Joaquim Arquer und das STEADIFY

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Reisen mit langen Brennweiten​

Pinguine auf einer Eisscholle in der Antarktis

Unser Partner Swift Design berichtet uns heute von den Erlebnissen des spanischen Hobbyfotografen Joaquim Arquer in der Antarktis und seinen Erfahrungen mit dem Hüftstativ STEADIFY:

Ein Schlauchboot bewegt sich vorsichtig zwischen Eisschollen, der gedrosselte Motor ist kaum hörbar. Die kleine Reisegruppe an Bord, in roten Schwimmwesten über der Wetterkleidung, verständigt sich im Flüsterton. Es herrscht totale Stille in der bizarren Landschaft von Svalbard Island im arktischen Ozean von Spitzbergen. Der ambitionierte Hobbyfotograf Joaquim Arquer aus Spanien blickt angespannt nach vorn und hält die Kamera mit dem langen Objektiv bereit - möglichst ohne die anderen in der Enge des Bootes zu behindern. Jetzt hört man die gedämpfte Stimme des Bootsführers, mit der Hand deutet er auf einen Eisberg, der ihnen langsam entgegentreibt. Ist das endlich der Moment, für den alle im Boot die weite Reise hierher gemacht haben?

Es war nicht Joaquims erste Exkursion in eine fremde, eisige Welt, und sie war genauso spektakulär wie die vorhergehende auf die andere Seite des Globus - in die Antarktis. Für dieses neue Abenteuer hatte er sich ein 150-400 mm Teleobjektiv angeschafft, um vielleicht ein bisschen näher an vereinzelte Eisbären, die Gruppen der Walrosse oder einen Seevogel zu kommen und spontan den Bildausschnitt zu variieren. Natürlich hatte er auch sein großes Fernglas dabei - lichtstark, lange Brennweite, schwer.

Wer die Reize und Besonderheiten dieser rauen Landschaften erfahren will, muss Zeit mitbringen - viel, viel Zeit und Geduld. Warten, bis sich irgendwo etwas regt, dann vorsichtig versuchen, mit dem Boot näher zu kommen. Immer wieder mit dem Fernglas die bizarre Landschaft sowie Treibeis, zerklüftete Felsen, Sandfläche und Wasser absuchen.

Es dauert gar nicht lange, da kann so ein Fernglas ziemlich schwer werden. Aber was versäumt man womöglich, wenn man es kurz zur Erleichterung der Arme mal absetzt? Auch das lange Teleobjektiv wird irgendwann schwer - obendrein sind die Lichtverhältnisse nicht immer ausreichend für wirklich kurze Verschlusszeiten, damit die Fotos brillant werden. Für das Teleobjektiv sind diese Probleme mit einem Stativ eigentlich gelöst - oft reicht schon ein kompaktes Reisestativ. Es hat nur einen entscheidenden Haken: für das Fernglas ist ein Stativ nicht unbedingt geeignet. Für schnell wechselnde Szenarien und instabilen Untergrund sind herkömmliche Stative schlicht unbrauchbar. In einem kleinen Schlauchboot wie auf der Fotoexkursion von Joaquim Arquer eher störend.

Eisbär an einer Küste in der Antarktis

Das Reisen in das nördliche bzw. südliche Eismeer ist mit dem Schiff am schönsten, wenn es so nah wie möglich an die Küsten heranfährt. Für Fotografen gibt es dabei immer wieder besondere Aspekte zu beachten, die sich unterwegs oft unerwartet ergeben können. Zum Beispiel mit dem Stativ. Selbst auf den Decksplanken ist es bedingt tauglich, denn so solide wie sie scheinen sind sie in der Praxis keineswegs. Schon die leichten Vibrationen der Maschine tief im Innern des Schiffes können sich kaum wahrnehmbar bis aufs Deck und damit auch auf das Stativ übertragen – fast ein Garant für unscharfe Fotos.

Eine Schiffsfahrt bedeutet wechselnde Szenarien - gerade in den polaren Gewässern. Immer wieder muss man auf Back- und Steuerbord sowie Bug und Heck achten – es könnte sich dort eine neue interessante Situation ergeben haben. Auf dem Weg in das südliche Eismeer sah Joaquim Arquer plötzlich einen Schwarm Delphine unmittelbar vor dem schäumenden Schiffsbug. Sie schienen das Wasserspiel zu lieben. Später dann unverhofft eine Walflosse dramatisch nah am Schiff, wie sie mit ruhigem Schwung auf– und wieder abtauchte - ein beeindruckender, unvergesslicher Moment. Die gelegentlichen Begegnungen mit Vögeln gehören ebenso zum Erlebnis einer Seereise. An einem anderen Tag schwebte sogar ein Albatros mit seiner enormen Flügel-Spannweite über dem Schiff und warf einen neugierigen Blick hinab auf die Passagiere - auch für ihn eine seltene Begegnung nach Wochen allein über dem Meer, Tag und Nacht permanent im Flug. Glück, wer da schnell genug mit Kamera und großem Objektiv ist.

Küstenseeschwalbe im Vorbeiflug

Wie in der Antarktis ist auch in der Inselwelt von Spitzbergen irgendwann die Küste zu zerklüftet und das Wasser zu flach für große Schiffe. Jetzt beginnt die Adrenalin-schwangere Exkursion mit dem Zodiac - dem bei Abenteurern schon seit Jahrzehnten bewährten, robusten Schlauchboot mit kräftigem Motor. Eng ist es auf dem kleinen Boot, permanent unruhig, der Boden schwankt. Trotzdem muss das lange Tele unbedingt dabei sein, möglichst immer bereit im Anschlag für eine Überraschung hinter dem nächsten Felsvorsprung oder Eisberg. Ist schon ein bisschen absurd: rundherum die Ruhe, die Stille einer prächtigen Landschaft – aber der ambitionierte Fotograf bleibt eigentlich immer unter Strom. Darum ist es wichtig, ganz entspannt auszuharren und mit Leichtigkeit agieren zu können. Das gilt für jeden in der kleinen Gruppe an Bord des Bootes, der dem Unerwarteten entgegenfiebert.

Für solche besonderen Situationen hatte sich Joaquim Arquer schon bei seiner Antarktis-Reise ein STEADIFY mitgenommen, eine handliche Kamera–Stabilisierung eng am Körper. Damit kann er sich gut bewegen und gleichzeitig das große Objektiv schwerelos im Anschlag halten. Besonders lange Belichtungszeiten bei schlechten Wetterbedingungen sind manchmal eigentlich nur mit dem Stativ möglich, vorausgesetzt, es steht nicht auf schwankendem Schiffsboden zwischen anderen Menschen. Im Laufe eines langen Tages unterwegs ist das Problem mit wenig Licht eher die Seltenheit im Angesicht der vielen Situationen, die sich mit einem STEADIFY wunderbar beherrschen lassen. Nicht nur das Teleobjektiv, auch das hochwertige Fernglas wird damit fast schwerelos, ein Traum für den ruhigen, brillanten Blick auf das Leben in der Wildnis.

Walflosse ragt aus dem Wasser

Um das Potenzial langer Brennweiten wirklich voll zu nutzen, muss man ihnen die Schwere nehmen und gleichzeitig Stabilität geben. Mancher hat für sich so seine eigene Technik entwickelt, z. B. abstützen mit dem Ellenbogen vor Brust oder Bauch, bis es dann doch zu mühselig wird, oder ein Reisestativ in den Bauch drücken, blaue Flecken irgendwann garantiert. Es gibt viele Möglichkeiten, aber die Stütztechnik mit STEADIFY ist sicher die souveränste und entspannteste Lösung.

Lange Brennweiten sollen ja nicht nur vergrößern. In der Fotografie ist ihr begrenzter Schärfebereich ein Gestaltungsmittel, mit dem sich der Schärfepunkt wirkungsvoll vor einem unscharfen Hintergrund – dem Moiré – abheben lässt. Und im Video bewirkt es den begehrten Filmlook. Hilfreich ist eine offene Blende, die den Effekt verstärkt. Mit der damit verkürzten Verschlusszeit wird die Stütztechnik am Körper noch problemloser.

Für Joaquim Arquer war Bildgestaltung mit der Unschärfe bei dieser Reise nicht wirklich eine Option. Ausnahmen waren Vögel, wenn sie vorbeizogen oder das Boot umkreisten. Da konnte er bei etwas langsamerer Verschlusszeit die Kamera mit dem STEADIFY zügig mitführen und bewirkte damit den verwischten Hintergrund bei gleichzeitig brillanter Schärfe des Motivs. So waren die filigranen Konturen der Vögel besonders klar erkennbar. Aber die Möglichkeit, einem mächtigen Eisbären so nahe zu kommen, dass der Hintergrund sich im Moiré auflöst, bietet sich nicht einmal dem kühnsten Abenteurer. Und wenn doch, dann wäre womöglich ein STEADIFY hilfreich, um die Erregung des Momentes zu kompensieren mit einer Kamera, die gelassen in sich ruht.

Gert Wagner

Weitere Tipps und Tricks aus der „harten“ Praxis eines renommierten Profis für den Einsatz des leichten, kompakten STEADIFY findet Ihr im Blog seines Entwicklers Gert Wagner:


Steadify Kit auf Holzbohlen

Preis und Verfügbarkeit​

STEADIFY gibt es für 199,-- Euro (UVP) als Bundle zusammen mit Schnellverschluss-Kugelkopf direkt im Shop von Swift Design, im Fachhandel und bei Amazon (*Partnerlink).
* Für Bestellungen über Partnerlinks erhält das Netzwerk Fotografie kleine Provisionen. Am Preis für dich als Kunden ändert sich nichts.

Bildnachweis: © Swift Design, Joaquim Arquer
 
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