steht es auf M=Manuell. Da kann sich die Kamera nicht auf veränderte Bedingungen anpassen.
 
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Die Werkseinstellung brauchst Du nicht zurücksetzen. Willst Du die Kamera aber dennoch (irgendwann) zurücksetzen, bleibt die Firmware erhalten.
Es werden lediglich die Kameraeinstellungen zurückgesetzt. Siehe dazu bitte im Handbuch "Wiederherstellen der Standardeinstellungen".

Mit der Einstellung M hast Du die manuelle Belichtungssteuerung gewählt. Da passen sich Zeit und Blende nicht an, sondern bleiben so, wie Du die Werte eingestellt hast. In der jetzigen Konfiguration trifft das auch auf die ISO-Einstellung zu. Damit sich der ISO-Wert automatisch anpasst, musst Du die ISO-Automatik aktivieren; dabei aber ein paar Punkte beachten. Siehe dazu bitte im Handbuch Seite 79ff.

Zu den (richtigen) Kameraeinstellungen hast Du in der Rubrik Event- und Konzertfotografie genug Fotos, an denen Du dich orientieren kannst.
 
Kommentar
Du musst das Modus-Wahlrad auf A=Automatik drehen. Bei Deiner Abbildung steht es auf M=Manuell. Da kann sich die Kamera nicht auf veränderte Bedingungen anpassen.
Das stimmt nicht! Ich rede hier von zwei verschiedenen Dingen.
Wenn ich auf A (Automatik) schalte, ändert sich die Belichtung und Blende, doch ISO bleibt auf 2000, unverändert, ohne sich anzupassen!
 
1 Kommentar
peterkdos
peterkdos kommentierte
Weiterhin bleibt im Automatik-Modus der ISO-Wert konstant bei 2000. Der müsste sich doch nach Gegebenheit (mal hellere, mal dunklere Umgebung doch selbst
(automatisch) anpassen. Da passiert nichts. Gleiches gilt auch für die Blende...


...wenn kein AUTO-ISO eingestellt ist, bleibt es beim eingestellten Wert.

Gruß
Peter
 
Um die ISO-Automatik zu nutzen, kannst Du weiterhin die manuelle Einstellung M benutzen, aber Du musst Auto-ISO einschalten:
Links die Taste -/ISO festhalten und mit dem Zeigefinger das vordere Einstellrad eine Raste verstellen. Auto-ISO wird dann auch im Display angezeigt.
Nebenbei: Vermutlich hast Du stattdessen das hintere (Daumen-) Rad benutzt und Dir dabei eine Belichtungskorrektur von +5.0 eingestellt (im Display angezeigt).

Im Menü kannst Du unter ISO-Automatik dann noch einstellen, wie sich die Automatik verhalten soll (z. B. Einstellbereich begrenzen).
 
Kommentar
Grundsätzliches Verstehen und korrekte Begriffsverwendung wäre sinnvoll.
Die Belichtung wird von 3 Faktoren bestimmt und das Zusammenspiel von unterschiedlichen Automatiken zielt immer darauf ab, die Belichtung entsprechend zu verändern.
Lesen, lernen, verstehen und üben, das sind die Aufgaben.
 
Kommentar
in Deinem Bild sind ALLE Werte (Zeit, Blende, ISO) auf manuel gestellt. Somit wird jegliche Veränderung der Aufnahmebedingungen schlicht ignoriert. Für ein richtig belichtetes Bild solltest du jedoch MINDESTENS EINEN dieser Parameter im Auto-Modus betreiben. Das wären Zeitautomatik (A), Blendenautomatik (S), Programmautomatik (P). Und wenn zu diesen Einstellungen zusätzlich die ISO-Automatik aktiviert ist, steht einem weitestgehend richtig belichtetem Bild nix mehr im Weg. Dann macht allenfalls noch stark wechselndes Licht probleme welches der Belichtungsmesser falsch interpretiert und ggf. mit der Belichtungskorrektur, welche in Deinem Bild fälschlicherweise auf +5 steht, korrigiert werden kann/muss.

Wenn Du ALLES manuell aufnehmen möchtest musst Du zwingend den Belichtungsbalken (gepunktelte Linie mit links- mitte0 rechts+ Zeichen) im Auge behalten. Dieser sollte sich im Normalfall immer bei +/- 0 befinden. Durch aktivieren der ISO-Automatik ist auch manuelles Belichten vergleichsweise einfach, im Rahmen des eingestellten ISO-Bereiches, möglich. Da regelt dann die ISO-Automatik die Gesamtlichtmenge.
 
Zuletzt bearbeitet:
dembi64
dembi64 kommentierte


..................Da müsste sich ja der ISO-Wert je nach Gegebenheit AUTOMATISCH anpassen, was er aber nicht tut..................

zumindest in den im Bild gezeigten Einstellungen ist die ISO-Automatik aber eben NICHT aktiviert. Von daher wird sich der ISO-Wert auch nicht anpassen können und er bleibt eben immer auf 2000. Wäre die ISO-Automatik aktiviert würde unter dem ISO-Symbol noch "Auto" erscheinen.
 
waldgott
waldgott kommentierte
Aristillus
Aristillus kommentierte

Das der integrierte Blitz abschaltbar ist, ist mir klar. Aber wenn Du den Blitz ausschaltest, ich habe vom Modus Auto (grünes Kamerasymbol) gesprochen. Da löst, wie selbst ich weiß, der Blitz immer aus.
 
waldgott
waldgott kommentierte
Da löst, wie selbst ich weiß, der Blitz immer aus.
Das ist korrekt und von diesem Auto-Modus haben bisher alle hier abgeraten. Übe mit den Empfehlungen weiter unten und studiere die Bedienungsanleitung, wenn Du nicht weißt, wie bestimmte Sachen einzustellen sind. Oder stell dann einfach eine konkrete Frage dazu hier im Forum.
 
T
Tom.S kommentierte


Man kann natürlich auch im Auto Modus (grüne Kamera) den Blitz dauerhaft ausschalten.
 
Es gab hier vor Jahren 'mal 'nen interessanten Faden mit dem Thema "Belichtungsdreieck", den ich jetzt auf die Schnelle leider nicht gefunden habe; der wäre für den TO als Schulungsmaterial sicher hilfreich ...
 
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In solchen Fällen empfehle ich immer wieder das Buch "Big Shots" zu lesen. Meine Rezension dazu hier:

Zum Thema "Magisches Dreieck" (Belichtungsdreieck) gibt es endlose Informationen im WWW. Ein YouTube Video hier:

Weiterhin hilft auch immer die Bedienungsanleitung der Kamera zu studieren.

Zum Objektiv: Ich nutze bei Konzertaufnahmen meist das Nikon 70-200 1:2.8. Die längere Brennweite hilft näher ran zu kommen und die Lichtstärke auch bei ungünstigen Lichtverhältnissen noch mit recht kurzen Belichtungszeiten arbeiten zu können, ohne zu hohe ISO-Werte nutzen zu müssen.
Das 35 mm Objektiv halte ich für Konzertaufnahmen eher ungeeignet, es sei denn, Du willst von ganz vorne die ganze Bühne drauf kriegen, oder kannst wirklich ganz nah an die Musiker ran. Das Nikon DX AF-S 18-300/3,5-5,6G ED VR kommt dann schon besser hin, außer dass es bei langen Brennweiten und den dann meist erforderlichen kürzeren Belichtungszeiten einen höheren ISO-Wert benötigt, was zu stärkerem Bildrauschen führt. Allerdings gibt es mittlerweile auch gute Software, die Rauschen beseitigt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Kommentar
.

Dann wollen wir mal – nomen est omen!

Der manuelle Modus M ist klar die beste Wahl für Konzertfotos.
Wie Du damit sauber arbeitest, erkläre ich im folgenden …

Der limitierende Faktor Deines Geraffels ist klar die Lichtstärke
des Objektivs – also stellst Du f 5,6 fix an der Kamera ein, damit
Du über den gesamten Brennweiten-Bereich den gleichen Wert
beibehalten kannst.

Die Belichtung steuerst Du variabel per Zeit, wobei Du keine
Angst vor 1/60 oder so haben musst.
Wie Du eine Kamera sicher und ruhig hält, zeigt mein Bild. :lupe:

Falls 1600 ISO zu wenig sein sollten (hängt schwer von der
Location ab), dann stell schlicht fest 3200 ISO ein – Rauschen
wird eh völlig überbewertet.

Jetzt wird es spannend, weil es nun um die korrekte Belichtung
geht …

Da empfehle ich klar Spotmessung, AF-C mit Auslösepriorität
und 9-Felder-Gruppe. Fokussiert und gemessen wird auf das
Gesicht, wohin Du mit der Wippe das AF-Feld führst.

Dann regulierst Du die Zeit derart, dass der Balken theoretisch
in der Mitte der Anzeige steht – praktisch ist eine halbe Blende
Unterbelichtung besser. Okay, ich habe da 40 Jahre Erfahrung,
weshalb meine Bilder meist ooC sind, aber im Ernstfall ist ein
unterbelichtetes Bild besser als keines, weil EBV locker zwei
Blenden wieder rausholt.

Wenn Du ordentlich belichtest, kannst Du Gegenlicht lässig
ignorieren:

full



Ach ja, fast vergessen: Auto-WB wählen, alles andere ist nach
meiner Erfahrung großer Mist bei Bühnenlicht …
Und leichte Farbstiche lassen sich später leicht korrigieren.

Nur rotes Licht solltest Du meiden wie die Pest! Echt wahr!


Viel Erfolg – das wird schon!


.
 
Kommentar
Bei sehr vielen Konzerten ist es immer gleich hell - nur eben an wechselnden Stellen.
Da wo Licht hinkommt, ist die maximale Helligkeit fast immer gleich.
Daran kann man sich orientieren für den oberen Wert.

Die ISO legt man je nach Gegebenheiten vor Ort einmal fest und fasst sie danach
selten noch mal an.

Verschlusszeit so kurz wie möglich, so lang wie nötig.
Macht man sie zu lang, bekommt man Wischer (kann auch reizvoll sein, ist aber nicht garantiert).

Die Blende macht man soweit auf daß es für die Belichtung reicht,
und soweit zu, daß die Schärfenausdehnung für das Bild reicht.

Stell Dir eine Bühne mit 4 gleichen Scheinwerfern vor, die nacheinander
jeweils einzeln eingeschaltet werden. Es ist jedes mal an einer anderen
Stelle der Bühne hell, aber es wird an dieser Stelle immer gleich hell sein.

Die Automatik wird Dir aber ziemlich sicher für jedes der vier Bilder
einen anderen Wert einstellen. Deswegen macht man das bevorzugt manuell.

Du solltest wissen:
- Wie weit kannst Du die ISO aufdrehen ohne daß Dich das Rauschen stört?
- Wie kurz muss Deine Belichtungszeit sein um die Bewegung der Akteure
einzufrieren? (Hängt davon ab, wie schnell die sich bewegen).
- Wie weit musst du die Blende schliessen um ausreichend Schärfe zu erhalten?

Das sind alles Einzelfallentscheidungen, die Dir keiner abnehmen kann.
Und jede einzelne dieser Entscheidungen hat Einfluss auf die anderen
Parameter.

Ist es in der Bude finster und die Lampen haben wenig Leistung, dann musst
Du die ISO aufdrehen oder/und hast weniger Luft zum Abblenden oder für
kurze Verschlusszeiten.

Längere Verschlusszeiten geben Dir mehr Spiel zum Abblenden für mehr
Schärfenausdehnung, können aber auch zu verwischten Bewegungen führen.

"Konzert" ist kein nach DIN definierter Begriff, von daher kann man Dir
nur Kriterien für die Einzelfallentscheidung an die Hand geben.
Die setzen aber voraus, daß Du die Bedeutung von ISO, Zeit, Blende,
Neutralabgleich verstehst, und auch verstehst inwieweit Änderungen an
den jeweiligen Werten das Bild verändern.

Wenn Du das für Dich nicht mit Ja beantworten kannst, dann ist
"grüne Welle" vielleicht nicht die schlechteste Idee.
 
3 Kommentare
Aristillus
Aristillus kommentierte
Besten Dank für Deine Antwort. Sicherlich stimmt es, dass ein Konzert keiner Norm folgt. Immer wieder neue Gegebenheiten.
Eins greift ins andere. Aber mal eine dumme Frage zum Schluss: Könnte ich nicht rein theoretisch nicht direkt im automatischen Modus mit ausgeschaltetem Blitz fotogtafieren? Und welchen Sinn machen die Einstellungen U1 und U2? Könnte ich da nicht einige Einstellungen abspeichern? Danke...
 
VisualPursuit
VisualPursuit kommentierte
Klar kannst Du mit Automatik fotografieren.
Deine Ausschussquote wird deutlich ansteigen, und im schlimmsten
Fall hast Du kein einziges Bild ohne ausgefressene Spitzlichter.
Wenn der hellste Punkt sich im Gesicht der Akteure befindet, hast
Du Pech gehabt.

Automatik ist wie erster Level Telefonsupport für technisches Gerät.
Die Knipse (und der Telefonist) arbeitet Tabellen ab, ohne etwas von
der Szene (oder dem Gerät) zu verstehen.

Bei durchschnittlichen Motiven bekommt man damit durchschnittlich
akzeptable Ergebnisse. Um das mal so zu formulieren.

Benutzerdefinierte Einstellungen verwende ich wenn ich zwischen zwei
oder mehr Szenarien hin und her wechsele. Konzerthalle vs Bistro,
Hochzeitsfeiersaal gegen Aussengelände....
Für jede dieser Situationen lege ich manuelle Belichtungswerte fest
und kann dann zwischen drinnen und draussen, vorne und hinten
problemlos wechseln. Die Einstellungen prüfe und aktualisiere ich
natürlich dennoch laufend.

Etwas abzuspeichern hilft nur dann wenn Du weisst was Du da
abspeicherst und warum.
 
T
Tom.S kommentierte
Könnte ich nicht rein theoretisch nicht direkt im automatischen Modus mit ausgeschaltetem Blitz fotogtafieren?

Wenn du merkst, dass es mit manueller Einstellung überhaupt nicht klappt, ist das ein Weg um wenigstens einige gefällige Aufnahmen mit nach Hause zu nehmen.

Der automatische Modus bringt in kaum einer Situation annähernd so perfekte Bilder, wie sie vom "Profi" geliefert werden. Aber wenn man eigentlich gar keine Erfahrung mit einem bestimmten Sujet hat, dann kann sie einem noch allemal den Allerwertesten retten.
 
@VisualPursuit hat dir gut beschrieben wie du vorgehen kannst, falls du dich aber nicht an M traust, versuche folgendes:

Ich weiß nicht was deine Kamera kann, ich hatte das Modell noch nicht in den Fingern, vielleicht funktioniert das ja. Geh auf A (du bestimmst die Blende) und ISO auto, lege die mindest Verschlußzeit fest und max ISO die sie verwenden darf, Weißabgleich Auto, Belichtungsmessung auf Spotlight. Mach in den ersten Minuten des Konzertes ein paar Testaufnahmen und schau ob die Vorgaben funktionieren.

Oder geh auf M, stelle Blende und Verschlußzeit ein und ISO Automatik und kontrolliere die ersten Testbilder auf Rauschen und passe die vorgegebenen Werte so an, das die ISO runter gehen falls es zu viel rauscht.

Generell würde ich sagen, versuchs erstmal zuhause. Falls du eine Lampe hast die als Strahler fungieren kann (starke Taschenlampe richtig eingesetzt funktioniert auch), setze eine Person unter den Strahler in einem sonst dunklen Raum und gehe so weit weg wie du meinst das der Ausschnitt der Person im Raum beim Konzert sein könte und probiere aus wie sich die Kamera verhält. Insbesondere die Belichtungsmessung hat bei diesen Setup viel zu kämpfen und die normalerweise verwendete Vollfeldmessung die alle Lichtgegebenheiten innerhalb des Bildes vermittelt wird dir hier gar nicht helfen. Versuche es mit Spotlightmessung und schau welche Einstellungen dir hier helfen. Passe so lange an, bis du vertretbare Bilder hast. Der Bildschirm an der Kamera hilft da nicht viel, daher beurteile sie am Bildschirm vom Rechner und schau was du mit Bildbearbeitung noch rausholen kannst. Hier gilt: Lieber leicht unterbelichten als die Highlights ausbrennen, die dunkeln Partien kann man noch retten oder vielleicht tragen sie auch eh nicht zur Bildaussage bei.

Wenn du das alles erst beim Konzert versuchst herauszufinden, wirst du es vermasseln.
 
Kommentar
Versuchen wir mal Dir irgendwie auf's Pferd zu helfen.

Modus M.

Ja, wirklich.

Die 7100 hat einen Sensor der hohe Empfindlichkeiten eigentlich recht gut verträgt.
ISO 1600 ist überhaupt kein Problem, ISO 3200 sollte auch noch okay gehen.
Der Schlüssel darin ist nicht zu knapp zu belichten - dann fängt es an zu rauschen.
Deine Zoomobjektiv ist nicht der Bringer, also setzen wir dafür mal 3200 ISO.
Das 35er kann mehr, da reichen ISO 1600.
In beiden Fällen fest, keine Auto-ISO.

Next up - Farbe. Ich traue Dir nicht zu Leuchtmittel zu identifizieren und darauf
passend einen Neutralabgleich vorzuwählen, also ist AWB das Mittel der Wahl,
kombiniert mit NEF - dann kannst Du Farbe nachher noch flicken.

Active D-Lighting gehört zwingend abgestellt.

Für die sofortige Bildrückschau und Wiedergabe muss "Lichter"
(oder Highlight Warning) aktiviert sein. Damit kannst Du feststellen
ob Dir Bildteile ausbrennen. Das ist Dein wichtigstes Werkzeug.

Einsatz mit dem 35er:
Verschlusszeit auf 1/125 Sekunde, bei schnellen Bewegungen 1/250sec.
Und dann fängst Du von Offenblende an Bilder zu machen, egal was
drauf ist, es geht ausschliesslich um's Licht. Nach jedem Bild machst Du
die Blende eine Drittelstufe zu, bis Du an einem Wert angekommen bist,
bei dem in der Rückschau auf Gesichtern keine Überbelichtungswarnung
mehr blinkt. Das lässt Du eingestellt, und damit machst Du ziemlich sicher
den Rest des Abends.

Einsatz mit dem Zoom:
Fast genau so, aber da fängst Du mit 1/250 sec an. Bei der Brennweite
am langen Ende hast Du sonst nur verwackelte Bilder. Das ist aber
noch lange kein Luxus, auch bei 1/250 sec wirst du reichlich Ausschuss
durch Wackler haben. Wenn Du auf Blende 5,6 oder kleiner kommen
solltest wäre das Gold wert, weil das über den gesamten Zoombereich
nutzbar wäre.

Wenn in einem der beiden Fälle selbst bei Offenblende keine
Überbelichtungswarnung blinkt, dann ist es in der Bude sackfinster.
Mit dem 35er stellst Du dann zuerst ISO 3200 ein und verlängerst
bei Offenblende die Verschlusszeit in Drittelstufen bis Du eine
Überbelichtungswarnung auf den Gesichtern bekommst.
Dann wieder ein Drittel zurück ist Dein Wert. Wenn das nicht reicht,
weil die Verschlusszeit zu lang wird für Bewegungen, musst Du
eventuell auf ISO 6400 gehen.

Du machst also am Anfang sehr schnell nacheinander irgendwas
zwischen 5 und 25 Fotos allein um die Belichtung festzulegen.
Wurstegal ob die Akteure dabei gut aussehen oder ob das Bild
sonstwas taugt. Wenn Du damit die Belichtung gefunden hast,
kannst Du ans Bildermachen gehen. Diese Einstellung kannst Du
als U1 abspeichern. Guck immer mal wieder auf die Ergebnisse.
Wenn sich das Licht deutlich ändern sollte (passiert selten), dann
machst Du die gesamte Prozedur von vorne und speicherst das
neue Ergebnis als U2 ab.

Geht das Licht dann wieder zurück auf die erste Version, gehst
Du zurück auf U1.
 
Kommentar
Einsatz mit dem Zoom:
Fast genau so, aber da fängst Du mit 1/250 sec an. Bei der Brennweite
am langen Ende hast Du sonst nur verwackelte Bilder. Das ist aber
noch lange kein Luxus, auch bei 1/250 sec wirst du reichlich Ausschuss
durch Wackler haben.


Nun ja, sagen wir mal so:

Eigenes Wackeln läßt sich ganz gut kontrollieren, wenn man z.B.
die Einatmen-Ausatmen-Auslösen-Methode beherrscht. Linker
Ellbogen stabil auf Brust (oder Bauch :hehe:) ist eh Standard …

Und für z.B. hüpfende Gitarristen gilt das gleiche wie für Pendel:
Jede Bewegung hat ihren Ruhepunkt – und den muß man kriegen.
Für so etwas ist Serienbild nützlich – kostet ja nix …

@VisualPursuit
Ich halte auch ein 300 / 2,8 bei einer 1/60 ruhig – ist halt Übung. :cool:


.
 
VisualPursuit
VisualPursuit kommentierte

Kommt auf die Sorte Konzert an.
Bei einigen ist es egal ob die Musiker sich bewegen wie ein
tibetanischer Schlafmönch und ich theoretisch eingefroren wäre.....

Lords2.jpg
 
soulbrother
soulbrother kommentierte
Das Foto beweist aber auch, dass Du wohl ü40 sein musst :cool:
:ROFLMAO:
 
VisualPursuit
VisualPursuit kommentierte

Ich mach das sogar schon Ü40. Ich bin ein alter Sack.
Und ich freue mich jetzt schon wie Bolle auf den nächsten Gig von Peter & the Test Tube Babies.
Keine andere Band habe ich so oft auf Platte gebannt.

Das waren sie 1984:
ttb1984.jpg
 
VisualPursuit
VisualPursuit kommentierte
Und das war 2019:
ttb2019.jpg
 
soulbrother
soulbrother kommentierte

"Ich mach das sogar schon Ü40."
Ich erst Ü20 als nebenberuflich und Ü12 hauptberuflich, aber davor wars Hobby, so gesehen aber auch schon Ü40 an der Knipse, daher:
"Ich bin ein alter Sack."
Dito! ;)
 
Du musst das Modus-Wahlrad auf A=Automatik drehen. Bei Deiner Abbildung steht es auf M=Manuell. Da kann sich die Kamera nicht auf veränderte Bedingungen anpassen.
Sorry, das ist falsch! Denn ich sagte, dass ich da noch ein Problem hätte (das mit ISO im A-Modus). Das Bild hat sich auf mein erstes Problem bezogen!
 
Kommentar
im Ernstfall ist ein unterbelichtetes Bild besser als keines,
weil EBV locker zwei Blenden wieder rausholt.

Heute galt der Satz mal wieder beim Dunkel-Konzert von GoGo Penguin:

Voher_Nachher.jpg

D700 mit 28-70/2,8 – 3200 ISO, 1/50, f 2,8 bei 38 mm und M-Modus


.
 
2 Kommentare
VisualPursuit
VisualPursuit kommentierte
Das war aber nicht unterbelichtet, sondern genau richtig. Sonst wäre ihm das Gesicht weggebrannt.
Und das zeigt hier sehr schön daß es immer eine hellste Stelle gibt.
Die wechselt in ihrer Position, aber ist fast immer gleich hell, egal wo
auf der Bühne sie sich gerade befindet.

Wenn man so belichtet, daß diese hellste Stelle auf bildwichtigen Details
nicht ausbrennt, dann kann man von da aus alles andere bearbeiten, falls nötig.
 
Christoph Blümer
Christoph Blümer kommentierte
Mir gefällt das dunklere besser, da beim helleren das Instrument im Vordergrund zu dominant ist.
 
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