Hoch-/Querformat - Eine Frage des Motivs?

Thread Status
Hello, There was no answer in this thread for more than 30 days.
It can take a long time to get an up-to-date response or contact with relevant users.

Matze332

Sehr aktives NF Mitglied
Registriert
Moin,
ich schlage mich seit langer Zeit mit der Thematik Blickwinkel/Bildausschnitt/Motiverkennung herum.

Frage an das Forum: Welcher Bildausschnitt ist ansprechender? (die Frage ist losgelöst vom Motiv)
DSC_1226 -1.jpg
 
Anzeigen
Moin Matthias,

die Frage ist mMn abhängig von dem, was Du ausdrücken möchtest. Im ersten Bild ist eher der Baum vor dem weiten Himmel ein Thema, im zweiten der Baum in der weiten Landschaft. (Sagt einer der auch immer mit der Komposition ringt und daneben liegt ;))
 
Kommentar
Spannende Frage, Matthias....

Die Hoch- Querformatfrage stellt sich nicht im Zusammenhang mit dem Motiv sondern der Intention, welcher die Person hinter der Kamera hat. Oder anders ausgedrückt: was möchte ich für eine Bildaussage. Das gleiche Motiv ergibt verschiedene Aussagen, je nach dem wie ich es "rahme". Hoch- und Querformat sind Gestaltungselemente, wie jedes andere Element auch und je nach dem wie es eingesetzt wird, verändert sich die Aussage.

Beim vorliegenden Motiv werden im Hochformat die Bäume in den Fokus gestellt. Wobei mir bei beiden Varianten der abgeschnittene Baum links nicht gefällt. Beim Querformat wird die Weite mit ein bezogen, zumindest angedeutet. Welche Intuition Du bei diesem Motiv hattest, kann ich nicht sagen, dies musst Du für Dich entscheiden.

Und als Betrachter kann ich mit beiden Varianten leben. Abgesehen vom abgeschnittenen Baum gefällt mir hier aber die Querformatversion besser, da ich im Moment darauf bedacht bin, so viel Weite wie möglich zu visualisieren. :)
 
Kommentar
Schließe mich Sam an, wobei mir das Hochformat besser gefällt. Frage des Geschmacks.

Hier stimmt die Bildkomposition.
Bei der Nachbearbeitung würde ich die im Schatten "abgesoffenen" Bilteile etwas aufhellen. Kann aber sein, dass das im Original besser ist, kommt möglicherweise hier aufgrund der etwas einschränkenden Forumsvorgaben nicht richtig raus.

Störend finde ich den Kondensstreifen, den würde ich wegstempeln. Zumindest würde ich es vergleichen, kann auch sein, dass er für mehr Spannung sorgt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Kommentar
Eigentlich haben beide Vorschreiber die Frage aus meiner Sicht vollständig beantwortet.
Ich möchte deshalb einen anderen Gedanken beifügen, der mich lange eingeschränkt hat: ich war lange der Meinung, dass ich das Querformat bevorzugen sollte, weil wir ja auf Bildschirmen - bei mir das meistgenutzte Medium - eher Breitformate bildfüllend haben. Und im Hochformat kann ich ja nicht mehr zeigen, als quer auch drauf geht.
Aber das hat mich eingeschränkt aus genau den vorgenannten Gründen.
Ich orientiere mich tatsächlich jetzt eher am Motiv und eben der gewünschten Aussage.
 
Kommentar
Von mir würde ich mal sagen, gab es Phasen, in denen ich 95% Hochformat fotografiert habe.
Das wurde weniger, nicht zuletzt wegen dem Format von Bildschirm und Beamer.
 
Kommentar
Es ist korrekt, dass bei der Bildentstehung die Intention des Fotografen im Vordergrund stehen sollte. Hier haben wir es aber nicht mit einem vom Fotografen arrangierten Sujet zu tun, sondern mit einem Naturmotiv, welches eben so und nicht anders zur Verfügung steht. Hier ist es korrekt, sich damit auseinander zu setzen, "was einem das Motiv sagen möchte" und wie man das jetzt gestalterisch in Szene setzen könnte. Wenn die Frage sich nicht vor Ort stellt, wo die Optionen "anderer Standort", "andere Tageszeit/Jahreszeit" oder "andere Lichtstimmung" zur Auswahl stehen, sondern bei der Auswahl der Tagesstrecke am Bildschirm, dann bleibt eben nur der Ausschnitt als wählbarer Parameter. Setzt die vorhandene Aufnahme Grenzen, z. B. weil das Hauptmotiv angeschnitten ist, dass kann das Resumee auch lauten: Ein Konzept erstellen, wie man es beim nächsten Mal besser machen könnte und dieses umsetzen.
 
Kommentar
Die Frage, ob das Bild von einem Motiv im Hochformat oder im Querformat sein sollte, beantworte ich für mich des Öfteren so, dass ich es in beiden Varianten aufnehme und mich dann je nach Bildwirkung und Verwendungszweck für das eine oder andere Format entscheide. Verlage und Redaktionen bevorzugen wegen des mehrheitlichen Hochformates ihrer Publikationen zumeist das hochformatige Foto, natürlich insbesondere dann, wenn es um Titelbilder oder formatfüllende Abbildungen geht.
 
Kommentar
Es ist korrekt, dass bei der Bildentstehung die Intention des Fotografen im Vordergrund stehen sollte
Ja, aber das heisst ja nicht dass immer das Motiv das Format diktieren muss.

Es kann auch sein der Fotograf braucht ein Portrait- oder ein Quadratformat für einen bestimmten Zweck.
Dann ist das vorgegeben und er sucht dann ein Motiv bzw. einen Bildauschnitt der das hergibt.
 
2 Kommentare
kommentierte
Natürlich. Wenn du aber schreibst: "der Fotograf braucht ein Portrait- oder ein Quadratformat für einen bestimmten Zweck ...", dann inkludierst du auch Auftragsfotografie für einen Kunden oder Agenturfotografie, wo der Fotograf noch gar nicht wissen kann, wie sein Werk verwendet wird. In diesem Fall musst du unabhängig von der Bildgestaltung sehr großzügig Raum um dein Motiv lassen, weil du ja nicht wissen kannst, wie der Redakteur dein Bild zurecht schneiden wird, um es in den freien Platz zu quetschen. Unter Umständen mag es ihm gefallen, einen gestalterischen Leerraum wie auf Version #2 mit Text zu füllen. Da beißt der Fotograf unter Umständen in die Tischplatte, wenn er sieht, was von seiner gestalterischen Absicht übrig geblieben ist. Ein Schicksal, dass er mit Autoren teilt, deren Texte gekürzt und "aufgepeppt" werden. Wie das halt so ist in einem arbeitsteiligen Prozess. :rolleyes:
Ich gehe aber einmal davon aus, dass das nichts matzes Hintergund ist und dass hier der Fotograf noch alle Möglichkeiten in der Hand hat.
 
Wuxi
Wuxi kommentierte
Nicht nur Auftragsfotografie. Da gibt es doch viele Beispiele.

Meine Kernaussage war: Bildgestaltung ist wie man das Motiv in einen Rahmen setzt. Und beide, Motiv und Rahmen sind da für mich grudsätzlich erst mal gleichgewichtige Parameter.
 
Als 6x6 Fan kann ich sagen: Nehme das Quadrat, dann stellen sich solche Fragen nicht... ;)

Grüße - Bernhard
Das Quadrat von 6 x 6 cm ist auch mir sehr sympathisch. Aber im Zeitalter von digitalen SLR/Ms ist der Schwenk vom Querformat ins Hochformat um 90° schnell und unkompliziert möglich. Mit L-Winkel sogar vom Stativ aus. Sollte ein Quadrat gebraucht werden, kann man auch mehrere Aufnahmen machen und stitchen ... :)
 
1 Kommentar
kommentierte
Die technische Lösung für das Hoch-/Querformat-Problem hieß "drehbares Rückteil". Das gab es sowohl für Film als auch für einige frühe Digitalrückteile. Keine Ahnung, warum das nicht mehr angeboten wird. Ich denke, für die klassischen Hasselblad Würfel gibt es noch Rückteile, die man wahlweise im Hochformat anbringen kann. Das ist aber eine schon ziemlich ausgestorbene Nische.
 
.

Zwei pragmatische Antworten:

1) Es gibt Motive, die brauchen ein Querformat,
und andere, die ein Hochformat verlangen.

2) Auf der Fläche eines Querformats lassen sich
alternativ auch zwei Hochformate platzieren,
weshalb ich oft extra Hochformate anbiete, weil
dann zwei Bilder genommen und bezahlt werden.


.
 
Kommentar
Alles was bisher gesagt wurde war richtig. Die Intention des Photographen, das Motiv, die Präsentationsfläche ... ALLES spielt da mit rein.

Andererseits ist es recht schwierig, mit Querformaten auf die Titelseite zu kommen, dafür passen zwei Querformate übereinander auf eine Druckseite und Querformate können auch eine Doppelseite im Druck bekommen

Ich mag es quer lieber, kann so aber oft nur arbeiten, wenn ich viel Hintergrund oder Umgebung mit im Bild haben will. Oder wenn der Hintergrund irgendwie photogen ist
 
Kommentar
In einem sind wir uns vermutlich einig:

das absolut Grauenhafteste sind hochkantige Handy-Videos die wegen der Blödheit des Vbloggers dann für YT mit Seitenflügeln versehen werden. :poop::platsch:
 
2 Kommentare
jazzmasterphoto
jazzmasterphoto kommentierte
Och, live wirkt es meist Wunder, wenn ich frage, on sie zuhause den Fernseher hochkant stellen …
 
Martin F.
Martin F. kommentierte
Auch das ist gelöst. Produkt für die "Generation Z", die ihr Leben nur noch mit dem Handy bestreiten kann.
Ich selbst habe mir angewöhnt, z.B. Reisebilder praktisch nur noch im Querformat aufzunehmen. Daraus wird eine "Dia"-Schau mit Musik und Texteinblendungen erstellt, die natürlich auf dem TV läuft, gelegentlich ist da auch mal ein kurzer Clip dazwischen. Ein entspr. Fotobuch wird auch im Querformat angelegt. Damit passen die Bilder mit feinem Schattenrahmen und kurzer Beschriftung wunderbar auf die Seiten.
 
Moin Forum,
danke für euer Feedback. Ja, selbstverständlich kommt es darauf an, was der Fotograf ausdrücken wollte. Als "Spontan-Fotograf" habe/nehme ich mir leider sogut wie nie die Zeit, ein Motiv zu planen. Vermutlich aus Angst getrieben, dass hinter der nächsten Ecke einem ein Motiv durch die Finger schlüpft, wäre man nur 30 Sekunden früher vor Ort gewesen. Aber gut, das geht in Richtung Psychologie und ist hier fehl am Platz.

Daher stellte mir die Frage, welche der Varianten wohl gefälliger sei. Das ich das Motiv und Kamera-Einstellung versämmelt :eek:habe, darüber brauchen wir nicht reden.

Danke das ihr euch Zeit genommen habt. (y)
 
Kommentar
das absolut Grauenhafteste sind hochkantige Handy-Videos
Einspruch Euer Ehren. Es geht noch krasser. Ich muss meiner Frau immer wieder in den Arm fallen und ihr das Mobiltelefönchen in der Hand umdrehen, wenn sie mir eines dieser wunderbaren "Guck mal wie süß" Videos - welches ausnahmsweise mal im Querformat aufgenommen wurde - am Vertikalbildschirm zeigen muss. 80% Schwarzanteil. Ich glaube nicht, dass das erste Kino mit vertikaler Leinwand im Format 9:21 noch lange auf sich warten lassen wird. Wenn die Zuseher in drei Geschoßen übereinander auf die Leinwand sehen, geht sich das auch mit den Sitzplätzen aus.
 
1 Kommentar
Martin F.
Martin F. kommentierte
Ich produzierte vor vielleicht 13, 14 Jahren tatsächlich mal ein Video, das mit gekippter Videokamera im Hochformat aufgenommen und auch so gezeigt wurde. War für eine Messe und der Auslöser war, dass man zwei Besprechungskabinen auf dem Messestand nicht direkt nebeneinander haben wollte. Also haben wir einen schmalen Zwischenraum eingebaut, der nach vorne mit einer 16:9 Rückprowand in Höhe der Kabinen geschlossen wurde. Im Zwischenraum war der Beamer um 90° gekippt auf einem Pult befestigt und lief im Dauerbetrieb. Hatte echt Spaß gemacht, die Sache.
 
Ich selbst habe mir angewöhnt, z.B. Reisebilder praktisch nur noch im Querformat aufzunehmen.
Wer früher Dia- bzw. Projektor-Schauen besucht hat (analog oder digital), wird auch wissen, dass die Fotografen/Produzenten praktisch ausnahmslos im Querformat fotografiert haben und somit immer der Projektionsleinwand gerecht waren.
Wie das heute ist, weiß ich nicht, in dem letzten Bildvortrag war ich vor ca. 5 Jahren (Michael Martin - Planet Wüste). Ich glaube aber nicht, dass sich da etwas im Format geändert hat.

Grüße - Bernhard
 
Zuletzt bearbeitet:
3 Kommentare
Martin F.
Martin F. kommentierte
Unvergessen: Helfried Weyers Leica-/Terravision! Da verpasste ich keinen Vortrag in meiner Region.
 
BernhardJ
BernhardJ kommentierte
Ja, bei ihm war ich auch paar mal. Er hat viel im Quadrat fotografiert. Damals ein Muß für Rollei-Nutzer. :cool:
 
Martin F.
Martin F. kommentierte
Die Geschichte geht noch weiter zurück. Lange Jahre war er ja mit Leica (Leicavision) ganz dick, bis er wohl nebenher mit 6x6 gearbeitet hat. Da soll er bei seinen (Leica-) Vorträgen gelegentlich kritisch die Grenzen des KB-Formates formuliert haben, was den (damals) Solmsern natürlich nicht so gefiel.
Die Terravision war dann tatsächlich die Steigerung mit Rollei, drei 6x6 Meter große Leinwände im Panorama aufgestellt, echt der Hammer für damals! Bei der ersten Show bei uns musste er um die Genehmigung zur Durchführung betteln, weil die Stützen der Wände über die Hallenbühne hinaus gingen und auf gestapelten Tischen einen Notausgang blockierten :rolleyes:
 
...... Daraus wird eine "Dia"-Schau mit Musik und Texteinblendungen erstellt, die natürlich auf dem TV läuft, gelegentlich ist da auch mal ein kurzer Clip dazwischen. Ein entspr. Fotobuch wird auch im Querformat angelegt.

Ich mache es hinsichtlich "Diaschau" genauso, aber die Beschränkung alleine aufs Querformat würde ich als fotografische Einschränkung betrachten. Da akzeptiere ich lieber schwarze Screenteile bei Hochformataufnahmen
 
Kommentar
In Zeiten der Digitaltechnik ist es nicht nötig den Bildschirm bei Hochformat-Aufnahmen teils unausgefüllt zu lassen. Man kann ja leicht ein Triptychon basteln das den Bildschirm füllt, oder paar Aufnahmen als eine formatfüllende Collage zusammensetzen.

Grüße - Bernhard
 
Kommentar
-Anzeige-
Zurück
Oben Unten