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Das 18-200er ist selbstverständlich genauso geeignet, Sonnenuntergänge zu fotografieren, wie jedes andere Objektiv auch...
Ja, das ist es.
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Die genannten Unterschiede in den Bildern sind - wie inzwischen ja schon mehrfach bestätigt - ausschließlich ein Anwendungsproblem, kein Technikproblem...
Der Grund für die Unterschiede beruht auf einer Kombination aus mehreren Ursachen.
1)
Die Belichtungsautomatik orientiert sich am gesamten Bildformat des eingestellten Motivs.
Ergo: In Weitwinkelstellung werden andere Tonwerte zur Messung herangezogen, als in Telestellung.
Folge: Bezogen auf den Bildausschnitt haben WW und Teleeinstellung unterschiedliche Belichtungen.
Abhilfe: Belichtung manuell einstellen (Modus "M"), dann beide Zoomstellungen fotografieren.
2)
Der automatische Weißabgleich orientiert sich am gesamten Bildformat des eingestellten Motivs.
Ergo: In Weitwinkelstellung werden andere Farbwerte zur Messung herangezogen, als in Telestellung (z.B. Himmel/kein Himmel im Bild).
Folge: Bezogen auf den Bildausschnitt haben WW und Teleeinstellung unterschiedliche Farbstimmungen.
Abhilfe: Weißabgleich manuell einstellen (z.B. auf Tageslicht/Sonne), dann beide Zoomstellungen fotografieren.
Achtung: Bei Einstellung auf die zum Zeitpunkt der Aufnahme herrschenden Farbtemperatur wird das warme Licht des Sonnenuntergangs neutralisiert, das ist vermutlich nicht die Intention.
3)
Superzoomobjektive wie das 18/200 bilden in Telestellung etwas weniger kontrastreich ab, als in WW-Stellung.
Ergo: Der Effekt aus 1) und 2) wird davon verstärkt.
Folge: Die Teleaufnahme wirkt auch bei dem oben genannten Vorgehen etwas flauer, als die WW-Aufnahme.
Abhilfe: Durch eine leichte Tonwertkorrektur kann mithilfe der Gradationskurve der Kontrast etwas angehoben werden und der Unterschied ist weitgehend behoben.
4)
Grundsätzlich wirkt sich vorhandener Dunst oder Luftfeuchtigkeit bei Tele-Aufnahmen stärker (kontrastmindernd) aus, als würde man näher rangehen und die Aufnahme mit einer kürzeren Brennweite machen.
Ergo: Teleaufnahmen sehen manchmal (je nach Klima- und Wettersituation) etwas flau aus.
Abhilfe 1: Nur bedingt wirksam: Gegenlichtblende verwenden und diese sollte möglichst optimal an die Brennweite angepasst sein.
Problem: Bei Zoomobjektiven ist die Gegenlichtblende immer an die kürzestmögliche Brennweite angepasst, also für die Teleeinstellung zu klein.
Abhilfe 2: Polfilter verwenden. Der Polfilter eliminiert winzige Lichtreflexe auf den Wassertröpfchen des Dunstnebels, die Aufnahme wirkt weniger flau.
Problem: Polfilter schlucken viel Licht (1-2 Blenden), Polfilter verändern häufig die Farben, Polfilter beeinflussen alle Reflexe auf organischen Materialien, können also den Bildeindruck verändern.