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horstnet

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Ich war Ende Oktober/Anfang November für 10 Tage mit einer Reisegruppe im Iran. Das bedeutet, dass die Zeiten und damit das Licht meistens nicht zu wählen waren. Dennoch würde ich gerne meine Eindrücke von diesem interessanten Land schildern.

Die Reise führte von Shiras im Süden über Yazd und Isfahan nach Teheran. Ich stelle die Bilder hier nicht unbedingt chronolgisch ein, weshalb ich auch mit Teheran beginne.



Und so sah das dann am nächsten Morgen aus:

 
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Das erste große Ziel von Shiras aus war natürlich Persepolis. Die rund 2.500 Jahre alte Königsstadt wurde von Darius und seinen Nachfolgern auf einer ca. 15 ha großen Terasse angelegt und immer weiter ausgebaut, bis Alexander der Große sie zerstörte. Der Schah hatte zur 2.500 Jahr-Feier Persiens eine große Allee (eigentlich ein ganzer Wald) anlegen lassen, um die Oberhäupter der Welt zu beeindrucken.













Besonders beeindruckend sind die Reliefs, die ganze Geschichten erzählen.




 
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Bleiben wir noch ein wenig bei den Altertümern und reisen weiter ins nahe gelegene "Tal der Könige", korrekterweise Naqsch-e-Rostem. Dort sind 4 Könige in Felsengräbern beigesetzt. Die Gräber sind schon lange leer, so dass man nicht weiß, wer in welchem Grab lag.






Auf dem Gelände befindet sich seltsamerweise auch ein sog. Feuertempel der Zoroastrier (mehr dazu im Kapitel Religion).

 
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Wasser ist ein rares Gut im Iran. Das ist nicht überall zu sehen und es liegt sehr stark am Umgang mit diesem wertvollen Gut.
Der Iran liegt zu zwei Dritteln auf einem Hochland und dieses besteht zu gut der Hälfte aus Wüste, oder wüstenähnlichem Gebiet.

Dieser Fluß hier in Isfahan hat schon länger kein Wasser mehr gesehen:





Und so sieht das ausserhalb der Städte aus:






Andererseits gibt es blühende Gärten - hier ein Granatapfelbaum



oder eine (angeblich) 4.500 Jahre alte Zypresse





In diesem Park (Isfahan) erblasst der heimische Rasen vor Neid



 
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Toller Bericht und schöne Fotos, gerne mehr davon

Darf man fragen bei welchem Anbieter du gebucht hast?
 
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Das war Biblische Reisen. Allerdings nur, weil ich die Reiseleiterin gut kenne. Unterwegs sind wir ständig den Leuten von Studiosus über den Weg gelaufen. Die hatten ziemlich die gleiche Route.
 
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Weiter gehts unter dem Stichwort Religion.
Iran heißt offiziell Islamische Republik Iran. Damit ist klar ausgedrückt, dass der Islam Staatsreligion ist und Moscheen prägen das Bild jedes Ortes. Dennoch erkennt die iranische Verfassung das Christentum, das Judentum und die das Zoroastertum offiziell an. So gibt es in Isfahan einen eigenen Stadtteil für Armenier, die Christen sind.

Ein Korantor, wie es in vielen Städten zu finden ist.







Es handelt sich hier um aufwändig hergestellte Mosaiken:








Die Zoroastrier, der Relgionsgründer war Zarathustra, bilden die älteste Religionseinheit Irans. Diese Religion gilt als die erste monotheistische Religion der Welt.



Der Feuervogel ist ihr Symbol, im Tempel brennt ewig ein Feuer.
Die Türme des Schweigens heißen die beiden Erhebungen, die bis in die 1970er Jahre hinein als Orte für sog. Luftbestattungen dienten. D.h., die Toten wurden unter freiem Himmel aufgebahrt und den Geiern überlassen.





Da sich die Kultstätte in der Wüste befindet, mussten die Häuser für die Trauergäste gekühlt werden. Dies hat man über Kühltürme bewerkstelligt.



Heute liegt unterhalb der Hügel ein moderner Friedhof (im Bild links)

.
 
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Unterwegs heißt das nächste Stichwort.








In Yazd übernachteten wir in einer zum Hotel umgebauten ehemaligen Karawanserei.






Im Straßenverkehr, der recht chaotisch ist, dominieren Zweiräder aller Art. Sie dienen mitunter ganzen Familien als Fortbewegungsmittel.






Teehäuser locken zur Einkehr - neben Tee gibt es immer auch leckere Süßspeisen.






In solchen Gebilden wurde im Winter Eis gemacht - in der Wüste ist es bekanntlich auch kalt -, das dann den Sommer über zur Kühlung von Speisen verwendet wurde (ähnlich unseren Eisweihern und Brauerei-Eiskellern)



 
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Tolle Bilder. Hatte 1973 das Angebot für eine Spedition in Teheran zu arbeiten. Der Vertrag kam nicht zustande und ich habe dann einen neuen beruflichen Weg eingeschlagen.
 
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Einkaufen ist überall auf der Welt wichtig und immer etwas anders. Moderne Kaufhäuser oder Einkaufszentren sind im Iran noch eher selten. Es dominiert der klassische Basar. In Teheran ist der große Basar eine Einkaufsstraße von 10 km Länge.


















Apropos Einkaufen: Mit dem iranischen Geld wird man schnell zum Millionär.
1 Euro entspricht ca. 34.000 Rial.

 
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Zum Schluss nun noch ein paar Impressionen, geordnet nach den Orten.

Shiras










Yazd





Dieser Gender-Türklopfer ist noch in Betrieb. Einer ist für Frauen und einer für Männer gedacht (damit die Frau des Hauses weiß, auf wen sie sich wegen des Kopftuches einstellen muss). Ihre könnt ja mal raten, welcher für wen gedacht ist.




Isfahan














Der große Platz in Isfahan, einer der größten der Welt, wurde im 16. Jahrhundert angelegt. Der Meidan misst 560 x 160 m und ist ringsum mit Geschäften ausgestattet. Auf dr einen Seite ist der Palast zu finbden, gegenüber die Frauenmoschee und am Südende die große Moschee.











Iranerinnen sind genauso Selfie-süchtig wie andere und lassen sich gerne mit Besuchern fotografieren.









Teheran

Der Palast des letzten Schahs, Reza Pahlevi.



Und was von ihm übrig blieb:



Das Schlafzimmer Farah Dibas:







Damit bin am Ende meines kleinen Berichts angelangt.
 
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Super Bilder, vielen Dank fürs zeigen. Der Kontrast zwichen der kargen Landschaft und den kräftigen tollen Farben in der Zivilisation gefällt mir besonders gut.
 
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Danke für den tollen Reisebericht, es war sehr interessant diese seltenen Einblicke zu bekommen.
 
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Ein klasse Reisebericht, der natürlich nicht in unseren Highlights fehlen darf :up:

Mich hätte es vermutlich aus fotografischer Sicht ganz besonders in die Basare gezogen (da werden Kindheitserinnerungen an eine weit zurückliegende Istanbulreise wach).
 
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